Gesellschaft Medien Politik Wissenschaft

Die Fassbomber der Nation

Eine der wichtigsten Propagandawaffen im Syrienkrieg ist die sogenannten Fassbombe: alte Fässer, die nach Angaben westlicher Propagandadienstleister Schäden wie bei Erdbeben der Stufe 7,6 oder 8 auslösen. Die bizarre Fassbombenpropaganda enttarnt sich immer wieder selbst. Es handelt sich gewissermaßen um Slapstick, allerdings wird dieser in den westlichen Medien als die reine Wahrheit verkauft und dient als Werbung für Krieg, Massenmord und militärische Maßnahmen gegen Syrien. 

Die auf Englisch „Barrel Bombs“ genannten Fassbomben sind improvisierte Sprengbomben: Große Metallbehälter, gefüllt mit Sprengstoff und Schrapnellen. Eine aus der Luft – mit einem Hubschrauber – abgeworfene Fassbombe hat wesentlich weniger Sprengkraft als eine herkömmliche, auf ihre Sprengwirkung optimierte Bombe.  Der syrische Präsident Assad sagte 2015 auf eine Frage eines westlichen Journalisten nach dieser „Horrorwaffe“ hin, dass man keine Fassbomben einsetze: „Wir haben richtige Bomben!“ – also bessere, stärkere, schrecklichere!

Es gibt keine Beweise für den Einsatz solcher Bomben durch syrische Truppen. Es gibt lediglich entsprechende Fälschungen. Ein Beispiel hierfür ist der angebliche Fassbombenangriff auf ein Hospital in Aleppo. Siehe dazu auch den Artikel „Weißhelme: ‚Angriff auf ein Krankenhaus in Aleppo‘„. Gerade zu hirnrissig sind die Fake-Videos, mit denen Medien und ihre angeschlossenen Terroristen einen Einsatz von Fassbomben durch syrische Truppen, die sich beim Abwurf von Fassbomben gefilmt haben sollen, belegen wollen:

Ein Video vom Mai 2015, welches von Jihadisten oder Geheimdienstlern erstellt wurde, soll Fassbombenabwürfe syrischer Soldaten aus einem Hubschrauber zeigen. Vorgeblich hätten die Soldaten sich dabei gefilmt, wie sie die Bomben abwerfen. Dann wäre der Hubschrauber abgestürzt. Dann hätte man darin das Video gefunden. Dann wären „syrische Journalisten“ an das Video gekommen und würden es nun der Weltöffentlichkeit präsentieren. So lautet die Propagandastory.

Aber es ist gut, dass dieses Video veröffentlicht wurde. Denn es liefert eine Fülle an Beweisen zum Thema „Fassbomben“. Die Propaganda enttarnt dabei unfreiwillig selbst die Fassbombe als Propagandalüge.

Der Focus betitelt das Video mit „Horrorwaffen aus dem Hubschrauber. Dieses Fassbomben-Video entlarvt Syriens Diktator als Lügner“. Es wird einfach behauptet, es handele sich um syrische Soldaten. Dabei kann man beispielsweise auch jeden der Al-Qaida-Rebellen einfach in eine syrische Uniform stecken und genau so etwas hat man hier auch getan.

Bei den „Horrorwaffen“ handelt es sich, wie im Video zu sehen, um drei rostige Fässer, die oben einen Deckel drauf haben. Zwischen Deckel und Fass klemmt dabei ein Tuch oder einen Sack. Wahrscheinlich flöge bei einer Explosion eines solches Fasses in erster Linie der Deckel weg und die ohnehin schon geringe Sprengkraft würden noch geringer ausfallen. Was an den Fässern im Vergleich zu einer normalen Bombe „Horror“ sein soll, bleibt das Geheimnis des Focus.

Interessant ist, dass man nach dem Abwurf der Fässer gar keine Explosion auf dem Boden sieht. Auch von Erdbeben oder erdbebenartigen Zerstörungen ist nichts zu sehen.

Wobei ohnehin die Frage ist, was da getroffen werden soll. Der Wald oder die Straße? Sagt uns die Kriegspropaganda nicht permanent, dass die syrischen Fassbomber ständig Marktplätze und Kinderkliniken angreifen würden? Auch hiervon ist in dem Video nichts zu sehen.

Und wie ist es überhaupt möglich, aus dieser Höhe aus einem Hubschrauber und ohne Zielvorrichtung per Hand mit einem alten Fass ohne Bombenleitwerk einen kleinen Marktplatz, eine Schule oder eine Kinderklinik gezielt zu treffen?

