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Die „Rebellen“ in Syrien sind Al Qaida und angeschlossene Terrorgruppen

Während unsere Propaganda von „moderaten Rebellen“ in Syrien schwärmt und gemeinsam mit ihnen allerlei billige Kriegslügen fabriziert, sieht die Realität ganz anders aus. Bei den Kämpfern in Syrien handelt es sich um radikalislamistische Söldner, die zudem noch zu einem großen Teil aus dem Ausland stammen. 

Experten weisen schon seit Beginn des Syrienkrieges auf den wirklichen Hintergrund der pro-westlichen Kämpfer hin. Und auch durch den eigenen Propagandaschirm bricht ab und zu die Wahrheit durch. Selbst die US-Regierung bezeichnete schon Rebellen als Al Qaida. Hier einiges an Material zu dem Thema:

Laut USA und Tagesschau handelt es sich bei den Rebellen in Syrien um Al Qaida

5. September 2018: In diesen Tagen beginnt der Endkampf Syriens gegen die sogenannten „Rebellen“ im „letzten Rebellengebiet Idlib“. Dass es sich bei diesen vom Westen eingesetzten und unterstützten „Rebellen“-Kämpfern im Syrienkrieg nicht um humanitäre Aktivisten, sondern um radikale, von Al Qaida geführte Jihadisten handelt, haben nicht nur Wissenschaftler und andere Beobachter des Syrienkrieges jahrelang gebetsmühlenartig erläutert, auch die US-Regierung oder die Tagesschau der ARD haben immer mal wieder klammheimlich zugegeben, dass diese tollen Kämpfer der Terrorgruppe Al Qaida angehören. Die meisten Medienkonsumenten erfahren davon aber nichts und die „Rebellen“ werden als edle humanitäre Oppositionelle präsentiert.

Die Al Qaida, die jetzt von westlichen Politikern und Medien im Kampf um Idlib in Syrien so tapfer verteidigt wird, soll ja bekanntlich laut US-Regierung die Anschläge in den USA vom 11. September 2001 (9/11) mit 3000 Toten durchgeführt haben. Diese 9-11-Attacken müssen wiederum als Begründung für den seitdem laufenden weltweiten „Krieg gegen den Terror“ sowie jährlich verlängerte Notstandsbestimmungen in den USA herhalten. Jedes verlängert der amtierende US-Präsident letztere Anweisungen, sei es nun George W. Bush, Barack Obama oder Donald Trump.

Beispiel ARD-Tagesschau

In einer Erfolgsmeldung vom 3.2.2018 zum Kampf der „Rebellen“ gegen Syrien und das verbündete Russland schreibt die Tagesschau am Schluss: „Mit Unterstützung russischer Luftangriffe waren syrische Regierungstruppen seit Ende Dezember massiv gegen Rebellen in der Provinz Idlib vorgegangen. Die Provinz ist die einzige in Syrien, die noch fast vollständig unter Kontrolle der Rebellen ist. Zahlreiche Oppositionskämpfer waren nach lokalen Abkommen mit der syrischen Regierung dorthin gebracht worden. Die Region wird überwiegend von einem islamistischen Bündnis kontrolliert, das der frühere Al-Kaida-Ableger Fateh al-Scham dominiert.“.

Beispiel US-Regierung

Die US-Regierung bestätigte unter anderem in einer Reisewarnung für Syrien die Existenz der Al Qaida in Syrien sowie die Herrschaft der Al Qaida in der Region Idlib, des letzten von den in den Medien „Rebellen“, „Aufständische“, „Aktivisten“ und „Rettungshelfer“ genannten Kämpfern gehaltenen Gebiets. Darüber hinaus sollen unsere Al-Qaida-„Rebellen“ laut US-Regierung auch chemische Waffen einsetzen. Mit folgenden Zeilen der Reisewarnung der syrischen US-Botschaft vom Oktober 2017, die immer noch jederzeit über die Website der Botschaft abgerufen werden kann, bestätigte die USA zum wiederholten Male die Existenz der Al Qaida als „Rebellen“ im Syrienkrieg und zudem die Herrschaft der Al Qaida über die Provinz Idlib:

„In Syrien operieren Terroristen und andere gewalttätige Extremistengruppen einschließlich ISIS und die mit Al Qaida verbundene Hayat Tahrer al-Sham (dominiert von dem Al-Qaida-Zweig Jabhat al-Nusrah, einer designierten ausländischen Terrororganisation). Im Juli 2017 konsolidierte die Hayat Tahrir al-Sham ihre Kräfte in der Idlib-Provinz nach Zusammenstößen mit anderen bewaffneten Akteuren. Hayat Tahrir al-Shams Kontrolle über Idlib bedroht die Fähigkeit von NGOs und Staaten, humanitäre Hilfe für in Idlib wohnende Syrer zu leisten.“

Ebenfalls im Juli 2017 verkündete der hohe US-Regierungsbeamte Brett McGurk bei einer Pressekonferenz im Think Tank “ Middle East Institute“:“Idlib province is largest Al Qaeda haven since 9/11”Die Ausführungen McGurks gibt es auch als Video bei Youtube:

video preview

Wer ist Brett McGurk? Wikipedia schreibt: „Im Oktober 2015 ernannte US-Präsident Barack Obama McGurk zum Sonderbeauftragten für die US-geführte Internationale Allianz gegen den Islamischen Staat. Er löste damit John R. Allen ab,[3] als dessen Stellvertreter er seit 16. September 2014 gedient hatte. Am 21. Dezember 2018 reichte er seinen Rücktritt zum Jahresende ein.“

Expertenstimmen zum Syrienkrieg

Professor Michael Jabra Carley: “ Die Rede von „unseren Gemäßigten“ ist eine Fiktion und ein Deckmantel der USA für ihre Unterstützung für Al-Qaida und deren verschiedene Verbündete, bei denen es sich weitgehend um ausländische Söldner handelt, die gegen die säkulare, legitime Regierung Syriens kämpfen. […] ob die Bewohner der USA, Kanadas und Europas bereit sind, für eine Serie von Lügen, und zur Verteidigung der US-geführten Al-Qaida-Invasion Syriens, einen grundlosen Krieg mit Russland zu riskieren.”

Professor Götz Aly: „Während westliche Medien die Lügengeschichte vom siebenjährigen ‚Twittermädchen‘ Bana Alabed aus dem von ‚den Rebellen‘ eroberten östlichen Stadtteilen Aleppos als pure Wahrheit verkauften, saß Franziskanerpater Ibrahim Alsabagh im belagerten Westteil der umkämpften Stadt. Er war den Regierungstruppen dankbar, dass sie die fast schon Eingeschlossenen verteidigten.“.

Professor Jan Oberg: „[…] die aus anderen Ländern gekommen waren und den Osten Aleppos besetzt hatten ‒ ob wir sie nun Rebellen, Dschihadisten, bewaffnete Opposition, Kämpfer, Terroristen oder anders nennen. […] Ich habe keine »Weißhelme« getroffen, Angehörige dieser angeblich humanitären Organisation. Ich traf auch niemanden, der sie in Aleppo gesehen hat oder dem von ihnen geholfen wurde. […] Auch die großen westlichen Medien sind weggeblieben.“

Professor Werner Arnold, Deutsche Welle“Christen in Syrien konnten lange ein relativ friedliches Leben führen. Im Bürgerkrieg sind aramäische Gemeinden ins Visier radikal-islamischer Gruppen geraten, die gegen das Assad-Regime kämpfen. Experten schlagen Alarm. […] Für die syrischen Christen hofft Arnold einzig und allein darauf, ‘dass diese ganze Rebellion irgendwann zusammenbricht.’“

Professor Jörg Becker: „Gleichwohl wird die Mehrzahl der Nutzer der Massenmedien schlicht unwissend darüber sein, dass die USA seit Jahren völkerrechtswidrig einen Regime Change in Syrien herbeizuführen versuchen. Dass das ganze Terror-Problem vor allem durch westliches Morden und westliche Kriege entstanden ist. Ja, dass der Westen Al Quaida seit Jahren mit Waffen beliefert und hierdurch überhaupt erst großgemacht hat, um Assad zu stürzen“

Professor Norman Paech, teilweise zitiert: „Dagegen sei zum Beispiel nachgewiesen worden, dass 2013 Sarin aus der Türkei an „Rebellen“ in Syrien geliefert wurde. Das sei durch die Medien auch hierzulande nicht weiter verfolgt worden. „Die unendliche und desillusionierende Reihe von Kriegslügen, die uns alle US-amerikanischen Administrationen bei ihrer Kriegsführung von Vietnam über Jugoslawien bis hin zum Irak geliefert haben, haben mein Vertrauen in deren Meldungen zerrüttet““

Dr. Daniele Ganser: „Als im März 2011 der Syrien-Krieg ausbricht, sehen wir, dass man dort eigentlich die Sicherheitseinheiten von Präsident Assad angegriffen hat, also die Polizei und das Militär. Das waren verdeckte Kriege, die durch Saudi-Arabien und Katar unterstützt wurden. […] Sie haben aber nie Panzer geschickt, […] stattdessen radikale Sunniten unterstützt, welche dann den Sicherheitsapparat der Syrer angreifen. Und als die Syrer zurückgeschossen haben, hat man gesagt, dass Assad sein Volk erschieße.“

Professor Eva Myrdal: „[…] konnten wir frei in Damaskus und von dort Richtung Osten reisen. […] Während unserer Reise sehen wir Aufrufe vom schwedischen Außenministerium und die Nachrichten von internationalen TV-Sendern wie CNN, BBC und Al- Dschasira auf arabisch und englisch. Wir stellen fest, dass die Unstimmigkeiten zwischen dem, was die behaupten über Plätze, wo wir sind, und den Fakten vor Ort systematisch sind. Und in den vergangenen Monaten ist es noch deutlicher geworden, dass ‚die internationale Berichterstattung‘ à la Svensson eine Desinformationskampagne betreibt.“

Professor Ulrich Winkler: „Die lokalen Bischöfe sagten und sagen mir immer wieder in Gesprächen: Was ist die Alternative für die Christen? Wer schützt die Christen, wenn nicht das Assad-Regime? Welche Perspektiven gibt es überhaupt? […] Der Unterschied ist, dass wir es bei den Russen genau wissen, dass und wie sie Assad unterstützen, bei den anderen internationalen Akteuren, militärischen Beratern, Spezialeinheiten und Rebellengruppen ist das nicht so deutlich zu erkennen […] dass der Waffennachschub von außen für alle Seiten nach wie vor funktioniert, sonst wäre der Krieg längst zu Ende.“

Oberlandesgericht Düsseldorf: „Der Generalbundesanwalt wirft dem Angeklagten u. a. die Begehung von Kriegsverbrechen nach dem Völkerstrafgesetzbuch (VStGB) vor. So soll er in Aleppo eine mindestens 150-köpfige Stadtteilmiliz befehligt haben, die zu der Gruppierung „Ghoraba-as-Sham“ gehörte. […] soll die von dem Angeklagten befehligte Miliz einen Stadtteil im Nordosten von Aleppo kontrolliert haben. Die Miliz soll Plünderungen vorgenommen und Menschen, die sich ihr widersetzten, gefangenen genommen, gefoltert und auf das Schwerste misshandelt haben.“

General a.D. Harald Kujat: „Aber Aleppo wird deshalb eine humanitäre Katastrophe, weil dort Terroristengruppen diese Stadt besetzt haben, die Bevölkerung unterdrücken und das Regime, Assad-Regime, versucht, diese Stadt zu befreien. […] Aleppo hat eben auch eine Schlüsselfunktion für die Versorgung der terroristischen Gruppen: Al-Kaida, dort Al-Nusra, besetzen Aleppo und der IS. Es ist eben nicht so, dass dort die gemäßigten Gruppen gegen das Assad-Regime kämpfen […]“

