Der Internetgigant Amazon sucht ein neues, zweites Hauptquartier. In Nordamerika soll es liegen, in den USA, Kanada oder Mexiko. Amazon bat Kommunen zum Standort-Casting für den voraussichtlich 50000 Mitarbeiter starken Komplex HQ2 und die Städte und Gemeinden antworteten mit einigen unmoralischen Angeboten, wie die Seattle Times berichtet.
Die Stadt Chula Vista in Kalifornien möchte Amazon gerne Land im Wert von 100 Millionen Dollar schenken und für die nächsten 30 Jahre Steuern im Wert von 300 Millionen Dollar erlassen. Der US-Bundesstaat New Jersey bietet Amazon 7 Milliarden Dollar, wenn der Internetgigant sein Zweithauptquartier in der Stadt Newark – der größten Stadt des Bundesstaates – baut. Fresno will Amazon bestimmen lassen, wofür der Hauptanteil von Amazons Steuern verwendet wird: 85% aller Steuern und Abgaben von Amazon an Fresno sollen dazu in einen Spezialfonds eingezahlt werden.
Der (negative) Clou aus Sicht eines Demokraten dürfte aber das Angebot der Stadt Chicago sein, welches der Journalist der Seattle Times, welcher den oben erwähnten Artikel über das „Amazon-Hauptquartier-Erntefest“ schrieb, zu Recht als „pervers“ bezeichnet: Chicago will Amazon die Einkommenssteuern der Amazon-Mitarbeiter schenken. Die Amazon-Mitarbeiter müssten ihre Steuern zahlen, aber diese würden nicht für Schulen, Straßen und dergleichen genutzt, sondern ihr Arbeitgeber Amazon bekäme diese Gelder geschenkt.
es ist alles so pervers …
und die ersten 100 Milliarden für den Amazonbegründer waren seine schwersten Milliarden. Die nächsten werden ihm leichter in den Schoß fallen …