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Angebliche russische Invasion: Frankfurter Rundschau lügt mit Panzer-Falschbild

Ukraine-Konflikt: Die Frankfurter Rundschau berichtet heute über einen angeblich aktuell stattfindenden russischen Einmarsch in der Ostukraine mit 32 Panzern (Ukraine-Konflikt. Russland schickt Panzer in Ostukraine). Illustriert wird dies mit einem „Beweisbild“ eines angeblichen russischen Panzerkonvois (auf dem Bild ist allerdings nur ein Panzer zu sehen). Vor einigen Tagen wurde dieses AFP-Bild noch auf anderern Websites benutzt, beispielsweise auf der Site „Business Insider“. Dort heißt es, das Bild zeige prorussische Separatisten auf einem Panzer (Das ist wohl auch eher korrekt, wenn überhaupt.). Hier die Bilder zum Vergleich:

Mit der Google-Bildsuche lassen sich solche Falschbilder leicht enttarnen. Dort können nämlich auch Bilder zu Suchzwecken hochgeladen werden und es kann nach Websites gesucht werden, die diese verwenden. Hier die Suche nach dem beschriebenen Bild.

Zum Abschluss noch ein persönliches Wort an die Frankfurter Rundschau und die restliche ähnlich berichtende Presse: Hören Sie auf, mir mit diesen billigen Propagandamätzchen den Tag zu versauen. Egal, ob es um die Ukraine oder andere Themen geht. Ich habe wahrlich Besseres zu tun, als die Leute auf Ihre Inkompetenz und/oder Ihre Kriegshetze hinzuweisen.

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8 Kommentare

  1. Man sollte beim Thema „Symbolfoto“ durchaus Unterschiede machen. Niemand wird ein Problem damit haben, wenn ein Zahnarzt auf seiner Website keine tagesaktuellen Implantat-Motive zeigt.
    In der medialen Berichterstattung ist ein symbolisches Foto aus dem Bundestag durchaus gestattet, wenn kurz über eine Nebendebatte aus dem Parlament berichtet wird.
    Wenn aber über einen dramatischen Konflikt berichtet wird, dann ist absolute journalistische Sorgfalt angebracht. Wer hier mit „Symbolfotos“ arbeitet, der zeigt vor allem Inkompetenz bzw. Unwillen im Beruf.

    Der heutige Leser hat durchaus Verständnis dafür, wenn Redaktionen ihre freien Fotografen nicht in jedes Kriegsgebiet entsenden können. Warum ist es aber für große Medienhäuser scheinbar unmöglich aktuelles Bildmaterial aus der Ostukraine (unabhängig von DPA und Reuters) zu bekommen?
    In einer Millionenstadt wie Donezk gibt es auch in der Krise noch ansässige Fotografen, die auf Anfrage Bildmaterial fertigen und verkaufen. Man muss diese nur kontaktieren. In Zeiten von GPS-Tagging und EXIF ist zudem eine Zuordnung dieses Materials durchaus möglich. Mit einer ordentlichen Kennzeichnung der Motive (Name des Fotografen, Datum und genauer Ort) wären Newsanbieter auch stärker Haftungsbefreit für eventuelle Falschbild-Angaben.
    Scheinbar ist bei FAZ, TS und co. die redaktionelle Recherche nach dem „witzigsten Youtube-Katzenvideo der Woche (Quelle Internet)“ wichtiger als die fachmännische Beschaffung und Beurteilung von Bildmaterial.

    Niemand bestellt einen schlampigen Handwerker zweimal. Kein Wunder also, wenn hinter der dauerhaften Presseschlamperei mehr vermutet wird als nur Unfähigkeit.

  2. zu den Panzer in der Ukraine…

    Kiew hat schon so oft gesagt/behauptet, dass russische Panzer die Grenze zu der Ukraine überschritten hätten. Bis auf Symbolbilder, undeutliche Satelittenaufnahmen der USA (da hat selbst google-maps eine bessere Auflösung — und zudem musste man da auch zurückrudern) habe ich bisher keine echten Fotos/Aufnahmen gesehen, die dies auch belegen/beweisen. Das mag ja nichts heißen, aber bei den zahlreich gemeldeten Vorfällen sollte man doch auch mal ein echtes Foto oder dergleichen vorlegen können.

    Ich will damit nicht sagen, dass Russland keine Panzer in die Ukraine entsendet hat. Das mag ja alles stimmen. Die in unregelmäßigen Abständen immer wieder auftauchenden Behauptungen, dass dem so ist, muss aber endlich mal belegt werden.

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