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Liebe Tagesschau: Soll das ein Scherz sein?

Qualitätspresse: Die ARD lobt sich im Tagesschau-Blog selbst und gibt mit ihrer tollen Fähigkeit zur Bildverifizierung an:

Flug MS804: Sind die Fotos von mutmaßlichen Wrackteilen aus sozialen Netzwerken echt?„.

Nun, die Bildverifizierung hat in der Vergangenheit bei der ARD eigentlich nie funktioniert, weder bei Panzern, noch bei Hubschraubern oder U-Booten (Oder war das dann Absicht, wenn man doch normalerweise Bilder verifiziert?).

Die Krönung zum Thema „Überprüfung von Bildern und Stories“ ist jedoch, dass die ARD in Tagesschau, Tagesthemen, Weltspiegel und co erst vor wenigen Tagen eine billig gemacht Propagandastory um einen angeblichen Luftangriff auf ein Flüchtlingslager in Syrien verbreitete und sich sogleich wie die restlichen westlichen Medien daran machte, das manipulativ den Russen oder Syrern zu unterstellen und das, ohne überhaupt irgendetwas zu verifizieren. Dabei gab es damals nicht einmal Flugbewegungen in der Nähe des Zielortes.

Die Geschichte stammte aus einer ominösen Quelle, die schon mehrfach beim Fälschen von „Beweismaterial“ erwischt wurde. Sie war überhaupt nicht unabhängig zu bestätigen und beinhaltete ganz offensichtlich gefälschte und gestellte Videos und Bilder. Die ARD hat die mittlerweile zwei Wochen alte Falschgeschichte bis heute nicht richtig gestellt.

Hier zur Information drei Artikel bei Blauer Bote Magazin zu dem Thema, dem angeblichen Luftangriff auf ein syrisches Flüchtlingslager am 5. Mai 2016:

Artikel 1:

Keine Flugbewegungen = Kein Luftangriff auf Flüchtlingslager in Syrien

Der angebliche Luftangriff auf ein syrisches Flüchtlingslager hat nie stattgefunden. Entsprechende Videos von prowestlichen beziehungsweise Anti-Regierungsgruppen waren billige Fälschungen. Noch wichtiger: Kein Staat oder sonstiger Akteur hat Bilder von Flugbewegungen zur fraglichen Zeit bei dem Flüchtlingslager vorgelegt oder vorlegen können, die so etwas belegen würden. Es liegen nur amtliche Aussagen vor, die bezeugen, dass es dort keine Flüge gegeben hat.

Keine Flugzeuge in der Luft bedeutet: Es hat diesen Luftangriff natürlich nicht gegeben.

Wir erinnern uns: Als die Türkei einen russischen Jet an der syrisch-türkischen Grenze abschoß, legten die Türkei und Russland sofort Radarbilder vor, die die Flugbewegungen in der Gegend darstellten und mit denen die jeweilige Position untermauert werden sollte. Bei dem aktuellen Vorfall hat offenbar niemand Bilder solcher Flugbewegungen.

Die Russen sagen (6. Mai 2016), es hätte in dem fraglichen Zeitraum im Raum der Ortschaft Sarmada in der syrischen Provinz Idlib keine Flugbewegungen gegeben: “Wir haben die Daten der objektiven Kontrolle des Luftraumes in diesem Gebiet für den 4. und 5. Mai 2016 aufmerksam analysiert. Flüge russischer oder anderer Flugapparate über Sarmada hat es nicht gegeben’.

Die US-Amerikaner sagen (6. Mai 2016), sie wüßten noch nicht, was vor sich gegangen war, können aber auch keine Flugbewegungen bestätigen: “QUESTION: Do you have any update on the alleged bombing of the IDP camp in northern Syria? I gather the Syrians and the Russians have denied having anything to do with it, but it’s apparently an airstrike. MR KIRBY: Yeah. I would tell you that we’re still processing information about that incident and there’s the – we don’t have perfect knowledge about what happened. So we’re still doing the best we can to try to get more information and more accurate information about what happened.”. Das war am 6. Mai. Seitdem kam nichts mehr.

