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Sony-Hack: Nordkorea als Angreifer unwahrscheinlich

IT-Sicherheitsexperte Felix von Leitner (den meisten auch bekannt als Fefe von Fefes Blog) hält einen Hack der Sony-Server durch die nordkoreanische Regierung (wegen des Films „The Interview“, einer Nordkorea-Satire) für äußerst unwahrscheinlich. In einem Blogbeitrag am Rande des Hackerkongresses 31c3 schreibt er zu dem Thema:

„Weil ich vorhin von der dpa nach meiner Meinung zum Sony-Hack gefragt wurde, kann ich dazu ja auch hier mal was sagen. Ich halte es für ausgeschlossen, dass Nordkorea damit irgendwas zu tun hatte. Das wird irgendein kürzlich gefeuerter Admin gewesen sein oder so. […] Rein rechnerisch hätte Nordkorea vermutlich gar nicht die Bandbreite, um da bei Sony die ganzen Daten rauszulutschen. 🙂 Und wenn sie sie hätten, wieso würden sie dann die anderen Filme raustragen und bei irgendwelchen Torrent-Sites hochladen? Dass irgendjemand auf diese völlig abwegige Theorie mit etwas anderem als Gelächter reagiert hat, finde ich nicht nachvollziehbar.“.

Auf jeden Fall war die ganze Sache eine prima Werbung für Sony: „Nordkorea-Komödie ‚The Interview‘ ist erfolgreichster Online-Start für Sony aller Zeiten“, titelt beispielsweise meedia.de. Innerhalb weniger Tage spielte der Film bereits 15 Millionen Dollar ein – und das hauptsächlich online. Nicht schlecht für eine überwiegend mittelmäßig bewertete Komödie. Und US-Präsident Barack Obama wird der Wirbel um den Sony-Hack angesichts der aktuellen US-Folterveröffentlichungen auch nicht gerade unwillkommen gewesen sein. Den Zusatzpatriotimus durch diese Affäre nimmt er sicher auch gerne mit.

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