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Syrienkrieg: Giftgas, Fassbomben, Chemiewaffen

Chlorgas, Sarin, Phosphorbomben und Napalm: Die Unterstellung, die syrische Regierung setze im Syrienkrieg chemische Kampfstoffe ein, ist eine der wichtigsten Propagandawaffen beim Angriff auf Syrien. Genährt wird sie durch meist schlecht gemachte Fälschungen, die in den Massenmedien als reine Wahrheit verkauft werden. Fast ebenso wichtig für die Propaganda gegen Syrien war in den letzten Kriegsjahren die sogenannte Fassbombe, ein in besonderem Maße die menschliche Intelligenz beleidigender Propagandaspin des Westens. 

Lesen Sie im Folgenden einen großen Übersichtsbeitrag, der umfassend in die beiden Themen einführt und viele entsprechende „Giftgasvorfälle“ und „Fassbombenangriffe“ – wohl die wichtigsten – aus dem seit 2011 anhaltenden Syrienkrieg thematisiert. Es handelt sich um eine Collage aus mehreren Artikeln und Teilen von Artikeln zu den Themen „Giftgas/Chemiewaffen“ sowie „Fassbombe“ (und das in dieser Reihenfolge).

Stören Sie sich bitte nicht an dem ein oder anderen holprigen Übergang zwischen den Kapiteln. Es handelt sich bei dem vorliegen Artikel um eine Art „Notartikel“ angesichts der aktuellen Situation mit einer befürchteten erneuten False-Flag-Aktion der Weißhelme (White Helmets) oder eines anderen „pro-westlichen“ Akteurs beim Kampf um die Idlb-Region. Bei Gelegenheit soll noch ein „schönerer“ Artikel zum Chemiewaffen-Fassbomben-Propaganda-Thema beim Magazin Rubikon folgen.

Chemiewaffen

BBC fälschte dilettantisch Chemiewaffenangriff und britische Regierung straft darüber berichtende Medien ab

Telepolis berichtet über einen Angriff auf die “Feindpresse” in UK: “Konten des russischen Senders RT in Großbritannien eingefroren“. Am Ende des Artikels heißt es dabei interessanterweise bezüglich des Falls und möglicher Gründe für das britische Vorgehen auch: “Die BBC berichtet , die britische Rundfunkaufsicht habe gegenüber RT für einen einseitigen Beitrag eine Rüge ausgesprochen. RT behauptete, die BBC habe einen Bericht im Zusammenhang mit einem Chemiewaffeneinsatz in Syrien inszeniert. Die Rundfunkaufsicht kam zu dem Ergebnis, dass der RT-Beitrag in der Angelegenheit ‘im Wesentlichen irreführend’ sei.”. Das bizarre daran: Bei dem BBC-Beitrag um einen angeblichen syrischen Chemie- bzw. Brandbombenangriff handelte es sich tatsächlich um eine plumpe Propaganda-Fälschung inklusive grinsender und voll behaarter “Opfer” etc., über die nicht nur RT berichtet hatte: “BBC: „Saving Syria’s Children“ – Lügenmärchen westlicher Propaganda”. Und die BBC selbst bringt die RT-Kritik an diesem Falschbeitrag zumindest indirekt als Grund für die Kontosperrungen ins Spiel.

Die BBC schreibt Folgendes zu der Kontosperrung von Russia Today und der Kritik an der erwähnten BBC-“Doku” zu dem angeblichen Chemiewaffeneinsatz, die von der BBC selbst in einem Zusammenhang gesehen werden: “RT, which is run by the Kremlin, has previously been accused of biased reporting and found in breach of Ofcom regulations. The UK broadcasting regulator criticised a programme in which RT claimed the BBC had “staged” a chemical weapons attack for a news report on Syria. Ofcom ruled that parts of the RT programme were ‘materially misleading’. Russian media outlets have made inroads into the UK recently. The state-funded Sputnik news agency set up in Edinburgh in August to broadcast live radio programmes from Scotland. It said its goal was “telling the untold” to Scottish and UK audiences, although critics say it will act as a Kremlin mouthpiece.”.

Hier im Folgenden einige kleine Auszüge der deutschsprachigen Übersetzung eines englischsprachigen Berichts von bbcpanoramasavingsyriaschildren.wordpress.com, der sich mit dem durch BBC-Journalisten gefälschten angeblichen Angriff syrischer Regierungstruppen in Syrien beschäftigt und diese ganzen Ungereimtheiten und Manipulationen belegt, bei der Propagandaschau. Der Russia-Today-Bericht basiert wohl im wesentlichen auf den Beobachtungen dieses kritischen englischen Blogs mit dem Titel “Fabrication in BBC Panorama ‘Saving Syria’s Children’”. Der Originalbericht unter bbcpanoramasavingsyriaschildren.wordpress.com und dessen deutsche Übersetzung listen eine Fülle von Falschangaben, Merkwürdigkeiten, krassen Widersprüchen, medizinischen Unmöglichkeiten, Videofälschungen etc. auf, die hier in wenigen Auszügen gar nicht alle abgedeckt werden können.

“Am 29. August 2013, als das britische Parlament (House of Commons) über eine mögliche militärische Intervention in Syrien abstimmte, brachten die 10 Uhr-Nachrichten der BBC einen Bericht von Ian Pannell und Kameramann Darren Conway. Darin wird behauptet, dass ein syrisches Kampfflugzeug eine Brandbombe mit einer „Napalm-artigen“ Substanz – möglicherweise Thermit – auf den Spielplatz einer Schule in Aleppo abwarf. […]

Unten stehendes Foto stammt ursprünglich aus dem BBC-Bericht vom 29. August 2013.
Der schmale Bursche mit dem schwarzen Leibchen rechts im Bild, angebliches Opfer der „Napalm-artigen Substanz“, schaut in die Kamera und grinst breit. […]

Der Säugling bei Minute 31 in „Saving Syria’s Children“ zeigt keine Anzeichen von Verbrennungen, wie in der Erzählung behauptet. Und ganz gewiss nicht die von Dr. Hallam behaupteten 80% (in anderen Berichten „Verbrennungen am ganzen Körper“), dann wären die meisten Teile des Säuglings verbrannt. Er sieht im Gegenteil ziemlich unverletzt aus und zeigt keine Anzeichen von ungewöhnlichem Stress. […]

Eine BBC-Nachricht von Ian Pannell lautete, dass der Vater des Säuglings „ebenfalls Verbrennungen erlitt und hilflos auf einer Liege mit seinem Kind im Arm saß“. Bei 22:17 sagt Dr. Hallam, dass der Vater Verbrennungen im Gesicht habe und dass er „Kopfverbrennungen“ habe. Bei 31:16 sehen wir jedoch den Vater hinter der linken Schulter von Dr. Ahsan bei bester Gesundheit und anscheinend unverletzt (genauso wie bei 31:31, wenn er das Baby hält – lebhaft, unbeschadet, lautstark). […]

Ein praktizierender Arzt hat seine Meinung zu den präsentierten Verletzungen in „Saving Syria’s Children“ dargelegt:

Ich habe mir die BBC Panorama-Sendung angeschaut. Ein interessanter Bericht, aber ich denke die Szenen mit den Schulkindern und den Brandverletzungen sind Schauspielerei.

Vier Monate habe ich letztes Jahr mit traumatischen Verletzungen und in der Orthopädie gearbeitet, ich kenne also Brandverletzungen aus erster Hand. Die gezeigten Opfer hatten anscheinend „weniger schmerzhafte“ Verletzungen. Sie können sitzen, angefasst werden und sich sogar mit anderen unterhalten. So verhält sich kein Verletzter mit schweren Brandwunden.

  • Diese brüllen den Raum mit ihrem Schmerz nieder. Sogar nach der Wundversorgung und mit Schmerzmitteln haben sie Schmerzen und schreien.
  • Viele Brandverletzte können sich nicht einmal auf einfache Anweisungen konzentrieren, wie sich hinzusetzen und zu warten. Die Sache mit dem Säugling ist besonders seltsam (ich glaube nicht dass es ein kulturelles Phänomen ist. Schmerz ist Schmerz, und er kann einen verrückt machen). […]
  • Bei 33:05 bis 33:46 wendet sich der im gelben Super9-Shirt (Lutfi Arsi) ruhig seinen angeblichen Mitopfern zu, dirigiert ein Mitglied des Hilfsteams zu ihnen, schlendert nach hinten, nimmt einen Stuhl und setzt sich hin.
  • Beachten Sie in der gleichen Sequenz im Hintergrund das übertriebene Hin und Her wälzen des Mannes im weißen T-Shirt. Man kann ihn anhand der drei schwarzen Flecken auf seinem T-Shirt identifizieren. Es ist der angebliche Lehrer, der später (wegen seiner verbundenen Arme) ein entspanntes und überzeugendes Interview gibt, teilweise hier (englisch) übersetzt. […]”

Und so weiter und so fort. Vielleicht waren das nicht einmal die “besten” Stellen. Lesen Sie den ganzen Artikel dazu. Die BBC versucht offenbar auch, den Bericht zu sperren:

“Ab Anfang Juli 2014 begann BBC Worldwide, die You Tube Kopien von „Saving Syria’s Children“ zu blockieren, einschließlich der Kopie, die ich an meine BBC-Korrespondenz anhängte und die Susan Dirgham in ihrer Beschwerde an die BBC erwähnte.

Ich fing an, Links in meinem Blog mit einer alternativen YT-Kopie zu ersetzen. Am 20. Juli war auch das blockiert. (Am 23. Juli wurde es vom Kanalbesitzer gelöscht). Bemerkenswert: der erste Teil einer Austrahlung im australischen Fernsehen und die Ausschnitte der Krankenhausszenen enthielt, wurde kurz nach dem 20. Juli blockiert, während Teil drei – ohne Panorama-Material – weiterhin verfügbar ist.

Die letzte verfügbare YT-Kopie von „Saving Syria’s Children“ wurde von BBC Worldwide zwischen dem 25. und 28. Juli 2014 blockiert. Dutzende andere BBC Panorama Beiträge bleiben hingegen frei verfügbar. […]”

Bei der BCC wurden von den Kritikern des mutmaßlichen Chemiewaffen- oder Brandbombenfakes etliche Beschwerden platziert. “Eine weitere Beschwerde wurde bei der BBC wegen Verstoßes gegen die Genfer Konvention und Besorgnis über das moralische Verhalten und die Rechtschaffenheit von Dr. Salyha Ahsan eingereicht.”.

Es gibt also gerade bei diesem Fall eine überwältigende Fülle an Beweisen gegen die BBC und/oder die von ihr verteidigten BBC-Journalisten und sonstigen “Aktiven” in Syrien. Wenn die BBC nun einen kritischen Bericht bei RT zu ausgerechnet dieser Sache als Grund für die Kontosperrungen von RT-Konten in Großbritannien ins Spiel bringt, dann ist das schon in der Gesamtschau ein richtiger Hammer. Das ist unglaublich dreist, jemanden offenbar dafür bestrafen zu wollen (in einem Zusammenspiel von Medien, Regierung, Banken!), dass er ein offensichtliches billiges Propagandamachwerk der BBC voller peinlicher Fehler kritisiert. Ganz abgesehen davon, dass offenbar ein Kampf gegen ausländische “Feindmedien” stattfindet, wie die BBC ja selbst mit ihrem Querverweis mindestens indirekt bestätigt. Verträgt die britische Presselandschaft nicht einmal mehr RT-Berichte, die auf Beiträgen kritischer Blogger basieren?

Leiser Optimismus im Mittleren Osten?

