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Süddeutsche Zeitung unterstellt sich Al Kaida

In den letzten Tagen griffen Kämpfer der Al Qaida die Regierungstruppen um Aleppo in Syrien an, um wieder eine Verbindung zu ihren eingeschlossenen radikalislamistischen Brüdern in Ostaleppo herzustellen. Dort hält eine Koalition unter Führung der Al Qaida einige Stadtteile seit Monaten besetzt und zehntausende Menschen in Geiselhaft. Syrische Truppen versuchen mit russischer Luftunterstützung, die Stadt zu befreien. Die deutschen Medien haben sich in den letzten Tagen und Wochen doch tatsächlich voll auf die Seite von Al Qaida geschlagen. Den Vogel schoß aber heute wohl die Süddeutsche Zeitung ab: Die SZ nannte die Al Kaida konsequent „Rebellen“. Das hatten nicht mal die FAZ und einige andere geschafft, die immerhin „nur“ zur Verwirrung des Lesers von ehemaliger Al-Nusra-Front sprachen, aber nicht aufklärten, dass diese Al-Nusra-Front der syrische Arm der Al Kaida ist. Die SZ hingegen geht mit dem Lügen gleich noch einen Schritt weiter, erwähnt weder Al Nusra noch Al Kaida noch den neuen Namen dieser Dschihadisten in Syrien, Jabat Fatah al-Sham, sondern nennt die Terror-Islamisten konsequent „Rebellen“. Die Wissenschaft sagt etwas ganz anderes als die Propaganda der SZ.

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Der SZ-Artikel „Syrische Rebellen durchbrechen Belagerungsring von Aleppo“ beginnt schon mit einem gestellten Jubelbild aus dem von der Al-Kaida-Koalition besetzen Aleppo und das Jubeln der Süddeutschen Zeitung für die Al-Qaida-Terroristen geht im Folgenden ungehemmt weiter. In dem SZ-Artikel werden die Radikalislamisten vierzehn Mal „Rebellen“ genannt. Edle Rebellen also, die Al Qaida? So tönt es jedenfalls aus der SZ. Die Wörter „Al Kaida“ (oder „Al Qaida“), „Al Nusra“ oder „Fatah al-Sham“ kommen nicht ein einziges Mal vor. Die Al Kaida und ihre Helfer, das sind für die SZ „Rebellen“ (oder „Aufständische“, trotz der Herkunft der meisten dieser Kämpfer aus dem Ausland, was diese auch unverhohlen zugeben beziehungsweise stolz promoten). Die Truppen der Syrer werden dagegen „Regimetruppen“ und „Belagerer“ genannt. Mehr kann man die Tatsachen eigentlich nicht mehr verdrehen. Vielleicht kann man die Regierungstruppen „Regimetruppen“ nennen, aber dann die Al Kaida „Rebellen“? Und auch noch nicht einmal erwähnen, dass sich hinter den „Rebellen“ Al Kaida verbirgt? Al Kaida gut, syrische Regierung böse. Und natürlich Russland böse. So lautet die Message der SZ.

„Die Gruppen der Aufständischen wiederum gehören einem weiten Spektrum von extremistisch, islamistisch bis hin zu moderat an.“, das schreibt die SZ. Nein, diese Gruppen haben sich alle der Scharia unterstellt, die Führung der Al Kaida anerkannt und sind allesamt brutal ohne Ende. Die „Moderaten“ haben letztens einem Kind vor laufender Kamera den Kopf abgeschnitten und das Video davon ins Internet gestellt. Zwei der Führer der Rebellengruppe waren an der grausamen Ermordung des kleinen Jungen beteiligt. Und das sind die „Moderaten“! Der Osten von Aleppo ist von Terroristen besetzt und die SZ macht PR für diese, verleugnet taktisch Al Kaida, verharmlost die Islamisten und behauptet am Schluss des Artikels auch noch, die „Rebellen“ würden einen Korridor freikämpfen wollen, damit die verbliebene Bevölkerung fliehen kann. Eine unglaublich dreiste Lüge. Die SZ macht schamlos Propaganda für Al Kaida und gibt deren Propaganda eins zu eins ungefiltert weiter. Weil es der Propaganda des Westens nützt, weil es diesewr entspricht, weil man gemeinsame Propaganda mit den Dschihadisten gegen Syrien und vor allem auch gegen das verhasste Russland macht. Die Aussagen (Lügen) der SZ sind völlig konträr zu dem, was führende Wissenschaftler und andere Syrienexperten zum Syrienkrieg und zur aktuellen Lage in Aleppo sagen.

