Gesellschaft Medien Politik Wissenschaft

Nazidemo in Dortmund: Veranstalter „Die Rechte“ hatte ukrainisches Nazi-Bataillon Asow zu Gast

In Dortmund hat am heutigen Sonntag – 04.06.2016 – ein Aufmarsch von Neonazis die Stadt in Atem gehalten. In dem Artikel „Nazi-Aufmarsch legt Dortmund lahm“ schreibt die Deutsche Welle: „Begleitet von einem Großaufgebot der Polizei sind rund tausend Neonazis aus ganz Deutschland durch die Stadt marschiert. Linke und engagierte Bürger hatten zu Gegendemos aufgerufen. […] Die Nazi-Szene in der westdeutschen Ruhrgebietsstadt gilt als groß und gut organisiert. Die Partei ‚Die Rechte‘ hatte die Demo hier angemeldet. Der Aufmarsch zählt zu den größten Aktionen der Neonazi-Szene in Deutschland.“.

Die gleiche Partei „Die Rechte“ hatte vor wenigen Monaten das rechtsextreme Asow-Bataillon aus der Ukraine zu Gast. Blauer Bote Magazin berichtete darüber:

Deutsche und ukrainische Nazis treffen sich in Dortmund – Bataillon Asow und Die Rechte

Bataillon oder Regiment Asow, wie das Bataillon Aidar der „ukrainischen Pilotin“ Sawtschenko ein „wildes“ rechtsextremes Kampfbataillon, das dem ukrainischen Innenministerium unterstellt ist, allerlei grausamer Gewalttaten bezichtigt wird und mit dem Westen verbündet ist. Normalerweise werden diese Bataillone bei der Deutschen Welle und in den deutschen Leitmedien gerne lediglich „Freiwilligenbataillone“ genannt, um aus Propagandagründen ihren rechtsextremen Hintergrund und ihrer Verbrechen zu vertuschen. Über den Schulterschluss der ukrainischen Nazibataillone, die auch an den NATO-Übungen in der Ukraine beteiligt waren, mit den deutschen Nazis in Dortmund, wurde in der deutschen Presse gleich damals so gut wie gar nicht berichtet.

Die jungeWelt berichtete damals über das deutsch-ukrainische Nazitreffen in Dortmund: „Im Umfeld der Partei »Die Rechte« genießt das ukrainische Freiwilligenbataillon hohes Ansehen. Andere Teile der braunen Szene sehen dessen Kämpfer als »Knechte der USA und Israels«. Neonazis hatten am vergangenen Freitag Angehörige des ukrainischen Freiwilligenbataillons »Asow« zum Vortrag nach Dortmund eingeladen. Wie das der Partei »Die Rechte« nahestehende DortmundEcho berichtete, gehörte zu den Referenten ein Italiener, der sich zunächst dem »Euromaidan« angeschlossen hatte und heute in der Nazi-Einheit »Misanthropic Division« aktiv ist. Aufgestellt wurde »Asow« im Frühjahr 2014 von Oleg Ljaschko, dem Vorsitzenden der »Radikalen Partei«, und Dmitro Kortschinskij, Mitbegründer der »Ukrainischen Nationalversammlung – Ukrainische Nationale Selbstverteidigung« (UNA-UNSO). Einige Monate später wurde das Bataillon in die ukrainische Nationalgarde eingegliedert.“.

Auch in der Schweiz sind die Asow-Nazis übrigens gut aufgestellt und haben dort ihre Nazikumpels: Die schweizerische Zeitung Sonntagszeitung berichtet: “Schweizer Neonazis liefern Geld und Militärkleider an die Front“. Zitat aus dem Artikel: “Im Osten der Ukraine wüten Neonazis. Rechtsextreme Kämpfer der ukrainischen Freiwilligen-Miliz plündern Wohnungen, foltern gefangene Separatisten und verschleppen Medienschaffende. Terror im Namen der Maidan-Revolution. Amnesty International wirft den regierungstreuen Banden gravierende Menschenrechts-Verletzungen vor – unterstützt werden sie auch aus der Schweiz. Recherchen zeigen: Neonazis aus den Kantonen Genf, Waadt, Wallis und St. Gallen pflegen enge Kontakte zu den kämpfenden Extremisten und liefern Geld und Hilfsmaterial an die Front. Im letzten Herbst gründeten Rechtsradikale die Misanthropic Division Schweiz. Die Organisation agiert als direkter Ableger der gleichnamigen Division in der Ukraine. Diese gilt als brutalste Einheit im Kampf gegen die russischen Separatisten. Ihre Anhänger verehren Hitlers Waffen-SS, viele von ihnen sind verurteilte Straftäter. Als die Revolution auf dem Maidan-Platz losbrach, waren sie die Ersten, die sich bewaffneten – mit Kalaschnikows und Schrotflinten. [….]“.

Die enge Verbandelung der ukrainischen Nazitruppen mit Resteuropas Nazis zeigt sich auch in der Anwesenheit von – nach staatlichen, militärischen ukrainischen Angaben (!) – über tausend Rechtsextremisten auf Seiten der Kiewer Regierung, die die Menschen in der Ostukraine überfallen und attackieren: „Ukrainisches Militär meldet 1000 ausländische Kämpfer in der Ukraine„. Zitat aus dem zuletzt verlinkten Artikel von Blauer Bote:

„Wie die englischsprachige regierungstreue ukrainische Zeitung Kyiv Post unter Berufung auf das ukrainische Militär berichtet, kämpfen auf Seiten der Kiewer Zentralregierung eintausend Kämpfer aus ganz Europa gegen die Rebellen in der Ostukraine: ‚Ukrainian military reported that the number of foreigners fighting in Ukraine’s Donbas is around 1,000. Until very recently, they were not even allowed to serve in the nation’s military, so they have been fighting in the volunteer battalions. On Oct. 6 Ukrainian parliament voted to allow foreigners to be contract soldiers in the military.‘. Überraschenderweise kommen sehr viele dieser Krieger offenbar aus Russland.

Die Kämpfer sind – wie der genannte Bericht andeutet – in sogenannten Freiwilligenbataillonen, überwiegend rechtsextremen Kampfgruppen wie dem bekannten “Nazi-Bataillon” Asow (Neu: Regiment Asow), organisiert. Sie kommen aus ganz Europa, auch aus Westeuropa (“Video: Il-Giornale-Interviews mit westeuropäischen Kämpfern im ukrainischen Nazi-Bataillon Asow“). In dem Kyiv-Post-Artikel werden vor allem die “Nöte” von (weiß-) russischen Kämpfern, die in Bataillonen wie dem genannten Asow-Bataillon oder dem Rechter-Sektor-Bataillon auf Seiten der ukrainischen Regierung “dienen”, angesprochen. Diese wollen die ukrainische Staatsbürgerschaft erlangen, da sie nach eigenen Angaben nicht mehr zurück können oder wollen. Die in dem Kyiv-Post-Artikel aufgeführten und interviewten Kämpfer sind ausschließlich Rechtsextreme. Moderate Kräfte scheint die Kiewer Zeitung nicht gefunden zu haben.“.

Spendenkonto für die Gerichtsverfahren gegen den Stern/Bertelsmann-Konzern