Erzbischof Jacques Behnan Hindo von Hassakè-Nisibi: „Die westliche Propaganda […] redet weiterhin von gemäßigten Rebellen, doch die gibt es nicht: in der Galaxie der bewaffneten Gruppen sind die Soldaten der Syrischen Befreiungsarmee nur mit einer Lupe zu finden. Alle anderen, abgesehen vom IS, haben sich in der Al-Nusra-Front zusammengeschlossen, ein Ableger der Al Kaida in Syrien […] Dies alles ist sehr beunruhigend: diese Supermacht protestiert 14 Jahre nach dem 11. September, weil die Russen die Milizen der Al Kaida in Syrien bombardieren. Was bedeutet das?“

Professor Theodore Postol: „Dies wirft beunruhigende Fragen darüber auf, wie die politische und militärische Führung der USA zu dem Schluss kam, dass die syrische Regierung für den vermeintlichen Angriff verantwortlich war. Es ist besonders bedenklich, dass der WHR sich als ein Bericht mit „sehr überzeugenden“ Erkenntnisse darstellt und dass zahlreiche hohe Beamte in der US-Regierung ihre Ansicht darüber zum Ausdruck brachten, dass der Bericht korrekt war“

Professor Günter Meyer: „2007 deckte […] Seymour Hersh auf, dass die USA gemeinsam mit Israel und Saudi-Arabien eine Terrorarmee zum Sturz der Regierungen in Damaskus aufbauten. Auch berichtete der ehemalige französische Außenminister Fabius von britischen Vorbereitungen im Jahre 2009 für einen militärischen Angriff auf Syrien. […] Nach westlicher Lesart wurden die friedlichen Proteste des „Arabischen Frühlings“ 2011 vom Assad-Regime mit brutaler Gewalt niedergeschlagen. Nicht erwähnt wurden Bewaffnete […] Ebenso wenig erwähnt wurden „versteckte Massaker“ an Sicherheitskräften.“

Scott Ritter: „Das Ausbildungs- und Ausrüstungsprogramm der CIA lässt sich zurückverfolgen bis zum Frühjahr 2011 […] Gedeckt durch die Luftherrschaft der NATO waren Kämpfer gegen das Regime in Libyen imstande, die Kontrolle über weite Landesteile zu erlangen. […] Waffen umzuleiten in die Türkei, wo sie Rebellenkräften übergeben wurden, die seit Juni 2011 im Kampf gegen das Regime des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad standen […] vom syrischen Zweig der Muslimbruderschaft“

Professor Götz Aly: „Russland konnte der Türkei abringen, dass die radikalislamische Al-Nusra-Front (mittlerweile als Fatah-Al-Scham-Front getarnt) und selbstverständlich der IS weiterhin bekämpft werden. Beide Terrororganisationen wurden jahrelang von Saudi-Arabien, lange auch von der Türkei direkt unterstützt, indirekt mit US-amerikanischen und britischen Waffen beliefert […] Im Fall Syrien leiden unsere führenden Politiker (und viele Journalisten) an Geschichtsblindheit und Realitätsverlust.“

Peter Scholl-Latour: „Die Lage in Syrien selbst wäre nicht so explosiv, wenn nicht von außen heraus Unterstützung, Geld und vor allem auch Waffen hineingetragen würden. Es ist ja bezeichnend, dass die Aufstandsgebiete Homs unmittelbar an der libanesischen Grenze liegen […] dann andererseits Kilis, wo neuerdings die Türken […] Stellung bezogen haben, und dann eben auch als dritter Punkt Dara’a an der Grenze von Jordanien, man kann auch sehr leicht einen jordanischen Soldaten in eine syrische Uniform kleiden und sagen, das sei ein syrischer Soldat.“

Dr. Michael Lüders: „In Syrien wollte man und will man um jeden Preis Baschar al-Assad stürzen, ebenfalls ein furchtbarer Diktator. Aber man muss ja die Frage beantworten, sollte dieses Regime fallen, wonach es erst einmal nicht aussieht, wer würde dann die Macht in Damaskus übernehmen? Wahrscheinlich ja nicht Christ- oder Sozialdemokraten, sondern eher der Islamische Staat. Wo also ist die Logik dieser Politik?“

Karin Leukefeld: „Die wirtschaftlichen Zentren Syriens – die um Aleppo, Homs und Damaskus angesiedelt waren – sind weitgehend zerstört. Syrien hatte eine eigene Pharmaindustrie, eine hervorragende Textilindustrie, eine Lebensmittelindustrie und große Getreidereserven: alles ist zerstört, geplündert und in die Türkei verkauft.“

Professor Frieder Otto Wolf: „Man wird der Sache nicht gerecht, wenn man den Konflikt nur aus der Perspektive der gegenwertigen Oppositionskräfte in Syrien beschreibt. Man muss auch die langfristige Entwicklung und die gesellschaftlichen Kräfte dort betrachten. Der Westen hat sich hier mit islamistischen Kräften eingelassen, wie auch schon in Afghanistan und in Libyen, mit denen, wie ich glaube, keine tragfähige Partnerschaft möglich ist.“

Dr. Daniele Ganser: „Saudi Arabien, Katar, die Türkei, die Briten und die USA wollen seit Jahren Assad stürzen […] In der wissenschaftlichen Forschung spricht man von Regime Change, also von Putsch. […] Um Assad zu stürzen, haben seine Gegner radikale Sunniten unterstützt und diese bilden heute den IS.“

Professor Marcello Ferrada de Noli: „Lieber Herr Hackl, Ihre Investigativ-Abteilung der ARD stellte eine Anfrage an mich, in Reaktion auf eine Veröffentlichung von RT unter dem Titel: „Schwedische Ärzte: Lebensrettende Maßnahmen der White Helmets sind gestellt und gefährlich.“ Darin werde ich […] als Leiter der schwedischen Ärzteorganisation „Ärzte für Menschenrechte“ (SWEDHR) interviewt. […] zahlreiche gefälschte „lebensrettende“ Maßnahmen an vermutlich bereits toten Kindern […]“

Bischof Severios Malke Mourad, zitiert: „Nach seinen Informationen seien bei den jüngsten Angriffen der Terrormiliz «Islamischer Staat» (IS) auf nordsyrische christliche Dörfer zwischen drei- und vierhundert Christen entführt worden. Insbesondere das christliche Dorf Tell Tamer sei wegen seiner Grenznähe von strategischer Bedeutung für die IS-Terroristen, da es ihnen die Waffenzufuhr über die Türkei ermögliche.“

Volker Bräutigam, Friedhelm Klinkhammer: „Programmbeschwerde: ARD-aktuell unterschlägt Gegenansicht zum Syrienkrieg […] Der Bericht des Erzbischofs Tobij im italienischen Parlament, immerhin einer der großen politischen Bühnen der EU, wäre geeignet gewesen, dem deutschen Publikum die erbärmliche Heuchelei der Berliner Regierung bewusst zu machen. Er hätte auch eine Erklärung mehr dafür abgegeben, weshalb Rom sich am 20.10. weigerte, weitere EU-Sanktionen gegen Russland mitzumachen, wie vom Kabinett Merkel gefordert.“

Professor Götz Aly: „Anders als die Initiatoren der Studie […] weismachen wollen, flohen nicht fast 70 Prozent der Befragten allein wegen des Assad-Regimes aus Syrien, sondern allenfalls 20 Prozent […] Entweder sind die dafür verantwortlichen Journalisten unwillig, Statistiken zu prüfen, oder sie verstehen sich als Propagandisten […] Abgesehen von der Interpretation der Daten gilt es zu bedenken, dass Flüchtlinge, die in Deutschland Asyl suchen, ganz überwiegend wissen, welche Antworten opportun sind und welche nicht.“

Bundesgerichtshof: “[…] Offensive in der Stadt Aleppo im Juli 2012, der Einnahme der Provinzhauptstadt Raqqa im März 2013, in Zusammenarbeit mit der ‘Jabhat al Nusra’, dem ‘Islamischen Staat im Irak und Syrien’ (ISIG) und anderen jihadistischen Gruppierungen ab dem 4. August 2013 an der Offensive gegen alawitische Dörfer im Gebirge in der Provinz Latakia, bei der zahlreiche Zivilisten ermordet wurden, sowie im Februar 2014 an dem Angriff auf das Zentralgefängnis von Aleppo, an dem wiederum auch die ‘Jabhat al Nusra’ und weitere jihadistische Vereinigungen teilnahmen.”.

Professor Michael Jabara Carley: „In der Tat kreist die syrische arabische Armee die Dschihad-Terroristen in Aleppo ein und drängt sie in Richtung der türkischen Grenze, um ihnen die Versorgungswege abzuschneiden […] Ein Umschwung wird überall wohlwollend aufgenommen, mit Ausnahme von den westlichen Mainstream Medien […] Die Obama-Administration hat direkt oder indirekt den ISIS und verschiedene Ableger der Al-Qaida in Syrien unterstützt“

Dr. Daniele Ganser: “Ja, auch der Angriff auf Syrien 2011 war illegal. Die Angreifer USA, Großbritannien, Frankreich, Türkei, Katar und Saudi-Arabien haben brutale Banden trainiert und mit Waffen ausgerüstet und versuchen seit 2011 Präsident Assad zu stürzen, was ihnen aber bisher nicht gelungen ist. Diese brutalen Banden müssen als Terroristen bezeichnet werden, aber die Angreifer benutzen das Wort „moderate Rebellen“ und verwirren dadurch die Öffentlichkeit.“

Professor Günter Meyer, Hallertau.info: „Professor Meyer ging auch auf die „Weißhelme“ ein, die im letzten Jahr den Alternativen Friedenpreis erhalten hatten. Sie sind eigentlich eine Zivilschutzorganisation der Nusra-Front in die mehrere hunderte Millionen Dollar aus dem Ausland investiert wurden. Nusra und IS sind Ableger der al Qaida-Organisation, die sich einige Zeit heftig bekämpft und sich inzwischen wieder versöhnt hatten. Die Nusra Kämpfer sind dabei die brutalsten von allen. Die Berichte und Fotos über die Rettungsaktionen der Weißhelme sind oft gefälscht, um die Welt zu manipulieren.“

US-Verteidigungsministerium: “That said, it’s primarily al-Nusra who holds Aleppo”. Al Nusra ist der syrische Arm der Al Qaida. Die Qaida hält also nach Angaben des US-Militärs Aleppo beziehungsweise Ost-Aleppo.

Professor Theodore Postol: „Was aus den Videos absolut klar wird, ist, dass der Ort der Sarin-Ausbringung, von dem der WHR ausgeht, und der Ort an dem die massenhaften Opfer hätten auftreten müssen, wenn die Sarin-Freisetzung tatsächlich stattgefunden hätte, in keinster Weise mit den Szenen der Opfer verbunden ist, die in den anderen Videos gezeigt werden. Die Schlussfolgerung liegt auf der Hand, den mutmaßlichen Angriff, wie er im White House Report beschrieben wird, hat es nie gegeben.“

Dr. Tim Anderson (Buchbesprechung von Jens Berger): „Es entsteht allerdings ein anderes Bild, wenn Anderson akribisch darstellt, wie die Ereignisse in Syrien durch ein Zusammenspiel von islamistischen Fundamentalisten, US-amerikanischen Geostrategen, wahhabitischen Steinzeit-Königreichen, westlichen Mainstream-Medien und Nichtregierungsorganisationen massiv manipulativ umgedeutet und umgeschrieben wurden. […] Die angeblich syrischen Rebellen stammen aus über achtzig Ländern“

Professor Jörg Becker: „Die Öffentlichkeit wird über den Nahen Osten falsch und verzerrt informiert und natürlich werden ihr wesentliche Zusammenhänge nicht richtig vermittelt. Aktuell läuft in der Syrien- und Irakberichterstattung nahezu alles falsch, was man sich denken kann. […] Unklar bleibt in den deutschen Medien auch die saudische, katarische und türkische Unterstützung verschiedenartiger syrischer Rebellengruppen und des sogenannten Islamischen Staates.“.

Professor Günter Meyer: „[…] dass die Dschihadisten die Waffenruhe von Anfang an abgelehnt haben und die Zivilbevölkerung als menschliches Schutzschild missbraucht wird. Die Scharfschützen der Extremisten verhindern, dass sich die Einwohner im belagerten Ost-Aleppo über die von den Russen geöffneten Korridore in Sicherheit bringen können. […] Eine Niederlage der von den USA unterstützten Rebellen in Ost-Aleppo wäre für Präsident Barack Obama eine riesige Demütigung. Deswegen setzt Washington alles daran, um das zu verhindern.“.