Die Bundesregierung erklärte am 9. Mai 2016, dass sie keine Informationen über einen solchen Angriff hat und nur das weiß, was man so in der Presse liest (Sorry, aber das kann doch eigentlich nicht sein. Die Bundesregierung muss hier mehr wissen. Wozu die Nachrichtendienste, wozu die NATO-Aktivität in Syrien und Türkei?). Zitat aus der Bundespressekonferenz: „FRAGE JUNG: Ich habe eine Frage zu dem Angriff auf ein Flüchtlingslager in Syrien. Herr Schäfer, Herr Seibert, hat die Bundesregierung eigene Erkenntnisse oder Erkenntnisse von Partnern über die Täterschaft dieses Angriffs? Können Sie wieder von Wahrscheinlichkeiten sprechen? DR. SCHÄFER: Über das hinaus, was Sie auch in den Medien haben lesen können auch was Prognosen und Wahrscheinlichkeiten betrifft habe ich keine eigenen Erkenntnisse der Bundesregierung, die ich Ihnen mitteilen könnte.“.

Zu den genauen Umständen der Fälschung des Luftangriffs durch die „White Helmets“ hier zwei Artikel: „Luftangriff auf Flüchtlingslager in Syrien ist eine Fälschung“ und „Bild weist versehentlich nach: Angeblicher Luftangriff auf Flüchtlingslager in Syrien ist eine Fälschung„.

Und noch einmal zum Mitschreiben:

Keine Flugbewegungen = Kein Luftangriff auf das Flüchtlingslager in Syrien

Artikel 2:

Luftangriff auf Flüchtlingslager in Syrien ist eine Fälschung

Westliche Medien und zunächst auch Regierungen meldeten am 5. Mai 2016 basierend auf Angaben der Originalquelle White Helmets und unter Berufung auf eine englische Organisation einen Luftangriff auf ein Flüchtlingslager in Syrien. Die Schuld daran wurde zunächst mehr oder weniger der syrischen Regierung zugeschoben. Allerdings konnte bis heute kein Luftangriff nachgewiesen und/oder entsprechende Radarbilder vorgelegt werden. Das wird sehr sicher auch nie passieren, denn die vom Westen gründeten und finanzierten White Helmets – offiziell Rettungstruppe, inoffiziell Propagandatruppe – haben dummerweise unter den Videos zu dem Vorfall auch eines veröffentlicht, welches eine angebliche zweite Angriffswelle aus der Luft durch Kampfflugzeuge zeigen soll, tatsächlich aber genau das nicht zeigt und die Sache endgültig als billige Fälschung entlarvt. Es wäre nicht die erste Fälschung durch die White Helmets.

Ein Video der angeblichen ersten Angriffswelle auf das Flüchtlingslager Kamounia/Sarmada gibt es nicht. Das darf man auch nicht unbedingt erwarten. In den Videos und Bildern der Weißhelme von “nach dem Angriff” sind dann einige verbrannte Zelte zu sehen. Einen Bomben- beziehungsweise Raketenkrater von den Treffern sieht man nicht. Das hätte man eigentlich doch erwarten können, dass einem ein solcher Einschlagskrater gezeigt wird, wenn man das ganze Ausmaß eines verheerenden Angriffs, bei dem angeblich 30 Menschen gestorben sind und 80 verletzt wurden, zeigen will. Es müßte ja eigentlich eine handvoll dieser Krater davon geben. Auch das Schadbild des Lagers siehte merkwürdig aus. Bei einem Angriff mit schweren Raketen/Bomben eines Kampfflugzeuges hätte man beispielsweise über die abgebrannten Zele hinaus durch die Druckwellen der Explosionen umgestürzte Zelte erwartet und dergleichen. Eine logistische Meisterleistung ist oder wäre auch die angebliche Bergung der 30 Toten und die Unterbringung von 80 Verletzten – die ja alle zum Zeitpunkt der hektischen „Rettungsarbeiten“ der White Helmets offensichtlich nicht mehr vor Ort sind – in Krankenhäusern und das nur mit nur ein oder zwei Krankenwagen …