Nachdenkseiten: „Der australische Politologe Tim Anderson hat ein fundiertes Buch über den Krieg in Syrien und über die Manipulationen dieses Krieges vorgelegt. Er sieht Kräfte im Mittleren Osten im Aufstieg, die das Potential für eine neue Friedensordnung in sich bergen könnten. […]

Andersons Handwerkszeug ist die Textprüfung und Textkritik. Er nimmt fast nur Texte aus westlichen Mainstreamquellen und Eingeständnisse aus dem Westen, die er nach jedem Kapitel genau nachweist. So kann Anderson mit Hilfe von Befunden des Massachussetts Institute of Technology aufzeigen, dass Raketenangriffe nicht auf das Konto der syrischen Regierungstruppen gehen können. Zudem hatte Assad UN-Mitarbeiter nach Syrien eingeladen, um die Herkunft des Nervengases Sarin genau zu untersuchen. Das berüchtigte Hula-Massaker wurde mit hoher Wahrscheinlichkeit von islamistischen Rebellen angezettelt. Es passt vom Timing her perfekt zu einer Bemühung der USA, im UN-Sicherheitsrat die Genehmigung für eine militärische Intervention zu erlangen, die sie aber aufgrund der dubiosen Beweisdarlegung nicht erhielten.

Das Erschreckende ist, dass sogenannte Premiumzeitungen wie der englische „Guardian“ Falschbehauptungen über die Ereignisse in Syrien auch dann noch aufrechterhalten, wenn diese schon lange widerlegt sind. Ihnen schließen sich als links verortete Zeitungen wie die „taz“ an. Anderson zeigt die Drehtürkarriere von Mitarbeitern von NGOs wie „Human Rights Watch“, die zuvor in der US-Regierung gearbeitet hatten und die nun eifrig am Spin vom Massenmörder Assad mitweben. Untersuchungsausschüsse der Vereinten Nationen werden aufgelöst, weil sie nicht das Bild vom Völkermörder Assad mitzeichnen wollen. Um sodann durch einen Ausschuss ersetzt zu werden, dem ein US-Diplomat vorsitzt, der Syrien nie inspiziert hat.

US-Wissenschaftler: Syrische Regierung nicht für Ghouta-Chemiewaffeneinsatz verantwortlich

Syrienkrieg: Wie bereits in dem Artikel “Seymour M. Hershs Syrien-Giftgas-Artikel auf deutsch” sowie weiteren Beiträgen angemerkt, war die syrische Assad-Regierung nach Expertenangaben nicht für den Giftgasangriff mit dem Nervengift Sarin in Ghouta bei Damaskus verantwortlich. Wenige Monate nach dem Angriff veröffentlichten US-Wissenschaftler vom renommierten Bostoner MIT und den Tesla Laboratories einen entsprechenden Bericht (“Possible Implications of Faulty US Technical Intelligence in the Damascus Nerve Agent Attack of August 21, 2013“). Die beiden Experten – der frühere UN-Waffeninspektor Richard Lloyd und der MIT-Professor Theodore A. Postol – waren eigentlich vor ihrer Untersuchung davon ausgegangen, dass Assads Truppen für die Giftgasattacke verantwortlich waren. Dann fanden sie genau das Gegenteil heraus. Unter dem Titel “Obamas Kriegslüge. Zwei US-Forscher legen Studie zum Chemiewaffenangriff vom 21. August 2013 bei Damaskus vor: Washingtons Darstellung ist falsch” gibt es bei der AG Friedensforschung einen interessanten Bericht zu dem Thema. Dort ist auch eine deutschsprachige Übersetzung der Hauptkritikpunkte der beiden US-Wissenschaftler an den Angaben der US-Regierung zu finden:

  • Die syrischen unkonventionellen Chemiewaffenträger, die beim Nervengasangriff vom 21. August in Damaskus benutzt wurden, hatten eine Reichweite von rund zwei Kilometern.
  • Die unabhängige Bewertung der Reichweite der Chemiewaffenträger durch die Vereinten Nationen steht in genauer Übereinstimmung mit unseren Befunden.
  • Das besagt, dass diese Geräte nicht vom ›Herz‹ oder dem östlichen Rand des von der syrischen Regierung kontrollierten Gebietes, wie es auf einer Geheimdienstkarte, die vom Weißen Haus am 30. August 2013 veröffentlicht wurde, dargestellt war, nach Ostghuta abgefeuert werden konnten.
  • Diese falsche Geheimdienstinformation hätte zu einer ungerechtfertigten US-Militäraktion führen können.
  • Eine genaue Überprüfung der Tatsache, daß die Trägerwaffen solch geringe Reichweite hatten, hätte zu einer komplett anderen Bewertung der Situation auf Grundlage der gesammelten Daten geführt.
  • Welche Gründe auch immer zu den ungeheuerlichen Fehlern (errors) in den Geheimdienstinformationen führten – die Quelle dieser Fehler muß aufgeklärt werden.
  • Wenn die Quelle dieser Fehler nicht identifiziert wird, werden die Vorgänge, die zu diesem Versagen der Geheimdienste geführt haben, unkorrigiert bleiben, und die Möglichkeiten für ein zukünftiges Politikdesaster werden mit Bestimmheit wachsen.

Für weitere Informationen zu dem Giftgasskandal/Giftgaseinsatz siehe auch den bereits erwähnten Blauer-Bote-Artikel “Seymour M. Hershs Syrien-Giftgas-Artikel auf deutsch“. Seymour M. Hersh ist ein amerikanischer Starjournalist, der noch weitere Details zu der Sache ausgegraben hat. Er hat starke Hinweise darauf gefunden, dass es sich bei dem Angriff um eine False-Flag-Operation der türkischen Erdogan-Regierung in Zusammenarbeit mit Jihadisten (Al Kaida) gehandelt haben könnte. Spätere Aussagen von Angeklagten vor türkischen Gerichten, die aber “auf Druck von oben” freikamen, stützen diese These. Vergleiche dazu auch den eben erwähnten Artikel zu Hersh.

Seymour M. Hershs Syrien-Giftgas-Artikel auf deutsch

Syrienkrieg: Der mehrfach ausgezeichnete us-amerikanische Investigativjournalist Seymour M. Hersh – Gewinner des Publitzer-Preises und fünffacher Gewinner des George Polk Award – hat in einem Anfang 2014 erschienen Artikel (“Whose sarin?“) sowie einem darauffolgenden Bericht (“The Red Line and the Rat Line. Seymour M. Hersh on Obama, Erdoğan and the Syrian rebels“) aufgezeigt, dass die syrische Regierung höchstwahrscheinlich nicht für den Giftgasanschlag im syrischen Ghouta bei Damaskus verantwortlich war, sondern eher Erdogans türkische Regierung und die radikal-islamistische Al-Nusra-Front, der syrische Arm der Al Kaida. Es handelt sich bei dieser Attacke um DEN Giftgasangriff in Syrien, von dem immer in den Medien die Rede ist und der dort immer der Assad-Regierung zugeschrieben wird. Der Artikel “Whose sarin?” ist unter dem Titel “Wessen sarin?” auch in einer kompletten deutschen Übersetzung im Netz zu finden. Unter dem Titel “Rote Linie, Rattenlinie. Giftgas, Bürgerkrieg und Krieg – Obama, Erdoğan und Syriens Rebellen” gibt es im Internet circa ein Drittel des anderen genannten Artikels in einer auszugsweisen deutschen Übersetzung.

Hier ein kleiner Auszug vom Anfang und vom Schluss des Whose-sarin-Artikels:

“Barack Obama erzählte diesen Herbst nicht die ganze Geschichte, als er versuchte, Gründe dafür zu liefern, dass Bashar al-Assad für die Chemiewaffenangriffe vom 21. August in der Nähe von Damaskus verantwortlich sei. In einigen Fällen liess er wichtige Geheimdienstinformationen weg, und in anderen präsentierte er Vermutungen als Tatsachen. Und das Wichtigste: Er gab nicht zu, was den US-Geheimdiensten bekannt war: dass die syrische Armee nicht die einzige Partei im syrischen Bürgerkrieg ist, die Zugang zu Sarin hat, dem Nervengas, dessen Verwendung beim Raketenangriff eine Uno-Studie feststellte – ohne dabei die Frage der Verantwortlichkeit zu beurteilen. In den Monaten vor dem Angriff produzierten die amerikanischen Geheimdienste eine Reihe streng geheimer Berichte, die in einem formellen Einsatz-Auftrag [operations order] gipfelten – einem Dokument, mit dem die Durchführung eines Einsatzes geplant wird und das einer Invasion mit Bodentruppen vorausgeht – und das Belege dafür anführte, dass sich die al-Nusra-Front, eine dschihadistische Gruppe, die mit al-Kaida verbunden ist, die Herstellungsweise von Sarin-Gas zu eigen gemacht hatte und in der Lage war, es in grösseren Mengen herzustellen. Als der Angriff stattfand, hätte al-Nusra zu den Verdächtigen gehören müssen, aber die Administration nutzte die Geheimdienstinformationen sehr wählerisch, um einen Schlag gegen Assad zu rechtfertigen. […]

Die Uno-Resolution, die der Sicherheitsrat am 27. September annahm, hatte indirekt mit der Vorstellung zu tun, dass auch Rebellentruppen wie al-Nusra zur Entwaffnung verpflichtet würden: «Keine Partei in Syrien sollte [Chemie-, S.H.] Waffen benutzen, entwickeln, herstellen, erwerben, lagern, behalten oder weiterleiten». Die Resolution verlangt auch die sofortige Benachrichtigung des Sicherheitsrates für den Fall, dass irgendein «nicht-staatlicher Akteur» chemische Waffen beschafft. Keine Gruppe wurde namentlich erwähnt. Während das syrische Regime den Prozess zur Beseitigung seines chemischen Arsenals weiterführt, könnten ironischerweise al-Nusra und ihre islamistischen Verbündeten letztendlich als einzige Fraktion innerhalb Syriens bleiben, die nach der Zerstörung des Vorrates an Vorgängerstoffen Assads noch Zugang zu den Bestandteilen zur Erzeugung von Sarin hat – einer strategischen Waffe, die anders wäre als alle andern im Kriegsgebiet. Es könnte noch mehr zu verhandeln geben.”

Die Wikipedia im Seymour-M.-Hersh-Wikipedia-Artikel zur roten und Rattenlinie:

“In einem weiteren Investigativreport, The Red Line and the Rat Line, erschienen am 14. April 2014 im London Review of Books stellte Hersh die offizielle Darstellung der US-Regierung abermals in Frage. Laut Hershs weiterer Recherche habe der britische Geheimdienst Proben des eingesetzten Sarins analysieren können und festgestellt, dass die chemische Zusammensetzung des verwendeten Gases keinem der Fertigungslose im Bestand der syrischen Armee entsprach. Die dadurch entstanden Zweifel hätten Obama, über die Stabschefs vorgetragen, dazu veranlasst den Angriff auf Syrien nicht zu befehlen. Laut Hersh deute vieles darauf hin, dass der Sarinangriff nicht von der syrischen Regierung, sondern als eine Operation des türkischen Geheimdienstes und der Al-Nusra-Front unter falscher Flagge durchgeführt wurde, um die USA mittels der Vortäuschung eines Giftgasangriffs durch Assad zur Intervention in Syrien zu veranlassen.

Sowohl die Regierung in Washington als auch Ankara wiesen den Bericht zurück. Das US-Außenministerium erklärte, es bestehe kein Zweifel an der Urheberschaft des Giftgasangriffs durch syrische Regierungstruppen. Der türkische Vizepremier Bülent Arinc meinte, Hershs Ausführungen seien eine „glatte Lüge“.

