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Er muss doch nur einen implantierten Defibrillator tragen: Christian Eriksen trainiert wieder

Einen Tag vor der „maßnahmenbedingt“ im Sommer 2021 stattfindenden „Fußballeuropameisterschaft 2020“ hatte der dänische Nationaltrainer noch in einem flammenden Appell verlauten lassen, dass sich doch alle Mannschaften der EM komplett „gegen Corona impfen“ lassen sollten. Dann brach der dänische Mannschaftskapitän Eriksen am zweiten EM-Tag mit Herzproblemen auf dem Platz zusammen. Eine Impfung von Eriksen bezeichnete der Pressesprecher der dänischen Nationalmannschaft noch während der EM auf Anfrage als „privates Problem“, das nicht kommentiert werde. Nun berichtet das Sportmagazin kicker von Christian Eriksens ersten Schritten auf dem Sportplatz nach der Europameisterschaft:

„Christian Eriksen (29) hat rund sechs Monate nach seinem Herzstillstand bei der EM das Training wieder aufgenommen. (…) Im Sommer hatte Eriksen während Dänemarks EM-Auftaktspiel gegen Finnland einen Herzstillstand erlitten. Die Regularien verbieten dem heute 29-jährigen Spielmacher ein Comeback in Italien, da er seit jenem Zwischenfall einen Defibrillator trägt. Dieser darf in der Serie A nicht eingesetzt werden.“

Wann kann ein implantierbarer Defibrillator (ICD) nötig sein? Das IQWiG (finanziert von den Krankenkassen, beauftragt vom Gemeinsamen Bundesausschuss oder vom Bundesministerium für Gesundheit) schreibt dazu:

„Ein gesundes Herz schlägt immer in einem Tempo, das ausreicht, um genügend sauerstoffreiches Blut in den Körper zu pumpen. Bei Anstrengung und Stress muss es deshalb schneller schlagen als in Ruhe. Bei Menschen mit einer schweren Herzerkrankung – zum Beispiel einer Herzschwäche oder nach einem Herzinfarkt – schlägt das Herz jedoch manchmal zu schnell und unkontrolliert. Das kann schwere Folgen wie Kammerflimmern oder einen plötzlichen Herztod haben. Ein implantierbarer Kardioverter-Defibrillator soll solche Komplikationen verhindern.“

Zwei Tage vor dem Fußball-EM-Spiel Dänemark gegen Finnland hatte der Trainer der dänischen Nationalmannschaft in den Medien verlauten lassen, er habe große Sorgen, weil die UEFA im Vorfeld der EM keine kostenlosen COVID-Impfstoffe bereitgestellt hatte und nicht alle Spieler der teilnehmenden Mannschaften der EM geimpft seien. Dabei entsteht der Eindruck, dass die dänischen Spieler geimpft seien. Der Kapitän der dänischen Nationalmannschaft, Christian Eriksen, war beim Spiel Dänemark gegen Finnland am 12. Juni 2021 auf dem Platz zusammengebrochen.

Auf meine Presseanfrage vor dem Halbfinalspiel England gegen Dänemark hin zu den Aussagen des Trainers Hjulmand hatte sich der dänische Fußballverband beziehungsweise der Chef der Presseabteilung geweigert, über die Impfung der dänischen Spieler Auskunft zu geben und man verweigerte insbesondere die Aussage, dass Christian Eriksen, dem nach seinem Zusammenbruch ein Herzschrittmacher eingesetzt wurde, nicht geimpft wurde.

Hinzu kommt, dass dänische Offizielle in den Tagen der Fußball-EM energisch betonten, Eriksen sei vor der Europameisterschaft nicht Corona-erkrankt gewesen, genauso konsequent aber auch Sätze wie  „Eriksen wurde vor der EM nicht geimpft“ nicht über die Lippen brachten, was den faden Beigeschmack eines überspezifischen Dementis enthält.