Nun, ein paar Zelte anzünden kann jeder. Natürlich wäre das jetzt nicht zwingend ein Gegenbeweis, dass es keinen Angriff gegeben hat. Russland und Syrien halten einen Angriff vom Boden aus mit Raketenwerfern oder Ähnlichem durch Al Kaida (Al-Nusra-Front) für möglich. Doch auch das passt zumindest nicht zu den Angaben der White Helmets, die ja ausdrücklich von einem Luftangriff sprechen und diesen auch noch mit dem Video von der angeblichen zweiten Angriffswelle zu belegen versuchen. Kein Staat oder sonstiger Akteur konnte bisher Bilder von verdächtigen Flugbewegungen zur fraglichen Zeit bei dem Flüchtlingslager vorlegen. Wir erinnern uns: Als die Türkei einen russischen Jet an der syrisch-türkischen Grenze abschoß, legten die Türkei und Russland sofort Radarbilder vor, die die Flugbewegungen in der Gegend darstellten und mit denen die jeweilige Position untermauert werden sollte. Bei dem aktuellen Vorfall hat offenbar niemand Bilder solcher Flugbewegungen.

Die Russen sagen, es hätte in dem fraglichen Zeitraum im Raum der Ortschaft Sarmada in der syrischen Provinz Idlib keine Flugbewegungen gegeben: „Wir haben die Daten der objektiven Kontrolle des Luftraumes in diesem Gebiet für den 4. und 5. Mai 2016 aufmerksam analysiert. Flüge russischer oder anderer Flugapparate über Sarmada hat es nicht gegeben‘. Die US-Amerikaner sagen, sie wüßten noch nicht, was vor sich gegangen war, können aber auch keine Flugbewegungen bestätigen: „QUESTION: Do you have any update on the alleged bombing of the IDP camp in northern Syria? I gather the Syrians and the Russians have denied having anything to do with it, but it’s apparently an airstrike. MR KIRBY: Yeah. I would tell you that we’re still processing information about that incident and there’s the – we don’t have perfect knowledge about what happened. So we’re still doing the best we can to try to get more information and more accurate information about what happened.“.

Niemand kann den von den White Helmets behaupteten Luftschlag verifizieren.

Bild Online hat ein Youtube-Video dieser Weißhelme in einem aktuellen Artikel zu dem angeblichen Angriff gepostet, mit dem diese die Luftschläge beziehungsweise eine zweite Angriffswelle durch Flugzeuge belegen wollen (Was gründlich nach hinten los geht), und damit wohl versehentlich den endgültigen Beweis geliefert, dass es sich bei der Flüchtlingslager-Aktion um eine plumpe Fälschung handelt.

Bild schreibt zu dem angeblichen Angriff auf das Flüchtlingslager: “Mamun al-Chatib, der Chef der in Aleppo ansässigen und den Rebellen nahestehenden Nachrichtenagentur Schahba, machte die syrischen Streitkräfte für die Angriffe verantwortlich. Laut Augenzeugen soll ein Su-24-Bomber über dem Lager gekreist sein, bevor die Bomben abgeworfen wurden. Nach dem ersten Angriff griffen die Jets noch ein zweites Mal an, berichteten Ersthelfer bei Twitter. Diese Strategie ist typisch für die Kampfflieger des Assad-Regimes. So werden diejenigen zur Zielscheibe, die den Opfern zu Hilfe eilen.”. Mit den twitternden „Ersthelfern“ sind die White Helmets gemeint.

