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Ukraine: Beinahe „Odessa-Massaker 2.0“ in Charkiw

In der ukrainischen Großstadt Charkiw (Charkow, Kharkiv, Kharkov) haben rechtsextreme Regierungsanhänger nach einer Demonstration Oppositionsanhänger angegriffen, welche dafür demonstrierten, an den Lokalwahlen teilnehmen zu dürfen. Bisher wurde der Oppositionsblock nicht zugelassen (In anderen Regionen der Ukraine sind Oppositionsparteien schon seit längerem gleich ganz verboten). Die Angegriffenen verschanzten sich vor den attackierenden Nazis – es fielen offenbar sogar Schüsse – in einem Gebäude der Opposition. Der ganze Vorfall ähnelt durchaus dem Massaker von Odessa, bei dem Anhänger der Kiewer Regierung am 2. Mai 2014 mindestens 48 Oppositonelle ermordeten (bei lebendigem Leibe verbrannten, erschlugen, erschossen).

Telepolis schreibt zu dem Vorfall: „Die anwesenden Polizisten sahen erst einmal zu, wie die Militanten das Haus mit Steinen bewarfen, herumschossen und offenbar auch auf das Haus feuerten sowie mit Rauchbomben bewarfen. Der Gebrauch von Schusswaffen schien sie nicht weiter zu stören oder zu veranlassen, gegen die Bewaffneten einzuschreiten. Die Feuerwehr, die inzwischen gekommen war, zog sich lieber vor den Angriffen zurück. Sergyi Borysenko postete den Artikel mit dem Video, das ziemlich eindeutig die rechten Militanten als Angreifer zeigte, auf die Facebook-Seite der Miliz, die auch eine Partei ist. Dazu gab es Bilder verprügelt werden – mit dem Kommentar, dass man ihnen den Separatismus rausprügeln muss. […] Selbst die Kyiv Post schreibt, der Vorfall ähnle dem Massaker am 2. Mai in Odessa, als ebenfalls pro-ukrainische Militante Protestierende in das Gewerkschaftshaus trieben, das dann mit Molotowcocktails in Brand gesetzt wurde. Nach dem Oppositionsblock wollen die Rechtsnationalisten verhindern, dass dieser an den Lokalwahlen teilnimmt. Die Behörden haben die Registrierung des Oppositionsblocks bislang verhindert.“.

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