In dem Rubikon-Artikel „Kniefall vor der Macht“ geht Michael Meyen, Professor für Kommunikationswissenschaft an der LMU München, hart mit den Medien bezüglich der Berichterstattung zur Corona-Krise ins Gericht: „Ein Journalismus, der öffentliche Verlautbarungen nur noch unkritisch nachplappert, ist am Ende.“.
Zu Beginn des Artikels heißt es:
„Zeitunglesen geht im Moment schnell. Zwei Minuten, wie in der DDR. Einmal blättern und man weiß, dass sich die Regierungsmeinung nicht geändert hat und die Medienlogik auch nicht. Eigentlich habe ich dazu schon alles gesagt. Ich habe letzte Woche geschrieben, wie sich Journalismus und Politik gegenseitig hochgeschaukelt haben am Imperativ der Aufmerksamkeit und dadurch eine Realität geschaffen wurde, die man jetzt nicht einmal mehr zu dritt auf der Straße erörtern kann (vgl. Meyen 2020a).
Das ist der Tod von Öffentlichkeit, die online nicht wiederbelebt werden kann, weil dort Stürme drohen und so die Zwischenstufen fehlen, die Encounter (Begegnungen im Bus, in der Kneipe, auf dem Büroflur) und Leitmedien zusammenbringen. Keine Versammlungen, keine Demos. Nicht einmal mehr Graffiti. Encounter sowieso nicht. Und damit keine Öffentlichkeit.“
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