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Fusion-Festival sammelt Geld für Terrorgruppen in Syrien

Wer sich in diesem Jahr beim bekannten Fusion-Festival (Wikipedia: „Das Fusion Festival ist ein Musikfestival mit kultureller Begleitung wie Theater, Kunstinstallationen und Performance-Kunst.“), das vom 29. Juni – 3. Juli 2016 in Lärz in Mecklenburg-Vorpommern stattfand, im Zelt des Arab Underground einen Kaffee von „Adopt a Revolution“ gönnte, war sich sicher – oder hoffentlich – nicht bewußt, dass er damit eine Organisation unterstützt, die nicht nur harte NATO-Kriegspropaganda im Syrienkonflikt macht, sondern auch mit dem in Deutschland gesammelten Geld bewaffnete Extremisten in Syrien unterstützt. Denn die Kohle von Adopt a Revolution kommt nicht einer ominösen „syrischen Zivilgesellschaft“ zugute, sondern geht direkt an die bewaffneten Kämpfer der „pro-westlichen Rebellenkoalition“ aus Al Nusra (syrischer Arm der Al Kaida), weiteren Islamisten und den sogenanten „moderaten“, offen von der CIA unterstützen Kämpfern, die aber auch zahlreiche Gräueltaten begingen und auch mal gerne Köpfe abschneiden oder Schwule von Häusern werfen. Was hat sich das Fusion-Festival nur dabei gedacht, solche „Aktivisten“ auf dem Veranstaltungsgelände Geld für radikal-islamistische Terrorgruppen sammeln zu lassen? Wahrscheinlich nicht besonders viel …

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Der Fall ist ein gutes Beispiel dafür, wie die NATO, die USA, der Westen, Deutschland – oder wie man „unsere Seite“ auch immer nennen soll – in den letzten Jahren (oft erfolgreich) versucht, hippe, alternative, linke Szenen und Ressourcen mit pseudolinken Aktivisten, welche tatsächlich aber fanatische Kriegsbefürworter sind, und durch eine klare und geschickte Feindbildinszenierung zu unterwandern, umzudrehen und für die eigenen kriegerischen Zwecke einzusetzen. Nach dem Motto: „Soli-Kaffee auf der Fusion? Muss ja für den guten Zweck sein“ … Erschwerend kommt dabei hinzu: Die Opfer dieser Umpolung – die ja eigentlich im guten Glauben handeln, der aber eben propagandabasiert ist – wollen dies oft nicht wahrhaben und halten umso verbissener und extremistischer an ihrer „Überzeugung“ fest … Sie wieder zur Vernunft zu bringen ist wiederum sehr schwer und bindet enorme Ressourcen im alternativen, linken, kritschen Lager, die man eigentlich anderweitig brauchen würde … Teuflisch clever.

Hintergrundinformationen zu Adopt a Revolution, dem kriegsgeilen, propagandalügenden und umfragefälschenden, pseudolinken Adopt-Chef Elias Perabo und ihren mordenden – pardon, „intervenierenden“ – Verbündeten im Kriegsland Syrien:

Politischer Dschihad-Arm des Tages: Adopt a Revolution: „Mit solchen Halluzinationen ist Reuter bei »Adopt a Revolution« gut aufgehoben. Die […] Aktivisten ließen sich ihre Einbildung von der Realität noch nie kaputtmachen. Stimmen, wie die des chaldäisch-katholischen Bischofs von Aleppo, Antoine Audo, dringen da nicht durch. Der machte am Montag gegenüber dem Hilfswerk »Kirche in Not« für den Beschuss seiner Stadt vor allem Kämpfer des IS und der Al-Nusra-Front verantwortlich. Diese Gruppen würden aus dem Ausland finanziert und kämen nicht aus Syrien. […] »Adopt a Revolution« bleibt aber standhaft und erklärt auf Facebook, bisher weigere »sich der Kreml, einem Waffenstillstand für Aleppo zuzustimmen«. Motto: Je größer die Lüge, desto mehr bleibt hängen“.