Ein im Internet erschienener Gesprächsmitschnitt deckte auf, dass höchste türkische Regierungsmitglieder, darunter auch der Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan einen Angriff unter Falscher Flagge planten, der die Absicht verfolgte, ein militärisches Eingreifen in Syrien zu provozieren. Seitens der türkischen Regierung wurde versucht, diesen Mitschnitt durch Internetzensur zu unterdrücken. Pierce Nahigyan sah in diesem Umstand eine Erhöhung der Glaubwürdigkeit von Hershs Anschuldigungen und schrieb: „Die Länder sagten, diese Verschwörung von Hersh ist zu schauerlich, um wahr zu sein. Ich bin sicher, Herr Hersh ist daran gewöhnt. Er hört es nun schon seit 1969.“”.

Die Bemerkung “seit 1969″ bezieht sich hierbei darauf, dass Hersh 1969 mit der Aufdeckung des My-Lai-Massakers in Vietnam durch US-Truppen seinen internationalen journalistischen Durchbruch hatte und dabei (wie auch bei weiteren Arbeiten bis heute) “natürlich” zuerst einmal nicht für voll genommen beziehungsweise diskreditiert wurde.

In dem Rattenlinien-Artikel schreibt Hersh dann bezüglich der Schuldigen für die Nervengasattacke:

“Je mehr abgefangene Meldungen und andere Daten mit Bezug zum 21. August man zusammentrug, desto stärker sahen sich die Nachrichtendienste in ihrem Verdacht bestätigt. „Wir wissen jetzt, daß es sich um eine verdeckte, von Erdoğans Leuten geplante Aktion handelte, die Obama über die red line stoßen sollte“, sagte der ehemalige Nachrichtendienstler. „Sie mußten die Situation mit einem Gasangriff in oder in der Nähe von Damaskus eskalieren, während die UN-Inspektoren“ – die am 18. August zur Untersuchung der anderen Giftgaseinsätze eintrafen – „dort waren. Es ging darum, etwas Spektakuläres zu tun. Unsere militärische Führung erfuhr von der DIA und anderen Geheimdiensten, daß das Sarin über die Türkei geliefert wurde – und daß das nur mit türkischer Unterstützung möglich gewesen war. Die Türken sorgten außerdem für die Ausbildung in Sachen Herstellung und Umgang damit.“ Erhärtet wurde diese Annahme zu einem Gutteil von den Türken selbst, so durch abgefangene Unterhaltungen im unmittelbaren Gefolge des Angriffs. „Wesentliche Beweise kamen unmittelbar nach dem Angriff in Form freudiger Gratulationen in zahlreichen abgefangenen Unterhaltungen der Türken. Operationen sind im Planungsstadium immer megageheim, aber damit ist in dem Augenblick Schluß, wenn es bei Gelingen ans Trommeln geht. Nichts macht einen anfälliger, als wenn die Täter den Erfolg für sich beanspruchen.“ Erdoğans Probleme in Syrien würden bald vorbei sein: „Das Gas geht hoch, Obama sagt red line, und Amerika greift Syrien an – oder wenigstens war das der Gedanke dahinter. Aber so ist es dann eben doch nicht gekommen.“”.

Zwei Jahre später gibt es dann plötzlich neue Erkenntnisse zum berühmt-berüchtigten Giftgasangriff im syrischen Ghouta bei Damaskus: Telepolis schreibt in dem Artikel “Wer steckt hinter dem syrischen Giftgas-Angriff?” unter anderem Folgendes:

“Der türkische Geheimdienst soll hinter dem Angriff stecken.

Mehr als zwei Jahre später sitzen am 21. Oktober 2015 zwei türkische Parlamentsabgeordnete an einem Tisch in Istanbul und erzählen ihre Version der Ereignisse. Eren Erdem und Ali Şeker heißen die beiden Co-Vorsitzenden der oppositionellen CHP-Fraktion im türkischen Parlament. Sie wollen neue Beweise vorlegen: Dafür, dass nicht die syrische Armee, sondern dschihadistische Milizen den Angriff ausgeführt haben. Und dafür, dass nicht Assad, sondern der türkische Geheimdienst hinter dem Angriff von Ghouta steckt.

Hintergrund der Pressekonferenz sind Ermittlungen eines Gerichts im südtürkischen Adana. Die Anklage warf dort 13 Türken vor, Giftgas von der Türkei nach Syrien geschmuggelt haben. Doch dem Gericht reichten die Indizien nicht für eine Verurteilung, es ließ die Männer nach drei Monaten wieder frei. Erdem und Şeker hatten nach eigener Aussage Einblick in die Gerichtsakten und kommen bei ihrer Pressekonferenz zu einer ganz anderen Bewertung als das Gericht.”.

Der genannte Telepolis-Artikel bezieht sich hinsichtlich des Giftgasangriffs auch noch auf eine Untersuchung us-amerikanischer Wissenschaftler (den genannten Bericht gibt es unter dem Titel “Possible Implications of Faulty US Technical Intelligence in the Damascus Nerve Agent Attack of August 21, 2013” als PDF im Netz):

“Dieselben Karten haben sich Anfang dieses Jahres zwei Waffenexperten angesehen. Doch sie kommen zum gegenteiligen Ergebnis. In ihrem Bericht urteilten der ehemalige UN-Waffenkontrolleur Richard Lloyd und Professor Theodor Postol vom Massachusetts Institute of Technology (MIT), die Reichweite der eingesetzten Rakete sei zu kurz gewesen, als dass sie aus den damals von der Syrischen Armee kontrollierten Gebieten hätten stammen können. Im Gegenteil: Lege man die Karte des Weißen Hauses zugrunde, hätten sich am 21. August 2013 alle möglichen Abschussorte in der Hand der Rebellen befunden.”.

[UPDATE vom 28.2.2016: Hier ein weiterführender Artikel zu dem Bericht der beiden Wissenschaftler: “Zwei US-Forscher legen Studie zum Chemiewaffenangriff vom 21. August 2013 bei Damaskus vor: Washingtons Darstellung ist falsch“]

Zusammen mit den Recherchen Hershs ergeben diese Informationen ein ganz anderes Bild vom Giftgaseinsatz in Syrien als es wohl die meisten Bürger haben – und dieses andere Bild ist Syrienexperten wie auch mit dem Thema befassten Journalisten durchaus bekannt.

Sehr interessant ist übrigens, dass Professor Postol, der ja immerhin an der wohl renommiertesten technischen Universität der USA, dem MIT, arbeitet und ein ausgewiesener Fachmann ist, in dem englischsprachigen Wikipedia-Artikel über ihn hinsichtlich der von ihm untersuchten Giftgasattacke geradezu verleumdet wird. Anders kann man es kaum nennen. Dort heißt es lediglich: “Syria – Postol has investigated the Ghouta chemical attack, and he has collaborated together with Maram Susli (known online as ‘Syrian Girl’) in investigating the incident through examining Youtube footage and other sources. Together they believe they found a number of items to be inconsistent with the conventional narrative of the incident. [26]“. Link “26” verlinkt auf einen Artikel von Noah Shachtman und Michael Kennedy bei The Daily Beast mit dem bezeichnenden Titel “The Kardashian Look-Alike Trolling for Assad“. So geht Verleumdung … Der Mann hat wohl in ein Wespennest gestochen … Propaganda mag eben keine Wissenschaft. Auch ein Physikprofessor wird lächerlich gemacht und wenn er sich noch so sehr auf naturwissenschaftliche Erkenntnisse und Mathematik beruft … Unglaublich.

2012 war Hersh übrigens für die deutschen Medien – oder zumindest die Süddeutsche Zeitung – noch “der beste investigative Reporter der Welt” (siehe auch Bild/Screenshot unten sowie natürlich den entsprechenden SZ-Artikel “Seymour Hersh im Interview – ‘Das Rätsel bleibt, wie Verrückte die Regierung übernehmen konnten’”) – dann schnüffelte er wohl zu viel im aktuellen Syrienkonflikt herum … Seine aktuellen Erkenntnisse zum “syrischen” Sarin-Giftgas werden schön unter der Decke gehalten. Bekannt sind sie mit Sicherheit.

bester_welt

Weißhelme: „Giftgasangriff im Ort Sarmin“

Die schwedische Ärztevereinigung SWEDHR analysierte Weißhelm-Videos, die Rettungsmaßnahmen der nach einem angeblichen Giftgasangriff durch syrische Regierungstruppen zeigen sollen. Die Mediziner stellten fest, dass es sich bei den Videos um Fälschungen handelt, bei denen sogar noch arabischsprachige Regieanweisungen zu hören waren und dass die vorgeblichen „Rettungsmaßnahmen“ tödlich geendet hätten. 

Bei einer ersten Analyse gingen die Ärzte noch davon aus, dass die gezeigten Kinder bei dem Videodreh schon tot waren. Später stellte sich bei einer umfassenderenden Untersuchung unter Beteiligung weiterer Mediziner heraus (31), dass ein kleiner Junge höchstwahrscheinlich durch eine Überdosis Opiate bewußtlos gemacht worden war und mit Sicherheit endgültig durch Stiche in die Brust beziehungsweise das Herz im Rahmen einer nachweisbar vorgetäuschten Adrenalininjektion getötet wurde.  In den Videos lässt sich das auch für medizinische Laien mit starken Nerven nachvollziehen: Dem Junge wird immer wieder eine lange Spritzennadel in den Brustraum gestochen, die Spritze mit dem angeblichen Adrenalin wird jedoch nie abgedrückt (32).

Im Weiteren ergab die Analyse der Ärzte das Folgende: Das Gezeigte entsprach in keinster Weise medizinisch korrekten Maßnahmen, denn die vorgeblichen Lebensrettungsmaßnahmen sind falsch und bizarr und lebensgefährlich bis tödlich. Der genannte Junge war zuvor höchstwahrscheinlich durch eine Überdosis Drogen – Opiate – nahezu bewusstlos gemacht worden beziehungsweise lag dadurch im Sterben. Alle gezeigten Kinderopfer wiesen keine Anzeichen einer Chlorgasvergiftung auf. Durch die Stiche mit der langen Nadel wurde der Junge getötet – falls er nicht schon vorher an den Folgen der Betäubung starb. Daher ist eine Ermordung dieses Jungen für das Video ist medizinisch und logisch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nacheisbar. Die Ärztevereinigung ließ das Gesprochene in den Videos übersetzen. Dabei stellte sich heraus, dass arabischsprachige Regieanweisungen zur Positionierung der Opfer enthalten waren. Die Videos wurden vor verschlossenen Türen im UN-Sicherheitsrat vorgeführt, ohne Übersetzung oder Untertitelung. Sie wurden über den White-Helmets-Channel „Syrian Civil Defense in Idlib Province“ hochgeladen. Produziert wurden die beiden Videos von den Weißhelmen gemeinsam mit der Organisation „Coordinating Sarmin“, deren Logo eine schwarze Jihadistenflagge (Al Qaida) enthält. In dem Video sind auch Weißhelme zu sehen.

Der Vorsitzende der Ärztevereinigung, Professor Prof. Marcello Ferrada de Noli, veröffentlichte Anfang März 2017 einen ersten Artikel mit einer Analyse zu dem Fall: „Swedish Doctors for Human Rights: White Helmets Video, Macabre Manipulation of Dead Children and Staged Chemical Weapons Attack to Justify a “No-Fly Zone” in Syria„ (33, 34). Daraufhin meldeten sich noch weitere Mediziner und es gab weitere makabere Entdeckungen in den Videos, die bei der ersten Inaugenscheinnahme nicht ins Auge gestochen waren: „White Helmets Movie: Updated Evidence From Swedish Doctors Confirm Fake ‘Lifesaving’ and Malpractices on Children„ (35).

