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Hintergrundwissen zu den Panama Papers

Das „Panama Leak“ – eigentlich ein Einbruch von Cyberkriminellen, der krampfhaft als Whistleblowing hingestellt wird (obwohl er offensichtlich gewissen Interessen Mächtiger dient), bei einer vielleicht auch nicht ganz koscheren Anwaltskanzlei aus Panama für „internationale steuerkreative Amateure“ samt Verwertung der Diebesbeute – ausgewählter Teile davon – durch westliche Medien via von US-Milliardären gesteuerten Lobbygruppen (no shit, siehe ganz unten) – hält heute die Presse (und die Witzbolde) in Atem. Blauer Bote berichtete gestern bereits kurz. Den dort zitierten Artikel des ehemaligen britischen Botschafters Craig Murray haben die Nachdenkseiten ins Deutsche übersetzt („Die Massenmedien beschützen die westlichen Eliten vor den Panama Papers„). Er sollte auf jeden Fall gelesen werden, will man wissen, was es so mit den Panama Papers auf sich hat. Kleine Anmerkung: Ja, Steuerhinterziehung und co sollten verfolgt werden, (aber) nicht nur selektiv. Und: Es gibt (leider) im Moment dringendere Themen und größere internationale Schweinereien (TTIP, CETA, Erdogan, Syrien, Jemen, Ukraine …). Hier noch einige weitere schnelle Links zu dem Thema mit weiterführenden Informationen zu dem Skandal, der sicherlich nur einen Bruchtteil der weltweiten Steuerhinterziehung betrifft:

Panama-Papers: Kann man der Süddeutschen Zeitung trauen?

„Es liegt in der Hand der Süddeutschen Zeitung, das fehlende Vertrauen in deutsche Medien mit schonungsloser Aufklärung teilweise wiederherzustellen. Denn diejenigen, die Kontrolle über die Panama-Papers haben sind Medien, die entweder abhängig von Drittmitteln westlicher Firmen sind (ICIJ) oder aber wie die Süddeutsche bekannt dafür sind, die westliche Agenda zu propagieren. Doch bereits die ersten Artikel geben Anlass zur Sorge, dass die einflussreichsten Personen des Westens (die Top 1% der USA und ihrer Verbündeten) geschützt werden sollen. Stattdessen sieht die Süddeutsche ausdrücklich Vladimir Putin im Zentrum des Skandals, weil enge Vertraute von Putin in den Panama-Papers auftauchen. […] Auch die folgende Grafik von wikileaks deutet an, dass das Problem des Skandals offenbar nicht in Russland liegt:“.

Die Massenmedien beschützen die westlichen Eliten vor den Panama Papers

„Von einer Nutzung der Kanzlei Mossack Fonseca durch große westliche Konzerne oder westlichen Milliardären ist natürlich keine Rede – und dies sind die Hauptkunden von Mossack Fonseca. Der Guardian versichert auch schnell, dass ’sehr viel des geleakten Materials privat bleibt‘. […] Ergänzung Jens Berger: Als Partner des ICIJ war auch das OCCRP (The Organized Crime and Corruption Reporting Project) an der Auswertung der Panama Papers maßgeblich beteiligt. Das OCCRP wird von George Soros´ Open Society Foundation, der amerikanischen USAID und dem Schweizer-Rumänischen-Kooperations-Programm finanziert. Erstaunlich ist übrigens auch, dass Wladimir Putin zwar auf allen Publikationen zu den Panama Papers äußerst prominent vorkommt, sein Name aber offensichtlich in den Datensätzen kein einziges Mal vorkommt. Der folgende Screenshot von der OCCRP ist also – vorsichtig formuliert – unwahr. Was soll man von einem „investigativen Netzwerk“ (Eigenbezeichnung) halten, das noch nicht einmal bei den einfachsten Sachzusammenhängen bei der Wahrheit bleibt?“.

