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Menschenjagd durch bewaffnete Rechtsextreme

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Ukraine: Einige deutsche Medien wie DIE WELT oder T-Online finden Gewalt durch brutale Schläger und mit Gewehren bewaffneten Nazis gegen Oppositionelle und gesamtukrainische Minderheiten offenbar ganz normal. Sie verharmlosen die Täter dabei als „Selbstverteidigungseinheiten“ und „Patrioten“. Das ist bester Nazi-Jargon aus dem Dritten Reich. Zusätzliches Bonbon: Die Schläger sind auch noch Anhänger der Regierung und diese übt ohnehin durch die geballte Macht des Staatsapparates sehr viel Druck auf Oppositionelle und die hier mehrheitlich russischsprachigen Bürger aus. Der konkrete Fall spielt im westukrainischen Odessa. Bei der Gelegenheit relativieren und vertuschen die genannten Medienanbieter „natürlich“ gleich noch das Massaker von Odessa, bei dem mindestens achtundvierzig Oppositionelle brutal von Regierungsanhängern ermordet wurden.

DIE WELT schreibt in dem Artikel zu den „Selbstverteidigungseinheiten“ des Bataillon Ajdar/Aidar: „Voller Genugtuung verkündet Todor Panewski den jüngsten Erfolg seiner dem Bataillon Ajdar unterstellten Selbstverteidigungseinheit in der ukrainischen Hafenstadt Odessa: Seine Leute hätten einen Anhänger der Separatisten gefasst, sagt Panewski. Er ist ein stämmiger Opernsänger und Kommandeur einer bewaffneten Gruppe Patrioten. ‚Wir stellen ihm ein paar Fragen, und dann übergeben wir ihn den Sicherheitskräften‘, erklärt er. Dabei schreitet er durch ein Gebäude, das sich seine Truppe zum Hauptsitz erkoren hat. Das malerische Odessa liegt zwar 500 Kilometer westlich der ostukrainischen Frontlinie, wo sich Regierungstruppen einen Zermürbungskampf mit prorussischen Separatisten liefern. Trotzdem herrscht auch hier in Odessa die Sorge vor einer neuen Front. Sie wird angetrieben von regelmäßigen Nachrichten über Festnahmen mutmaßlicher Abtrünniger, die zum prorussischen Lager wechseln.“.

Die Tagesschau schrieb am 29.09.2014 in dem Artikel „Blutige Kämpfe in der Ostukraine„: „Besonders berüchtigt ist das Bataillon AIDAR, zu dem rechtsgerichtete ukrainische Nationalisten gehören, von denen sich einige mit Hakenkreuzen und anderen Nazi-Symbolen schmücken, als Abzeichen auf der Tarnkleidung oder als Tätowierung auf dem Körper. Die Anführer und viele Mitglieder sind bekennende Neonazis und Mitglieder von rechtsextremen Gruppen. Die pro-russischen Separatisten haben heute angeblich weitere Massengräber entdeckt, mit insgesamt, so heißt es, rund 400 Leichen. Die Gräber befänden sich in Gebieten, die zuvor von der ukrainischen Armee und den Freiwilligen-Bataillonen kontrolliert worden waren, sagte der Separatistenführer Andrej Purgin. Eine unabhängige Bestätigung gab es dafür nicht.“.

Telepolis schrieb Anfang Juni 2015 in dem Artikel „Journalisten in Odessa leben gefährlich“ zur Lage in Odessa: „Verhöre, Durchsuchungen und Festnahmen von Journalisten. Über 50 Regierungsgegner in Haft. Gouverneur Michail Saakaschwili wird von Sondereinheit bewacht. Trotz verstärkten Polizei-Kontrollen und dem Einsatz von Spezial-Kräften ist die Lage in Odessa weiter angespannt. Die Opposition wagt sich nur selten und in kleinen Gruppen auf die Straße. Die Angst vor Übergriffen von Nationalisten und Sicherheitskräften ist groß. Die Unsicherheit wirkt sich auch auf den Tourismus aus. Urlauber bleiben weg. An den Stränden von Odessa ist wenig los.“.

Die Opposition hat Angst und tritt kaum in Erscheinung. Die Schläger machen (trotzdem oder gerade deswegen) Jagd auf sie. Und T-Online und DIE WELT sprechen von letzteren als „Selbstverteidigungseinheiten“ und „bewaffneten Patrioten“, die „in Sorge“ sind!

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