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Ukraine: ARD-Tagesschau bringt erneut Homestory zu lediglich als „Freiwilligenbataillonen“ bezeichneten Nazitruppen

Mittlerweile ist es fast schon zur Routine geworden: Die ARD bringt einen Bericht zu rechtsextremen Kämpfern der ukrainischen Regierungsseite (die in privat von Oligarchen finanzierten Bataillonen mehr oder weniger auf eigene Faust und mit großer Brutalität die Rebellen bekämpfen) und nennt diese irregulären Kämpfer lediglich Freiwillige und weist nicht auf den rechtsextremen Hintergrund der Bataillone hin (oder darauf, dass eine ordentliche Regierung sich gefälligst nicht mit solchen Hasardeuren gemein zu machen hat). Das passiert alle paar Wochen (Beispiel). Die ARD muss sich dann jedes Mal (nach heftiger Gegenwehr) entschuldigen, hat aber offensichtlich eine nur geringe Aufmerksamkeitsspanne und startet nach einiger Zeit wieder einen neuen Versuch, die ukrainischen Rechtsextremisten salonfähig zu machen und muss sich wieder entschuldigen und so weiter …

Den aktuellen Versuch vom heutigen 16.06. startete Bernd Großheim vom ARD-Hörfunkstudio Moskau in dem Bericht „Reportage aus der Ostukraine ‚Wir führen einen Nachtkrieg‘„. Dort werden die beiden ominösen Bataillone „Donbass“ (auch „Bataillon Donezk“ genannt) und „Asow“ quasi lobend erwähnt. Großheim berichtet Seit an Seit mit einem Bataillon-Donbass-Kämpfer von der ostukrainischen Front („Am Kontrollpunkt steht Taras in einem rechtsgelenkten Geländewagen. Der sei aus England, sagt er. Die seien billig in der Anschaffung. Taras kommandiert etwa 180 Mann eines ukrainischen Freiwilligenbataillons hier östlich der Hafenstadt Mariupol.“). Besonders pikant: Selbst das US-Repräsentantenhaus hat vor einigen Tagen der US-Regierung die Unterstützung und Ausbildung des als Nazi-Bataillon bezeichneten Bataillon Asow verboten. Die anderen pro-Kiewer Bataillone – die sogenannte ukrainische Nationalgarde – sind auch nicht viel weniger rechtsextrem oder brutal und zeichnen ebenso für allerlei Gräueltaten in der Ostukraine verantwortlich.

Die ZEIT hat es übrigens vor vier Tagen – auch wieder einmal – der ARD gleich getan: „Ukraine: ZEIT bezeichnet von USA boykottierte Nazikämpfer weiter als Freiwillige und zeigt Nazisymbol ‚Wolfsangel‘„.

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