Fassbomben mit Zündschnur! Viele Behauptungen der Fassbombenpropaganda machen sprachlos. So auch die folgende, welche bei welt.de zu finden ist:

„Die Fässer – es können auch Stahlrohre, verschossene Artilleriehülsen, Gasflaschen oder andere zylindrischen Behältnisse sein – können mit Sprengstoff (TNT), Stahlnägeln oder Öl befüllt werden und entwickeln beim Aufprall eine ungeheure Explosions- und Zerstörungskraft. Sie sind teilweise ausgestattet mit einer profanen Zündschnur, deren Länge nach der Flugzeit berechnet wird.“

Ja, tatsächlich: Es wird die Behauptung aufgestellt, einige Fassbomben hätten eine Zündschnur. Es wird ernsthaft behauptet, da würde jemand ausrechnen können, wie lange die Zündschnur im Moment gerade bei der augenblicklichen Höhe sein muss, damit die Bombe nach dem Abrennen der Zündschnur genau in Bodennähe explodiert. Millimeterarbeit im Hubschrauber! Und die „profanen Zündschnüre“ brennen offenbar auch immer gleich schnell ab… Und das alles laut welt.de aus großer Höhe:

„Die Bomben werden in der Regel aus großer Höhe abgeworfen (3000 Meter und mehr)“

Und nicht vergessen:

„Wer nicht getötet wird, dem platzt das Trommelfell“

Bei der bei n-tv am 14. April 2014 in der Bildstrecke „Fassbomben, die vom Himmel fallen. Assads heimtückische Billig-Waffe“ zu sehenden Fassbombe aus einem Youtube-Video, welches den Abwurf einer Fassbombe durch die syrische Armee zeigen soll, sind die Zündschnüre ziemlich kurz. Ob der Mann richtig gerechnet hat? n-tv resümiert:

„Die Brutalität des syrischen Bürgerkriegs sprengt alle Maßstäbe. Mit dem Einsatz von Fassbomben bewegen sich die Soldaten nah an der Grenze zum Wahnsinn. Aus der offenen Ladeluke am Heck schicken sie die Höllenfracht in den Abgrund.“

Sowohl bei den angeblichen Luftangriffen mit Fassbomben als auch bei denen mit Chemiewaffen wurden nie – in keinem einzigen Fall – Luftüberwachungsdaten vorgelegt zur Bestätigung, dass zum fraglichen Zeitpunkt und Ort der behaupteten Attacke überhaupt ein Flugzeug oder Helikopter im entsprechenden Luftraum anwesend war.

Keine Radardaten, keine Satellitendaten, keine Luftüberwachungsfotos, keine Drohnenfilme oder Ähnliches. Einfach nichts. Nicht einmal gefälschte Daten. Und das, obwohl Syrien wohl das zur Zeit am besten in dieser Hinsicht überwachte Land der Erde ist. Beim Abschuss eines russischen SU-20-Bombers durch türkische F-16-Jagdflieger im syrischen Grenzgebiet zur Türkei war das Vorlegen von Luftüberwachungsdaten nicht nur für Russland kein Problem, sondern auch für das NATO-Land Türkei nicht.

Eine Anwesenheit eines Jets oder Hubschraubers bedeutet zwar noch nicht, dass dieser auch einen Angriff gestartet hat. Aber umgekehrt ist es natürlich ausgeschlossen, dass ein solcher Angriff stattgefunden hat, wenn eben gar keine Flugmaschine vor Ort war. Das alleine reicht natürlich schon als Beweis, dass es sich bei den angeblichen Vorfällen um Fälschungen handelt. Wenn die Propagandisten trotzdem bis heute steif und fest behaupten, diese Luftangriffe hätten stattgefunden, zeigt das auch, für wie blöd sie die eigene Bevölkerung halten können.

Die Erzeugung der gewünschten, falschen Realität bezüglich Syriens mit „moderaten Rebellen im Bürgerkrieg“ – obwohl beispielsweise zehntausende extremistische Kämpfer aus dem Ausland herangekarrt wurden – ist nur durch eine massive, dauerhafte und extrem linientreue Propagandakampagne der eigenen Medienkonzerne möglich, die selbst härteste naturwissenschaftliche Beweise verneint.

Besonders wichtig ist hierbei die ständige Wiederholung der immer gleichen Lügen und die Simulation einer vermeintlichen Medienvielfalt. Die vielen „Quellen“ lassen dann allerdings immer das Gleiche verlauten. Propagandaforscher Professor Rainer Mausfeld sagt dazu:

„Beispielsweise steigt in vielen Kontexten tendenziell der gefühlte Wahrheitsgehalt einer tatsächlich falschen Aussage, je häufiger sie dargeboten wird, ein Effekt der massiv erhöht wird, wenn die Aussage aus vermeintlich unabhängigen Quellen wiederholt wird. Beispielsweise, wenn wir zur Ukraine oder zu Syrien morgens den Deutschlandfunk hören, dann die Süddeutsche lesen und uns abends noch die Tagesschau ansehen. Selbst dann, wenn wir uns dieses Effektes bewusst, sind wir ihm immer wieder erlegen“

Spendenkonto für die Gerichtsverfahren gegen den Stern/Bertelsmann-Konzern

Ein Kommentar

Kommentar hinterlassen