Einsatz an der Ostfront, mitten im Feindgebiet: Die der Partei der Grünen äußerst nahestehende Heinrich-Böll-Stiftung, die zuletzt den Regimewechsel/Staatsstreich/Putsch in der Ukraine begleitet und „für diesen guten Zweck“ auch ukrainische Probleme mit Rechtsradikalismus verharmlost hatte, sucht einen Leiter des Landesbüros Russland. Das ist ein Job für einen richtig harten Kalten Krieger, stuft Russland doch öfter mal Angehörige ausländischer Stiftungen als feindliche Agenten ein – angesichts der Ukraine-Geschichte der „Kriegs-Böller“ kann man sagen: Vielleicht manchmal sogar zu Recht.
Auf Twitter schreibt die Heinrich-Böll-Stiftung: „Wir suchen zum 1. Juni 2015 ein/e Leiter/in des Landesbüros Russland, Arbeitsort ist Moskau“:
Wir suchen zum 1. Juni 2015 ein/e Leiter/in des Landesbüros Russland, Arbeitsort ist Moskau http://t.co/4lzOa55DWx #boell #jobs
— HeinrichBöllStiftung (@boell_stiftung) 9. Januar 2015
Die Telepolis schreibt im Rahmen eines Interviews mit dem ukrainischen Vertreter der Stiftung zur Heinrich-Böll-Stiftung und der Ukraine: „‚Man kann einfach nicht so sauber den Krieg führen‘ Deutsche Parteistiftungen in Kiew zwischen Demokratieförderung und Kriegsrechtfertigung. […] dass offensichtlich einige der vom deutschen Steuerzahler finanzierten Parteistiftungen deutlich die Partei des undurchsichtigen ukrainischen Regimes ergreifen und glauben, dass die politischen und ethnischen Konflikte in der Ukraine mit militärischen Mitteln lösbar sind.“.
In einem anderen Telepolis-Artikel heißt es: „[…] fast bedingungslose Umarmung des ‚Euromaidan‘ beschert den Grünen teilweise die Gesellschaft seltsamer Bettgenossen wie der Exilukrainerin Svitlana G., die als Veranstalterin der ‚Euromaidan Wache‘ auftrat, für die die Grünen-nahe Heinrich-Böll-Stiftung Werbeplatz und Adresse hergab. G. tritt öffentlich als Verehrerin des ukrainischen Nationalisten Stepan Bandera auf, der im Zweiten Weltkrieg zeitweise zusammen mit der Wehrmacht und der SS gegen die Rote Armee kämpfte und heute bei Gruppierungen wie Swoboda und dem ‚Rechten Sektor‘ wieder großes Ansehen genießt.“.
Das Ganze geht wohl schon länger so, hier ein über zehn Jahre alter Artikel aus der Telepolis aus dem Jahre 2004 („Freiheit ist immer die Freiheit der Gleichdenkenden„)! Zitat: „Die Grünen-nahe Heinrich-Böll-Stiftung unterstützt offen die Opposition in der Ukraine – Über antidemokratische Aufrufe wird dabei schon einmal weggesehen“. Die Grünen-Stiftung hat damals schon gegen den im Februar 2014 gestürzten ukrainischen Präsidenten Janukowitsch, der sicher natürlich auch kein „Guter“ ist, aber demokratisch gewählt war, gekämpft. Die Maidan-Proteste haben eine längere Geschichte.
Im Telepolis-Artikel „Wie rechts ist die Maidan-Bewegung?“ heißt es: „Persilschein für die Maidan-Bewegung […] Hierin liegt auch der Hintergrund eines Aufrufs, veröffentlicht von der Böll-Stiftung und unterzeichnet von international tätigen Politikwissenschaftlern. Schon in der Überschrift erschließt sich die Zielsetzung des Aufrufs: ‚Der Kiewer Euromaidan ist keine extremistische, sondern eine freiheitliche Massenbewegung zivilen Ungehorsams.‘ Was sich hinter dem Begriff freiheitliche Massenbewegung politisch verbirgt, wird nicht erklärt.“.
Hier der Link zur Stellenausschreibung für den Moskau-Job: http://www.boell.de/de/2015/01/09/leiterin-des-landesbueros-russland. Los, los, Spiegel-Online-Foristen, NATO-Hardcore-Fans und Kriegsjournalisten, ran an die Rechner, Bewerbungen schreiben! Wer von ihnen träumt nicht davon, einmal ARD-Qualitätsjournalistin Golineh Atai nach James-Bond-Manier eine Mappe mit dem neuesten Propagandamaterial gegen den Feind zu übergeben? Der grüne Anstrich der Mission verhindert erfolgreich ein schlechtes Gewissen und schließlich geht es gegen „das Monster“ Putin! Und hat die BILD-„Zeitung“ nicht einen Regimewechsel in Russland für 2015 prophezeit („NATO-Kreise schließen Putsch im Kreml nicht mehr aus. Stürzt Putin 2015?„)? Seien Sie dabei!
FAZ bezeichnet Nazis als Freiwillige und spricht von Krieg Russland-Ukraine
Gleich ein Kommentar: Hier wurden nur Telepolis-Artikel zitiert. Das reicht für eine kurzen Überblick (und ist meiner mangelnden Zeit geschuldet). Auch andere Quellen berichten natürlich über den Ukraine-Einsatz der Heinrich-Böll-Stiftung. Recherchieren Sie doch danach! 🙂