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Die Beichte der Maidan-Poetin

Ukraine-Konflikt: Halbreuige Rede der ehemaligen „Maidan-Poetin“, Jewgenia Biltschenko, zu Europa im Kongresshaus der tschechischen Hauptstadt Prag. Die vollständige Rede gibt es hier: „Alles, was Sie über die Ukraine wissen wollten, aber Angst hatten zu fragen„. Ein interessantes Zeitdokument. Ich mache mir die Version von Frau Biltschenko nicht zu eigen. Mit dem gewaltsamen Staatsstreich in Kiew hatte sie beispielsweiseweise grundsätzlich kein Problem. Ein Jahr später hätte es die nächste Präsidenschaftswahl gegeben.

„[…] An Sie wendet sich eine Person, die in ihrem Land als „Maidan-Poetin“ bekannt war. Die Poetin der sehr tragischen Ereignisse, die Hunderte und Tausende Menschen im ganzen Land das Leben kosteten – angefangen vom „Himmels-Hundert“ und bis zu Odessa und der Donbass-Region. Mein Gedicht „Wer bin ich?“ über die Menschen, die auf dem Platz der Unabhängigkeit ums Leben gekommen waren, wurde in sozialen Netzwerken verbreitet und in insgesamt 27 Sprachen übersetzt […]

Ich trage die Mitschuld daran, dass das aufrichtige Elan ukrainischer Menschen, ihr Drang gegen die Ungerechtigkeit von den proamerikanischen Kräften auf furchtbarste Weise ausgenutzt wurde, so dass es zum Bürgerkrieg, zu Zerstörungen und zum Neonazismus gekommen ist. […]

Unter den Kämpfern, denen ich half, gab es auch Mitglieder der in Russland verbotenen Organisation „Rechter Sektor“. […]

Als Volontärin besuchte ich solche Städte wie Rubeschnoje, Sewerodonezk, Lissitschansk, die offene Front bei Slawjansk und Donezk. Was ich dort gesehen und erfahren habe, hat mich erschüttert. Ich verstand, dass die Ukraine einen Bürger- und Hybridkrieg gegen die eigene Bevölkerung führt. […]

Und wenn wir (auch ich) einen solchen Gewaltakt quasi verdient haben, haben unsere friedlichen Menschen, unsere Mitbürger, die Einwohner von Donezk und Odessa gar nicht verdient, die jetzt aber emigrieren müssen – ob nach Europa oder nach Russland. Und viele von ihnen, darunter kleine Kinder, liegen jetzt in der Erde. […]

In Wahrheit bietet die globale Welt der Ukraine nichts außer der Wahl zwischen dem klassischen und dem liberalen Faschismus, wobei das Ziel verfolgt wird, Russland zu schwächen. Der Amerikanismus wendet in Bezug auf die Ukraine nicht nur Doppel-, sondern sogar Trippelstandards an, denn zunächst nutzte er den Nationalismus aus, um die Macht zu ergreifen, indem er ihn mit sentimentalem patriotischem Unsinn „schmückte“, und dann utilisierte der Amerikanismus den Nationalismus und bot sich selbst als Alternative an. Wer nicht zwischen der Geldbörse und dem Leben wählen will, riskiert, beides zu verlieren. […]“

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