Syrienexperten sagen zum aktuellen Stand in Syrien, zur Situation in Aleppo Folgendes:

Interview mit Professor Meyer im Wiesbadener Kurier, 6.8.2016: „Professor Meyer, die Meldungen über den Einsatz chemischer Waffen häufen sich dieser Tage. Ist das eine neue Eskalation? Nein, diese Meldungen sind Standardanschuldigungen, die ohne überzeugende Belege immer wieder gegen das Assad-Regime erhoben werden, um die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit zu erregen. Dagegen gibt es zahlreiche Beweise für den Einsatz von Chlorgas durch den IS und andere djihadistische Milizen. So auch bei den jüngsten Kämpfen um Aleppo, wo es einige Verletzte durch einen Giftgaseinsatz gegeben hat. […] Ein Brandherd ist dieser Tage Ost-Aleppo…. […] Wie in anderen vom Regime belagerten Städten benutzen die Dschihadisten auch hier die Zivilbevölkerung als Schutzschilde und verhindern, dass sich die Einwohner in Sicherheit bringen können. […] Welche Rolle spielt die USA für die Entwicklung? Die USA ist der Hauptverantwortliche dafür, dass unter der Herrschaft des einstigen Hoffnungsträgers Baschar al-Assad, dem westlich orientierten Kinderarzt, Syrien in eine beispiellose Katastrophe gestürzt ist. Schon unmittelbar nach den Terroranschlägen von Al-Kaida 2001 plante die US-Regierung, die Regime in Syrien und sechs weiteren islamischen Ländern auszuwechseln.“

Ex-NATO-General Kujat am 3.8.2016: “Büüsker: Wenn Sie die Kompromissbereitschaft betonen, dann kann ich mir vorstellen, wie Vertreter der Opposition sagen werden, Assad wirft mit Fassbomben auf uns, es gibt jetzt auch Berichte, die noch unbestätigt sind, über einen neuen Giftgaseinsatz, also Assad schlachtet sein eigenes Volk. Wie soll da die Opposition kompromissbereit sein? Kujat: Langsam, langsam! Wir dürfen hier nicht Ursache und Wirkung verwechseln. Aleppo ist tatsächlich eine humanitäre Katastrophe und wird sich wahrscheinlich noch zu einer größeren humanitären Katastrophe auswachsen. Aber Aleppo wird deshalb eine humanitäre Katastrophe, weil dort Terroristengruppen diese Stadt besetzt haben, die Bevölkerung unterdrücken und das Regime, Assad-Regime, versucht, diese Stadt zu befreien. Aleppo ist strategisch wichtig – Sie haben das in Ihrem vorherigen Beitrag ja betont – aus der Sicht des Assad-Regimes, aber Aleppo hat eben auch eine Schlüsselfunktion für die Versorgung der terroristischen Gruppen: Al-Kaida, dort Al-Nusra, besetzen Aleppo und der IS. Es ist eben nicht so, dass dort die gemäßigten Gruppen gegen das Assad-Regime kämpfen, sondern Al-Nusra kämpft gegen das Assad-Regime und IS. Und ich finde es nicht logisch, dass wir auf der einen Seite hier uns mit den Angriffen in Europa, in Deutschland und in Frankreich mit den Terroristen auseinandersetzen müssen und gleichzeitig für sie Partei ergreifen, wenn sie in Syrien kämpfen. Das fügt sich nicht zusammen.”.

Prof. Meyer am 12.2.2016: “Die Nusra-Front, ebenso wie IS sind klar ausgespart von dieser Waffenruhe. Der Kampf gegen die Nusra-Front als Ableger von El-Kaida ist genauso wichtig wie der Kampf gegen den Islamischen Staat. Beide verfolgen die gleichen Ziele einer islamistischen Weltherrschaft. Das heißt, dieser Kampf wird fortgesetzt. Aber die Truppen der Nusra-Front, die sitzen durchaus in Aleppo. Das heißt, sie sind weit verstreut im Norden des Landes, gerade auch in der Provinz Idlib. Von dort sind in den letzten Tagen Hunderte von Kämpfern der Al-Nusra nach Aleppo verlegt worden. Das heißt, wenn der Kampf gegen die Nusra-Front weitergeht, das heißt, wenn insbesondere die russischen Kampfflugzeuge weiter legitimiert sind, Stellungen der Nusra-Front anzugreifen, dann gilt das natürlich auch für Aleppo. Gerade die Nusra-Front verfolgt die Strategie: Anders als der Islamische Staat, wo klar abgegrenzte Territorien erkennbar sind, schließt sich die Nusra-Front mit den verschiedenen anderen Rebellengruppen zusammen, so dass hier immer die Möglichkeit besteht zu sagen, wenn russische Angriffe durchgeführt werden, oder das Regime weiter vorrückt, angesichts der großen militärischen Erfolge, die man gerade in den letzten Wochen erlebt hat, dann ist aufgrund dieser Vereinbarung es durchaus auch möglich, gegen die Stellung der Nusra-Front in Aleppo und im Verbund mit anderen Rebellengruppen vorzugehen.”.

Mehr zu den aktuellen Ereignissen bei Blauer Bote Magazin:
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