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Moritz Gathmann (Übermedien) nutzt Panama Papers für Russische-Invasion-Lüge

Wow, das ist jetzt echt, echt übel. Von denen hätte man das in der Form dann doch nicht erwartet. Stefan Niggemeiers „Übermedien“ lügt, mutiert vom Medienmagazin zur Propagandapostille, fälscht Nachrichten und greift damit Gesellschaft und Wissenschaft an. Übermedien-Autor Moritz Gathmann täuscht mit einer dreisten, elegant in die momentan allgegenwärtige Berichterstattung um die Panama Papers eingearbeiteten Propagandalüge einen angeblichen Einmarsch durch die russische Armee in der Ukraine im August 2014 vor. Ein zu Propagandazwecken „erfundener“ Krieg Russland-Ukraine, dessen schiere Existenz längst widerlegt ist und den es nie wirklich gab!

Für diese angebliche Invasion durch die russische Armee gab es niemals einen Beweis, nie ein Foto. Und wenige Wochen nach den angeblichen Ereignissen im August 2014 gab sogar die mit der Kiewer Regierung mehr oder weniger verbündete deutsche Regierung vor der UNO-Vollversammlung öffentlich bekannt, dass es keinen russischen Einmarsch in der Ukraine und keinen Krieg Russland-Ukraine gegeben hat. Gathmann weiß das alles und lügt bewußt. Das ist ein Medienskandal. Was soll das, Niggemeier?

In dem Übermedien-Artikel „Offshore-Enthüllungen. Panama, Putin, Poroschenko: Das Fleisch und die Soße“ lügt Gathmann dreist:

„Der Großteil des Poroschenko-Gerichts ist eine Soße namens ‚Ilowajsk‘. So heißt ein Ort in der Ostukraine, an dem die Ukrainer im August 2014 gegen Separatisten und russische Spezialeinheiten eine entscheidende Schlacht verloren.“.

Im Vergleich dazu der Auszug aus Bundesaußenminister Steinmeiers Rede vor der UNO-Vollversammlung (hier die komplette Rede von Außenminister Steinmeier bei der 69. Generalversammlung der Vereinten Nationen, New York, auf der Website des Auswärtigen Amtes) vom 27.09.2014:

“Ich mache mir keine Illusionen. Noch sind wir weit entfernt von einer politischen Lösung. Aber wahr ist auch: Vor wenigen Wochen standen wir vor einer unmittelbaren militärischen Konfrontation zwischen russischen und ukrainischen Streitkräften. Diplomatie hat das Äußerste verhindert. Jetzt kommt es darauf an, dass die Waffen dauerhaft schweigen, und dass wir eine politische Lösung erreichen – eine Lösung im Einklang mit den Grundsätzen des Völkerrechts – unter Wahrung der Einheit der Ukraine!”.

Selbst der der pro-Kiewer Propaganda sicher nicht abgeneigte Steinmeier gibt vor der UNO die Wahrheit zu: Es gab diesen angeblichen Krieg nie. Darüber hinaus – und das ist eigentlich sogar wesentlich wichtiger – gab und gibt es kein einziges Foto einer solchen angeblichen Invasion der größten europäischen Militärmacht Russland in der Ukraine.

Was da bei Übermedien (und anderen) zu lesen ist, das sind verinnerlichte Lügen von Propagandajournalisten, wenn nicht schon der blanke Wahnsinn. In den letzten Tagen hatten übrigens bereits Paul Ronzheimer von der BILD, Konrad Schuller von der FAZ, Florian Willershausen von der WirtschaftsWoche und Benjamin Bidder vom Spiegel sowie T-Online, also mindestens fünf andere Medien, eine gleichlautende beziehungsweise ähnlichlautende Geschichtsfälschung veröffentlicht. Alle verbreiteten die Lüge von der angeblichen russischen Invasion. Quasi jeden Tag ein anderer:

So lügt BILD-Redakteur Paul Ronzheimer in dem Artikel “Skandal um Geld-Trickserei | Stürzt Poroschenko über das Panama-Konto?“:

“Es war August 2014, Poroschenko drei Monate im Amt, mit dem festen Willen, die Ost-Ukraine zurückzuerobern. Und dann geschah Ilovaisk – in dem Ort nahe Donezk wurden Hunderte ukrainische Soldaten von russischen Soldaten eingekesselt und getötet. Bis heute ist es die größte Niederlage der Ukrainer im Krieg. Und für viele stand damals fest, dass Poroschenko sehr viele Fehler gemacht hat.”

Hier Florian Willershausens Propagandalüge in dem Artikel “Panama Papers und die Ukraine. Zu Unrecht am Pranger“:

“Versprochen, gebrochen? Genau dieser Eindruck entsteht, wenn man die ‘Panama Papers’ oberflächlich liest, die der ‘Süddeutschen Zeitung’ zugesteckt wurden. Just im August, als ukrainische Truppen in der Schlacht im Osten der Ukraine schwere Niederlagen gegen russische Spezialeinheiten und die pro-russischen Separatisten erlitten, wurde im Steuerhafen der britischen Jungferninseln die Briefkastenfirma Prime Asset Partners eröffnet – mit Petro Poroschenko als Benefiziar in letzter Instanz.”.