Diese Affäre hat noch einen weiteren bitteren Nachgeschmack (36): Die westlichen Medien ignorierten diesen Skandal der vom Westen finanzierten Weißhelme. Nur die ARD ging der Sache nach. Allerdings nicht, um darüber zu berichten, sondern weil der Vorsitzende der schwedischen Medizinervereingung dem Sender Russia Today ein Interview dazu gegeben hatte und das ARD-Faktenfinder-Team der Meinung war, die wiedergegebenen Aussagen könnten nicht stimmen und RT habe Fake-News verbreitet, indem die Aussagen verfälscht wurden.

Der SWEDHR-Vorsitzende, Professor Ferrada de Noli, bestätigte jedoch, dass seine Aussagen von RT korrekt wiedergegeben wurden (37). Die ARD wusste also mit absoluter Sicherheit von dem schweren Verbrechen der Weißhelme, verlor aber im Folgenden kein Wort darüber und vertuschte so die brutalen Verbrechen ihrer Verbündeten. Vier Wochen später waren die Weißhelme die Helden der westlichen Medien bei der gefälschten Giftgasattacke von Chan Scheichun, der bekanntlich Trumps Militärschlag gegen Syrien folgte und auf die wir noch zu sprechen kommen werden.

Verweise

(31) http://theindicter.com/white-helmets-movie-updated-evidence-from-swedish-doctors-confirm-fake-lifesaving-and-malpractices-on-children/
(32) https://youtu.be/tNt7T32L1AQ?t=1m8s
(33) http://blauerbote.com/2017/03/19/schwedische-aerztevereinigung-white-helmets-mit-real-toedlichen-rettungsmassnahmen-missbrauch-toter-kinder/
(34) http://theindicter.com/swedish-doctors-for-human-rights-white-helmets-video-macabre-manipulation-of-dead-children-and-staged-chemical-weapons-attack-to-justify-a-no-fly-zone-in-syria/
(35) http://theindicter.com/white-helmets-movie-updated-evidence-from-swedish-doctors-confirm-fake-lifesaving-and-malpractices-on-children/
(36) http://blauerbote.com/2017/04/17/ard-deckt-schwerverbrechen-der-syrischen-verbuendeten/
(37) https://deutsch.rt.com/gesellschaft/49053-ard-fake-news/

Weißhelme: „Sarin-Angriff von Chan Scheichun“

Das Chan-Scheichun-Ereignis war bekanntlich Anlass für US-Präsident Trumps Raketenangriff auf Syrien (51). Wie immer liegen auch hier keine Luftüberwachungsdaten vor, die russische oder syrische Flugzeuge zur fraglichen Tatzeit am fraglichen Tatort zeigen. Allerdings entstand hier dadurch Verwirrung, dass zunächst ein Einsatz russischer Flugzeuge etliche Kilometer entfernt und zu einem anderen Zeitpunkt mit der Chan-Scheichun-Attacke in Verbindung gebracht wurde. 

Physik-Professor Theodore Postol – zugleich ehemaliger UN-Waffeninspektor – hat den angeblichen Sarin-Angriff analysiert und erhebliche Zweifel an den Angaben der Weißhelme (52). Unter Bezugnahme auf ein Foto, bei dem ein Mann ungefähr vier Stunden nach der angeblichen Sarin-Attacke am angeblichen Einschlagskrater steht, sagt er beispielsweise:

Quelle: Screenshot Twitter

„Wenn die Ausbreitung von diesem Krater ausging, dann war der Bereich, wo diese ungeschützte Person steht, giftig und dieser Mensch würde schwere und möglicherweise tödliche Auswirkungen einer Sarin-Vergiftung erleiden. Dies stellt die Möglichkeit, dass dieser im WHR identifizierte Krater der Ausgangspunkt einer mutmaßlichen Sarin-Freisetzung ist, substanziell infrage. (…)

Ungeschützte Zivilisten mit Kleidung, die Logos der Idlib Health Directorate (Idlib Gesundheitsverwaltung) aufweisen, pfuschen mit dem Inhalt des Kraters herum, von dem der WHR behauptet, er sei der Ursprung der Sarin-Freisetzung. Alle Indikatoren deuten auf eine zerstörte Hülse, die nicht mehr als 8-10l Sarin enthalten haben könnte. Sie ist der einzige Behälter, der in den Videos vom Ort des Geschehens zu sehen ist. (…)

Quelle: Screenshot Twitter

Was aus den Videos absolut klar wird, ist, dass der Ort der Sarin-Ausbringung, von dem der WHR ausgeht, und der Ort an dem die massenhaften Opfer hätten auftreten müssen, wenn die Sarin-Freisetzung tatsächlich stattgefunden hätte, in keinster Weise mit den Szenen der Opfer verbunden ist, die in den anderen Videos gezeigt werden. Die Schlussfolgerung liegt auf der Hand, den mutmaßlichen Angriff, so wie er im White House Report beschrieben wird, hat es nie gegeben.“

In Bezug auf das in dem Krater „gefundene“ Rohr, welches angeblich den tödlichen Sarin-Chemiekampfstoff beinhaltet haben und von einem Kampfjet wie auch immer abgeworfen sein soll, sagt Professor Postol (53):

„Abbildung 4 zeigt den möglichen Aufbau eines improvisierten Sarin-Verteilers, mit dessen Hilfe der Krater und die zerdrückte Hülle dessen zustande gekommen sein könnten, was ursprünglich ein zylindrisches Rohr war. Eine realistische Annahme, wie dieser Verteilmechanismus funktioniert hat (natürlich wieder unter der Annahme wie der im Bericht des Weißen Hauses, dass weder Krater noch Behälter inszeniert waren), sieht so aus, dass eine Ladung Sprengstoff auf ein Ende des saringefüllten Rohres platziert und zur Detonation gebracht wurde.

Der Sprengstoff hätte auf das Rohr wie ein stumpfer Vorschlaghammer gewirkt. Er hätte das Rohr in den Boden gedrückt und dabei den Krater erzeugt. Da das Rohr mit Sarin, einem nicht komprimierbaren Gas, gefüllt war, hätte das Sarin beim Flachdrücken des Rohres gegen die Wände und Enden des Rohres gedrückt und den Riss entlang der Längsseite des Rohres und den Bruch am Deckel am hinteren Ende bewirkt. Dieser Mechanismus ist im Grunde derselbe, wie wenn man mit einem Hammer auf eine Zahnpastatube schlägt, wodurch die Tube platzt und die Zahnpasta in alle Richtungen spritzt abhängig von der Art der Risse der Tube.

Wenn das der tatsächliche Mechanismus ist, mit dem das Sarin freigesetzt wurde, dann deutet das darauf hin, dass das Rohr von Personen auf dem Boden platziert und nicht aus einem Flugzeug abgeworfen wurde.“

Quelle: Screenshot Twitter

Während der angeblich chaotischen Notsituation im Krankenhaus aufgrund der „Sarin-Attacke“ twitterte ein Arzt und bot Interviews an. Der Arzt ist übrigens Brite und wurde in Großbritannien angeklagt, zwei Journalisten in Syrien entführt zu haben (John Cantlie und Jeroen Oerlemans) und setzte sich nach Syrien zu Al Qaida ab. (54, 55). Die in den Weißhelm-Videos gezeigten angeblichen medizinischen Maßnahmen sind wie immer haarsträubend und haben mit der Behandlung von Sarin-Opfern schon gar nichts zu tun. Wieder wird mit dem massiven Einsatz von Kindern Stimmung gemacht. Zumindest ein Teil der Kinder könnte wie bei dem bereits genannten Sarmin-Zwischenfall nur betäubt gewesen sein.

Und wenn man mit einer False-Flag-Chemiewaffenattacke Propaganda machen will, sollte man wenigstens darauf achten, dass die angeblichen Giftgasopfer nicht schon vor dem angeblichen Angriffszeitpunkt in umliegende Kliniken eingeliefert werden. Nicht einmal mehr der intensiv vom Westen beeinflusste und mit gefälschten Proben hantierende offizielle Untersuchungsbericht des OPCW für die UN kam darum herum, dies auf Seite 29 zu erwähnen (56).

Fassen wir einige herausragende Punkte kurz zusammen: In 57 Fällen wurden Patienten als angebliche Opfer einer angeblichen Giftgasattacke durch syrische Flugzeuge schon vor dem Zeitpunkt dieses angeblichen Vorfalls in Krankenhäusern aufgenommen. Dies geschah laut OPCW in fünf Hospitälern. Darüber hinaus wurden in zehn Fällen Opferdarsteller beziehungsweise Leichen um 7 Uhr in einem 125 Kilometer entfernten Hospital, in 42 Fällen in einem 30 Kilometer entfernten Hospital eingeliefert. Angesichts eines angeblichen Angriffszeitpunktes kurz vor sieben Uhr eine sportliche Leistung…

Verweise

(51) https://www.rubikon.news/artikel/giftgasmassaker-war-false-flag-operation
(52) https://propagandaschau.wordpress.com/2017/04/19/theodore-a-postol-der-nervengasangriff-der-nicht-stattfand-khan-sheikhoun-syrien/
(53) https://www.nachdenkseiten.de/?p=37887
(54) https://www.theguardian.com/uk/2012/oct/17/british-doctor-shajul-islam-court
(55) http://www.dailymail.co.uk/news/article-3711118/Russia-airstrikes-killing-women-children-MISSING-ISIS-Struck-Brit-NHS-doctor-accused-kidnapping-Western-hostages-treating-bomb-victims-Syria.html
(56) http://www.moonofalabama.org/images5/OPCW-UN_JIM_7th_Report.pdf

Weißhelme: „Duma-Giftgasangriff“

Dass der bisher letzte große White-Helmet-Event, die angebliche Giftgasattacke im syrischen Duma (Ghouta) bei Damaskus, eine False-Flag-Aktion der Weißhelme ist, machte der deutsche Syrienexperte Professor Günter Meyer von der Universität Mainz in einem Interview im ARD-Mittagsmagazin klar deutlich (6, 7). 

Quelle: Screenshot Twitter

Fotos belegen die Fälschung. Zwei im Internet kursierende, von den Terroristen gelieferte Bilder des angeblichen Giftgasangriffs – siehe oben – zeigen unterschiedliche Varianten der gleichen Situation. Zu sehen sind tote Frauen und Kinder beziehungsweise unfreiwillige Opferdarsteller: Hoffen wir, dass diese nur betäubt wurden. Schauen wir uns die Personen auf den beiden Bildern, die ja die gleiche Situation darstellen, an. Im rechten Bild hat man einfach noch ein Baby dazugelegt. Auch andere Details unterscheiden sich bei den beiden Bildern.

Quelle: Screenshots Youtube

Zwei weitere Bilder – Screenshots aus Videos zu der selben Situation – zeigen ebenfalls unterschiedliche Varianten. Auch hier wird die gleiche Situation mit einer unterschiedlichen Anzahl an Darstellern bestritten: In dem linken Video sind ganz deutlich zwei Kinder mehr zu sehen. Allerdings ist das Baby des einen vorherigen Bildes dieses Mal nicht dabei.

Der Sender CBS hat versucht, ein von den nach dem angeblichen Giftgasangriff erfolgten US-Luftschlägen getroffenes Gebäude in Syrien als Chemiewaffenfabrik auszugeben und sich dabei unfreiwillig mit dem eigenen Bildmaterial selbst der Lüge überführt. In einem Videobeitrag des Senders steht der Journalist vor dem zerstörten Gebäude, das den Behauptungen der US-Regierung zufolge und trotz der Vernichtung der syrischen Giftgasbestände im Jahre 2013 durch die OPCW angeblich eine Giftgasfabrik und -forschungsstätte gewesen sein soll (8). CBS spricht in dem Beitrag außerdem von der Herstellung biologische Waffen in dem Gebäudekomplex.

