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Überwachung durch WLAN: Pulsmessung durch Wände hindurch

Forscher der us-amerikanischen Universität MIT (Massachusetts Institute of Technology) haben eine Technologie entwickelt, mit der man Personen durch Wände hindurch überwachen und sogar deren Puls messen kann. Das berichtet futurezone.at unter Berufung auf das MIT. Die Technologie mit dem Namen Wi-Vi ähnelt stark dem handelsüblichen WLAN (Letztlich kann WLAN genauso wie Wi-Vi zur Überwachung eingesetzt werden und genau dies geschieht auch bereits.). 

„Die Forscher nutzen elektromagnetische Strahlung, wie sie etwa von WLAN-Routern verwendet wird, um den Puls von Personen zu messen, wie das MIT berichtet. Die Strahlen werden von Objekten oder Personen teilweise reflektiert, wodurch ein Bild eines Raumes errechnet werden kann.“, schreibt futurzone.at. Mittlerweile können damit sogar die Bewegungen des menschlichen Brustkorbs gemessen werden. Dadurch ist dann eine Pulsmessung – von zur Zeit bis zu vier unterschiedlichen Personen – möglich. Natürlich können mit dem System auch generell Personen und deren Bewegungen durch dicke Mauern hindurch erfasst werden, wie futurzone.at bereits zuvor berichtete.

Hier der Link zum Original-Artikel des MIT zur Pulsüberwachung: Could wireless replace wearables?. Das MIT stellt – natürlich – bei der Beschreibung der neuen Technologie vor allem den medizinischen Nutzen in den Vordergrund, vergisst aber dankenswerterweise auch nicht zu erwähnen, dass diese auch in den Bereichen Militär, Polizei, Geheimdienst etc. von Nutzen sein kann: „The research could be used for health-tracking apps, baby monitors, and for the military and law enforcement.“. Die Übersetzung lautet in etwa: „Die Forschungsarbeiten können für Anwendungen zur Gesundheitsüberwachung, zur Baby-Überwachung, für Militär und Strafverfolgung genutzt werden.“.

Bereits 2012 hatten Forscher des Londoner University College ein Gerät vorgestellt, das die normale WLAN-Strahlung nutzt, um Personen in Gebäuden zu überwachen (STTW, See Through The Wall Technology). „[…] haben zwei Wissenschaftler den Prototypen eines Geräts entwickelt, der aufgrund von WLAN-Strahlung außerhalb von Gebäuden jede Bewegung darin sichtbar machen kann. Die Geschwindigkeit, die Richtung und der Aufenthaltsort jeder Person kann auch durch dicke Wände hindurch erkannt werden. Bislang gibt es keine Möglichkeit, diese neue Form der Überwachung zu enttarnen.“, schrieb beispielsweise gulli.com vor zwei Jahren zu dem Thema „Überwachung durch das eigene WLAN“.

Zumindest staatliche britische und us-amerikanische Stellen verfügen also mit sehr großer Wahrscheinlichkeit bereits über die Möglichkeit, Personen passiv – durch deren eigenes WLAN oder beispielsweise das WLAN der Nachbarn – oder aktiv – durch eigenes WLAN oder Wi-Vi – sehr detailiert beispielsweise in den eigenen Räumlichkeiten oder im Büro zu überwachen. Wenn man die Bewegungen des Brustkorbs bereits überwachen kann, dann sollte es wohl auch bald möglich sein, die Bewegungen des Gesichts (des Kiefers, der Lippen) so zu überwachen, dass man daraus auch ermitteln kann, was die überwachten Personen gerade reden.

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