Und so lügt der “Journalist” Benjamin Bidder im Spiegel, Zitat aus dem Artikel “Panama Papers: Warum Poroschenko diesmal zu Unrecht am Pranger steht“:

“Doch die Darstellung des Panama-Deals hat einen Haken: Sie stimmt so nicht. Die Mail von Poroschenkos Juristen an Mossack Fonseca datiert auf den 4. August 2014, der ukrainische Vorstoß auf Ilowajsk begann am 10. August. Zuvor hatten Ukrainer Geländegewinne verzeichnet, im Juli die einstige Separatistenhochburg Slowjansk erobert. Um die drohende Niederlage der selbsternannten ‘Volksrepubliken’ zu verhindern, erhöhte dann Moskau den Einsatz: Mitte August griffen Verbände der russischen Armee in die Kämpfe ein. Als die Mail nach Panama abgeschickt wurde, deutete aber noch nichts auf diese Entwicklung hin. Im Gegenteil, die Zeichen standen auf Sieg. Vermutlich hatte Poroschenko den Juristen zudem schon vorher den Auftrag gegegen.”

Auch nicht viel anders macht es der “Journalist” Konrad Schuller in der FAZ, Zitat:

“Das Empörende an der Sache sei, dass der Präsident und Oberbefehlshaber der Streitkräfte ausgerechnet im August 2014, auf dem Höhepunkt der russischen Militärintervention, eine Firma in einem Steuerparadies gegründet habe, die offenbar auch dazu gedient habe, den rechtlichen Sitz seines wichtigsten Unternehmens, des Süßwarenkonzerns ‘Roshen’, außer Landes zu bringen. […] In einer Situation, in der an der Front ‘die Kriegsfreiwilligen sterben’ und jede Kopeke fehle, sei das ‘hoch problematisch’ – zumal der Präsident sich dabei auch noch derselben Kanzlei bedient habe, deren Dienste, wenn man den ‘Panama Papers’ glauben möchte, offenbar auch die Oligarchen in der Führung des ‘Aggressorstaats’ Russland dankend in Anspruch nähmen.”

Diese Lügen sind kein Kavaliersdelikt. Sie treiben einen neuen Kalten Krieg voran, sie sind der Treibstoff für neue und laufende heiße Kriege. Moritz Gathmann von Übermedien und seine Kollegen der anderen Medien handeln verbrecherisch. Da tut es nichts zur Sache, dass Lügen in Deutschland nicht verboten ist und man wahrscheinlich rechtlich nicht einmal etwas dagegen tun kann. Gathmann und die anderen lügen und fälschen Nachrichten und Realität wie es die staatlichen Zensoren im Orwell’schen Klassiker “1984” tun. Einfach mal eine Panama-Papers-Story nutzen, um die Leser – vor denen man als politischer Journalist heutzutage offenbar keinerlei Respekt mehr hat – dreist zu manipulieren, um nachträglich die Geschichte zu fälschen: Das zeigt, wie tief der Hass und die Propaganda in diesen angeblichen Journalisten steckt und wie kaputt der ganze (politische) Medienbetrieb ist.

Stefan Niggemeier und seine Mitstreiter sollten sich schnellstens entschuldigen, wenn sie sich als ein über Medien berichtendes Magazin nicht völlig lächerlich machen wollen. Was Niggemeier vor einigen Tagen zur Thematik Russland/Panama-Papers geschrieben hat, klingt da eigentlich wie Hohn: „Man kann es ja beklagen, dass sich nichts mehr enthüllen lässt, das die Machthaber in Russland in einem schlechten Licht dastehen lässt, ohne dass gleich gefühlt das halbe Internet ‚Lügenpresse‘ brüllt und: Klar, der Putin, und was ist mit Amerika? Aber man kann es auch als Tatsache hinnehmen und damit umgehen. Es nicht ignorieren, sondern auf die berechtigte Kritik eingehen und erklären, warum die unberechtigte Kritik unberechtigt ist. Es ist fahrlässig, darauf zu verzichten.“.

Niggemeiers leider mit Propaganda getränkter Text verlangt doch immerhin, dass man sich als Presse den Lesern erklärt, ihnen die eigene Göttlichkeit näherbringt, sich ihnen offenbart und sie aufklärt. Also, wo ist denn die Erklärung für diese dreiste, wissenschaftsfeindliche, geschichtsfälschende, kriegshetzende Lüge einer angeblichen Invasion, eines angeblichen Krieges Russland-Ukraine? Her damit! Was ist der Sinn der Lüge von Gathmann? Will man Leser zu Lügenpresse-Rufen provozieren, damit man diese dann verleumden kann?