Syrien-Debatte: Konstantin Wecker entzieht „Adopt a Revolution“ seine Unterstützung: „Liebe Freunde, von Freunden der Friedensbewegung wurde ich auf eine Aussage von Ferhad Ahma, Beiratsmitglied und einer der Hauptinitiatoren von ‚adopt a revolution‘ hingewiesen. Herr Ahma hat am 03.12. im DLF gesagt: ‚Ich glaube, um schnellstmöglich einen Sturz des Regimes herbeizuführen, brauchen die Rebellen nach wie vor effiziente und bessere Waffen. Ansonsten wird dieser Kampf sich noch in die Länge ziehen.‘ Unter diesen Umständen muss ich meine Unterschrift unter den Syrien-Appell zurückziehen. Das verstehe ich nicht unter einer zivilen Demokratisierung.“.

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Die vielen Paten von Syrien: „Am 15. Januar 2012 wird Perabo in der deutschen Zeitung ‹Süddeutsche› vorgestellt. Er würde Geld sammeln «für junge syrische Aktivisten, die gegen das Assad-Regime kämpfen» erklärt er und stellt feierlich fest: «Was wir machen ist ganz klar eine politische Intervention.» […] Gemäss Perabo würde das deutsche Geld an «Aktivisten in Europa» überreicht, die es dann an «Aktivisten in der Türkei» geben würden, von wo es dann über die Grenze nach Syrien geschmuggelt würde. Der Journalist will es jetzt wissen: «Kannst du garantieren, dass von dem gespendeten Geld keine Waffen gekauft werden?» Dazu meint Perabo überraschend entspannt: «Das kann man nie zu 100 Prozent garantieren.» […] «Wir finanzieren grundsätzlich nur Komitees, die sich für den unbewaffneten Widerstand ausgesprochen haben», schwärmt er und berichtet, wie die «lokalen Komitees» sich vor den Demonstrationen überlegen würden, «aus welcher Moschee sie nach dem Freitagsgebet herausmarschieren» würden. Moschee? Diese Frage war naheliegend: «Fördert ihr auch Islamisten?» Perabo hat auch dafür eine passende Antwort: «Die Komitees repräsentieren die syrische Gesellschaft, und gläubige Muslime sind ein Teil dieser Gesellschaft.» Fragen, die nie gestellt wurden: Warum waren aber bereits damals regelmässig, ausgerechnet nur Moscheen und ausgerechnet nur von der einen Sekte der Ausgangspunkt der Agitationen?  […] Am 21. Januar 2016 schliesslich, lässt Perabo jegliche Vortäuschung pazifistischer Prinzipien fallen und scheint sich von nun an der Mobilisierung der Mittelklasse für den brutalen, imperialistischen Angriffskrieg (auch als «koloniale Verantwortung» bekannt) verschrieben zu haben. «Pseudopazifisten», lautet der Titel seines wahrlich frustriert tönenden Meinungsartikels für die ZEIT. «Mit ihrer einseitigen Kritik an westlichen Interventionen macht sich die Friedensbewegung unglaubwürdig», wettert der AaR-Pate schon im Untertitel. «Fassbomben» würden aus Helikoptern über «Bäckereien, Krankenhäusern, Wohngebieten» abgeworfen und russische Luftangriffe würden «Krankenhäuser, Marktplätze und Wohnviertel» treffen. Sobald «Syrer eine Flugverbotszone fordern», würden sie «aus dem Friedenslager als Helfershelfer eines westlichen Regimes verunglimpft», jammert der Pate, der offensichtlich mit anderen Syrern gesprochen hat, als beispielsweise meine Wenigkeit. Es brauche eine Friedensbewegung, «die Impulse setzt, statt sich zu verweigern». […] Beim Bundespressekonferenz-Auftritt von Eheme, Ibrahim und Perabo wurde AaR offiziell lanciert. Ende 2011 wurde das Projekt auf den Weg gebracht, um nach eigenen Angaben über «Revolutionspatenschaften» Geld zur Unterstützung der «gewaltfreien Teile der syrischen Opposition» zu sammeln. Alle der damals auf dem Podium auch als Vertreter dieser Kampagne Aufgetretenen haben sich damals schon und/oder seitdem öffentlich für die Bewaffnung vom Regierungsgegnern und/oder eine westliche Militärintervention ausgesprochen.“.