Wie die CIA-gesteuerten Medien Agitation und Propaganda mit den „Panama Papers“ betreiben

„Weiter ausgewalzt wurde diese gezielte Propaganda dann später bei Anne Will. Erneut steht der russische Präsident im Zentrum der Meinungsmache. Hier ist dann auch CIA-Mann Georg Mascolo zu Gast, der die Papiere in leitender Position des GEZ-finazierten “Rechercheverbundes” von NDR, WDR und SZ ausgewertet und im Sinne der westlichen Propaganda frisiert hat. […] Bemerkenswerterweise thematisiert Anne Will selbst die Tatsache, dass Putin im Zentrum der Berichterstattung steht, obwohl sein Name in den Papieren gar nicht auftaucht und die eingeladene Anwältin für Wirtschafts- und Steuerstrafrecht, Simone Kämpfer, kritisiert genau diesen Umstand, denn es handele sich um “Vorverurteilungen” von denen die Betroffenen sich niemals erholen würden, selbst wenn später nachgewiesen würde, dass die Unterstellungen haltlos waren. Auf diese Weise steht Putin also erneut im Zentrum der Aufmerksamkeit und Mascolo gerät kurzzeitig in einen Rechtfertigungszwang, der ihm offensichtlich unangenehm ist.“

Versunken in Panama

„Die Panama-Papers sind eines der umfangreichsten Informationslecks der Geschichte. Aus der mehrmonatigen Arbeit mit der dazugehörigen Datenbank lassen sich sieben wertvolle Lektionen ableiten. […] Und damit lernt man gleich die erste Lektion: Die echten Profis stehen nicht in Datenbanken. Dafür haben sie ihre Leute – Anwälte, Banker, Treuhänder, eine ganze Offshore-Industrie. Die Panama-Papers-Daten sind Fossilien, Reste jener Strukturen, die wirklich reiche Zeitgenossen aufbauen, um anonym schalten und walten zu können. Die Inhalte, die Namen der Firmen, sind unwichtig, die Dokumente standardisiert, bedeutungslos, man kann die Texte der E-Mails schon bald auswendig.“

Der Skandal der Panama-Papers

„Die Liste der Betreiber von Briefkastenfirmen ist anscheinend ziemlich lang, die der investigative Journalismus da zutage gefördert hat. Eine wesentlich kürzere Liste ist in diesem Zusammenhang jedoch von weit größerem Interesse. Auf dieser Liste stehen nur fünf Namen, die daher hier auch aufgezählt werden: Ford Foundation, W. K. Kellogg-Foundation, Rockefeller Family Fund, Carnegie Endowment und die von Georg Soros ins Leben gerufene Open Society Foundation. Die benannten Stiftungen haben den investigativen Journalismus, der die Panama-Papers jetzt der Öffentlichkeit präsentiert, finanziell und logistisch unterstützt. Es handelt sich dabei um ausschließlich amerikanische Stiftungen, mit dezidiert politischen Interessen, die zum Teil in höchst fragwürdige politische Projekte involviert waren und sind.“

Panama Papers: Mit George Soros gegen Wladimir Putin

„Als am Abend des 3. April 2016 zahlreiche UserInnen auf Facebook zum ‚Falter‘ und zur ‚Süddeutschen‘ verlinkten, postete ich einen Hinweis zu den Sponsoren des Journalisten-Konsortiums und stellte dabei fest, dass automatisch ein Bild von Putin mit gesenktem Kopf eingebaut wurde, was offenbar das Hauptthema dieses von US-Stiftungen finanzierten Netzwerks ist. Wer sich mit der Einflussnahme via Stiftungen befasst, ist nicht überrascht, wenn sich Netzwerke und Plattformen in anderen Netzwerken verstecken, denn bei den ‚Panama Papers‘ spielt auch das Organized Crime and Corruption Reporting Project eine Rolle“

Panama Papers: Wie objektiv ist die Recherche?

„In der Tat wird man fragen müssen, wie unabhängige Journalisten etwa von solch mächtigen Lobbyisten schamlos Geld nehmen können. Doch die Frage ist eher akademisch, denn vor allem in den USA gehören nahezu alle großen Medienhäuser direkt zu Industriekonsortien. Wer im Geschäft bleiben will, wird schon schon darauf achten, was er über wen sagt, und was besser nicht. Vielleicht bieten die nächsten Schübe der Panama Papers ein ausgewogeneres Spektrum. Gut möglich, dass die Aufteilung auf 400 Schultern manchen Interessenkonflikt relativiert.“

Kanzlei Mossack Fonseca: „Wir wurden gehackt. Das ist ein Verbrechen“

„Mehr als elf Millionen brisante Dokumente aus Panama geben Einblick in die Geschäfte internationaler Superreicher. Die Daten entstammen der Anwaltskanzlei Mossack Fonseca aus Panama. Ramón Fonseca Mora bestätigte im Fernsehsender TVN: ‚Wir wurden gehackt. Das ist ein Verbrechen.‘ Gleichzeitig verteidigte er sich gegen Vorwürfe: Sein Unternehmen helfe nicht bei Geldwäsche oder Steuerhinterziehung. Die Kanzlei gründe lediglich Firmen und verkaufe sie dann an Banken, Vermögensverwalter oder Anwälte. Eine Geschäftsbeziehung zu den Endkunden bestehe nicht, so Fonseca Mora.“