3. Strafsenat des Oberlandesgerichts Stuttgart: “Nach den Feststellungen des Senats strebte die als salafistisch einzustufende „Ahrar al-Sham“ seit 2011 das Ziel an, die Regierung des syrischen Staatspräsidenten Assad gewaltsam zu beseitigen und durch einen islamischen Staat unter ihrer Führung zu ersetzen. Zu diesem Zweck verübte die hierarchisch strukturierte Vereinigung durch ihre bis zu 20.000 Kämpfer umfassenden militärischen Einheiten – häufig in Kooperation mit der jihadistischen Al-Nusra-Front – Anschläge gegen Angehörige der syrischen Armee und Sicherheitskräfte.”.

Dr. Kurt Gritsch: „Katar befürwortete den Regime-Change in Syrien. Also unterstützte Al Jazeera den Anti-Assad-Diskurs. Der Diktator lasse auf seine eigenen unbewaffneten Bürger schießen. Was nicht ins Bild passte, wurde einfach nicht gesendet. So hatte der Ex-BBC-Kriegsreporter Ali Hashem, inzwischen bei Al Jazeera, im Mai 2011 bewaffnete Männer, Syrer und Libanesen, gefilmt, die Waffen vom Libanon aus nach Syrien brachten.“

Professor Günter Meyer: „Es gibt nirgendwo Trichter von solchen Bomben, es gibt keine Splitter, es deutet alles darauf hin, dass hier mit kleinen splitterfreien Sprengkörpern gearbeitet worden ist. […] Das heißt, die einzigen, die ein Interesse daran gehabt haben, sind die Rebellen, und wir haben hier die Islamisten, die genau in dem Ort auch eines ihrer Hauptquartiere hatten. Das heißt, ein Angriff unter falscher Flagge mit dem einzigen Ziel, das syrische Regime dafür verantwortlich zu machen. Diese Rechnung ist aufgegangen.“.

Atlantic Council, Zusammenfassung bei Telepolis: “Ein amerikanischer Think Tank erklärt, wie die al-Qaida-Milizen ihre Macht in bereits eroberten Gebieten ausüben […] Mittlerweile wurde bekannt, dass die beiden Dschihadisten/Salafisten-Gruppen al-Nusra und Ahrar al-Sham sämtliche andere Milizen in Aleppo auf die Sharia verpflichtet haben. Wichtig ist dabei zu ergänzen: ihre Form des Sharia-Verständnisses.”

Professor Marcello Ferrada de Noli: „The three children subjected to ‘life-saving’ procedures in the second video were eventually dead, and the cause of death –that according to the White helmets video would be attributed to chlorine gas– has been disputed by other medical opinions independently of the assessments by the Swedish doctors mentioned in the SWEDHR reports. […] the health-status in reference to the above mentioned child could be instead attributed to drug overdose, likely opiates. […] war-criminal behaviour represented by the misuse of dead children with propaganda aims.“

Professor Marcello Ferrada de Noli: „[…] Inmitten der emotionalen Bildsprache des Videos der Weißhelme, die zahlreiche gefälschte „lebensrettende“ Maßnahmen an vermutlich bereits toten Kindern zeigte, kam niemand auf die Idee, deren Authentizität zu hinterfragen. Wäre dies nicht eine einmalige Gelegenheit für das ARD-Verifikations-Team gewesen? […] wären Sie auf zahlreiche Artikel gestoßen, in denen ich bereits meine Schlussfolgerungen aus der unethischen Manipulation für Propagandazwecke durch die Weißhelme darlege.“.

Professor Günter Meyer: „[…] wird von Clinton nach wie vor die Einrichtung einer Flugverbotszone gefordert. Dazu ist die Zerstörung der syrischen Luftwaffenbasen durch Marschflugkörper geplant. Nachdem Russland inzwischen zahlreiche Abwehrsysteme gegen ballistische Raketen in Syrien installiert hat, würde diese militärische Intervention der USA unvermeidlich zu einer direkten militärischen Konfrontation der beiden Nuklearmächte führen. Ob Clinton dies tatsächlich in Kauf nehmen wird oder nur blufft, bleibt abzuwarten.“.

Professor Reinhard Merkel: „Diese Strategie ist eine Variante dessen, was seit der Invasion des Irak vor zehn Jahren „demokratischer Interventionismus“ heißt: das Betreiben eines Regimewechsels mit militärischen Mitteln zum Zweck der Etablierung einer demokratischen Herrschaft. Im Irak besorgten die Invasoren das eigenhändig. […] Was in Syrien geschieht, ist eine dem Anschein nach mildere Form des Eingriffs […] Jedenfalls übernehmen die Intervenierenden die vermeintliche und absurde Rolle von Unschuldigen.“

Peter Scholl-Latour: „Wenn Sie sich einmal anschauen, wie einseitig die hiesigen Medien, von TAZ bis Welt, über die Ereignisse in der Ukraine berichten, dann kann man wirklich von einer Desinformation im großen Stil berichten, flankiert von den technischen Möglichkeiten des digitalen Zeitalters, dann kann man nur feststellen, die Globalisierung hat in der Medienwelt zu einer betrüblichen Provinzialisierung geführt. Ähnliches fand und findet ja bezüglich Syrien und anderen Krisenherden statt.“

Universität Heidelberg, Kolloqium 2009 (vor dem Krieg): „Der Vordere Orient wird in Europa als Konfliktregion wahrgenommen. Dagegen leben in Syrien, das im Westen gelegentlich zu den „Schurkenstaaten“ gezählt wird, bereits seit langer Zeit eine Vielzahl von Völkern und Religionsgemeinschaften friedlich miteinander. […] „In keinem anderen Land dieser Region leben so viele verschiedene Völker mit unterschiedlichen Religionen und Sprachen wie in Syrien“, erklärt Prof. Dr. Werner Arnold“

Professor Günter Meyer: „Schon unmittelbar nach den Terroranschlägen von Al-Kaida 2001 plante die US-Regierung, die Regime in Syrien und sechs weiteren islamischen Ländern auszuwechseln. Seit 2006 haben die USA mit ihrem politischen Einfluss auf die Golfstaaten, durch die Finanzierung von Medienkampagnen und durch die Ausbildung von Terroristen den Sturz Assads vorangetrieben.“

Professor Eva Myrdal: „DN.se schreibt, das [2011] Panzer in die zentralen Teile von Damaskus gerollt sind und Demonstrationen nach dem Freitagsgebet begonnen haben. Genau an dem Tag [… fuhren wir] aus familiären Gründen vier Mal [durch] das Zentrum von Damaskus im Taxi […] und wir sehen keine Demonstrationen, keine Militärfahrzeuge, keine Polizisten. […] Bekannte aus Baniyas […] über das, was in der kleinen Industriestadt an der Küste passiert: ‚Wir wissen nicht, wer sie sind. Die kommen auf Motorrädern hierher und sind schwarz maskiert.’“.

Syrische „Rebellen“ sind Al Qaida

7. Dezember 2016: Bei den sogenannten „Rebellen“ in Syrien handelt es sich nicht um Aufständische, Oppositionelle, Aktivisten etc., wie in den westlichen Medien immer wieder zu lesen ist, sondern um Söldner-Terroristen des Westens, die zum Kampf gegen die syrische Assad-Regierung eingesetzt werden. Das ist natürlich illegal, ein Angriffskrieg und ein Bruch des Völkerrechts. Eine halben Millionen Menschen sollen durch den Angriff der US-gesteuerten Terrorgruppen, die durch massive westliche Medienpropaganda, Fake-News und Lügen unterstützt werden, mittlerweile gestorben sein. Zu allem Überfluß werden diese brutalen, mordenden Kämpfer auch noch von der Terrorgruppe Al Qaida angeführt. Die USA haben längst alle Hemmungen verloren bei ihrer Obsession, fremde Regierungen zu stürzen. Und sei es mit der Al Qaida, die von der USA für die Terroranschläge vom 11. September 2001 verantwrotlich gemacht wird.

USA: Al Qaida hält Aleppo

US-Verteidigungsministerium im April 2016 bei einer Pressekonferenz zu Syrien: “That said, it’s primarily al-Nusra who holds Aleppo”. Al Nusra ist der syrische Arm der Al Qaida. Und die Qaida hält also nach Angaben des US-Militärs Aleppo beziehungsweise Ost-Aleppo.

Wissenschaftler zu Aleppo

In einem Interview im Wiesbadener Kurier (“Russlands Einschreiten als Wendepunkt“) zu Aleppo stellt Syrienexperte Professor Günter Meyer von der Universität Mainz klar, dass die Vereinigten Staaten von Amerika die Hauptverantwortlichen für den Krieg in Syrien sind und den Sturz des jetzigen syrischen Präsidenten Assad schon seit fünfzehn Jahren geplant haben. Der Wissenschaftler nimmt auch Stellung zu der üblichen Propaganda des Westens und der dschihadistischen Terrorgruppen (“Rebellen”) zum Syrienkrieg und führt aus, dass die syrische Regierung auch aktuell keine Giftgasangriffe durchführte, es aber etliche Beweise für Giftgaseinsätze durch die teilweise vom Westen unterstützten Rebellen gibt. Ausserdem weist er darauf hin, dass die “Rebellen” die Bevölkerung als menschliche Schutzschilde mißbrauchen.

In dem Interview heißt es unter anderem: “Professor Meyer, die Meldungen über den Einsatz chemischer Waffen häufen sich dieser Tage. Ist das eine neue Eskalation? – Nein, diese Meldungen sind Standardanschuldigungen, die ohne überzeugende Belege immer wieder gegen das Assad-Regime erhoben werden, um die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit zu erregen. Dagegen gibt es zahlreiche Beweise für den Einsatz von Chlorgas durch den IS und andere djihadistische Milizen. So auch bei den jüngsten Kämpfen um Aleppo, wo es einige Verletzte durch einen Giftgaseinsatz gegeben hat. […] Ein Brandherd ist dieser Tage Ost-Aleppo…. […] – Wie in anderen vom Regime belagerten Städten benutzen die Dschihadisten auch hier die Zivilbevölkerung als Schutzschilde und verhindern, dass sich die Einwohner in Sicherheit bringen können. […] Welche Rolle spielt die USA für die Entwicklung? – Die USA ist der Hauptverantwortliche dafür, dass unter der Herrschaft des einstigen Hoffnungsträgers Baschar al-Assad, dem westlich orientierten Kinderarzt, Syrien in eine beispiellose Katastrophe gestürzt ist. Schon unmittelbar nach den Terroranschlägen von Al-Kaida 2001 plante die US-Regierung, die Regime in Syrien und sechs weiteren islamischen Ländern auszuwechseln.”

Englischer Journalist Augenzeuge von Schüssen auf Fluchtwillige aus Ost-Aleppo

Telepolis am 22.10.2016: “Die Kriegsgegner Assads und seiner Regierung hatten von Anfang an klargemacht, dass sie von der humanitären Pause in Aleppo ‘nichts halten und sich zu nichts verpflichtet fühlen’, wie al-Jazeera berichtet. Die von der syrischen Regierung bereitgestellten acht humanitären Korridore, sechs für Zivilisten, zwei für Mitglieder der Milizen, wurden angegriffen, ebenso die Busse, die dafür bereitgestellt wurden. […] Dies wurde gestern von mehreren Quellen bestätigt. Da bei solchen Meldungen immer auch der Verdacht oder der Vorwurf geäußert wird, sie seien bloße Propaganda einer Kriegspartei, soll in diesem Fall auf einen Berichterstatter verwiesen werden, nämlich Dan Rivers, der Zeuge von Mörserangriffen auf Busse war und dies auch aus einer größeren Perspektive bestätigte. […] erneut ist dort auch die Rede von Scharfschützen, die auf Evakuierungswillige feuerten, von Granatenbeschuss auf die Zivilbevölkerung, die in der Busse waren und ‘von Zivilisten die in Schrecken davonliefen’.”.

