Aktuell findet sich in den Medien die Topmeldung, die USA ziehe wegen des Krieges in der Ostukraine erstmals Waffenlieferungen an die Ukraine in Betracht und Angela Merkel schließe dagegen für Deutschland Waffenlieferungen an die Ukraine aus. Das schreibt beispielsweise die Tagesschau heute („Krise in der Ukraine. USA erwägen Waffenlieferungen„). Interessanterweise hat der ukrainische Präsident Petro Poroschenko bereits vor zwei Wochen in einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung gesagt, dass die Ukraine bereits tausende Fahrzeuge erhalten habe.
In dem Gespräch mit der Schweizer Zeitung sagte Petro Poroschenko wörtlich: „Von August bis Januar habe ich eine sehr starke Armee aufgebaut. Mehr als tausend Panzer und gepanzerte Fahrzeuge wurden geliefert. Im Juni hatten wir keine Armee. Im August versuchten wir, mit den Mitteln zu kämpfen, die uns zur Verfügung standen. Jetzt haben wir eine Armee. Wir haben für das Militär ein sehr effektives Programm der technischen Zusammenarbeit mit fast der ganzen Welt.“.
Woher kamen denn nun die vielen Panzer für die Ukraine? Hat der ukrainische Präsident Poroschenko etwa gelogen? Man könnte natürlich auch spitzfindig sagen, sowohl die Aussagen der Amerikaner und der Bundeskanzlerin als auch die des ukrainischen Präsidenten seien doch korrekt und die USA und Deutschland hätten bisher keine Waffen geliefert. Formal mag das stimmen, doch was macht das eigentlich für einen Unterschied, ob die Waffen über einen „Zwischenhändler“ wie beispielsweise das Militär des NATO-Mitglieds Polen in die Ukraine geliefert wurden oder direkt als deutsche oder us-amerikanische Waffenlieferungen deklariert wurden? Und bezahlt wurden sie ohnehin mit den Milliardenhilfen aus dem Westen, beispielsweise auch aus Deutschland.
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