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Yulia Skripal trotz Koma im Internet und Sergej Skripal bei Einlieferung bei Bewusstsein

In Salisbury in England sollen der ehemalige Doppelspion Sergej Skripal und seine Tochter Julia am 4. März 2018 lebensgefährlich vergiftet worden sein und danach wochenlang im Koma gelegen haben. Seit zwei Tagen kursiert in einigen wenigen Medien die Geschichte, dass die Tochter drei Tage nach der Vergiftung im Netzwerk VKontakte eingeloggt war, dem „osteuropäischen Facebook“. Dazu werden Screenshots als Beleg präsentiert, die das Datum 7. März für die letzte Aktion Yulia Skripals bei VKontakte zeigen. 

Nun kann man daraus beispielsweise schlussfolgern, dass Julia Skripal Teil einer miesen Schmierenkomödie ist und ihr langweilig war – mal checken, wer Genesungswünsche an die Pinnwand gepostet hat – oder dass ein Geheimdienst die Seite – das Passwort – gehackt hat oder etwas ganz anderes. Es wundert nur, dass darüber kaum berichtet wird. Bei Globalresearch gibt es dazu einen Artikel vom 1. April 2018. Für einen Aprilscherz scheint man das zumindest bei den russischen englischsprachigen Nachrichtenseiten RT und Sputniknews nicht zu halten.

Merkwürdig ist: Normalerweise würde man doch erwarten, dass deutsche und andere westliche Politiker und Medien so etwas als Steilvorlage nehmen würden, um gegen die „russische Aggression“ und das „russische Hacking“ zu wüten. Denn natürlich ist die Schuld in solchen (allen) Fällen beim Russen zu suchen, so haben wir es doch in den letzten Monaten gelernt. Hinzu kommt: VKontakte ist eine russische Firma, dadurch ergibt sich eine prima Gelegenheit, hier wieder „Diktator Putin“ auszupacken und an den Pranger zu stellen. Normalerweise macht man aus viel weniger einen Russenskandal.

Eine sehr schräge Sache, diese Nichterwähnung. Dass die Frau wirklich selbst eingeloggt war, würde natürlich bestens zu den vielen Ungereimtheiten und Lügen in dem Fall Skripal passen. Ich halte es aber beispielsweise durchaus auch für nicht unwahrscheinlich, dass es sich um einen russischen Wink mit dem Zaunpfahl an die britischen Geheimdienste handelt, nach dem Motto „Wir wissen, dass die Skripals leben und das Ganze ein Fake à la vorgetäuschter Tod von James Bond ist“.

Und eine weitere kaum bekannte Ungereimtheit zum Skripal-Giftanschlag mit Nowitschoks gibt es noch: Das  Salisbury Journal berichtet in seiner Ausgabe vom Anschlagtag 4. März 2018 in dem Artikel „Two in hospital after medical emergency at Maltings in Salisbury„, dass Sergej Skripal bei der Einlieferung ins Krankenhaus beziehungsweise beim Transport dorthin bei Bewusstsein gewesen sei: „The man, a former Russian spy, was transported to SDH by road and is understood to be conscious.“. Da berichteten die anderen Medien aber wochenlang etwas ganz anderes.

In dem Artikel des britischen Salisbury Journal steht auch noch drin, dass die örtliche Polizei von einer Überdosis Fentanyl (also keine Nowitschoks) ausging beziehungsweise die Rettungskräfte dies so eingeschätzt oder ermittelt haben: „Police said it would be the first reported incident involving the drug fentanyl in Salisbury, but that other incidents had been reported in Wiltshire.“ und „Emergency services suspect the powerful drug fentanyl – a synthetic opiate 50-100 times stronger than heroin – may have been involved.“.

Nachtrag: Boris Johnson hat gelogen:

Nachtrag vom 4.4.2018:

Zu den oben genannten Angaben von Polizei und Rettungskräften passt natürlich auch folgender Leserbrief an die Times, in dem ein Verantwortlicher erklärt, dass es zwar drei in das Krankenhaus in Salisbury eingelieferte Verletzte gegeben hätte, diese aber keinerlei Symptomen einer Vergiftung mit einem Nervenkampfstoff (wie Nowitschok) gezeigt hätten.

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6 Kommentare

  1. Bullshitting – schöner Begriff, den der Anwalt da neulig in die Runde geworfen hat. Der Lügner akzeptiert die Wahrheit dahingehend, dass er eine Aufdeckung seiner Lüge fürchtet, dem Bullshitter hingegen ist diese schnurzegal. Seit 911 wird uns ja eine Bullshitnr. nach der anderen serviert, kaum sind Inkonsistenzen der einen Erzählung erkannt, schieben „sie“ einfach eine neue, noch beklopptere Version hinterher. Ja, die Erde ist eine Scheibe(zumindest das Hirn vieler Mitzombies)

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