USA/NATO-Diktat auch in „linken“ Kreisen hoffähig machen? Veranstaltung der „Interventionistischen Linken“: „Thomas Schmidinger und Elias Perabo agierten als Propagandisten der R2P-Strategie, ohne diese natürlich beim Namen zu nennen. Es galt ja zu vermeiden, dass ihr Plädoyer ‚die Menschen in Syrien vor Assad zu schützen‘ irgendwie in den Geruch kommen konnte, mit NATO/USA gemeinsame Sache zu betreiben. Schmidinger und Perabo halten es für völlig normal, dass ausländische Regierungen der Opposition eines Landes finanzielle und materielle Unterstützung geben, Waffen liefern und Flugverbotszonen einrichten, denn schließlich habe ja ‚auch die Regierung Assad Verbündete‘. Eine ganz neue Auslegung des Völkerrechts. […] Offensichtlich ist ihre eigentliche Mission, Interventionen und Krieg gegen schwächere Länder und Regimechange derer, die sich dem USA/NATO-Diktat nicht völlig unterordnen, auch in ‚linken‘ Kreisen hoffähig zu machen. Sie können darauf zählen, dass viele das immer wieder neu abgespulte Szenario nicht durchschauen. Viele, die heute die ‚Revolution‘ in Syrien unterstützen, standen schon auf der Seite der ‚Revolution‘ gegen Gaddafi. Nur heute – nach tausendfachem Tod, Verstümmelung, nach Schäden für die kommenden Generationen, Bürgerkrieg, rassistischen Pogromen und Lynchmorden – wollen sie nicht mehr daran erinnert werden, dass sie selbst die imperialistische Aggression gegen Libyen und damit die Zerstörung des Landes mit triefender ‚Revolutions“solidarität befeuerten.‘.

US-Offizielle im Streit wegen Unterstützung der Al Kaida in Syrien durch die USA: „Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums seien nicht glücklich darüber, die Rebellenkoalition in Aleppo, Syrien, unter Führung der Al-Nusra-Front (Syrische Al Kaida) zu unterstützen. Die CIA, die in Aleppo ihre Finger im Spiel hat, wolle angesichts der “von Russland geführten Offensive” an dem Bündnis von “CIA-Rebellen” und Al Kaida sowie weiteren radikal-islamistischen Terrorgruppen aus strategisch-militärischen Gründen festhalten. Das berichtet die gewöhnlich gut unterrichtete US-Website “The Daily Beast” unter Berufung auf Offizielle aus beiden Lagern der US-Administration/US-Regierung. Bei Daily Beast heißt es in dem Artikel “CIA and Pentagon Bicker While Russia Wipes Out U.S.-Backed Rebels” über den Streit zwischen Militärs und Geheimdienst: ‚Two Department of Defense officials told The Daily Beast that they are not eager to support the rebels in the city of Aleppo because they’re seen as being affiliated with al Qaeda in Syria, or Jabhat al Nusra. The CIA, which supports those rebel groups, rejects that claim, saying alliances of convenience in the face of a mounting Russian-led offensive have created marriages of battlefield necessity, not ideology.'“.

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Propaganda: SPIEGEL bezeichnet Al Kaida und Jihadisten in Aleppo weiter lediglich als “Rebellen”: „Bereits gestern hatte Blauer Bote Magazin darauf hingewiesen, dass der Spiegel PR für islamistische Terrorgruppen macht, weil diese Gegner Russlands sind: „SPIEGEL unterstützt mittlerweile offen terroristische Vereinigung Ahrar al-Scham sowie Al Kaida„. Heute geht der Propaganda-Irrsinn weiter: „Syrienkrieg: 300.000 Menschen harren in Aleppo aus – Wasser wird knapp„. Dass Zivilisten im Syrienkrieg zu schaden kommen, war auch schon vor dem Eingreifen der Russen Ende September 2015 der Fall und es ist wie in jedem Krieg ein Elend. Vorher hat das den Westen auch nicht so wirklich interessiert. Wie auch, hat er doch 2011 selbst den Konflikt in Syrien gestartet, 2012 ein Embargo gegen das Land beschlossen und in den letzten Monaten ebenfalls fleißig in Syrien gebombt. Nun macht die Propaganda des Spiegel also sogar die Al Kaida und die vom Bundesgerichtshof als terroristische Vereinigung eingestufte Ahrar al-Scham zu edlen Rebellen, Hauptsache es geht gegen Russland …“.