Und mit dem Video dieses angeblichen zweiten Angriffs überführen sich die White Helmets selbsts der Lüge. Spätestens damit bricht die ganze Story in sich zusammen. Bild hat das wohl nicht so recht bedacht oder einfach den entsprechenden Tweet der White Helmets eingebaut, ohne sich das darin verlinkte Youtube-Video überhaupt anzuschauen. Denn auf dem Video ist ganz klar zu erkennen, dass es sich um eine billig gemachte schauspielerische Vortäuschung eines Angriffs handelt. Bei Twitter haben die White Helmets das Video mit den Worten „During operations to save civilians in Kamounia camp, planes returned and bombed again. Evidence: “ verlinkt. Auf deutsch: „Während der Rettungsaktion für Zivilisten im Lager Kamounia kamen die Flugzeuge zurück und bombten erneut.“. „Die Flugzeuge“ auch noch, mehr als eines also.

White-Helmets-Video der „zweiten Angriffswelle“ bei Youtube, von Bild via Twitter verlinkt:

Auf dem Video ist zu sehen, wie jemand den blauen Himmel filmt, in dem KEIN EINZIGES FLUGZEUG zu sehen ist. Plötzlich gibt es dann eine Art Raketengeräusch – vielleicht vom Band oder nachträglich eingefügt – und irgendwo eine kleine Explosion. Der Mann mit der Kamera bewegt sich aufgeregt Richtung „Einschlagort“, den er aber – zumindest in diesem „Beweisvideo“ – nicht erreicht und zeigen kann. Merkwürdig eigentlich.

Die Explosion ist eher geringfügig. Angeblich wurden bei dem Angriff laut den auf den Angaben der White Helmets basierenden Medienberichten ja 30 Menschen getötet und 80 Menschen verletzt. Die Explosion in dem Video sieht jetzt nicht so aus, als wäre sie so verheerend, aber einige wenige Raketen mit solchen Explosionen sollen angeblich so viele Menschen getötet und verletzt haben.

Dafür, dass gerade kurz zuvor angeblich eine Angriffswelle mit dutzenden Opfern über das Camp gerollt ist, sind die Menschen in dem Video – außer vielleicht dem Kamermann – ja erstaunlich gelassen und stehen bei dieser „zweiten Angriffswelle durch Kampfflugzeuge“ einfach so in der Gegend rum, statt Schutz zu suchen … Wissen die denn nicht, was die BILD „weiß“? „Laut Augenzeugen soll ein Su-24-Bomber über dem Lager gekreist sein, bevor die Bomben abgeworfen wurden. Nach dem ersten Angriff griffen die Jets noch ein zweites Mal an, berichteten Ersthelfer bei Twitter. Diese Strategie ist typisch für die Kampfflieger des Assad-Regimes. So werden diejenigen zur Zielscheibe, die den Opfern zu Hilfe eilen.”.

Wir fassen zusammen: Niemand kann einen Luftangriff oder auch nur Flugbewegungen in der Gegend zum fraglichen Zeitpunkt belegen und das, obwohl der Luftraum dort von vielen Staaten sehr gut überwacht wird, wie wir wissen. Die von den westlichen Medien und Politikern beflissen weiterverbreitete Angabe „Luftangriff“ stammt einzig von den White Helmets (Weißhelme, „Syria Civil Defense“), die wiederum auf der Seite der Gegner der syrischen Regierung (inklusive Al Nusra, Al Kaida) stehen, regelmäßig gegen diese und Russland Propaganda betreiben, auch schon beim Fälschen von Belastungsmaterial erwischt wurden und in diversen Videos „von nach der Attacke“ Leute sagen lassen, die syrische Regierung oder die Russen hätten die „Luftangriffe“ gefolgen. Und die sich letztlich mit ihren eigenen billigen „Beweisvideos“ selbst überführen.