Quelle: Screenshot Twitter

Das Dumme bei den Behauptungen dieses US-Senders ist nur: Wie können der CBS-Journalist und die anderen Personen im Bild dort direkt vor einer zerstörten Chemiewaffenanlage stehen, so ganz ohne Schutzanzüge, Mundschutz, Gasmasken und so ganz ohne irgendwelche Symptome einer Vergiftung? Hätte es sich tatsächlich um eine Forschungs-, Produktions- und Lagerstätte für Giftgas, Biowaffen und Co gehandelt, wäre das völlig unmöglich und ein weites Areal darum herum müsste verseucht sein.

Am Schluss seines Beitrags sagt der CBS-Journalist, dass der Angriff auf den Gebäudekomplex laut US-Regierung das syrische Chemiewaffenprogramm um Jahre zurückwerfen werde. Er verliert kein Wort der Kritik zu dieser Aussage und lässt sie als gültig stehen. In der ARD-Tagesschau – beispielsweise vom 16.4.2018 um 15 Uhr – hieß es ebenfalls trotz dieses Videos und ähnlicher Bilder von der zerbombten angeblichen Chemiewaffenanlage (9):

„Die EU fordert einen neuen Anlauf für Friedensverhandlungen, bei allem Verständnis für den Raketenangriff vom Samstag am dem auch die EU-Mitglieder Frankreich und Großbritannien beteiligt waren. ‚Der Angriff von Frankreich, Großbritannien und den Vereinigten Staaten gegen Assads Chemiewaffendepots, der war zielgerichtet und angemessen. Dieses Vorgehen war absolut richtig’“.

Der letzte des Teil ist ein Zitat des britischen Außenministers Boris Johnson, welches die Tagesschau unkommentiert als die offizielle Wahrheit durchreicht und den Zuschauern damit vorgegaukelt, dass syrische Chemiewaffendepots getroffen wurden.

In den Filmaufnahmen der Weißhelme von dem angeblichen Giftgasangriff in einer Notaufnahme in Duma zu sehende Personen sagten später in der Zentrale der OPCW im niederländischen Den Haag aus, dass das ganze Theater nur eine Inszenierung war und sie mit Wasser bespritzt wurden und keine Vergiftungserscheinungen hatten. Das Video aus der Notaufnahme war zuvor in unseren Nachrichten rauf und runter gespielt worden, als angeblicher Beleg für einen Chemieangriff (10).

Quelle: Screenshot Youtube

Diese Aussagen der Augenzeugen/Opfer in Den Haag wurden in den westlichen Medien als „russische Propaganda“ abgewertet. Voll ernst genommen werden will dagegen ein Beitrag des US-Senders CNN aus den letzten von den Terroristen gehaltenen Gebieten im Norden Syriens, in den die radikalislamistischen Kämpfer aus Douma und ihr Anhang im Rahmen des üblichen Geiselaustauschs gebracht wurden (11). Eine CNN-Reporterin interviewt in dem Video angebliche „Überlebende der Chemiewaffenattacke von Douma“.

Die Reporterin schnüffelt an einem Schulzranzen, der einem Mädchen aus Douma gehört und der noch mit dem in Douma angeblich verwendeten Kampfstoff Sarin getränkt sein soll. Damit hat sich die Dame zum einen eine Nominierung für den Darwin-Award verdient, denn einen äußerst tödlichen Chemiekampfstoff, der über die Luft tötet, erschnüffeln zu wollen, wäre natürlich komplett irre – wenn das gute Stück denn tatsächlich voll davon wäre.

Die Frau tut so, als sei dies ein Beweisstück voller Giftgas/Chemiekampfstoff und bestätigt mit eindrucksvoller Mimik mehrmals, dass der Ranzen stinkt, was wohl in ihren Augen ein Beleg für Sarin sein soll. Eine sportliche Leistung der Journalistin, schließlich ist Sarin ist eine nahezu geruchlose, relativ flüchtige Flüssigkeit. Durch ihr Verhalten überführt sich die amerikanische Reporterin selbst der Lüge.

Da einige „Experten“ nach dem allmählichen Zusammenbrechen der Sarin-Story vorschlugen, das ganze Ereignis mit den laut Weißhelmen 43 Toten könne ja auch durch Chlorgas zustande gekommen sein und sicher auch einige gerne die Nebelkerze zünden wollen, die CNN-Frau habe ja vielleicht irgendwie Chlor gerochen (und wisse natürlich nicht, wie Chlor riecht, weil sie noch nie im Schwimmbad war und auch keinen Chlorreiniger benutzt, weshalb sie dann sagt, es stinke), hier ein Auszug aus dem hinsichtlich aktueller Ereignisse leider propagandabeladenen Wikipedia-Artikel zu Chlor bezüglich der möglichen tödlichen Wirkung (12):

„Unter militärischen Gesichtspunkten war das nicht besonders effizient. So kamen zum Beispiel bei dem Angriff vom 22. April 1915 trotz des Einsatzes von 150 Tonnen Chlorgas nach neueren Forschungen nur 1200 Franzosen ums Leben. Das heißt, unter optimalen Bedingungen, wenn der Gegner dicht gedrängt in tiefer gelegenen Schützengräben kauert, waren 125 Kilogramm Chlorgas nötig, um einen Soldaten zu töten.“

Ein Liter Chlorgas wiegt 3,214 Gramm, 125 Kilo sind also fast 40000 Liter Chlorgas. Apropos Gas: Laut Weißhelmen und Co soll in Duma, wie in den beiden Screenshots ihres Youtube-Videos unten zu sehen, ein Giftgasbehälter durch die Decke einer Wohnung gekracht sein, nur um dann butterweich auf einem Bett zum Erliegen zu kommen und dieses dabei nicht zu zerstören (13, 14). Es ist natürlich völlig unrealistisch, dass dieses Geschoss zuerst die Betondecke durchschlägt, dann aber das Bett nicht zertrümmert, und das auch noch mit einer reichlich bizarren Flugbahn. Wie das kaputte Fenster dabei ans Bett kommt, bleibt wohl für immer ein Geheimnis.

Quelle: Screenshots Youtube

Das offenbar intakte Ventil an der angeblichen „Rakete“ („Missile“) trägt auch nicht gerade zur Glaubwürdigkeit der Aussagen der „Rebellen“ bei (15). Vielleicht sollte man solche technischen Wunderwerke in Deutschland importieren, denn hierzulande hat man weit größere Probleme mit Gasflaschen als in den Al-Qaida-Gebieten. Wikipedia sagt zum sicheren Umgang mit Gasflaschen und der Gefahr des Abreißens des Ventils (16):

„Da das Ventil die schwächste Stelle einer Gasflasche ist, ist sein Schutz mit einer Ventilschutzkappe obligat. Wenn eine Gasflasche durch das Abreißen des Ventils so beschädigt wird, dass ihr unter hohem Druck stehender Inhalt schlagartig austritt, kann sie wie ein Geschoss durch die Gegend fliegen und so auch Betonwände durchschlagen.

Verhaltensregeln zur Vermeidung sind:

  • Gasflaschen sollten auch gegen Umstürzen bei Lagerung und Transport gesichert werden, beispielsweise mit Ketten an der Wand oder durch Verwendung spezieller Paletten.
  • Verwendung von Ventilschutzkappen immer, auch wenn die Flasche nur gelagert oder transportiert wird
  • Flaschen nicht werfen
  • Flaschen nur mit einem Kran befördern, wenn sie in einer Palette stehen
  • Ventil nicht mit Gewalt (Werkzeugen) öffnen“

Quelle: Screenshot Twitter

Verweise

(6) https://www.rubikon.news/artikel/die-ard-setzt-giftgas-ein
(7) http://blauerbote.com/2018/04/10/prof-meyer-im-ard-mittagsmagazin-duma-giftgasangriff-ist-faelschung-der-weisshelme/
(8) https://twitter.com/ProfessorsBlogg/status/985481508155740160
(9) http://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/ts-25111.html
(10) https://www.youtube.com/watch?v=oi3dPYR6gFc
(11) https://www.youtube.com/watch?v=CgkI3Ub2lZw
(12) https://de.wikipedia.org/wiki/Chlor
(13) https://www.rubikon.news/artikel/die-terrorhelfer
(14) https://southfront.org/there-are-some-problems-with-gas-cylinders-videos-used-by-white-helmets-as-evidence-of-douma-attack/
(15) https://twitter.com/AsaadHannaa/status/982998575222312961
(16) https://de.wikipedia.org/wiki/Gasflasche

Endkampf gegen Al Qaida in Syrien

Die US-Regierung bestätigte in einer Reisewarnung für Syrien die Existenz der Al Qaida in Syrien sowie die Herrschaft der Al Qaida in der Region Idlib, des letzten von den in den Medien „Rebellen“, „Aufständische“, „Aktivisten“ und „Rettungshelfer“ genannten Kämpfern gehaltenen Gebiets (1). Darüber hinaus sollen unsere Al-Qaida-„Rebellen“ laut US-Regierung auch chemische Waffen einsetzen. 

In Idlib wird es in den nächsten Tagen zum Endkampf der Al Qaida gegen Syrien kommen. Ein erneuter gefälschter Giftgaseinsatz durch Al-Qaida-Weißhelme und Co in diesem Zusammenhang ist nicht unwahrscheinlich (2). Westliche Führer haben mit Militärschlägen im Falle der Anwendung von Chemiewaffen durch Syrien gedroht. Zuletzt hatten die Weißhelme bei der Al-Qaida-Niederlage in Duma noch gegen Syrien und Russland gerichtete Giftgas-Fakes veröffentlicht (3).

Mit folgenden Zeilen der Reisewarnung der syrischen US-Botschaft vom Oktober 2017, die immer noch jederzeit über die Website der Botschaft abgerufen werden kann, bestätigte die USA zum wiederholten Male die Existenz der Al Qaida als „Rebellen“ im Syrienkrieg und zudem die Herrschaft der Al Qaida über die Provinz Idlib:

„In Syrien operieren Terroristen und andere gewalttätige Extremistengruppen einschließlich ISIS und die mit Al Qaida verbundene Hayat Tahrer al-Sham (dominiert von dem Al-Qaida-Zweig Jabhat al-Nusrah, einer designierten ausländischen Terrororganisation). Im Juli 2017 konsolidierte die Hayat Tahrir al-Sham ihre Kräfte in der Idlib-Provinz nach Zusammenstößen mit anderen bewaffneten Akteuren. Hayat Tahrir al-Shams Kontrolle über Idlib bedroht die Fähigkeit von NGOs und Staaten, humanitäre Hilfe für in Idlib wohnende Syrer zu leisten.“

Die übliche „humanitäre Propaganda“ des Westens gegen die syrischen und russischen Gegner unserer Al-Qaida-Truppen im Syrienkrieg, und damit natürlich zugunsten von Al Qaida und Co, darf dann aber auch in dieser US-Reisewarnung nicht fehlen:

„Darüber hinaus initiierten Russland und/oder die syrische Regierung im September Luftangriffe in Idlib, deren Resultate signifikanten Schäden bei medizinischen Einrichtungen und dutzende tote Zivilisten waren.“

Die Reisewarnung der US-Regierung spricht weiter auch von chemischen Waffen der Al Qaida (Hayat Tahrir al-Sham) und des „Islamischen Staates“ (auch IS, ISIS, ISIG, ISIL, Daesh, Da’ash genannt):

„Taktiken von ISIS, Hayat Tahrir al-Sham sowie weiterer gewalttätiger Extremistengruppen beinhalten den Einsatz von Selbstmordattentätern, Entführungen, schweren Waffen und Kleinwaffen, improvisierten Sprengfallen sowie chemischen Waffen.“

Zahlreiche westliche Führer haben Syrien im Falle eines Chemiewaffeneinsatzes gegen die Al-Qaida-„Rebellen“ beim Endkampf in der Provinz Idlib mit Vergeltung gedroht. Zeit.de schreibt in dem Artikel „Westen warnt Assad vor neuen Chemiewaffeneinsätzen“ dazu: „Die USA, Frankreich und Großbritannien wollen einschreiten, sollte Baschar al-Assad in der Provinz Idlib Giftgas einsetzen. Sie seien ‚tief besorgt‘ über die Offensive.“ (4).