Regierungsnaher US-Think-Tank zu Syrien und Al Qaida

Der der US-Regierung und der NATO sehr nahestehende Think Tank Atlantic Council zu den Rebellen in Aleppo und anderen Gebieten Syriens, nach einer deutschsprachigen Zuammenfassung im Magazin Telepolis mit dem Titel “Syrien: Das Herrschaftsmodell der Opposition“: “Ein amerikanischer Think Tank [Atlantic Council] erklärt, wie die al-Qaida-Milizen ihre Macht in bereits eroberten Gebieten ausüben […] Mittlerweile wurde bekannt, dass die beiden Dschihadisten/Salafisten-Gruppen al-Nusra und Ahrar al-Sham sämtliche andere Milizen in Aleppo auf die Sharia verpflichtet haben. Wichtig ist dabei zu ergänzen: ihre Form des Sharia-Verständnisses. Wie diese in der Idlib angewendet wird, erklärt der Atlantic Council-Bericht. Es ist ein vor allem ein Machtsystem, das den Großen, al-Nusra und Ahrar al-Sham, die Herrschaft garantiert, die anderen haben sich unterzuordnen. […] Die Gerichte arbeiten in diesem System mit Sicherheitskräften, die von den wichtigsten Milizen gestellt werden und ‘lehren den Bewohnern das Fürchten’, wie es im Bericht heißt.”

Verbündete auf der Terrorliste – nur Augenwischerei?

Telepolis: “Obama: Späte Einsicht über al-Qaida in Syrien“. “Die al-Nusra-Front und Scheich al-Muhaysini kommen auf die Terrorliste. Drohnenangriffe gegen die Führung der syrischen ‘Rebellen’-Miliz angeordnet. Eine Einsicht, lange Zeit in den Hintergrund geschoben, weil sie zu nah an der syrisch-russischen Sichtweise liegt, darf nun, in den letzten Tagen der Regierung Obama, endlich ans Tageslicht. Anschaulich wird sie von einem hochrangigen US-Vertreter geschildert: ‘Wenn wir in fünf Jahren aufwachen und der ‘Islamische Staat’ tot ist, aber al-Qaida im Nordwesten Syriens über ein Territorium herrscht, das den pakistanischen Stammesterritorien gleicht, dann haben wir ein Problem. (US-Offizieller)’. Das Zitat entstammt einem Artikel der Washington Post vom 10.November. Er erstaunt mit einer kleinen Förmlichkeit. Die US-Zeitung nennt al-Nusra beim alten Namen und als al-Qaida-Miliz. Die letzten Wochen hatte sie wie viele oder vielleicht gar die meisten anderen westlichen Medien das PR-Manöver der Dschihadisten mitgemacht und hauptsächlich den neuen Tarn-Namen Jabhat Fatah al-Sham verwendet. Der war genau dafür vorgesehen, dass die al-Qaida-Verbindung der Nusra-Front in Vergessenheit gerät.”.

Westen, Saudis, Islamisten etc. greifen Syrien an

Tim Anderson aus Australien hat ein Buch über den Krieg in Syrien veröffentlicht: „The Dirty War on Syria“. Die Nachdenkseiten über das aktuelle Buch des Professors für Politik der Universität Sydney (“Leiser Optimismus im Mittleren Osten?“), welches vor Kurzem unter dem Titel „Der schmutzige Krieg gegen Syrien“ auch auf deutsch erschien:

“Gleich vorweg: Andersons Buch will keine Chronologie der Ereignisse des Krieges in Syrien erzählen. Es entsteht allerdings ein anderes Bild, wenn Anderson akribisch darstellt, wie die Ereignisse in Syrien durch ein Zusammenspiel von islamistischen Fundamentalisten, US-amerikanischen Geostrategen, wahhabitischen Steinzeit-Königreichen, westlichen Mainstream-Medien und Nichtregierungsorganisationen massiv manipulativ umgedeutet und umgeschrieben wurden. Bis 2011 zum Beispiel war der syrische Präsident Bashar al-Assad ein von westlichen Regierungen und Konzernen umworbener Mann, dem man die Durchführung marktradikaler Reformen in seinem Land nahelegen wollte. Um Assad sodann ganz plötzlich zum neuen Hitler umzudichten, der sein eigenes Volk massakriert. […]

Im Gegensatz zu Afghanistan und Irak verzichtete man in Syrien auf den militärischen Einmarsch. Als der arabische Frühling auch Syrien erreichte, wurden die legitimen Proteste der demokratischen Opposition genutzt, um im Schutz der Masse durch islamistische Scharfschützen auf Zivilisten und Polizisten zu schießen. Die westliche Erzählung von der syrischen Polizei, die auf friedliche Demonstranten schießt, und von den friedfertigen Demonstranten, die quasi innerhalb weniger Stunden und Tage zu Soldaten mit professionellen Schutzanzügen amerikanischer Fertigung und mit Waffen, deren Munition aus israelischer Produktion stammt, mutierten, ist nicht plausibel. Der Konflikt eskalierte. Die demokratische Opposition blieb eingeschüchtert zuhause, und die Söldnermilizen übernahmen ganze Regionen. Über 100.000 syrische Soldaten sind mittlerweile von ‚moderaten Rebellen‘ ermordet worden. Die angeblich syrischen Rebellen stammen aus über achtzig Ländern der Welt.”.

Waffen der Amerikaner landen bei der Nusra-Front

Zur Situation in Syrien im Jahre 2016 und speziell zur Unterstützung des syrischen Arms der Terrorgruppe Al Qaida, Al-Nusra-Front-“Rebellen”, durch die USA und ihre Verbündeten Türkei, Saudi-Arabien, Deutschland und Katar etc. der Syrienexperte Professor Günter Meyer von der Universität Mainz in einem Interview beim Deutschlandfunk vom 27. August 2016 mit Interviewer Dirk Müller (“Syrien – ‘Wen wollen wir denn jetzt tatsächlich bekämpfen?’“):

“Müller: Haben die Amerikaner direkt oder indirekt damit auch die Nusra-Front unterstützt, indem die anderen beliefert und unterstützt wurden und das irgendwie dann ausgetauscht wurde.

Meyer: Das haben sie in jedem Fall. Das war voll mit Wissen der Amerikaner. Und übrigens durchaus auch indirekt sicherlich mit deutscher Beteiligung, denn die Tornados, die dort im Einsatz sind, um Luftaufklärung zu betreiben, liefern ihre Daten an militärische Operations- und Kontrollzentren, in denen die USA gemeinsam sich mit der Türkei mit Geheimdienstoffizieren aus Katar und Saudi-Arabien, und die Informationen, die dort ankommen, die werden weitergegeben an die Rebellen.

Das heißt, der Vorstoß, das Durchbrechen des Belagerungsrings, was wir im Westen Aleppos erlebt haben, geht mit Sicherheit auf solche Aufklärungsergebnisse zurück. Das heißt, die Amerikaner tun durchaus alles, um das Regime auch zu schwächen, zwar nicht im direkten Angriff, aber zumindest doch indirekt.

Müller: Also ich muss da noch mal nachfragen, Herr Meyer – das heißt, die Amerikaner, für Sie jedenfalls klipp und klar, die Amerikaner unterstützen Extremisten und Islamisten und Terrorgruppen, die ihre Verwurzelung bei Al Kaida gefunden haben oder immer ideologisch vielleicht auch noch finden, gegen Baschar al-Assad?

Die Waffen der Amerikaner landen bei der Nusra-Front

Meyer: Sie unterstützen primär sogenannte moderate Gruppen, nur, diese moderaten Gruppen arbeiten mit der Nusra-Front zusammen. Das heißt, auch die Waffen, die an die Moderaten geliefert werden, landen im Endeffekt bei der Nusra-Front, die das Oberkommando speziell auch im Osten von Aleppo hat.“.

Nachrichtenfälschungen von Anfang an

Ein Übersetzung aus dem Schwedischen bei einarschlereth.blogspot.de, schwedische Augenzeugen (eine Archäologie-Professorin und ihr Mann), die vor Ort in Syrien waren: “April 2011 in Syrien: Eine andere Wirklichkeit von Eva Myrdal und Hashim al-Malki“. Zitat: “Was wir in Damaskus und im Osten sahen, war eine ganz andere Wirklichkeit als das, was die internationalen Medien von der Küste und Daraa zeichnen. […] Am Freitag, den 6. Mai bekommen wir ein sms aus Schweden. DN.se schreibt, das Panzer in die zentralen Teile von Damaskus gerollt sind und Demonstrationen nach dem Freitagsgebet begonnen haben. Genau an dem Tag zwischen ein Uhr am Tage und ein Uhr nachts aus familiären Gründen vier Mal das Zentrum von Damaskus im Taxi auf dem Weg von und in die Vorstadt Oudsayya im Norden zur Vorstadt Sayyida Zainab im Süden und wir sehen keine Demonstrationen, keine Militärfahrzeuge, keine Polizisten. Was bedeutet, dass Damaskus auch an diesem Tag nicht der Platz von Massendemonstrationen wie im Winter in Kairo, Alexandria oder Tunis war. Und dass Damaskus nicht durch die Anwesenheit von Soldaten geprägt wird. […] Wer ist es also, der Polizisten und Soldaten erschießt? Bekannte aus Baniyas sagen über Telefon über das, was in der kleinen Industriestadt an der Küste passiert: ‘Wir wissen nicht, wer sie sind. Die kommen auf Motorrädern hierher und sind schwarz maskiert.’”.

Zbigniew Brzezinski, Afghanistan, Al Qaida und Osama bin Laden

Der damalige Sicherheitsberater des US-Präsidenten Jimmy Carter, Zbigniew Brzezinski, erläuterte 1998 in einem Interview mit der französischen Wochenzeitung „Le Nouvel Observateur“, dass die US-Geheimdienste islamistische Kämpfer Afghanistan angreifen ließen, ein halbes Jahr vor dem so provozierten sowjetischen Einsatz in dem Land. Die islamistischen Kämpfer im Dienste der USA nannte man damals „Mudschaheddin“, Jahre später hießen sie „Al Qaida“. Ihr Anführer war Osama bin Laden. 

Das Interview des Nouvel Observateur mit Brzezinski – trotz seines Namens osteuropäischer Herkunft ein „Hardcore-US-Amerikaner“ und  von Freund und Feind als der große geopolitische Macher der USA hinter den Kulissen anerkannt – zur „Russland-Falle“ Afghanistan (eigentlich war es ja damals die Sowjetunion) liegt nicht nur auf Französisch, sondern auch in einer deutschsprachigen und einer englischsprachigen Übersetzung vor. Hier ein Auszug aus der deutschsprachigen Übersetzung bei Radio Utopie:

„O (Le Nouvel Observateur): Der ehemalige Direktor der CIA, Robert Gates, hat in seinen Memoiren erwähnt (Anm: ‚From the Shadows: The Ultimate Insider’s Story of Five Presidents and How They Won the Cold War‘, 1996), dass die amerikanischen Geheimdienste begannen, die Mudschaheddin in Afghanistan sechs Monate vor der sowjetischen Intervention zu unterstützen. In dieser Zeit waren Sie der nationale Sicherheitsberater von Präsident Carter. Sie spielten deshalb eine Rolle in dieser Affäre. Ist das richtig?

Brzezinski: Ja. Nach der offiziellen Version der Geschichte begann die CIA-Hilfe für die Mudschaheddin im Jahr 1980, das heisst, nachdem die sowjetische Armee in Afghanistan am 24. Dezember 1979 einmarschiert ist. Aber die Realität, heimlich verschwiegen bis heute, war völlig anders: In der Tat, es war am 3. Juli 1979, dass Präsident Carter die erste Direktive für eine geheime Hilfe für die Gegner des pro-sowjetischen Regimes in Kabul unterzeichnete. Und am selben Tag schrieb ich eine Notiz an den Präsidenten, in dem ich ihm erklärte, dass meiner Meinung nach diese Hilfe eine sowjetische Militärintervention auslösen würde.“

Osama bin Laden ist jedem als Anführer der Terrorgruppe Al Qaida bekannt, die von der US-Regierung für die Terrorattacken am 11. September 2001 in den USA mit über 3000 Toten verantwortlich gemacht wird, welche wiederum den weltweiten und bis heute anhaltenden „Krieg gegen den Terror“ der USA und Unterdrückungs- und Überwachungsmaßnahmen gegen die eigene Bevölkerung begründeten.