Artikel 3:

Bild weist versehentlich nach: Angeblicher Luftangriff auf Flüchtlingslager in Syrien ist eine Fälschung

In den letzten Stunden kursieren Meldungen in den Medien über einen angeblichen Luftangriff auf ein syrisches Flüchtlingslager (Kamounia), welcher den syrischen Regierungstruppen zugeschrieben wird. Was überhaupt keinen Sinn ergibt. Ein solcher Angriff würde höchstens den Gegnern der syrischen Regierung nützen (als Propagandamittel). Abgesehen davon, dass die Annahme, das syrische Militär würde einfach mal so aus purer Mordlust Zivilisten massakrieren, schon eine gewaltige Unterstellung ist. Verbreitet wurde die Meldung und die Bilder des angeblichen Angriffs über einen EU-finanzierten Mann aus dem englischen Coventry, der sich “Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte” nennt, die von den USA finanzierten “White Helmets“ und andere pro-westliche Propagandaoutlets, die schon des öfteren durch das Fälschen angeblicher Angriffe der syrischen Regierung aufgefallen sind und dabei überführt wurden. Die Weißhelme (White Helmets, „Syria Civil Defense“) waren diejenigen vor Ort, die nach dem angeblichen Angriff angeblich zur Rettung eilten. Bild Online hat ein Youtube-Video dieser Weißhelme in einem aktuellen Artikel zu dem angeblichen Angriff gepostet und damit wohl versehentlich enttarnt, dass es sich bei der Aktion um eine Fälschung handelt.

Bild schreibt zu dem angeblichen Angriff auf das Flüchtlingslager: „Mamun al-Chatib, der Chef der in Aleppo ansässigen und den Rebellen nahestehenden Nachrichtenagentur Schahba, machte die syrischen Streitkräfte für die Angriffe verantwortlich. Laut Augenzeugen soll ein Su-24-Bomber über dem Lager gekreist sein, bevor die Bomben abgeworfen wurden. Nach dem ersten Angriff griffen die Jets noch ein zweites Mal an, berichteten Ersthelfer bei Twitter. Diese Strategie ist typisch für die Kampfflieger des Assad-Regimes. So werden diejenigen zur Zielscheibe, die den Opfern zu Hilfe eilen.“.

Und mit dem Video dieses angeblichen zweiten Angriffs überführen sich die White Helmets selbsts der Lüge. Spätestens damit bricht die ganze Story in sich zusammen. Bild hat das wohl nicht so recht bedacht oder einfach den entsprechenden Tweet der White Helmets eingebaut, ohne sich das darin verlinkte Youtube-Video überhaupt anzuschauen. Denn auf dem Video ist ganz klar zu erkennen, dass es sich um eine billig gemachte schauspielerische Vortäuschung eines Angriffs handelt.

bild_evidence

Ein Video der angeblichen ersten Angriffswelle gibt es nicht, was natürlich verständlich ist. In den Videos und Bildern der Weißhelme von „nach dem Angriff“ sind dann einige verbrannte Zelte zu sehen. Einen Bomben- beziehungsweise Raketenkrater von den Treffern sieht man nicht. Das hätte man eigentlich doch erwarten können, dass einem ein solcher Einschlagskrater gezeigt wird. Es müßte ja eigentlich eine handvoll davon geben. Nun, ein paar Zelte anzünden kann jeder. Natürlich wäre das jetzt nicht zwingend ein Gegenbeweis, dass es keinen Angriff gegeben hat, aber die Sache stinkt und die White Helmets machen nun einmal Propaganda gegen die syrische Regierung und Russland und wurden schon des Öfteren beim Lügen und Fälschen erwischt:

white_helmets_fake_red

White-Helmets-Video der „zweiten Angriffswelle“ bei Youtube, von Bild via Twitter verlinkt:

