Eine Journalistin aus Bulgarien hat als Diplomatenflüge deklarierte Waffenlieferungen aus dem Balkan – über Zwischenstationen – zum „Islamischen Staat“ und zu Al Qaida in Syrien und im Irak sowie in andere Länder enttarnt. Darüber ist bisher wenig an die Öffentlichkeit gedrungen.
Die bulgarische Reporterin Dilyana Gaytandzhiev müsste jetzt eigentlich in den weltweiten Schlagzeilen sein, schließlich hat sie die CIA-Nachschublieferungen für den “Islamischen Staat” (IS, ISIS, Daesh, ISIL) und Al-Kaida-Terroristen in Syrien via Diplomatenflüge der Silk Way Airlines aus Aserbaidschan aufgedeckt und kann dazu sogar entsprechende Transportpapiere vorlegen.
Gaytandzhievs Artikel zu den Waffentransporten via Flugzeug samt Fotos einiger Dokumente gibt es unter trud.bg auf Englisch: „350 diplomatic flights carry weapons for terrorists. Azerbaijan’s Silk Way Airlines transports weapons with diplomatic clearance for Syria, Iraq, Afghanistan, Pakistan, Congo“.
Statt gefeiert zu werden, wurde die im EU- und NATO-Staat Bulgarien lebende Journalistin jedoch nach einer Befragung durch die Behörden ihres Landes zu ihrem Waffenschieber-Bericht durch ihren Arbeitgeber gefeuert, wie VB’s weblog im Rahmen einer kleinen Zusammenfassung des Falles berichtet:
«Die Reporterin, die in Sofia in Bulgarien zuhause ist, deckte auf, dass die staatliche aserbaidschanische Fluggesellschaft regelmässig Tonnen von Waffen nach Saudi Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und die Türkei als Diplomatensendungen transportierte, und zwar als Teil des verdeckten CIA-Programmes, um Anti-Assad-Kämpfer in Syrien zu versorgen.
Diese Waffen endeten dann in den Händen des “Islamischen Staates” und von Al-Kaida-Terroristen in Irak und in Syrien.
Ihr Scoop blieb nicht ohne Aufmerksamkeit. Dilyana wurde von den Behörden für Nationale Sicherheit befragt und dann von ihrem Arbeitgeber gefeuert – ohne jede Angabe von Gründen.»
I’ve just got fired for telling the truth about weapons supplies for #terrorists in #Syria on diplomatic flights https://t.co/wSJTRIzKnr
— Dilyana Gaytandzhiev (@dgaytandzhieva) 24. August 2017
Die meisten Menschen sind ahnungslos, wissen gar nicht, was um sie herum geschieht. Einige wollen es auch nicht wissen, weil es sich ruhiger lebt, wenn man sich keine Gedanken macht. Die Wenigen, die sich Gedanken machen und recherchieren, sind den Herrschenden überall ein Dorn im Auge, weil sie ja das System stören, so wie wir es hier bei der Informantin erleben mußten. Es wäre einmal eine Ausnahme, wenn ein System seine Kritiker nicht verfolgen und sanktionieren würde. Die Wahrheit tut allen System-Schergen weh.