Es gibt da dieses berühmte Foto von Bin Laden in einem nicht weniger berühmten Artikel der britischen Zeitung Independent aus dem Jahre 1993, der den amtlichen Terroristenchef als unseren Helden im Kampf gegen die Sowjetunion in Afghanistan feiert.

Der Independent hat mittlerweile das Bin-Laden-Foto aus der Onlineversion des Artikels entfernt („Photograph omitted“). In dem Artikel mit der Überschrift „Anti-Soviet warrior puts his army on the road to peace: The Saudi businessman who recruited mujahedin now uses them for large-scale building projects in Sudan. Robert Fisk met him in Almatig“ geht es um die Zeit Bin Ladens nach dem Kampf seiner Mudschaheddin-Jihadisten – später als „Al Qaida“ tituliert – gegen die sowjetische Armee in Afghanistan. Er hielt sich danach im Sudan auf und soll sich dort laut Independent-Artikel im Straßenbau verdient gemacht haben:

„Outside Sudan, Mr Bin Laden is not regarded with quite such high esteem. The Egyptian press claims he brought hundreds of former Arab fighters back to Sudan from Afghanistan, while the Western embassy circuit in Khartoum has suggested that some of the ‚Afghans‘ whom this Saudi entrepreneur flew to Sudan are now busy training for further jihad wars in Algeria, Tunisia and Egypt. Mr Bin Laden is well aware of this. ‚The rubbish of the media and the embassies,‘ he calls it. ‚I am a construction engineer and an agriculturalist. If I had training camps here in Sudan, I couldn’t possibly do this job.‘. And ‚this job‘ is certainly an ambitious one: a brand-new highway stretching all the way from Khartoum to Port Sudan, a distance of 1,200km (745 miles) on the old road, now shortened to 800km by the new Bin Laden route that will turn the coastal run from the capital into a mere day’s journey.“.

2001 hat Osama Bin Laden dann – zumindest laut offiziellen Angaben der US-Regierung – die Terroranschläge vom 11. September – auch „9/11“ genannt – in den USA durch seine Al Qaida durchführen lassen. Unter anderem stürzten in New York drei Türme dabei ein. Zwei wurden durch Flugzeuge getroffen (WTC1 und WTC2). Der dritte (WTC7) – das New Yorker Hauptquartier des US-Geheimdienstes CIA – fiel wohl aus Sympathie für seine etwas entfernten Nachbartürme gleich mal mit um.

Ab 2011 hat die Al Qaida dann für den Westen und einige Nahoststaaten unter Führung der USA und Saudi-Arabiens (Hauptsponsor der Al Qaida) gemeinsam mit weiteren radikalislamistischen Jihadisten Syrien überfallen (und vorher Libyen). In Syrien nennt oder nannte sich (vor Umbenennungen) die Al Qaida meist Al Nusra. Die Zusammenarbeit hält seitdem an, auch 2018 funktionierte das noch im Wesentlichen ganz hervorragend, wie das Weinen unserer Propagandamaschinerie für „die letzten Rebellen in der Region Idlib“ zeigt.

Professor Günter Meyer: „Schon unmittelbar nach den Terroranschlägen von Al-Kaida 2001 plante die US-Regierung, die Regime in Syrien und sechs weiteren islamischen Ländern auszuwechseln. Seit 2006 haben die USA mit ihrem politischen Einfluss auf die Golfstaaten, durch die Finanzierung von Medienkampagnen und durch die Ausbildung von Terroristen den Sturz Assads vorangetrieben.“

Professor Jörg Becker: „Gleichwohl wird die Mehrzahl der Nutzer der Massenmedien schlicht unwissend darüber sein, dass die USA seit Jahren völkerrechtswidrig einen Regime Change in Syrien herbeizuführen versuchen. Dass das ganze Terror-Problem vor allem durch westliches Morden und westliche Kriege entstanden ist. Ja, dass der Westen Al Quaida seit Jahren mit Waffen beliefert und hierdurch überhaupt erst großgemacht hat, um Assad zu stürzen“

Professor Michael Jabra Carley: “ Die Rede von „unseren Gemäßigten“ ist eine Fiktion und ein Deckmantel der USA für ihre Unterstützung für Al-Qaida und deren verschiedene Verbündete, bei denen es sich weitgehend um ausländische Söldner handelt, die gegen die säkulare, legitime Regierung Syriens kämpfen. […] ob die Bewohner der USA, Kanadas und Europas bereit sind, für eine Serie von Lügen, und zur Verteidigung der US-geführten Al-Qaida-Invasion Syriens, einen grundlosen Krieg mit Russland zu riskieren.”

US-Verteidigungsministerium: “That said, it’s primarily al-Nusra who holds Aleppo”. Al Nusra ist der syrische Arm der Al Qaida. Die Qaida hielt also nach Angaben des US-Militärs Aleppo beziehungsweise Ost-Aleppo (bis Ende 2016).

Bundesgerichtshof: “[…] Offensive in der Stadt Aleppo im Juli 2012, der Einnahme der Provinzhauptstadt Raqqa im März 2013, in Zusammenarbeit mit der ‘Jabhat al Nusra’, dem ‘Islamischen Staat im Irak und Syrien’ (ISIG) und anderen jihadistischen Gruppierungen ab dem 4. August 2013 an der Offensive gegen alawitische Dörfer im Gebirge in der Provinz Latakia, bei der zahlreiche Zivilisten ermordet wurden, sowie im Februar 2014 an dem Angriff auf das Zentralgefängnis von Aleppo, an dem wiederum auch die ‘Jabhat al Nusra’ und weitere jihadistische Vereinigungen teilnahmen.”.

Professor Götz Aly: „Russland konnte der Türkei abringen, dass die radikalislamische Al-Nusra-Front (mittlerweile als Fatah-Al-Scham-Front getarnt) und selbstverständlich der IS weiterhin bekämpft werden. Beide Terrororganisationen wurden jahrelang von Saudi-Arabien, lange auch von der Türkei direkt unterstützt, indirekt mit US-amerikanischen und britischen Waffen beliefert […] Im Fall Syrien leiden unsere führenden Politiker (und viele Journalisten) an Geschichtsblindheit und Realitätsverlust.“

Die meisten der Al-Qaida-Kämpfer in Syrien stammen aus dem Ausland und wurden von USA, Saudi-Arabien und anderen nach Syrien gebracht. Sogar in den Massenmedien wird die ausländische Herkunft der laut unserer Propaganda „moderaten syrischen Rebellen“ manchmal erwähnt.

Mehrere tausend radikalislamistische Uiguren aus China kämpfen beispielsweise als „Rebellen“ in Syrien gegen Syrien. Diese für Beobachter des Syrienkrieges nicht überraschende Nachricht teilte die Zeitung Times of Israel unter Berufung auf uigurische, syrische und amtliche chinesische Quellen in dem gegen China gerichteten Propagandaartikel „Uighur militants in Syria look to Zionism as model for their homeland“ mit:

„Uigurische Aktivisten und syrische und chinesische Offizielle schätzen, dass mindestens 5000 Uiguren zum Kämpfen nach Syrien gegangen sind.“.

Diese Uiguren wurden natürlich nicht von der chinesischen Regierung geschickt, sondern sind regierungsfeindliche Kämpfer. Rückkehrer werden viel Kampferfahrung gesammelt haben. Andere Quellen gehen übrigens von wesentlich mehr als den genannten 5000 Kämpfern aus.

Der Jounalist Bilal Abdul Kareem aus den USA, der auch schon für CNN gearbeitet hat, stellt in einer Propaganda-Videoserie Kämpfer von den Malediven vor, die wie die Uiguren in „der letzten Rebellenregion Idlib“ aktiv sind. Er sagt in dem oben eingebundenen Video (Teil 2 der Serie) übrigens auch, dass Amerikaner und Australier in Idlib vor Ort wären. Idlib wird vor Al Qaida beherrscht. Die USA ließ vor einigen Monaten in einer Reisewarnung für Syrien (denn natürlich muss die US-Regierung ihre Bürger ja offiziell vor Al Qaida und Co warnen) unter anderem Folgendes verlauten:

„In Syrien operieren Terroristen und andere gewalttätige Extremistengruppen einschließlich ISIS und die mit Al Qaida verbundene Hayat Tahrer al-Sham (dominiert von dem Al-Qaida-Zweig Jabhat al-Nusrah, einer designierten ausländischen Terrororganisation). Im Juli 2017 konsolidierte die Hayat Tahrir al-Sham ihre Kräfte in der Idlib-Provinz nach Zusammenstößen mit anderen bewaffneten Akteuren. Hayat Tahrir al-Shams Kontrolle über Idlib bedroht die Fähigkeit von NGOs und Staaten, humanitäre Hilfe für in Idlib wohnende Syrer zu leisten.“

Die Wiener Zeitung brachte am 10.9.2018 einen afp-Artikel zur aktuellen Situation in der Al-Qaida-Region Idlib, in dem von ausländischen Kämpfern aus verschiedenen Nationen die Rede ist. In dem Artikel „Kampf auf Leben und Tod für Dschihadisten in Idlib“ heißt es:

„Vor dem Beginn der Offensive auf die syrische Rebellenhochburg Idlib bereiten sich die ausländischen Dschihadisten dort auf einen Kampf auf Leben und Tod vor. Denn für die tausenden Usbeken, Uiguren und Tschetschenen, die ab 2013 für den ‚Heiligen Krieg‘ nach Syrien gekommen waren, ist Idlib der letzte Rückzugsort im Land.“

Weiter heißt es in dem Artikel: „Neben Uiguren gibt es in Idlib auch viele kampferprobte Usbeken, die für kleine Al-Kaida-nahe Gruppen wie Katiba al-Tawhid wal-Jihad und die Imam al-Bukhari Brigade kämpfen, deren Onlinepropaganda oft Kindersoldaten zeigt. Die berüchtigtsten Kämpfer in Idlib sind aber die Tschetschenen, die in ihrer Heimat oft jahrelange Kampferfahrung im brutalen Krieg mit der russischen Armee gesammelt haben.“

Ist das nicht fantastisch? Die USA hat Kämpfer aus/in China und Russland! Man stelle sich mal vor, China oder Russland hielten sich Kämpfer in Texas oder Maine…

Al-Nusra-Front ist syrischer Arm der Al Qaida und wird vom Westen unterstützt

In einem Interview mit den Nachdenkseiten sagte Professor Jörg Becker, Politikwissenschaftler mit Spezialgebiet Propagandaforschung, am 2. Januar 2017: “Gleichwohl wird die Mehrzahl der Nutzer der Massenmedien schlicht unwissend darüber sein, dass die USA seit Jahren völkerrechtswidrig einen Regime Change in Syrien herbeizuführen versuchen. Dass das ganze Terror-Problem vor allem durch westliches Morden und westliche Kriege entstanden ist. Ja, dass der Westen Al Quaida seit Jahren mit Waffen beliefert und hierdurch überhaupt erst großgemacht hat, um Assad zu stürzen und an seiner Stelle eine willfährige Marionettenregierung einzusetzen. […]”. Damit das auch so bleibt, mühen sich die Massenmedien im aktuellen Fall zweier Festnahmen mutmaßlicher Terroristen in Düsseldorf, ja nicht zu erwähnen, dass es sich bei der genannten Al-Nusra-Front völlig unstrittig um die Al Qaida handelt, deren syrischer Arm sich Al Nusra nennt und zuletzt umbenannt wurde, um den Al-Qaida-Hintergrund zu verschleiern. Wissenschaftliche Syrienexperten haben immer wieder darauf hingewiesen, dass Al Nusra/ Al Qaida in Syrien aktiv ist und vom Westen unterstützt beziehungsweise eingesetzt wird. Und selbst die USA haben in diversen Pressekonferenzen immer wieder eingestehen müssen, dass es sich bei Al Nusra um Al Kaida handelt und dass beispielsweise die sogenannten „Rebellen“ in Aleppo unter Oberherrschaft der Al Nusra standen und diese Koalition unter anderem vom Westen (aber auch von Katar, der Türkei, Saudi-Arabien) über sogenannte „moderate Rebellen“ (die aber gar nicht moderat sind) mit Waffen versorgt wird und anderweitig unterstützt wird.