Panama-Papiere: Es kreißte der Berg und gebar ein Mäuschen

„Sie vermissen immer noch NATO-Namen? Der Guardian liefert gleich die amüsante Bestätigung (keine Begründung) für seinen selektiven einseitigen ‚Journalismus‘: ‚Während vieles des geleakten Materials vertraulich bleiben muss, gibt es zwingende Gründe für die Veröffentlichung einiger Daten. Die Dokumente enthüllen einen großen Umfang an unsichtbaren Aktivitäten.‘. Der Artikel auf Guardian ist natürlich mit einem einzigen Foto garniert – von Putin.“

Investigativ-Journalisten im Daten-Nirwana: vom zweifelhaften Erkenntniswert der Panama Papers

„Die „Panama Papers“ rufen Erinnerungen wach an frühere Leaks, die sich mit dubiosen Finanztransaktionen befasst haben. Vor den „Panama Papers“ waren die so genannten „Offshore Leaks“ der größte Fall und auch da waren die SZ und das Internationale Konsortium für Investigativen Journalismus (ICIJ) dabei. Was waren noch gleich die Folgen der damaligen Enthüllungen? Wissen Sie das noch? Oder besser gefragt: Was waren die wesentlichen Enthüllungen von „Offshore Leaks“? Wissen Sie da noch was? War da nicht was mit Gunther Sachs? […] Damit soll keineswegs gesagt werden, dass die Daten von „Panama Papers“ oder „Offshore Leaks“ nicht korrekt oder irrelevant sind. Es ist nur so, dass die Stories, die diese Daten erzählen für das Publikum oft schwer greifbar sind. Größtenteils sind es außerdem Indizien-Stories, die finale Beweise schuldig bleiben und bereits herrschende Vorurteile bestätigen.“

Hier noch einmal der komplette Blauer-Bote-Artikel von gestern:

Panama Papers werden von US-Lobbygruppen bereitgestellt

„Toller Journalismus: Wie Fefes Blog unter Berufung auf Craig Murray („Corporate Media Gatekeepers Protect Western 1% From Panama Leak„) berichtet, werden die tollen Panama Papers der Kanzlei Mossack Fonseca, die die Süddeutsche Zeitung (und damit indirekt wohl auch die zu deren Rechercheverbund gehörenden ARD-Anstalten NDR und WDR) als „deutsche Zeitung“ (neben anderen Zeitungen in anderen Ländern) erhalten hat, von Think Tanks aus den USA wie der George Soros gehörenden Open Society Foundation und den Stiftungen/Gruppen Ford, Carnegie, Rockefeller, Kellog verwaltet. Genauer gesagt stellt das ICIJ die Daten zur Verfügung. Das von den erwähnten Think Tanks finanzierte „Center for Public Integrity“ finanziert komplett wiederum das ICIJ. Die SZ und andere Medien machen sich damit (bewußt) zum Handlanger gewisser Interessen.

Zitat aus Craig Murrays Artikel:

„What do you expect? The leak is being managed by the grandly but laughably named ‚International Consortium of Investigative Journalists‘, which is funded and organised entirely by the USA’s Center for Public Integrity. Their funders include

Ford Foundation
Carnegie Endowment
Rockefeller Family Fund
W K Kellogg Foundation
Open Society Foundation (Soros)

among many others. Do not expect a genuine expose of western capitalism. The dirty secrets of western corporations will remain unpublished.

Expect hits at Russia, Iran and Syria and some tiny ‚balancing‘ western country like Iceland. A superannuated UK peer or two will be sacrificed – someone already with dementia.

The corporate media – the Guardian and BBC in the UK – have exclusive access to the database which you and I cannot see.“

Wundert es eigentlich noch jemanden, dass der Name „Putin“ sage und schreibe 11 Mal in dem Hauptartikel der Süddeutschen Zeitung zu dem Skandal auftaucht, obwohl – und das heißt es zwischendurch selbst in dem Artikel – der Name des russischen Staatspräsidenten in den Panama-Unterlagen gar nicht auftaucht?“

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