Die syrische Regierung hat allerdings im Syrienkrieg nie nachweislich Chemiewaffen eingesetzt, auch wenn alle Propagandanstrengungen des Westens und seiner Verbündeten darauf ausgerichtet sind, ein solches Bild zu erzeugen. Normalerweise werden solche Einsätze in den letzten Jahren durch die White Helmets gefälscht (und dann in den westlichen Medien als DIE WAHRHEIT gesendet), wobei bevorzugt Kinder für diese Inszenierungen missbraucht werden. Dafür existieren zahlreiche Beispiele (5).

Die ausschließlich in den Gebieten von Al Qaida und Co aktiven Weißhelme sind eine vom Westen während des Syrienkrieges gegründete und mit über 100 Millionen Euro finanzierte Propagandatruppe der Terroristen in Syrien, die alleine von der Bundesregierung nach deren eigenen Angaben bisher 17 Millionen Euro erhielt und mit deren Führern sich Angela Merkels Außenminister Heiko Maas neulich zum Kaffeetrinken in Berlin traf (6). Maas sagte anlässlich des Treffens: „Die Weißhelme sind ein starkes Symbol der Menschlichkeit und Hoffnung.“ (7).

Verweise

(1) https://sy.usembassy.gov/security-message-u-s-citizens-travel-warning-syria/
(2) https://www.rubikon.news/artikel/die-weisshelm-terroristen
(3) http://blauerbote.com/2018/08/19/weisshelme-duma-giftgasangriff/
(4) https://www.zeit.de/politik/ausland/2018-08/idlib-baschar-al-assad-syrien-chemiewaffen-westmaechte-warnung
(5) https://www.rubikon.news/artikel/die-kriegslugner
(6) http://blauerbote.com/2018/08/18/mehr-weisshelm-terroristen/
(7) http://blauerbote.com/2018/08/19/white-helmets-weisshelme-im-syrienkrieg/

Fassbomben

Weißhelme: „Angriff auf ein Krankenhaus in Aleppo“

In Aleppo wurde angeblich Ende April 2016 ein in den Gebieten der „Rebellen“ gelegenes Krankenhaus bombardiert. Das angebliche Krankenhaus ist den syrischen Ärzten nicht bekannt (21). Der Vorgang ist auch ein Lehrbeispiel dafür, wie man ohnehin schon eng mit westlichen Administrationen verbundenen humanitären NGOs Propaganda unterjubelt. „Ärzte ohne Grenzen“ verbreitete in der deutschsprachigen Mitteilung zu dem Vorfall die Lügen der Weißhelme (22): 

Wer in Syrien in einem Krankenhaus Hilfe sucht, begibt sich in Lebensgefahr. In diesem Jahr wurden bereits elf von Ärzte ohne Grenzen unterstützte Krankenhäuser bombardiert. Viele Menschen haben ihr Leben verloren. Zuletzt wurden bei einem Luftangriff in Aleppo das Al-Kuds-Krankenhaus und benachbarte Gebäude zerstört, dabei starben mindestens 50 Menschen, darunter sechs Mitarbeiter des Krankenhauses. Die Überlebenden berichten, dass zuerst zwei Fassbomben die angrenzenden Gebäude trafen. Dann explodierte eine dritte Bombe, diesmal gezielt am Eingang der Notaufnahme, also dort, wo sich Ärzte und Pfleger um die Verwundeten kümmerten.“.

Dieser Bericht der „überlebenden“ Weißhelme bezieht die übliche Fassbombenpropaganda ein und ist auch sonst nicht stimmig. Selbst wenn Fassbomben in Syrien eingesetzt würden, könnte man mit dieser Waffe nicht ein ganzes Krankenhaus beziehungsweise mehrere Gebäude platt bomben. Bilder des angeblichen Hospitals vom Morgen nach dem Angriff, die auch massenweise in deutschen Medien zu sehen waren, zeigen, dass dieses eben nicht zerstört wurde und Sandsäcke am Gebäude völlig intakt sind. Das bereits zuvor beschädigte Gebäude sieht nicht so aus, als sei es in der Nacht völlig zerstört worden. Videos aus der angeblichen Bombennacht bestätigen den Eindruck: Die Sandsäcke sind fein säuberlich am Eingang und an an den Außenmauern des Gebäudes aufgestapelt (23) . Hier können keine mörderischen Superbomben gerade ein großes Gebäude völlig zerstört haben, auch wenn die Weißhelme noch so schön mit dem eigens vor dem Gebäude platzierten Schutt spielen.

Quelle: Screenshots Youtube

Professor Tim Anderson aus Australien weist unter Bezugnahme auf russische Luftbilder darauf hin, dass das angebliche Al-Quds-Krankenhaus schon am 15. Oktober 2015 das gleiche Schadbild bot wie am 29. April 2016, nach dem angeblichen Angriff, der es völlig zerstört haben soll (24).

Quelle: Screenshot Twitter

“Ärzte ohne Grenzen“ (MSF) unterstützt die Weißhelme und angebliche Krankenhäuser, beispielsweise mit Materialien. MSF ist aber nicht selbst mit Ärzten vor Ort aktiv. “Ärzte ohne Grenzen“ gibt das wieder, was die „örtlichen Rettungshelfer“ der White Helmets berichtet haben. Die Medien wiederum schrieen dann laut „Ärzte ohne Grenzen“ und vermittelten den Eindruck, hier sei ein Krankenhaus von „Ärzte ohne Grenzen“ zerbombt worden. Dabei handelt es sich bei dem Gebäude wahrscheinlich nicht einmal um ein Krankenhaus.

Ein Videos soll angeblich den Angriff auf die Notaufnahme von innen (25) zeigen. Wie hatte es doch bei „Ärzte ohne Grenzen“ und den Massenmedien dazu geheißen?

Die Überlebenden berichten, dass zuerst zwei Fassbomben die angrenzenden Gebäude trafen. Dann explodierte eine dritte Bombe, diesmal gezielt am Eingang der Notaufnahme, also dort, wo sich Ärzte und Pfleger um die Verwundeten kümmerten.“

Quelle: Screenshots Youtube, New York Times

Auf dem Notaufnahme-Video sind wenige Sekunden vor dem Treffer entspannte Ärzte und Patienten zu sehen, obwohl man nach der offiziellen Story davon ausgehen müsste, dass dort die Hölle los ist, wenn sich die Ärzte und Pfleger nach zwei Bombentreffern um die Verwundeten kümmern. Stattdessen macht einer der Ärzte Sekunden vor dem „dritten Treffer“ wohl gerade Feierabend. Und nach der Explosion wieder relativ unaufgeregte Menschen (die offenbar nicht so recht wissen, was sie jetzt schauspielern sollen), während sich „draußen“ eine bizarre Szene abspielt:

Ein Mann steht auf einem Podest vor der Eingangstür des vermeintlichen Krankenhauses, welche, wir wir weiter oben (und aus einem anderen Winkel, von vorne) gesehen haben, ja einwandfrei zugänglich ist. Er schreit die Weißhelme vor ihm an: „Holt meinen Sohn raus! Mein Sohn ist hier!“. Die Weißhelme wedeln derweil mit Sandsäcken auf dem Boden herum und haben offenbar nicht vor, einfach in das Gebäude zu gehen. Und hinter dem Mann brennt auch noch Licht im Eingangsbereich. Die New York Times hat das Video der Weißhelme, zu dem diese Szene gehört, veröffentlicht und den Artikel mit „Divided Aleppo Plunges Back Into War as Syrian Hospital Is Hit“ betitelt (26). Genau das war wohl der Plan.

Dieser Fall ist ein Paradebeispiel für die „humanitäre Krankenhauspropaganda“, die im Syrienkrieg vor allem 2015-2016 zum Einsatz kam (27). Im Zusammenhang mit dem oben genannten angeblichen Angriff brachte die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ den Twitter-Hashtag „#notatarget“ ins Spiel. Und dieser wurde in den folgenden Monaten ausgiebig zur Krankenhauspropaganda genutzt. Wochenlang wurde laut Weißhelmen und Medienpropaganda täglich ein neues „letztes Kinderkrankenhaus von Aleppo“ zerbombt und auf die Tränendrüse gedrückt.

Ein besonders trauriges Beispiel für die Propagandazusammenarbeit von Weißhelmen und westlichen Regierungen ist der Tweet der französische UN-Gesandtschaft vom 28.9.2016, der ein angeblich aktuelles Foto präsentiert, welches die Zerstörung von Krankenhäusern in Aleppo, Syrien, durch die russische oder syrische Luftwaffe zeigen soll. Nur doof, dass das gleiche Bild schon vor mehr als zwei Jahren (am 3.8.2014) beispielsweise in einem Artikel von n-tv auftaucht, der Angriffe und Zerstörungen durch Israel in Gaza zeigt.

Quelle: Screenshots n-tv, Twitter

Der Artikel von n-tv vom August 2014 mit dem Originalbild trägt den Titel „Breite Mehrheit für den Krieg. ‚Die Stimmung in Israel ist aufgeladen‘“ und zeigt zerstörte Häuser in den Palästinensergebieten, also auch noch nicht einmal in Syrien (28). Frankreich postete in seinen Fälschungsversuch bei Twitter: „2 hospitals were bombed earlier today in #Aleppo #UNSC holds meeting on healthcare in armed conflict this morning Our call: #NotATarget„ (29). Bebildert ist die Nachricht von der angeblichen Attacke mit dem Falschbild und einem Plenarsaal der UN.

Tatsächlich haben die Einwohner Ostaleppos – so berichteten sie es nach ihrer Befreiung – keine geregelte medizinische Hilfe erhalten und schon gar nicht durch die Weißhelme. Der schwedische Konfliktforscher Professor Jan Oberg war nach der Rückeroberung von Ostaleppo durch Syrien vor Ort. Im Interview mit dem Magazin Telepolis wurde er gefragt, ob er sich mit den Weißhelmen unterhalten konnte (30). Obergs Antwort: „Nein, von dieser mit 100 Millionen US-Dollar finanzierten angeblichen Hilfsorganisation haben ich niemanden in Aleppo gesehen. Ich traf ein paar Anwohner, die von ihnen gehört hatten, aber niemanden, der sie gesehen hatte oder während der Besatzungsjahre Hilfe von ihnen erhalten hatte.“.