Der deutsche Syrienexperte Professor Günter Meyer von der Universtität Mainz im Interview im Wiesbadener Kurier vom 6.8.2016: “Interviewer: Ein Brandherd ist dieser Tage Ost-Aleppo…. Meyer: ja. Allerdings ist die mediale Berichtserstattung darüber häufig sehr einseitig. So z.B., wenn der Spiegel titelt: ‘Die Islamisten sind Aleppos letzte Hoffnung‘. Die Dschihadisten der Al-Kaida angehörenden Nusra-Front und der nicht minder brutale Ahrar al-Scham haben die von der UN ausgehandelte Waffenruhe genutzt, um den Osten Aleppos militärisch massiv aufzurüsten. Diese ultra-radikalen Kämpfer geben dort das Kommando, nicht etwa moderate Rebellen, wie in vielen Medien immer wieder zu lesen ist. Wie in anderen vom Regime belagerten Städten benutzen die Dschihadisten auch hier die Zivilbevölkerung als Schutzschilde und verhindern, dass sich die Einwohner in Sicherheit bringen können.”. Das US-Verteidigungsministerium im April 2016 bei einer Pressekonferenz zu Syrien: “That said, it’s primarily al-Nusra who holds Aleppo”. Terrorgruppe Al Qaida, die von der US-Regierung für die Anschläge des 11. September 2001 in den USA (9/11) verantwortlich gemacht wird, hält also nach Angaben des US-Militärs Aleppo beziehungsweise Ost-Aleppo.

Medien haben eine „andere Wahrheit“ als die Experten

In den deutschen Medien heißt es heute beispielsweise: „Die Bundesanwaltschaft hat am Mittwochabend in Düsseldorf einen mutmaßlichen Kriegsverbrecher aus Syrien festnehmen lassen. Nach Informationen des SPIEGEL wird dem Asylbewerber Abdalfatah H. A., 35, vorgeworfen, der Terrormiliz al-Nusra-Front angehört zu haben sowie an Verbrechen gegen die Menschlichkeit beteiligt gewesen zu sein. Er soll zusammen mit anderen Dschihadisten während eines Massakers im März 2013 in der Nähe des syrischen al-Tabka 36 Menschen ermordet haben.“, Spiegel Online. Kein Wort von Al Qaida oder gar davon, dass die Qaida-Nusra bis zur Rückeroberung durch syrische Regierungstruppen im Dezember 2016 Aleppo beherrschte.

Auch die FAZ erwähnt die Al-Qaida-Zugehörigkeit der Al Nusra oder gar Aleppo oder die Unterstützung der „Rebellen“ genannten Al Qaida in Syrien durch den Westen natürlich nicht: „Ein deutscher IS-Mann, der früher in Düsseldorf lebte, soll A. eine Karte mit den Örtlichkeiten in der Düsseldorfer Altstadt skizziert haben. Abd Arahman A.K. reiste nach Erkenntnissen der Ermittler im Oktober 2014 im Auftrag des IS mit dem alleinigen Ziel nach Deutschland, sich als Angehöriger einer „Schläferzelle“ an dem Anschlag zu beteiligen. Als Mitglied der al-Nusra-Front hatte A.K. in Syrien Sprenggürtel und Granaten hergestellt. Auch für den Anschlag in Düsseldorf sollte er nach Erkenntnissen der Bundesanwaltschaft Sprengwesten bauen, mit denen der Angriff in der Altstadt beginnen sollten.“.

Den Al-Qaida-Hintergrund verschweigt die Zeit Online ebenfalls und natürlich auch, dass Aleppo ehemals von der Al Nusra gehalten wurde und diese Terrorgruppe auch heute noch die Oberhoheit über die Gebiete der sogenannten Rebellen in Syrien hat: „Der jüngere Abuldrahman A. A. soll Anfang 2013 laut Bundesanwaltschaft eine Kampfeinheit der Terrormiliz Al-Nusra-Front mitgegründet haben und sich vor allem um die Finanzen und die Fahrzeuge der Einheit gekümmert haben. Der ältere Abdelfatah H. A. war demnach Mitglied der selben Einheit. Er soll auch an einem Massaker beteiligt gewesen sein, bei dem im März 2013 insgesamt 36 Mitarbeiter staatlicher syrischer Behörden hingerichtet wurden.“.

Die Tagesschau ringt sich hinter „Mehr zum Thema“ ein „Die Al-Nusra-Front kämpft noch immer in Syrien. Sie hat sich inzwischen in Dschabhat Fatah Scham, also etwa „Eroberungsfront der Levante“, umbenannt und sich nach eigenen Angaben von der Dachorganisation Al Kaida losgesagt.“ ab. „Die Al-Nusra-Front kämpft noch immer in Syrien“ ist dabei recht frech, denn bei den in der Tagesschau immer wieder als „Rebellen“ bezeichneten Kämpfern in Syrien handelt es sich um Al-Nusra-Al-Qaida oder mit ihnen verbündete (jihadistische) Gruppen und die Al Nusra wurde erst vor wenigen Wochen – auch auf massiven Druck der westlichen Medien und Politik (und im Tausch für eine kleinere Evakuierung von von Al Qaida belagerten Zivilisten in anderen Gebieten) – aus Aleppo evakuiert.

Wissenschaftler und US-Regierung: Al Qaida beherrschte Ost-Aleppo

Im Folgenden einige weitere Aussagen von internationalen Wissenschaftlern – Hochschulprofessoren – und der US-Regierung, die in Syrien kein Interesse hat, die sogenannten „Rebellen“ als Al Qaida zu brandmarken und deren entsprechende Aussagen mit Sicherheit keine Propaganda der syrischen Regierung etc. darstellen:

Beim Daily Press Briefing vom 3. Juni 2016 in Washington sagte US-Regierungssprecher Mark Toner Folgendes zum Thema Angriffe auf die Al-Kaida-Koalition in Aleppo und in Syrien allgemein und der Vermischung von “moderaten Rebellen” und A-Nusra-Dschihadisten beziehungsweise Zivilisten und Al-Nusra-Dschihadisten:

QUESTION: — area and theme, Foreign Minister Lavrov said today that the United States – and I don’t know if he specifically said it was Secretary Kerry or not – but said the United States has asked Russia not to, in its air operations in Syria, attack al-Nusrah because of the possibility that such strikes could hit either civilians or members of who you call the moderate opposition. Is that correct?

MR TONER: So what – look, yeah, so I’m not —

QUESTION: Yes?

MR TONER: — going to get into the details of the conversation beyond saying that we conveyed, Secretary conveyed to Russia and the Assad regime the need to carefully distinguish between these terrorist groups operating on the ground and those parties to the COH. And this is something that we’ve – this is a common refrain, a common theme that we’ve been conveying to the Russians over the past weeks.

We obviously all agree that ISIL and the Nusrah front pose a real threat to the security on the ground in Syria, but what also happens is when you’ve got airstrikes that are not just hitting these groups – al-Nusrah – but also hitting opposition groups and also hitting civilian targets, you’re creating only the dynamic that you have more – you’re driving more support into the arms of these terrorist groups. And that’s a dynamic we’ve seen play out in Syria for years now because of the regime’s actions.

QUESTION: So, in fact, yes, you have told the Russians that they should not attack or conduct airstrikes against people – against a group that is specifically —

MR TONER: We have only —

QUESTION: — excluded from the cessation of hostilities?

MR TONER: What we have – what we have stressed is that they need to carefully distinguish between al-Nusrah and the parties of the COH in their attacks.

QUESTION: So you’re okay if they continue to attack al-Nusrah and hit nothing but al-Nusrah? As long as these attacks don’t hit civilians or guys that you like —

MR TONER: But —

QUESTION: — the rebel groups —

MR TONER: Precisely, and that’s a big if. I mean —

QUESTION: — that you like, then it’s okay?

MR TONER: — and we haven’t seen that to date.

QUESTION: You have not? You haven’t seen the Russians attack any – just al-Nusrah?

MR TONER: Well, we haven’t seen the – look, what we’ve seen – and the reason this was raised, again, is that we continue to see attacks that also hit groups affiliated with the cessation of hostilities.

QUESTION: Right. I guess —

MR TONER: So to answer your question, of course we support strikes focused solely on either Daesh or al-Nusrah, but that a greater effort, a more complete effort needs to be made in order to distinguish between al-Nusrah and the parties to the COH.

QUESTION: Okay. So it is not, from your perspective, incumbent on the moderate opposition rebels and civilians to get away – to get away from —

MR TONER: There is an element of that. Absolutely, there’s an element of that, and we’ve talked about that as well, yeah, that there —

QUESTION: Or is it impossible, do you think? I mean, is it —

MR TONER: Not —

QUESTION: Like, is it – whose fault do you think it is that they are so close together or, in fact, intermingled? Is it Nusrah, which is glomming themselves on to civilians? Or is it civilians who potentially are glomming themselves onto them because – for potential protection?

MR TONER: I don’t have a granular answer to that question except to say that the reality is that there is intermingling. And we’ve talked about this and that it – this for a while, and we’ve also talked about the fact that it’s incumbent on the U.S. and other governments who have influence on the opposition to convey to them that they do need to disentangle, disconnect themselves from the —

QUESTION: Right. That’s been going on for weeks if not months, and it hasn’t seemed to work yet, so —

MR TONER: Absolutely, absolutely. It’s an ongoing challenge.

Der der US-Regierung und der NATO sehr nahestehende Think Tank Atlantic Council, der mit Sicherheit keiner syrischen oder russischen Propaganda verdächtig ist und scharf gegen Syrien und Russland argumentiert, zu den sogenannten Rebellen in Aleppo und anderen Gebieten Syriens, nach einer deutschsprachigen Zuammenfassung im Magazin Telepolis mit dem Titel “Syrien: Das Herrschaftsmodell der Opposition“: “Ein amerikanischer Think Tank [Atlantic Council] erklärt, wie die al-Qaida-Milizen ihre Macht in bereits eroberten Gebieten ausüben […] Mittlerweile wurde bekannt, dass die beiden Dschihadisten/Salafisten-Gruppen al-Nusra und Ahrar al-Sham sämtliche andere Milizen in Aleppo auf die Sharia verpflichtet haben. Wichtig ist dabei zu ergänzen: ihre Form des Sharia-Verständnisses. Wie diese in der Idlib angewendet wird, erklärt der Atlantic Council-Bericht. Es ist ein vor allem ein Machtsystem, das den Großen, al-Nusra und Ahrar al-Sham, die Herrschaft garantiert, die anderen haben sich unterzuordnen. […] Die Gerichte arbeiten in diesem System mit Sicherheitskräften, die von den wichtigsten Milizen gestellt werden und ‘lehren den Bewohnern das Fürchten’, wie es im Bericht heißt.”.

Zur Situation in Syrien im Jahre 2016 und speziell zur Unterstützung des syrischen Arms der Terrorgruppe Al Qaida, Al-Nusra-Front-“Rebellen”, durch die USA und ihre Verbündeten Türkei, Saudi-Arabien, Deutschland und Katar etc. der Syrienexperte Professor Günter Meyer in einem Interview beim Deutschlandfunk vom 27. August 2016 mit Interviewer Dirk Müller (“Syrien – ‘Wen wollen wir denn jetzt tatsächlich bekämpfen?’“):

“Müller: Haben die Amerikaner direkt oder indirekt damit auch die Nusra-Front unterstützt, indem die anderen beliefert und unterstützt wurden und das irgendwie dann ausgetauscht wurde.

Meyer: Das haben sie in jedem Fall. Das war voll mit Wissen der Amerikaner. Und übrigens durchaus auch indirekt sicherlich mit deutscher Beteiligung, denn die Tornados, die dort im Einsatz sind, um Luftaufklärung zu betreiben, liefern ihre Daten an militärische Operations- und Kontrollzentren, in denen die USA gemeinsam sich mit der Türkei mit Geheimdienstoffizieren aus Katar und Saudi-Arabien, und die Informationen, die dort ankommen, die werden weitergegeben an die Rebellen.