Syrien: Bischof von Aleppo bei Radio Vatikan zur Lage vor Ort: „Die Menschen in Aleppo hoffen auf eine Feuerpause. Bei Radio Vatikan berichtet der katholische Bischof von Aleppo: ‚‘Leider wissen wir nicht, was die dschihadistischen Gruppen tun. Wir wissen, dass es sich größtenteils um ausländische Kämpfer handelt: Wer hat das Kommando über sie? Wem gehorchen sie? Werden sie sich der Feuerpause anschließen?’. Der Apostolische Vikar von Aleppo erläuterte die aktuelle Lage so: ‘Die syrische Armee ist mit Unterstützung der Russen auf dem Vormarsch und in den befreiten Teilen der Stadt gibt es wieder Wasser und Strom. Die Schulen werden wieder geöffnet. An vielen Orten finden Initiativen der Aussöhnung mit den Syrern statt, die sich den Rebellen angeschlossen hatten. Die sogenannten ‘Kämpfer’ werden aus dem Ausland kontrolliert und leisten weiterhin Widerstand. Unter der Bevölkerung hingegen überwiegt die Zustimmung zum Vorgehen Russlands’.‘. Mehr zu Syrien. Passend dazu: ‚Wissenschaftler erläutert, was in Syrien wirklich abläuft‚.“.

ARD/ZDF besorgt: Putin bombardiert unsere Terroristen: “Eine Bombe und die USA packen aus. Dann wird es bei Slomka vollends schizophren. Kerry – ein Amerikaner – macht sich Sorgen, dass Russland in Syrien (das diesen Kerry genau null angeht) Gebiete angreift in denen kein IS ist. Offenbar ist er stinksauer, weil seine CIA-Agenten getroffen werden könnten, die in Syrien Terroristen ausbilden. Er nennt sie ‘gemäßigte Rebellen’. Darf ich daran erinnern, dass jene so gemäßigt sind, dass sie in Syrien schon Köpfe abschnitten bevor es den IS überhaupt gab? Und ist es nicht bemerkenswert, dass Russland nur eine einzige Rakete braucht, um den Westen zum Geständnis zu bringen, dass die CIA in Syrien Terroristen ausbildet? Völkerrecht ist… Fakt: Russland greift nach allen Regeln des Völkerrechts und auf Bitten der legitimen Regierung Syriens mittelalterliche, fanatische Terroristen an. Die Beweise für ihre Verbrechen gehen im Internet in die Zehntausende. Die USA und ihre NATO treiben sich in Syrien widerrechtlich rum und sponsern Terror. Fakten sind ja ihre Sache nicht. Slomka plappert lieber davon: Russland und USA müssten sich nun abstimmen wer im Luftraum ist. Blödsinn. Die NATO hat in und über Syrien ohne Genehmigung nichts zu suchen.”.

Kleiner Propaganda-Fauxpas bei der FAZ: „‚Zuvor hatten die Vereinigten Staaten Russland einen Luftangriff auf syrische Partner der Amerikaner vorgeworfen. Zu den Zielen der russischen Angriffe vom Mittwoch soll mindestens eine Rebellengruppe gehören, die von dem amerikanischen Geheimdienst CIA ausgebildet wurde, berichtete die ‘New York Times’ in der Nacht auf Donnerstag unter Berufung auf Regierungsvertreter in Washington. Über den genauen Ort, Umfang und mögliche Opfer des Angriffs wurde zunächst nichts bekannt. Nach einem Bericht des ‘Wall Street Journals’ stand eine Region im Westen Syriens im Fokus der russischen Angriffe. Die Gegend werde vorwiegend von Oppositionellen mit Verbindung zu den Amerikanern kontrolliert, hieß es unter Berufung auf Regierungskreise.'“.