Auf dem Video ist zu sehen, wie jemand den blauen Himmel filmt, in dem KEIN Flugzeug zu sehen ist. Plötzlich gibt es dann eine Art Raketengeräusch – vielleicht vom Band – und irgendwo eine kleine Explosion. Der Mann mit der Kamera bewegt sich aufgeregt Richtung „Einschlagort“, den er aber – zumindest in diesem „Beweisvideo“ – nicht erreicht und zeigen kann. Merkwürdig eigentlich. Die Explosion ist eher geringfügig. Angeblich wurden bei dem Angriff laut dem Bild-Artikel und eigentlich auch allen anderen Medienberichten ja 30 Menschen getötet und 80 Menschen verletzt. Die Explosion in dem Video sieht jetzt nicht so aus, als wäre sie so verheerend, aber einige wenige Raketen mit solchen Explosionen sollen angeblich so viele Menschen getötet und verletzt haben. Und: Kommen solche Raketen aus Kampfflugzeugen (Es war nicht von Bomben die Rede) nicht aus weiterer Entfernung angeschossen, das heißt, nicht unbedingt von der Stelle im blauen Himmel, die der Kameramann gefilmt hat (und auf der ohnehin nichts zu sehen war) und die ja schräg oberhalb der „Trefferstelle“ war?

UPDATE: Bisher wurden auch keine Radarbilder von der Gegend zur fraglichen Zeit vorgelegt. Wie wir auch von anderen Gelegenheiten her wissen, müssten solche in Hülle und Fülle vorhanden sein. Wahrscheinlich müsste auch die Bundeswehr Aufklärungsbilder liefern können. Wieso zeigt man keine Radarbeweise? Diese wären eindeutig. Aber eben nur, falls die Story stimmt. Was sie ja offensichtlich nicht tut. Also: Her mit den Beweisbildern, Mr. Kerry und Kollegen … (Erinnert an diese Story).

UPDATE vom 16.5.2016:

Die Russen sagen (6. Mai 2016), es hätte in dem fraglichen Zeitraum im Raum der Ortschaft Sarmada in der syrischen Provinz Idlib keine Flugbewegungen gegeben: “Wir haben die Daten der objektiven Kontrolle des Luftraumes in diesem Gebiet für den 4. und 5. Mai 2016 aufmerksam analysiert. Flüge russischer oder anderer Flugapparate über Sarmada hat es nicht gegeben’.

Die US-Amerikaner sagen (6. Mai 2016), sie wüßten noch nicht, was vor sich gegangen war, können aber auch keine Flugbewegungen bestätigen: “QUESTION: Do you have any update on the alleged bombing of the IDP camp in northern Syria? I gather the Syrians and the Russians have denied having anything to do with it, but it’s apparently an airstrike. MR KIRBY: Yeah. I would tell you that we’re still processing information about that incident and there’s the – we don’t have perfect knowledge about what happened. So we’re still doing the best we can to try to get more information and more accurate information about what happened.”. Das war am 6. Mai. Seitdem kam nichts mehr.

Die Bundesregierung erklärte am 9. Mai 2016, dass sie keine Informationen über einen solchen Angriff hat und nur das weiß, was man so in der Presse liest (Sorry, aber das kann doch eigentlich nicht sein. Die Bundesregierung muss hier mehr wissen. Wozu die Nachrichtendienste, wozu die NATO-Aktivität in Syrien und Türkei?). Zitat aus der Bundespressekonferenz: “FRAGE JUNG: Ich habe eine Frage zu dem Angriff auf ein Flüchtlingslager in Syrien. Herr Schäfer, Herr Seibert, hat die Bundesregierung eigene Erkenntnisse oder Erkenntnisse von Partnern über die Täterschaft dieses Angriffs? Können Sie wieder von Wahrscheinlichkeiten sprechen? DR. SCHÄFER: Über das hinaus, was Sie auch in den Medien haben lesen können auch was Prognosen und Wahrscheinlichkeiten betrifft habe ich keine eigenen Erkenntnisse der Bundesregierung, die ich Ihnen mitteilen könnte.”.

 

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