Das heißt, der Vorstoß, das Durchbrechen des Belagerungsrings, was wir im Westen Aleppos erlebt haben, geht mit Sicherheit auf solche Aufklärungsergebnisse zurück. Das heißt, die Amerikaner tun durchaus alles, um das Regime auch zu schwächen, zwar nicht im direkten Angriff, aber zumindest doch indirekt.

Müller: Also ich muss da noch mal nachfragen, Herr Meyer – das heißt, die Amerikaner, für Sie jedenfalls klipp und klar, die Amerikaner unterstützen Extremisten und Islamisten und Terrorgruppen, die ihre Verwurzelung bei Al Kaida gefunden haben oder immer ideologisch vielleicht auch noch finden, gegen Baschar al-Assad?

Meyer: Sie unterstützen primär sogenannte moderate Gruppen, nur, diese moderaten Gruppen arbeiten mit der Nusra-Front zusammen. Das heißt, auch die Waffen, die an die Moderaten geliefert werden, landen im Endeffekt bei der Nusra-Front, die das Oberkommando speziell auch im Osten von Aleppo hat.”.

Die Argumentation mit den “moderaten Rebellen” in der Al-Kaida-Koalition ist Augenwischerei. Denn natürlich reinigt die Anwesenheit einiger angeblich sauberer “Rebellen” nicht die ganze Bande von ihrer Schuld. Ein Vergleich mit der organisierten Kriminalität macht die Absurdität dieser Moderate-Rebellen-Argumentation deutlich: Würde man argumentieren, die Lieferung von Waffen an eine Mafiagruppierung sei in Ordnung, wenn man die Waffen beispielsweise bei deren Hausmeister abliefert und der ja “moderat” sei und noch niemanden umgebracht habe, wie würde wohl ein Richter oder Staatsanwalt darauf reagieren?

Hinzu kommt, dass die angeblich “moderate Rebellen” nicht moderat sind, sondern in ihrer Grausamkeit ihren Kollegen der eigentlichen Al Qaida in keinster Weise nachstehen. Die US-Regierung benannte die beiden Gruppen Al Zenki und Ahrar al-Sham als moderate Rebellen oder (angebliche) Nicht-Al-Qaida-Rebellen von Aleppo. Ahrar al-Sham ist eine in Deutschland verbotene radikalislamistische Terrorgruppe, deren Mitglieder in Deutschland beispielsweise vom Bundesgerichtshof verurteilt wurden und die zahlreiche Massaker in Syrien zu verantworten hat. Die vom CIA der USA offen betreute Al Zenki wurde vor Monaten dadurch bekannt, dass ihre Kämpfer, darunter zwei Führungsmitglieder, einem Kind bei lebendigem Leibe mit einem Messer den Kopf abschnitten und triumphal den abgetrennten Kopf des Jungen in die Höhe hielten.

Am 3. August 2016 sagte ein Sprecher der US-Regierung – Mark Toner – beim Daily Press Briefing im Zusammenhang mit dem Al-Zenki-Kindermord, dass man eine Zusammenarbeit mit “moderaten” Rebellen überprüfen, aber zunächst nicht einstellen werde:

QUESTION: On Syria. The Russian ministry of defense says that in Aleppo there was recently a chemical weapons attack and that it was conducted by the Harakat Nour al-Zenki organization, which is an opposition group that has received support from the United States. Is the United States still supporting this organization?

MR TONER: So – unaware of that allegation. The only thing I’m aware of is the alleged chemical weapons attack on the town of Saraqeb. I don’t – I think we’re talking about separate incidents if I’m correct. I don’t know.

QUESTION: I’m referring to something in Aleppo.

MR TONER: This was – you’re talking about something in Aleppo. So haven’t seen those reports. Obviously, as we said with the incident that took place I think two days ago, allegedly, there were reports of chemical weapons being used in another town. But the same would hold true with this, is obviously we condemn strongly the use of any chemical weapons, and any credible allegations of their use in Syria we’ll investigate. And I believe it’s the purview of the OPCW that would carry out such an investigation.

As to your follow-up question about this group, I don’t have in front of me that we actually fund them. I mean, we – you’re saying we provide them with assistance?

QUESTION: Yes, as part of the so-called moderate opposition.

MR TONER: Yeah. I don’t know what —

QUESTION: Now, the group also —

MR TONER: Again, I haven’t seen the allegations yet, so I think it’s too early for me to (a) make that assessment and (b) make that connection.

QUESTION: It’s been said that the State Department is also investigating allegations – I mean, there’s a video of this group beheading a 10-year-old Palestinian boy.

MR TONER: Yes. Yeah, I’m aware of that.

QUESTION: How are those investigations going? Has there been any result?

MR TONER: Yeah. So we did talk about that. We were looking into those – that incident. Obviously, we condemned – if it were true. I know that the group itself said that they had also made some arrests and then set up a commission of inquiry into the incident. I don’t have any updates at this point in time, but I can certainly check and get back to you.

QUESTION: So what does a rebel group in Syria have to do to not receive U.S. funds any longer? What is the line that they must cross? What kind of controversial incident must take place for a group to stop receiving U.S. funds?

MR TONER: Well, first of all, there’s a lot of vetting of the Syrian moderate opposition that has already taken place, and it’s not just by the U.S., but it’s by all the members of the ISSG and, frankly, the UN. And it was established that al-Nusrah as well as Daesh or ISIL were considered to be by all members and by the UN to be terrorist organizations. I think, again, these are not easy processes, and one incident here and there would not necessarily make you a terrorist group.

Now, let me be very clear that we don’t condone any of the activities that you just cited. Possible use of chemical weapons, possible beheading of a young child, any human rights abuses – any of those things would give us serious cause for concern. That said, where we are in the broader geopolitical or political situation in Syria is – and one of the ongoing discussions that we’ve been having with Russia is how do we clearly delineate between these known terrorist groups – Nusrah and Daesh – and the moderate opposition, and how do we have a clear understanding of who is where so that we can, longer game here, get back in place a cessation of hostilities that is credible, that can also then jumpstart the political process.

QUESTION: So it sounds to me like what you’re saying is that even if these allegations are true, there’s still a chance that the United States would continue supporting these groups. Is that what you’re saying?

MR TONER: I’m not making any – I’m not, frankly, answering any hypotheticals. We just don’t know at this point. As I said, we would regard any of the acts that you mentioned or cited – and again, they are just allegations at this point – we’d take them very seriously and look into them and investigate them.

QUESTION: They’re not a red line. They’re not a red line to end U.S. support.

MR TONER: Again, I – so for a terrorist organization, there are fundamental actions, one of which is an intention to carry out terrorist attacks both within Syria but as well as on the West. Some of these groups – as I said, Nusrah and al-Qaida – or – well, al-Qaida is al-Nusrah; they’re one and the same – and Daesh – have expressed and indeed acted on these intentions. But as to the other members of the moderate Syrian opposition, look, we’re constantly evaluating their behavior. And frankly, for them to be a member of the moderate Syrian opposition and to be part of the cessation of hostilities and the Syrian Democratic Forces, it requires that they meet the standards. And those standards are respect for human rights and adherence to a cessation of hostilities.

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Bild: Al Zenki beim Köpfen des Jungen, aus dem Propagandavideo der Al Zenki.

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Bild: Nach tagelanger Empörung im Internet berichtet auch die Presse über den Fall: Schlagzeile bei Spiegel Online zur Enthauptung des Jungen durch Al Zenki.

Die deutschsprachige Wikipedia vom 1.3.2017 (12:15 Uhr) zur Gruppe Al Zenki:

„Nach ihrem Rückzug aus Aleppo schloss sich die Bewegung Nour al-Din al-Zenki der von Saudi-Arabien geförderten „Front für Authentizität und Entwicklung“ (Asala wa-al-Tanmiya) an. Über diese Allianz erhielt die Miliz 2014 auch Unterstützung durch ein CIA-Programm, mit dem „moderate Rebellengruppen“ unterstützt werden sollten. Die Unterstützung wurde durch das US Military Operation Centre (MOC) in Amman (Jordanien) organisiert. In dieser Zeit war die Gruppe Mitglied im „Syrischen Revolutionären Generalkommando“ (Madschlis Qiyādat ath-Thawra as-Sūriya) und erhielt BGM-71 TOW-Panzerabwehr-Raketensysteme aus den USA. Im Oktober 2015 erklärte al-Zengi, keine Unterstützung mehr vom MOC zu erhalten – vermutlich, da Berichte über Hinrichtungen durch die Gruppe aufgetaucht waren.[4] „.

Wochen nach dem Horror-Mord an dem kleinen Jungen brachte der britische Sender Channel 4 Ende September 2016 eine Dokumentation über die „Rebellen“ von Aleppo, bei der diese in gutem Licht erscheinen sollten. Mit dabei: Al Zenki. Einer der Mörder des Kindes wird dabei als heldenhafter Rebell porträtiert. Der Mord hatte wohl für ihn keine Konsequenzen. Offenbar wurden die arabischen Aussagen der „Helden“ der Doku übersetzt und als Untertitel eingefügt, ohne dass die Macher des Streifens noch einmal darüber schauten, denn der porträtierte Al-Zenki-Kindermörder sagt an einer Stelle (übersetzt auf Englisch): „Sort out that bakery for me. Set it on fire or bomb it.“ und das passt nicht zu den Aussagen der Dokumentation über die „Rebellen“.

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Die – wohl auf dem Gebiet der syrischen Regierung in West-Aleppo stehende – Bäckerei in Brand stecken oder bombardieren … Bei „bombardieren“ dürften keine Flugzeugbomben gemeint sein, denn die “Rebellen” besitzen keine Flugzeuge, sondern die Raketen oder die – teilweise improvisierten – Granaten dieser Al-Kaida-Terrorkämpfer. Die Raketen und Raketenwerfer werden nach Angaben der britischen Nachrichtenagentur Reuters vom 28. September 2016 zu einem großen Teil vom Westen über die Türkei an die “Rebellen” von Aleppo geliefert: ” “Foreign states have given Syrian rebels surface-to-surface Grad rockets of a type not previously supplied to them in response to a major Russian-backed offensive in Aleppo, a rebel commander told Reuters on Wednesday.

Die in Syrien – beispielsweise bis Dezember 2016 in Aleppo – aktive “Rebellengruppierung” Ahrar al-Sham ist nach der Rechtsprechung deutscher Gerichte wie dem Bundesgerichtshof oder dem Oberlandesgericht in Stuttgart eine terroristische Vereinigung, die mit der Al-Nusra-Front, dem syrischen Arm der Terrorgruppe Al Qaida, verbündet ist. Ahrar al-Sham werden unter anderem zahlreiche Massaker vorgeworfen.

6. Oktober 2016: “3. Strafsenat des Oberlandesgerichts Stuttgart verurteilt vier Angeklagte wegen Unterstützung der ausländischen terroristischen Vereinigung ‘Ahrar al-Sham’“: “Der 3. Strafsenat des Oberlandesgerichts Stuttgart verkündete heute unter dem Vorsitz von Dr. Hartmut Schnelle in einem Staatsschutzverfahren gegen vier Unterstützer der syrischen Vereinigung „Ahrar al-Sham“ („die freien Männer Groß-Syriens“) am 40. Verhandlungstag sein Urteil. Der Angeklagte Kassem El R. wurde wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung im Ausland in zwei Fällen nach § 129a und b Strafgesetzbuch zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von 3 Jahren und 6 Monaten verurteilt. […] Nach den Feststellungen des Senats strebte die als salafistisch einzustufende „Ahrar al-Sham“ seit 2011 das Ziel an, die Regierung des syrischen Staatspräsidenten Assad gewaltsam zu beseitigen und durch einen islamischen Staat unter ihrer Führung zu ersetzen. Zu diesem Zweck verübte die hierarchisch strukturierte Vereinigung durch ihre bis zu 20.000 Kämpfer umfassenden militärischen Einheiten – häufig in Kooperation mit der jihadistischen Al-Nusra-Front – Anschläge gegen Angehörige der syrischen Armee und Sicherheitskräfte. Sie war darüber hinaus […]”.