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Stimmungsmache für eine Fortsetzung des Krieges. ‘Fassbomben’ in Syrien: “Parteiische Berichte, einseitige Vorwürfe und Doppelmoral sind Mittel der Kriegführung. Die syrische Regierung setze Fassbomben gegen die Zivilbevölkerung ein, heißt es allenthalben. Die tausendfache Wiederholung der Behauptung soll die die Notwendigkeit des Sturzes von Präsident Assads begründen. Die Vorwürfe sind jedoch völlig einseitig und Belege von unabhängiger Seite dafür gibt es kaum. Nachdem aufgrund unabhängiger Untersuchungen und Recherchen die Behauptung, die syrische Armee habe Giftgas gegen ‘Aufständische’ eingesetzt, unhaltbar wurde, sind nun ‘Assads Fassbomben’ das wichtigste Argument, mit dem das Festhalten am Umsturzziel begründet und jeglicher Zusammenarbeit mit der Regierung eine Absage erteilt wird.”.

New York Times FAIL: ‘McCain No Connections To ISIS?!?’: „Although Gladstone and the NY Times attempt to portray the FSA as moderate rebels, the writer and the publication should remember one of its own articles from as far back as April, 2013, written by Ben Hubbard. Hubbard wrote, ‚In Syria’s largest city, Aleppo, rebels aligned with Al Qaeda control the power plant, run the bakeries and head a court that applies Islamic law. Elsewhere, they have seized government oil fields, put employees back to work and now profit from the crude they produce. Across Syria, rebel-held areas are dotted with Islamic courts staffed by lawyers and clerics, and by fighting brigades led by extremists. Even the Supreme Military Council, the umbrella rebel organization whose formation the West had hoped would sideline radical groups, is stocked with commanders who want to infuse Islamic law into a future Syrian government. Nowhere in rebel-controlled Syria is there a secular fighting force to speak of.‘ [emphasis added]. Even one of the FSA commanders, Bassel Idriss, recently admitted to openly collaborating with ISIS and al-Nusra, revealing yet another example of the fact that the ‚moderate rebels‘ are not moderate at all.“.

Bürgerkriegspatenschaft? Adopt a Revolution muss zur Gewaltfrage Farbe bekennen: „Besonders problematisch sind insbesondere die Forderungen von Hosan Ibrahim und Ferhad Ahma, die beide Mitglieder im Beirat von Adopt a Revolution sind. Zum Beirat heißt es auf der Kampagnenhomepage: „Der Beirat von Adopt a Revolution berät das Projekt bei der politischen Ausrichtung und in der Umsetzung.“ Damit erschöpft sich diese Beiratsfunktion jedoch nicht, denn einige der Beiratsmitglieder werden in Deutschland munter in den Medien herumgereicht, teils eben auch in ihrer Funktion als Beiräte und quasi-Sprecher der Kampagne. Sowohl Hosan Ibrahim als auch Ferhad Ahma sind darüber hinaus auch Mitglieder des Syrischen Nationalrats (Syrian National Council, SNC), der ein (großer) Teil des Problems und nicht der Lösung ist. De facto agieren beide als dessen Deutschland-Sprecher. Dabei wird in den Medien oft nicht klargestellt, ob sie gerade Aussagen im Namen von Adopt a Revolution oder des SNC machen.  Die Berichte sind häufig so geschrieben, als würden Hosan Ibrahim und Ferhad Ahma in ihrer Doppelfunktion sprechen, zumindest aus den medial verfügbaren Berichten wird nicht deutlich, ob sie Anstrengungen unternehmen, dies zu berichtigen. […] In seinen offiziellen Stellungnahmen fordert der Syrische Nationalrat ganz offen eine Flugverbotszone und sogar eine Militärintervention. So hieß es Mitte März 2012 in einer SNC- Erklärung: „Wir fordern ein militärisches Eingreifen der arabischen Staaten und der internationalen Staatengemeinschaft.“ Bassam Ishak, Mitglied im Syrischen Nationalrat, begründete die Forderung nach einer westlichen Bewaffnung der „Freien Syrischen Armee“ im selben Bericht mit den Worten: „Wir haben keine andere Wahl mehr, als uns mit Waffengewalt zu wehren.“ (Der Artikel ist von 2012, mittlerweile haben wir die schon beschriebene Koalition unter Al-Kaida–Führung, mit FSA. Und mit Scharia).

