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NATO Stay Behind: Gladio-Nazi-Terrorist Stefano Delle Chiaie mit 82 Jahren gestorben

Stefano Delle Chiaie: Ein Neonazi-Komplize rechter Diktaturen

 

Der Twitter-Account des Watchblog „Anti-Fascism & Far Right“ verbreitete die Nachricht am 10. September 2019 als einer der Ersten: Stefano Delle Chiaie (82 Jahre), die „wohl wichtigste Figur“ des Neonazi-Terrorismus zwischen den 1960er und 1980er Jahren in Italien, ist am Tag zuvor gestorben. Aufgeführt wurden in dem kurzen Nachruf: Putschversuche in Italien, Mordanschläge auf Gegner des Franco-Regimes in Spanien, Militärputsche in Süd-Amerika und eine internationale Vernetzungsarbeit extrem rechter Organisationen.

Den Bericht gibt’s hier.

Übernommen von vb’s weblog.

Apropos „Neonazi-Terrorismus zwischen den 1960er und 1980er Jahren in Italien“: Der Mann war Mitglied der NATO-Gladio-Geheimarmee aus Neonazis, die vor allem Terroranschläge verübte, die Linken in die Schuhe geschoben wurden. Von der Täterschaft der Nazis erfuhr die Öffentlichkeit erst viel später, wenn überhaupt.

In Italien gab es hier etliche Gerichtsverfahren und Verurteilungen der rechtsextremen Attentäter (aber nicht ihrer Führungsoffiziere, zumindest nicht bis nach ganz oben). In Luxemburg gibt es zur Zeit Prozesse: „Stay Behind – Affair Bommeleeër: Justiz sieht Polizeiführung hinter der Anschlagsserie der 80er Jahre„. Zum Attentat auf das Oktoberfest in München wird auch wieder ermittelt. Notgedrungen sozusagen. Auch die NSU-Mordserie passt in dieses Schema. Und 9/11…?

2013 schrieb Markus Kompa in dem Artikel „Gladio in Luxemburg?“: „Allerdings verfolgte damals auch die in Luxemburg sehr präsente NATO offenbar eine sogenannte „Strategie der Spannung“, bei der sie Gegner in Misskredit brachte. Im Laufe des Verfahrens tauchten immer wieder Anzeichen für eine Verwicklung der ultrageheimen Stay Behind-Einheiten auf, welche die NATO bis 1990 in ihren Mitgliedsstaaten unterhielt. Erstmals in diesem Prozess waren entsprechende Geheimdokumente in Umlauf geraten, zuletzt waren im August SREL-Akten für den Prozess freigegeben worden. Darin ging es um ‚the whole thing‘, das Luxemburg dem „Allied Clandestine Comitee“ ermöglicht habe. Im Laufe des Prozesses hatte sich herausgestellt, dass GLADIO-Schattenmann Licio Gelli nach seiner Flucht in den 1980er Jahren mit Wissen und offenbar Abdeckung der Behörden in Luxemburg untergetaucht war, ebenso der Rechtsterrorist Stefano Delle Chiaie. Beide werden u.a. mit dem Bologna-Attentat in Verbindung gebracht.“

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