19. Mai 2015: Auch für den Bundesgerichtshof handelt es sich bei Ahrar al-Scham um eine terroristische Vereinigung. Wer sie unterstützt, kommt mindestens erst einmal in Untersuchungshaft, wie das Urteil “BGH AK 10/15 – Beschluss vom 19. Mai 2015“ des Bundesgerichtshofs klar macht. Zitat aus dem Urteil: “Bereits seit dem Jahr 2012 war sie, bzw. ihre Vorgängerorganisation – häufig in enger Zusammenarbeit mit der ‘Jabhat al Nusra’ und anderen Gruppierungen der späteren Islamischen Front – an fast allen wichtigen Operationen der syrischen Aufständischen beteiligt, insbesondere an der Offensive in der Stadt Aleppo im Juli 2012, der Einnahme der Provinzhauptstadt Raqqa im März 2013, in Zusammenarbeit mit der ‘Jabhat al Nusra’, dem ‘Islamischen Staat im Irak und Syrien’ (ISIG) und anderen jihadistischen Gruppierungen ab dem 4. August 2013 an der Offensive gegen alawitische Dörfer im Gebirge in der Provinz Latakia, bei der zahlreiche Zivilisten ermordet wurden, sowie im Februar 2014 an dem Angriff auf das Zentralgefängnis von Aleppo, an dem wiederum auch die ‘Jabhat al Nusra’ und weitere jihadistische Vereinigungen teilnahmen.”.

Interessant ist auch dieser Auszug aus dem Daily Press Briefing des US-Außenministeriums vom 26. September 2016, der die Weigerung der Ahrar al-Sham thematisiert, sich von der Al Qaida (Al Nusra) in Aleppo zu trennen:

QUESTION: Before the intense strikes that you were talking about when Russia and the U.S. brokered the ceasefire deal, the second largest rebel group, which is Ahrar al-Sham, came out and very directly said that they’re not going to comply with the ceasefire nor are they going to separate themselves from al-Nusrah. That was before that. So other than calling on the rebels to separate themselves from terrorists, which hasn’t worked, apparently, what has the U.S. done to make that happen?

MR TONER: Well, again – and I’m not going to get into all the details of our diplomatic engagement with various groups within the moderate Syrian opposition, but we do, trust me, remain very engaged with them. And part of that was previewing with them and explaining to them aspects of and responsibilities on them within the Geneva agreement. And that was an outreach that we engaged in, really, slightly before we reached agreement, but then, of course, in the days and week or so that followed that.”

Mitte Dezember 2016 konnten syrische Regierungstruppen den seit Jahren von den angeblichen “Rebellen” Ahrar al-Sham, Al Nusra und co gehaltenen Ostteil von Aleppo zurückerobern. Ahrar Al-Scham hat noch kurz vor ihrer Evakuierung aus Aleppo ein oder mehrere Massaker verübt. Die Leichen der Toten wurden nach der Vertreibung der “Rebellen” gefunden. Unter den Toten war auch ein gefangener Mann, der auf einem Youtube-Propagandavideo von Ahrar al-Scham vom 11. Dezember 2016 noch lebendig zu sehen war. Kurze Zeit später wurde er von den “Rebellen”-Terroristen ermordet, wie etliche andere Menschen mit ihm. Das Massaker läßt sich durch die auffälige Kleidung des Mordopfers der Terrorgruppe Ahrar al-Scham zuordnen.

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Bild: Links: Propagandavideo der Ahrar al-Sham mit Gefangenem. Rechts: Bei der Eroberung von Ost-Aleppo durch Regierungstruppen wird der Mann mit anderen tot aufgefunden.

Die Nachdenkseiten vom 31. Oktober 2016, ein Artikel von Michael Jabra Carley (Professor für Geschichte an der Universität Montreal, Kanada): “Wie die westliche Heuchelei die Welt noch gefährlicher macht“.

“[…] Die Rede von „unseren Gemäßigten“ ist eine Fiktion und ein Deckmantel der USA für ihre Unterstützung für Al-Qaida und deren verschiedene Verbündete, bei denen es sich weitgehend um ausländische Söldner handelt, die gegen die säkulare, legitime Regierung Syriens kämpfen.

Das einzige Resultat der russischen Bemühungen ist bis jetzt, dass US-Generäle drohen, Russland „zu schlagen“ wie nie zuvor. Zugleich droht der französische Präsident Russland und Syrien mit Anklagen wegen Kriegsverbrechen, und verschiedene britische Politiker einschließlich des Außenministers wüten über „naziartige“ Bombardierungen von armen, unschuldigen „Gemäßigten“. In Wirklichkeit benutzen diese die Zivilisten in Aleppo in ihrer immer kleiner werdenden Besatzungszone als menschliche Schilde und richten alle, die versuchen, zu entkommen, summarisch hin. Im wesentlich größeren Teil Aleppos, den die „Gemäßigten“ nicht kontrollieren, greifen sie systematisch Zivilisten an. […] Die US-amerikanische und westliche Version der Ereignisse in Syrien und anderswo ist bis auf die letzte Silbe falsch. […] Die dringliche Frage ist jetzt, ob die Bewohner der USA, Kanadas und Europas bereit sind, für eine Serie von Lügen, und zur Verteidigung der US-geführten Al-Qaida-Invasion Syriens, einen grundlosen Krieg mit Russland zu riskieren.”

Dr. Tim Anderson aus Australien hat ein Buch über den Krieg in Syrien veröffentlicht: „The Dirty War on Syria“. Die Nachdenkseiten am 23. August 2016 über das aktuelle Buch des Dozenten für Politik an der Universität Sydney (“Leiser Optimismus im Mittleren Osten?“):

“Gleich vorweg: Andersons Buch will keine Chronologie der Ereignisse des Krieges in Syrien erzählen. Es entsteht allerdings ein anderes Bild, wenn Anderson akribisch darstellt, wie die Ereignisse in Syrien durch ein Zusammenspiel von islamistischen Fundamentalisten, US-amerikanischen Geostrategen, wahhabitischen Steinzeit-Königreichen, westlichen Mainstream-Medien und Nichtregierungsorganisationen massiv manipulativ umgedeutet und umgeschrieben wurden. Bis 2011 zum Beispiel war der syrische Präsident Bashar al-Assad ein von westlichen Regierungen und Konzernen umworbener Mann, dem man die Durchführung marktradikaler Reformen in seinem Land nahelegen wollte. Um Assad sodann ganz plötzlich zum neuen Hitler umzudichten, der sein eigenes Volk massakriert. […]

Im Gegensatz zu Afghanistan und Irak verzichtete man in Syrien auf den militärischen Einmarsch. Als der arabische Frühling auch Syrien erreichte, wurden die legitimen Proteste der demokratischen Opposition genutzt, um im Schutz der Masse durch islamistische Scharfschützen auf Zivilisten und Polizisten zu schießen. Die westliche Erzählung von der syrischen Polizei, die auf friedliche Demonstranten schießt, und von den friedfertigen Demonstranten, die quasi innerhalb weniger Stunden und Tage zu Soldaten mit professionellen Schutzanzügen amerikanischer Fertigung und mit Waffen, deren Munition aus israelischer Produktion stammt, mutierten, ist nicht plausibel. Der Konflikt eskalierte. Die demokratische Opposition blieb eingeschüchtert zuhause, und die Söldnermilizen übernahmen ganze Regionen. Über 100.000 syrische Soldaten sind mittlerweile von ‚moderaten Rebellen‘ ermordet worden. Die angeblich syrischen Rebellen stammen aus über achtzig Ländern der Welt.”.

In einer E-Mail sagte Anfang 2012 der stellvertretende Stabschef des US-Außeniministeriums der damaligen Außenministerin der USA in der ersten Regierungszeit des US-Präsidenten Barack Obama, Hillary Clinton, zur Lage in Syrien “Al Qaida ist auf unserer Seite in Syrien”. Die entsprechende E-Mail an Clinton, deren Authentizität unbestritten ist, wurde von WikiLeaks veröffentlicht. Der Inhalt des entsprechenden Mailverkehrs innerhalb der US-Regierung zwischen Außenministerin Clinton und ihrem Mitarbeiter Jacob “Jake” Sullivan hinsichtlich Al Kaida in Syrien vom Februar 2012:

Sullivan an Clinton: “See last item – AQ is on our side in Syria. Otherwise, things have basically turned out as expected.”

Dieses letzte Item einer weitergeleiteten E-Mail, auf das sich Sullivan bezieht, lautet wie folgt:

“AL-ZAWAHIRI URGES MUSLIM SUPPORT FOR OPPOSITION (U) Al-Qaida leader al-Zawahiri called on Muslims in Turkey and the Middle East to aid rebel forces in their fight against supporters of Syrian President Asad in an interne video recording. Al-Zawahiri also urged the Syrian people not to rely on the AL, Turkey, or the United States for assistance.euters)”

Die E-Mail zeigt auch auf, wie die USA die Al Qaida (AQ) in Syrien einsetzen, der Öffentlichkeit aber ein weiterhin feindschaftliches Verhältnis zwischen der USA und der Terrorgruppe gezeigt wurde.

Professor Rainer Rothuß in einem Interview mit der Erzdiözese Wien („Konfliktforscher Rothfuß: „Die Flüchtlingskrise war vorhersehbar“„) auf die Frage „Wie sieht die Situation der religiösen Minderheiten in Syrien aus?“: „Solange das autoritäre, aber doch säkulare Regime Assads das Sagen hatte, waren religiöse Minderheiten in Syrien so sicher wie in keinem anderen mehrheitlich muslimischen Staat des Nahen Ostens. Heute gehört es zu den gefährlichsten Ländern für sie. Mit Ausbruch des sogenannten Bürgerkriegs, der eigentlich ein schmutziger Stellvertreterkrieg ist, der von externen Kräften in diesem Land ausgefochten wird, wurde der Druck auf Christen, auf Jesiden, aber auch auf Schiiten durch Terrorakte der grausamsten Art und Weise der verschiedenen Terrormilizen erhöht. Ich spreche nicht nur vom Islamischen Staat, auch von anderen Terrormilizen unter islamistischer Flagge, die samt und sämtlich aus dem Westen Unterstützung in verschiedenster Art erfahren haben: teilweise durch Waffen, durch Finanzierung und Ausbildung, teilweise durch Ölhandel mit dem Islamischen Staat durch die Türkei. Durch diese Gruppen wurde Syrien zu einer Hölle für religiöse Minderheiten.“.

Professor Günter Meyer bei Web.de: “Syrien-Konflikt und die Chancen auf Frieden unter Baschar al-Assad: Nahost-Experte klärt auf“, 5. November 2016. “Ein Frieden in Syrien ist auf absehbare Zeit höchst unwahrscheinlich. Sie haben auf der einen Seite das Regime, das von Russland und dem Iran unterstützt wird. Das Regime setzt auf die Eroberung des Ostteils von Aleppo. Jedoch kontrolliert diesen Teil die Nusra-Front, der Ableger von Al-Kaida, gemeinsam mit anderen dschihadistischen Extremisten. Wir hören ständig davon, dass die Zivilbevölkerung von den Russen und dem Regime zerbombt wird. Es ist aber keine Rede davon, dass die Dschihadisten die Waffenruhe von Anfang an abgelehnt haben und die Zivilbevölkerung als menschliches Schutzschild missbraucht wird. Die Scharfschützen der Extremisten verhindern, dass sich die Einwohner im belagerten Ost-Aleppo über die von den Russen geöffneten Korridore in Sicherheit bringen können. Weitgehend verschwiegen wird der seit Tagen anhaltende massive Beschuss der Wohngebiete im Westteil Aleppos durch Raketen und Artillerie der Dschihadisten. […] Eine Niederlage der von den USA unterstützten Rebellen in Ost-Aleppo wäre für Präsident Barack Obama eine riesige Demütigung. Deswegen setzt Washington alles daran, um das zu verhindern.”.

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