Am 10. Juni 2021, zwei Tage vor dem Europameisterschaftsspiel Dänemark-Finnland mit dem Zusammenbruch Eriksens, wurde der Trainer der dänischen EM-Mannschaft, Hjulmand, in der Süddeutschen Zeitung wie folgt zitiert:

„Der 49 Jahre alte Hjulmand hatte den europäischen Dachverband UEFA schon vor mehreren Wochen dafür kritisiert, dass nicht alle EM-Teilnehmer rechtzeitig vor Turnierbeginn mit Impfstoff versorgt wurden. ‚Es gibt einige Spieler, die geimpft sind: Die müssen sich weniger Sorgen machen.’“

Die Äußerungen Kasper Hjulmands lassen vor dem  Hintergrund des Zusammenbruchs Eriksens sowie etlicher weiterer Berichte über starke Nebenwirkungen der „Corona-Impfungen“, insbesondere auch Herzerkrankungen bei jungen und gesunden Menschen, aufhorchen. Die britische Fluggesellschaft British Airways musste sogar den Tod von vier Piloten nach deren Corona-Impfung melden.

Nationalcoach Hjulmands Aussagen motivierten mich zu einer Presseanfrage am 7. Juli 2021 an den Chef-Pressesprecher des dänischen Fußballverbandes sowie die zuständige Pressesprecherin für die aktuelle Europameisterschaft, die ja wegen der Verschiebung Euro 2020 genannt wird, obwohl sie 2021 stattfindet:

„Dear Ms Kjaegaard and Mr Hoyer,

I have a press request with one question and I would like to use your answer in my forthcoming corresponding article.

Question:

There are some German articles citing Danish coach Kasper Hjulmand about a COVID vaccination of Danish and other players of the Euro 2020 like this: ‚The 49-year-old Hjulmand had already criticised the European umbrella organisation UEFA several weeks ago for not providing all European Championship participants with vaccine in time before the start of the tournament. ‚There are some players who have been vaccinated: They have less to worry about.‘. This implies that the Dansih team or at least a majority of the team had been vaccinated before the Euro 2020. Did Christian Eriksen get a vaccination before the EURO 2020 resp. before the Match Denmark-Finland?

Example, German article: https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-daenemarks-trainer-hat-verdammt-grosse-corona-sorgen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210609-99-927318

Best regards,

Jens Bernert“

Die Antwort von Pressechef Jakob Hoyer war recht einsilbig: Man kommentiere die Impfung von Spielern nicht. Ein schlechter Witz angesichts des enormen öffentlichen Interesses an dieser Angelegenheit. Die Aussage des dänischen Fußballbundes wirkt auch deshalb reichlich bizarr, da die Anfrage an ihn sich ja um ein Kommentar eines Offiziellen des dänischen Fußballbundes zur Impfung von Spielern drehte, der durch etliche Medien ging und auch nie zurückgenommen wurde. Man kommentiert also doch die Impfung von Spielern – wenn es einem passt.

Auf meine Antwort, dass ich seine Antwort als Bestätigung interpretiere, dass Eriksen vor dem Europameisterschaftsspiel geimpft wurde, antworte Hoyer, dass dies keine Bestätigung sei. Auf meine neuerliche Antwort, er möge doch bitte bestätigen, dass Eriksen nicht geimpft wurde, kam zunächst keine Antwort mehr und etwas später diejenige, die hier am Ende des Artikels nachzulesen ist.

Man darf also festhalten, dass der dänische Fußballverband sich ganz offiziell weigert, zu bestätigen, dass der schwerverletzte Nationalmannschaftskapitän Christian Eriksen, dem an dieser Stelle gute Besserung gewünscht sei, vor der EM beziehungsweise vor dem Spiel gegen die finnische Mannschaft, eben nicht geimpft wurde. Und dass der dänische Trainer zwei Tage vor dem Spiel energisch die mangelnde Durchimpfung der EM-Teilnehmer kritisierte. Seine eigene Mannschaft dürfte er wohl kaum gemeint haben.

Wo liegt das Problem, zu bestätigen, dass Eriksen nicht geimpft wurde, wenn er tatsächlich nicht geimpft wurde?

In seiner abschließenden E-Mail an mich bezeichnet der Pressesprecher des dänischen Fußballbundes Impfungen seiner Spieler als „privates Problem“, das sie nicht kommentieren:

„Hi Jens 

We have no comments on players vaccinations as it’s a private issue.
You can quote me on that. 

I have no further comments to you..

Bh
Høyer“

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