Wissenschaftler erläutert, was in Syrien wirklich abläuft: „Die Propagandaschau verweist in dem Artikel “3sat ‘kulturzeit‘: Günter Meyer erklärt, was in Syrien wirklich läuft” auf ein Interview bei 3sat mit Prof. Dr. Günter Meyer, Geographisches Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und diverse Vorsitze und Präsidentschaften in Forschungsgemeinschaften zur Arabischen Welt, zum Syrien-Konflikt. Als Geograph und Politikwissenschaftler freut mich so ein Interview natürlich besonders. Das Interview mit dem ausgewiesenen Fachmann ist letztlich ein Desaster für unsere Propagandapresse, beleuchtet es doch die wahren Hintergründe und Entwicklungen, die sich so gar nicht mit der veröffentlichten Meinung der quasi-amtlichen deutschen und westlichen Nachrichtenwelt decken wollen. Zitat: ‚Meyer stellt klar, dass der Sturz Assads lange vom Westen vorbereitet und von außen vorangetrieben wurde. Er verweist auf die Rolle der Türkei, die den IS unterstützte, warnt vor dem Sturz Assads, der ein Machtvakuum hinterlassen, das von Extremisten gefüllt würde und stellt klar, dass das Eingreifen Russlands eine erste konstruktive Friedensresolution der UN bewirkt und einen Prozess in Gang gesetzt hat, der zumindest zum Frieden führen könnte.‘.“.

Uni Heidelberg 2009: “Das syrische Modell friedlicher Koexistenz: Muslime, Christen, Juden”: Interessantes Webfundstück von der Website der Universität Heidelberg: Eine Pressemitteilung aus dem Jahre 2009 mit dem Titel “Das syrische Modell friedlicher Koexistenz: Muslime, Christen, Juden“. Inhalt dieser Pressemeldung zu dem “Kolloquium im Internationalen Wissenschaftsforum am 21. und 22. Juli 2009″: Der Vordere Orient wird in Europa als Konfliktregion wahrgenommen. Dagegen leben in Syrien, das im Westen gelegentlich zu den „Schurkenstaaten“ gezählt wird, bereits seit langer Zeit eine Vielzahl von Völkern und Religionsgemeinschaften friedlich miteinander. Mit „Syrien – Heimat verschiedener Sprachen, Religionen und Kulturen“ befasst sich jetzt ein Kolloquium im Internationalen Wissenschaftsforum der Universität Heidelberg, das am 21. und 22. Juli stattfindet. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob das syrische Modell friedlicher Koexistenz ein Beispiel für andere Länder des Vorderen Orients sein kann. Unterstützt wird diese Tagung, die vom Seminar für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients veranstaltet wird, durch die Fritz-Thyssen-Stiftung. „In keinem anderen Land dieser Region leben so viele verschiedene Völker mit unterschiedlichen Religionen und Sprachen wie in Syrien“, erklärt Prof. Dr. Werner Arnold, Inhaber des Heidelberger Lehrstuhls für Semitistik und Organisator des Kolloquiums: Araber, Westaramäer, die ostaramäischen Assyrer und Syrer, Armenier, Tscherkessen, Tschetschenen, griechisch sprechende Muslime aus Kreta, Dom, Kurden, Türken und Turkmenen. Gesprochen werden hauptsächlich semitische, aber auch indoeuropäische und Turksprachen. Zudem sind alle großen Religionsgemeinschaften – Islam, Christentum, Judentum – vertreten. Dass das Zusammenleben auf friedliche Weise funktioniert, liegt, so Werner Arnold, „nicht zuletzt an der überkonfessionellen Doktrin der arabisch-nationalistischen Baath-Partei, die in der Hauptstadt Damaskus regiert.“ An der Tagung werden zahlreiche Angehörige religiöser und ethnischer Gruppen aus Syrien als Referenten mitwirken, darunter der Bischof der syrisch-orthodoxen Kirche und der Metropolit der chaldäischen Kirche. […]. Mehr hier.„.

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