Wie wäre es ganz journalistisch-seriös mit einer Entschuldigung durch Übermedien, mit einer Erläuterung, dass man falsch berichtet hat, mit einer Korrektur, Richtigstellung und mit einer Aufarbeitung des Fehlers (Da springt dann ja noch ein Artikel raus und der wird sicher auch heiß diskutiert. Sicher nicht das Schlechteste für ein Medienmagazin.)? Mehr verlangen Medienkritiker doch meist von den Medien (hier: Übermedien) erst einmal gar nicht. Ich jedenfalls hätte dann meinen Frieden mit Übermedien wieder gefunden.

 

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11 Kommentare

  1. Die haben offenbar alle Zugriff auf eine Vorabausgabe des neuen Geschichtsbuches.

    Aber es zeigt deutlich, wie wichtig es ist, sich der gleichgeschalteten Propaganda entgegenzustellen, Zweifel zu säen (Zweifeln ist eine positive Eigenschaft!) , auf offenkundige Fehler und Lügen hinzuweisen, um wenigstens noch den Teil der Medienkonsumenten, die sich nicht dem Mainstream ergeben haben, zu erreichen. Sonst wird die Lüge engültig zur Wahrheit.

  2. Das irre ist ja, dass m. E. vor Monaten in der Presse schon Artikel kursierten, die – korrekt – besagten, es habe keine Invasion gegeben und dass das jetzt so eine Art „Rückfall“ ist. Und dabei werden sogar Aussagen der Bundesregierung vor der UNO-Vollversmmlung ignoriert.

  3. Auch die konservative schweizer Qualitätszeitung NZZ lügt: Autor Christian Weisflog schreibt:

    „Ministerpräsident Arseni Jazenjuk hat bereits allen Respekt in der Bevölkerung verspielt. Nun droht auch Präsident Poroschenko ein unwiderruflicher Imageschaden. Auch, weil die Offshore-Firma auf den Virgin Islands genau zu jenem Zeitpunkt eingerichtet wurde, als die ukrainische Armee in der Ostukraine ihre schwerste und vermutlich entscheidende Niederlage einstecken musste. Bei der Eroberung von Ilowajsk wurden Kiews Truppen von russischen Einheiten eingekesselt. Knapp 500 ukrainische Soldaten wurden getötet, fast ebenso viele verletzt. Dass sich der Präsident in dieser kritischen Phase auch um seine Firmenwerte kümmerte, dürften seine politischen Gegner nun gegen ihn verwenden.“

    http://www.nzz.ch/international/panama-papers/die-ukraine-und-die-panama-papiere-die-offshore-firmen-des-praesidenten-ld.11438

    „Von russischen Einheiten eingekesselt“ – Hat der noch alle Tassen im Schrank???

  4. Was auch verstört: Bei den „ukrainischen Truppen“ handelte es sich überwiegend um die berühmt-berüchtigten Nazibataillone (Bataillon Donbass), wie damals z.B. die ZEIT auch zugibt:

    „Ukrainische Truppen, vor allem Freiwilligenbataillone“. Natürlich werden die rechtsextremen Kämpfer mit den Hakenkreuzen am Helm etc. da „Freiwilligenbataillone“ genannt. -> http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-12/ukraine-zerstoerung-ilowajsk-einwohner-wiederaufbau/seite-2

    In den ganzen erwähnten neuen Artikeln wird das natürlich auch nicht erwähnt.

    Bataillon Donbass http://blauerbote.com/?s=Bataillon+Donbass

  5. Den Krieg zwischen den Ostukrainern (angebliche „Separatisten“) und den Kämpfern und Soldaten der Kiewer Regierung gibt es natürlich.

    Offiziell gibt es den für die Kiewer Regierung allerdings übrigens nicht: Die hat nämlich die Sprachregelung „ATO“ befohlen. ATO heißt „Anti-Terror-Operation“. Der Krieg darf nicht Krieg genannt werden, sondern nur ATO.

  6. Oh, mein Gott, ist das schlecht. Die sollten sich besser in „Übelmedien“ umbenennen.

    Man muss feststellen: Insbesondere der amtierende ukrainische Präsident Petro Poroschenko ist in dieser Aufstellung fehl am Platz.

    Warum, weil dieser Massenmörder in den Augen des Autoren einer von den Guten™ ist?

    Der einzige, der nicht auf das Bild gehört ist Putin, weil sein Name im Gegensatz zu denen der anderen Personen, nicht auf der Liste auftaucht.

    Hier übrigens noch eine Meldung vom 02.09.2014, dem Tag als die Schlacht um Ilowajsk endete:

    OSZE stellt kein russisches Militär in der Ukraine fest

    Hören wir uns auch mal an, was der General a.D und ehemalige Vorsitzender des NATO-Militärausschusses, Harald Kujat, am 04.09.2014 dazu zu sagen hatte:

    https://www.youtube.com/watch?v=21ELZX0LYAI

    Fassen wir also mal zusammen: Der ukrainische Generalstabschef, die OSZE, General Kujat und Steinmeier haben keine Ahnung und sollten sich einen Aluhut aufsetzen. Typen wie Kommentator „Dirk“ sind dagegen die reinsten Bescheidwisser 😉

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