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Spanien: Regierungspartei droht katalanischem Ministerpräsidenten mit Hinrichtung

Die Partido Popular (PP) – so etwas wie die spanische CDU/CSU – ist nicht nur eine Nachfolgepartei des faschistischen Franco-Regimes, sie knüpft offenbar auch gerne an Traditionen der spanischen Nazis an: Ein Sprecher der PP drohte, der Ministerpräsidenten Kataloniens „könnte wie Companys enden“ („que acabe como Companys“). Lluís Companys i Jover, katalanischer Regierungspräsident, wurde 1940 vom Franco-Regime nach einem Schnellgerichtsverfahren hingerichtet.

Die Drohung der spanischen Regierungspartei mit der Ermordung des aktuellen Ministerpräsidenten der spanischen Region Katalonien, Carles Puigdemont i Casamajó, analog zum Schicksal Companys in den vierziger Jahren, steht im Zusammenhang mit den Unabhängigkeitsbemühungen der Region Katalonien von Spanien, die seit Jahren laufen und mit einem Unabhängigkeitsreferendum am 1. Oktober 2017 ihren vorläufigen Höhepunkt erreichten. Die Abstimmung brachte eine große Mehrheit für die Unabhängigkeit, wurde aber schon zuvor von der spanischen Regierung für illegal erklärt. Einige Beobachter sehen auch einen Zusammenhang zwischen den sogenannten Knebelgesetzen der spanischen Regierung und dem katalanischen Separatismus.

Durch polizeiliche Maßnahmen und teilweise massive Polizeigewalt, die an die Bilder vom G-20-Gipfel in Hamburg erinnerten, versuchte die spanische Zentralregierung dennoch die Unabhängigkeitsabstimmung in Katalonien zu stoppen. Danach sagte der spanische Ministerpräsident Rajoy (PP) allerdings, es habe gar keine Abstimmung gegeben. Zur Zeit finden in Katalonien Demontrationen für den Verbleib in Spanien statt. Viele der Teilnehmer kamen allerdings in Bussen aus anderen Teilen des Landes. Ebenso gibt es Demonstrationen für die Unabhängigkeit oder gegen die Polizeigewalt.

Wikipedia zu Companys: „Lluís Companys i Jover (* 21. Juni 1882 in El Tarròs; † 15. Oktober 1940 in Barcelona) war ein katalanischer Rechtsanwalt, Politiker, Führer der Esquerra Republicana de Catalunya (ERC, Republikanische Linke Kataloniens) und katalanischer Regierungspräsident. Er wurde durch ein franquistisches Schnellgericht zum Tode verurteilt und sofort hingerichtet.“.

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Ein Kommentar

  1. „Der PP-Sprecher Pablo Casado lehnte aber weiter Verhandlungen ab. Es gäbe mit der katalanischen Regierung „nichts zu verhandeln“, die er „Putschisten des 21. Jahrhunderts nannte“. Mit Bezug auf den ehemaligen katalanischen Regierungschef Companys fügte er an, dass Puigdemont „wie dieser enden“ könne, der vor 83 Jahren die Unabhängigkeit ausgerufen habe. Man kann darin eine Androhung von Folter und Mord sehen. Der Chef der linksnationalistischen ERC ging nach dem Putsch der Franquisten und dem Ende des Bürgerkriegs nach Frankreich, wurde dort nach der Besetzung durch Nazi-Deutschland von der Gestapo verhaftet, an Spanien ausgeliefert, schwer gefoltert und schließlich erschossen.

    Anzumerken ist, dass sich Casados und Rajoys Volkspartei (PP) von diesen bestialischen Vorgängen nie distanziert haben, um einschätzen zu können, dass solche Worte ernst zu nehmen sind. So kann ein PP-Führer ohne jede Konsequenz, wie der ehemalige Innenminister Jaime Mayor Oreja, von der „außerordentlichen Annehmlichkeit“ der Franco-Diktatur sprechen und anfügen: „Warum sollte ich den Franquismus verurteilen, wenn es viele Familien gab, die ihn natürlich und normal erlebt haben.““

    https://www.heise.de/tp/features/Wird-die-Unabhaengigkeit-Kataloniens-am-Dienstag-erklaert-3853744.html

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