Verweise

(21) https://propagandaschau.wordpress.com/2016/05/31/syrien-interview-mit-einem-echten-arzt-in-aleppo/
(22) https://www.aerzte-ohne-grenzen.de/angriffe-krankenhaeuser-syrien-un-resolution
(23) https://www.youtube.com/watch?v=_qV-DGg-P6E
(24) https://www.globalresearch.ca/the-aleppo-hospital-smokescreen-covering-up-al-qaeda-massacres-in-syria-once-again/5524250
(25) https://www.youtube.com/watch?v=dgZslooMi90
(26) https://www.nytimes.com/2016/04/29/world/middleeast/aleppo-syria-strikes.html?_r=0
(27) https://propagandaschau.wordpress.com/2015/10/22/ard-propaganda-ueber-einen-angeblichen-luftangriff-russlands-auf-eine-klinik/
(28) http://www.n-tv.de/politik/Die-Stimmung-in-Israel-ist-aufgeladen-article13357476.html
(29) https://twitter.com/franceonu/status/781122974262919168
(30) https://www.heise.de/tp/features/Was-Sie-ueber-Aleppo-hoeren-ist-bestenfalls-ein-kleiner-Teil-der-Wahrheit-3610881.html?seite=all

Bana Alabed und die vierzig Fassbomben

Im Syrienkrieg wird ein kleines siebenjähriges beziehungsweise mittlerweile achtjähriges Mädchen namens Bana Alabed vom Westen und seinen jihadistischen Hilfstruppen (Al Qaida und co) in Syrien für übelste Kriegspropaganda missbraucht. Man kennt diese Propaganda mit leidenden Kindern schon aus der Vergangenheit, siehe beispielsweise die Brutkastenlüge Kuweit/Irak oder die Lüge über aus dem Bauch geschnittene und gegrillte Föten von Rudolf Scharping im Kosovo-Krieg. Eine der vielen Propagandalügen, die der Bana-Account verbreitet, ist die sogenannte Fassbombenlüge. Dise ist eine der Hauptpropagandathemen des Syrienkrieges, entbehrt aber jeglicher Grundlage, weil es für diese Anschuldigungen einerseits keinerlei Beweise gibt und andererseits schon einige Lügen in diesem Zusammenhang aufgeflogen sind.

„2 phosphorus & 2 barrel bombs hit near our house it shook the ground, we cried. – Fatemah #Aleppo“, twitterte Fatemah Alabed über den Bana-Alabed-Account am 30. September 2016. Fassbomben – auf Englisch „Barrel Bombs“ – an und für sich gibt es wirklich – das Dumme für Propaganda-Fatemah ist nur, dass sie in Syrien gar nicht eingesetzt werden und wenn, dann wäre das sogar ein kleineres Übel. Fassbomben sind improvisierte Sprengbomben. Um sie herzustellen, verwendet man eine großen Metallbehälter – auch alte Fässer (daher der Name) – und füllt diesen mit Sprengstoff und Schrapnellen. Eine Fassbombe hat wesentlich weniger Sprengkraft als eine herkömmliche Fliegerbombe. Wenn Ihre Wohngegend bombardiert wird, sollten Sie also beten, dass es Fassbomben sind, denn da sind Sie wenigstens hinter der Mauer ihres Hauses einigermaßen sicher… Wenn also in den Medien im Zusammenhang mit Aleppo schon mal berichtet wird, Fassbomben sind in ihrer verheerenden Wirkung knapp unterhalb von Atombomben anzusiedeln, so ist das völlig lächerlich.

In dem sehr interessanten Hintergrundbericht „‚Fassbomben‘ in Syrien“ von Joachim Guilliard heißt es: „Angesichts des langen Krieges ist es natürlich durchaus denkbar, dass Syrien, nachdem die Vorräte an importierten Waffen zur Neige gingen, begann, Bomben einfacher Bauart selbst herzustellen, wenn auch nicht unbedingt improvisiert aus Ölfässern. Im Grunde ist dies aber unerheblich, da Sprengkraft und Splitterwirkung solcher einfachen Bomben so oder so wesentlich geringer sind als die von Sprengkörpern konventioneller Bauart aus westlichen oder russischen Rüstungsschmieden, ganz zu schweigen von den Hightech-Bomben und Raketen, die NATO-Staaten aus ihren Kampfflugzeugen und Drohnen werfen oder abwerfen. Bei diesen wurden Sprengstoffart, Form, und Splittermantel aufwendig optimiert, damit ihre feinen rasierklingenscharfen Schrapnells noch auf Dutzende Meter Entfernung tödlich sind. Werden tatsächlich einfache Fässer oder ähnliches als Behälter verwendet, verpufft hingegen ein guter Teil des Sprengstoffs schon durch die geringe Dämmung. Technisch weniger ausgeklügelte Bomben kommen zudem aufgrund der simpleren, ungenauen Zündvorrichtungen häufig gar nicht zur Explosion.[6] [Würde man der syrischen Armee moderne, smarte Bomben der NATO anbieten, würde sie sicherlich gerne auf ihre ungelenkten, gar selbstgebastelten verzichten.]“.

Wikipedia schreibt mit Bezugnahme auf zwei Zeitungsmeldungen aus den vierziger Jahren: „Fassbomben wurden erstmals von der Irgun Tzwa’i Le’umi bei Terroranschlägen gegen die britische Mandatschaft in Palästina eingesetzt. Als Transportmittel wurden Lkw verwendet.[6][7] „.

Die syrische Regierung hat stets bestritten, solche Bomben, die nicht aus Jets abgeworfen werden können, sondern in Syrien typischerweise aus Hubschraubern gestoßen werden sollen, einzusetzen. Der syrische Präsident sagte schon 2015 auf eine entsprechende Frage eines westlichen Journalisten hin, dass man keine Fassbomben einsetze: „Wir haben richtige Bomben!“ – also bessere, stärkere! Wann stellt die NATO eigentlich Bomberstaffeln mit dieser nicht verbotenen vermeintlichen Superwaffe vor? Tatsächlich gibt es keine wirklichen Beweise für den Einsatz solcher Bomben (im Gegensatz zu Beweisen für den Einsatz selbstgebastelter Hellfire-Bombengeschosse durch die Jihadisten). Es gibt lediglich die Angaben von „syrischen Aktivisten“ – und damit sind die Propagandaorgane der Jihadisten à la White Helmets, AMC oder Syrische Beoachtungsstelle für Menschenrechte (mit Sitz in Großbritannien) und dergleichen gemeint – und einige entsprechende Falschbilder sowie ständige Falschtweets wie den oben genannten des Bana-Accounts oder diese besonders peinliche Fälschung (wo sogar noch auch das linke Bild nicht aus Aleppo oder Syrien im allgemeinen sein und älter sein soll):

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Ein Einsatz von Phosphorbomben  durch Syrien oder Russland – wie vom Bana-Alabed-Account behauptet – ist nicht belegt oder bestätigt. Im Gegensatz zum Einsatz solcher Geschosse im Irak durch die USA, wie selbst die Süddeutsche Zeitung und die Washington Post vermelden mussten: „Die umstrittenen Waffen, die grausame Brandverletzungen zur Folge haben können, seien jedoch lediglich als ‚Signalwaffen‘ benutzt worden, betonte das US-Militär.“. Die Meldungen über den Einsatz von Fassbomben, aber auch Phosphorbomben, durch die Jihadisten-Aktivisten sind hinsichtlich ihrer Beweiskraft Schrott, aber das macht nichts. Es braucht diesen Propagandaschrott, damit man in den westlichen Medien eine Basis für Propagandameldungen hat. Ob diese Nachrichten tatsächlich zutreffen, ist dabei eigentlich irrelevant. Ohne Propagandaschrott kann man nichts melden, es gibt keinen verkündbaren Anlaß. Durch die vom Bana-Account, den White Helmets, dem Aleppo Media Center und anderen gelieferten Behauptungen ist Material vorhanden, welches verbreitet werden kann. Und da die Medien ohnehin nicht mehr auf Kritik, Logik oder vorgelegte Gegenbeweise reagieren, wird das Ganze dann für viele Menschen zur Wahrheit.

Professor Meyer im Interview mit dem Deutschlandfunk vom Februar 2017 zu Fassbombenpropaganda, Aleppo und der Zivilbevölkerung: „Schauen wir uns die Gebiete an, die von den Dschihadisten kontrolliert werden, wo die Bevölkerung im Wesentlichen als Schutzschild genutzt wird … Wir haben immer nur gehört gerade beim Kampf um Ostaleppo: Das böse Regime, mit Fassbomben, vernichtet seine Zivilbevölkerung. Dass der Osten von Aleppo von Dschihadisten erobert worden ist, dass die Schulen geschlossen worden sind, dass alle Arbeitsstätten, Fabriken, Werkstätten im Wesentlichen geplündert worden sind, die Maschinen in die Türkei geschafft worden sind, damit die Bevölkerung verelendet und umso mehr von den Dschihadisten abhängig ist, all das sind Dinge, die normalerweise in den Medien nicht geäußert werden, die jetzt nach der Eroberung in zunehmendem Maße in den Vordergrund treten. Das heißt, für die Menschen in Ostaleppo war das tatsächlich eine Befreiung, und vor dem Hintergrund: Eine politische Lösung, eine friedliche Lösung kann nur mit dem Regime, was gegenwärtig an der Macht ist, garantiert werden.“.

Weißhelme: „Luftangriff auf Hilfskonvoi von UN und Syrischer Roter Halbmond“

September 2016: Die USA und Russland hatten sich darauf geeinigt, dass man auch mit dem Segen des Westens gegen Al Qaida bomben darf und für die anderen, angeblich moderaten „Rebellen“ eine Feuerpause gilt. Letztere weigerten sich aber, sich von ihren Al-Qaida-Kollegen zu separieren, wie die US-Regierung „mit Bedauern“ feststellte (57). Nach dem vorgeblichen „Angriff auf den Hilfskonvoi“ durch angeblich die syrische Regierung oder Russland waren die armen „Rebellen“ wieder in Gänze die Opfer und Helden. 

Quelle: Screenshot New York Times

Der im Wesentlichen von der arabischen Variante des Roten Kreuzes – Roter Halbmond – betreute Hilfskonvoi startete aus dem Gebiet der syrischen Regierung und sollte Versorgungsgüter für die Zivilbevölkerung in die von den „Rebellen“ gehaltenen Gebiete bringen. Um die Ankunft des Konvois zu verhindern, hätten die Syrer ihn also gar nicht erst losschicken sollen… Die Tatsache, dass der Konvoi aus dem Regierungsgebiet kam, wurde in den westlichen Medien so gut wie gar nicht thematisiert (58). Die Roter-Halbmond-Fahrer wurden übrigens an der Frontlinie gegen „Roter-Halbmond-Fahrer“ aus dem Rebellengebiet ausgetauscht, (angebliche) Tote des Angriffs wurden nie gezeigt.

Quelle: Screenshot Twitter

Ein in den Medien viel gezeigter Weißhelm, der über den angeblichen Angriff „berichtet“, ist ein militanter Kämpfer und garantiert nicht unparteiisch (59, 60). Weitere Ungereimtheiten komplettieren das schiefe Bild. Dass wieder niemand Daten zu Flugbewegungen zum fraglichen Zeitpunkt und fraglichen Ort vorlegen konnte, entspricht den üblichen Rahmenbedingungen der White-Helmets-Geschichten. Auch die Schadbilder weisen nicht auf eine Bombardierung durch (syrische oder russische) Kampfflugzeuge oder Fassbomben abwerfende Hubschrauber hin, denn Bombentrichter gibt es wieder einmal keine. Ein Drohnenbombardement  könnte stattgefunden haben.

„Erdbebenschäden“ der Stufe 8 durch Fassbomben sieht man natürlich erst recht nicht auf den Bildern. White-Helmet-Direktor Raed Saleh sprach 2015 bei der Verleihung des „The Right Livelihood Award“ – von den Medien auch als „Alternativer Nobelpreis“ bezeichnet – an die Weißhelme von einer Erdbebenstärke von 8 auf der Richter-Skala durch Fassbomben bei täglich 50 abgeworfenen Fassbomben (61, 62)! Dazu bemerkte er noch, das letzte fatale Erdbeben in Italien habe nur die Stärke 6,2 gehabt:

„I find it difficult to convey to international audiences the scale of this terror: the localised effect of a barrel bomb is the same as an earthquake measuring 8 on the Richter scale. The horrific earthquake last month in Italy measured 6.2 on the Richter scale. So imagine that, 50 times a day.“

Man braucht wohl nicht extra zu betonen, dass solche Äußerungen, die beispielsweise auch von Le Mesurier getätigt wurden, mit der Realität und wissenschaftlichen Erkenntnissen nichts zu tun haben. Vielleicht hat ja die gelernte Physikerin Angela Merkel eine Erklärung dafür…

Einen „Bombenkrater“ gab es übrigens doch bei dem „Angriff auf den Hilfstransport“, einen lächerlich gefälschten (63). Diese Fälschung wurde versehentlich indirekt durch ausgerechnet die zum Syrienkrieg gegründete britische Propagandatruppe Bellingcat bestätigt. Ein kleinerer Teil – im Wesentlichen das Leitwerk – einer vor längerem explodierten Bombe russischer Bauart des Typs OFAB 250-270 wurde in ein Loch gelegt bei ein paar Kartons gelegt. Das sollte der Beweis für einen Luftangriff durch Russland oder Syrien sein. Die Propagandaschau schrieb dazu:

„Auch wenn es anhand der wenigen Bilder schwer zu beurteilen ist, deutet der umgekrempelte Stahl des Bombenkörpers darauf hin, dass diese Bombe tatsächlich irgendwann einmal irgendwo explodiert ist. Irgendwann, irgendwo, aber ganz sicher nicht am Fundort!

Quelle: Twitter, Propagandaschau

Laut den Bellingcat-„Experten“ kam die Bombe durch das Einschlagsloch in der Decke und landete auf einem Haufen Kartons mit Hilfsgütern

Es gibt in diesem Fall grundsätzlich vier denkbare Szenarien:

  1. Die Bombe ist beim/nach Aufschlag auf das Dach explodiert
  2. Die Bombe ist durch die Decke geschlagen und explodiert
  3. Die Bombe ist durch die Decke geschlagen und nicht expodiert
  4. Die Bombenreste wurden an dem Ort abgelegt, um sie dort zu finden.“

Punkt 1 und 2 fallen aus, denn dann würde man hier kein Bombenleitwerk beziehungsweise angesichts des Bombeninhalts von 92kg militärischen Sprengstoffs keine Kartons sehen. Selbst wenn die Bombe ein Blindgänger gewesen wäre (Punkt 3), hätte man sie auch gefunden und nicht nur das abgerissene Hinterteil und das hätte doch ein noch besseres „Beweisbild“ abgegeben. Bleibt nur noch Punkt 4 – die britische Propagandaklitsche Bellingcat hat sich damit selbst überführt. Die Propagandaschau dazu im Weiteren:

„Der Bombenrest wurde von den Tätern herbeigeschafft und am Ort abgelegt. Dies spricht nicht nur für eine systematische Planung und Inszenierung des gesamten Vorfalls, sondern ist ein harter Beweis für die Täterschaft der vom Westen finanzierten Terroristen.“

Verweise

(57) http://blauerbote.com/2017/03/18/syrien-ost-aleppo-wurde-von-al-qaida-beherrscht/
(58) https://www.nytimes.com/2016/09/25/world/middleeast/from-paradise-to-hell-how-an-aid-convoy-in-syria-was-blown-apart.html
(59) https://www.youtube.com/watch?v=S_DUCjGosZQ
(60) https://www.rubikon.news/artikel/die-weisshelm-terroristen
(61) https://www.globalresearch.ca/syria-consign-barrel-bombs-to-the-propaganda-graveyard/5569653
(62) http://blauerbote.com/2017/09/17/white-helmets-ueberfuehren-sich-selbst-mit-erdbeben-fassbomben-luege/
(63) https://propagandaschau.wordpress.com/2016/09/27/die-dummheit-der-nato-propagandisten-von-bellingcat-entlarvt-die-wahrheit-hinter-dem-angriff-auf-syrischen-hilfskonvoi/

White Helmets überführen sich selbst mit Erdbeben-Fassbomben-Lüge

Die Hauptlieferanten von Propagandabildern für die westlichen Medien aus Syrien sind die Weißhelme. Eine Pseudo-Rettungstruppe, die 2013 von dem britischen Militärdienstleister James Le Mesurier gegründet wurde. Selbiger will das Projekt nach eigenen Angaben spontan in der Türkei zusammen mit türkischen Erdbebenrettungstrainern gestartet haben. Das Erdbeben-Thema setzt Le Mesurier auch ein, um angebliche Verwüstungen durch angebliche Fassbomben (englisch „Barrel Bombs“) zu für die Weltöffentlichkeit zu illustrieren. Allerdings zeigt er dabei versehentlich, dass er überhaupt keine Ahnung von der Materie „Erdbeben“ hat, beziehungsweise, dass er hier glatt lügt. Auch der Weißhelm-Direktor behauptet wie Le Mesurier wissenschaftlich absolut Unmögliches und überführt sich so selbst der Lüge.

„The explosive-laden barrels are hurled out of helicopters. When one strikes, it can produce the seismological equivalent of a 7.6 magnitude earthquake, the White Helmets‘ James LeMesurier told CNN’s Chief Medical Correspondent Dr. Sanjay Gupta.“, heißt es in dem CNN-Artikel „Syria war: White Helmets group says aid center hit by barrel bomb“ vom 6. Oktober 2016. Weißhelm-Gründungsvater Le Mesurier behauptet also, schon eine einzelne Fassbombe würde ein Erdbeben der Stärke 7,6 auslösen können. Das aber ist völlig unmöglich.

Zunächst einmal werden Fassbomben entgegegen der dahingehenden permanenten westlichen Medienpropaganda in Syrien gar nicht eingesetzt. Es gibt zumindest keinen Beleg dafür. Falls sie tatsächlich eingesetzt würden, dann wäre das sogar ein kleineres Übel. Fassbomben sind improvisierte Sprengbomben. Um sie herzustellen, verwendet man einen großen Metallbehälter – auch alte Fässer (daher der Name) – und füllt diesen mit Sprengstoff und Schrapnellen. Eine Fassbombe hat wesentlich weniger Sprengkraft als eine herkömmliche Fliegerbombe. Wenn Ihre Wohngegend bombardiert wird, sollten Sie also beten, dass es Fassbomben sind, denn da sind Sie wenigstens hinter der Mauer ihres Hauses einigermaßen sicher… Wenn also in den Medien schon mal berichtet wird, Fassbomben sind in ihrer verheerenden Wirkung knapp unterhalb von Atombomben anzusiedeln, so ist das aus technisch-wissenschaftlicher Sicht völlig lächerlich.

Selbst wenn man annimmt, dass Fassbomben in Syrien eingesetzt würden (Syriens Präsident Assad sagte in einem Interview, man habe bessere Bomben und brauche keine Fassbomben), hilft das der absurden Falschaussage Le Mesuriers nicht weiter. Selbst unterirdische Atombombentests können maximal Erdbeben einer Stärke von 4 bis 5 erzeugen. Das trifft zumindest auf die bisherigen Tests zu. Bei einer entsprechenden überirdischen Explosion käme es zu noch sehr viel geringeren Werten, da ein Großteil der Bombenenergie in die Schockwelle fließt und nicht im Untergrund wirksam wird. Dass es durch mit Sprengstoff befüllte Fässer – Fassbomben – zu Erdbeben der Stärke 7,6 kommt, ist völlig unmöglich.

Man beachte auch, dass die Momenten-Magnituden-Skala (Wikipedia: „Die Richterskala ist messtechnisch nach oben auf Magnitude 6,5 begrenzt. Höhere Magnituden stärkerer Beben werden mit der Momenten-Magnituden-Skala (MW) bestimmt.“) nicht linear verläuft. Ein Erdbeben der Stärke 7 setzt laut Wikipediaeine seismische Energie äquivalent zu 38 Hiroshima-Atombomben frei. Eine Erbeben der Stärke 8 setzt eine seismische Energie äquivalent zu 1200 Hiroshima-Atombomben frei. Um ein solches Beben künstlich auszulösen, bräuchte man also mindestens so viel Energie, wenn man nicht gerade eine geologische Spannungszone trifft. Und laut White-Helmets-Gründer Le Mesurier soll eine Fassbombe in diesen Bereichen wirken… Das ist absoluter Nonsense.

Mw ES
in Joule
Menge TNT
in Tonnen
Äquivalenz
Hiroshima-
Atombomben
(12,5 kT TNT)
4 6,3·1010 15 0,0012
5 2,0·1012 475 0,038
6 6,3·1013 15.000 1,2
7 2,0·1015 475.000 38
8 6,3·1016 15.000.000 1.200
9 2,0·1018 475.000.000 38.000

Eine Einordnung des angeblichen Fassbombenerdbebenwertes von 7,6 beüglich der Häufigkeit und der Zerstörungskraft solcher Beben zeigt noch einmal, wie unglaubwürdig die Weißhelm-Aussagen sind: Erdbeben zwischen 6 und 7 zerstören einen Umkreis bis zu 70 Kilometern und kommen weltweit etwa 120 Mal pro Jahr vor. Erbeben zwischen 7 und 8 zerstören einen größeren, dreistelligen Umkreis und kommen etwa 18 Mal pro Jahr vor, auf der gesamten Erde. Erdbeben zwischen 8 und 9 kommen im Schnitt einmal jährlich vor und richten Zerstörungen in einigen hundert Kilometern Umkreis an.

Richter-Magnituden Einteilung der Erdbebenstärke Erdbebenauswirkungen Häufigkeit der Ereignisse weltweit
5,0 … < 6,0 mittelstark Bei anfälligen Gebäuden ernste Schäden, bei robusten Gebäuden leichte oder keine Schäden ≈ 800-mal pro Jahr
6,0 … < 7,0* stark Zerstörung im Umkreis bis zu 70 km ≈ 120-mal pro Jahr
7,0* … < 8,0* groß Zerstörung über weite Gebiete ≈ 18-mal pro Jahr
8,0* … < 9,0* sehr groß Zerstörung in Bereichen von einigen hundert Kilometern ≈ einmal pro Jahr
9,0* … < 10,0* extrem groß Zerstörung in Bereichen von tausend Kilometern ≈ alle 1 bis 20 Jahre
≥ 10,0* globale Katastrophe Noch nie registriert unbekannt

Ein weiterer Weißhelm-Chef – White-Helmet-Direktor Raed Saleh – sprach sogar von einer Erdbebenstärke von 8 auf der Richter-Skala durch Fassbomben bei einer Anzahl von 50 abgeworfenen solchen Fassbomben täglich. Saleh sagte dazu auch noch, das fatale Erdbeben in Italien habe nur die Stärke 6,2 gehabt und setzt es bewusst in Beziehung zu einer angeblich stärkeren Fassbombe. Von einer wahnwitzigen verheerenden Fassbomben-Erdbebenserie im Nahen Osten, die Syrien und Teile der Nachbarländer komplett verwüstet hätte, ist dem Rest der Menschheit allerdings nichts bekannt. Der Mann lügt einfach bei der Entgegennahme des Right Livelihood Award und niemanden scheint es zu interessieren. Nicht nur Geologen müssten bei solchen Angaben in lautem Gelächter ausbrechen.

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