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Ukrainische Journalisten wegen Landesverrat verhaftet

Ukraine-Konflikt: Telepolis berichtet von zwei aktuellen Fällen, bei denen in der Ukraine einheimische Journalisten wegen angeblichem Verrat und Spionage verhaftet wurden. Beide hatten nicht entsprechend der Linie der ukrainischen Regierung berichtet und unabhängige Recherchen angestellt beziehungsweise gegen die Regierung protestiert. Daraufhin schlug der ukrainische Geheimdienst SBU zu und inhaftierte die „Störenfriede“. Hier die beiden Fälle:

Fall 1, Telepolis-Artikel vom 10. Februar 2015: „Ukrainischer Geheimdienst verhaftet ukrainischen Journalisten„: „In der Ukraine wurde nicht nur gerade beschlossen, Medien schließen zu können, die angeblich Propaganda für Russland oder die Separatisten senden, es wurde auch vom Geheimdienst SBU der ukrainische Journalist Ruslan Kotsaba wegen Spionage und Hochverrat am 7. Februar verhaftet, weil er in einem Video vom 17. Januar alle vernünftigen Menschen aufgefordert hat, die neue Mobilmachungswelle in der Ukraine zu boykottieren: ‚Das ist die Hölle, das ist Terror und muss gestoppt werden.‘ Am 8. Februar hatte seine Frau via Facebook auf seine Verhaftung aufmerksam gemacht.“

Fall 2, Telepolis-Artikel vom 13. Februar 2015: „Erneut Journalist in der Ukraine wegen Landesverrats verhaftet„: „Gestern wurde der 25-jährige Journalist Andrey Zakharchuk gleichfalls vom Geheimdienst verhaftet, der seit einiger Zeit rigoros gegen alle vorgeht, die der Abweichung verdächtig sind. Der Vorwurf nach dem Haftbefehl, so auch ukrainische Medien, er habe ‚ungenau über Ereignisse in der Ukraine‘ berichtet. Die Anklage lautet auf Verrat, worauf eine Gefängnisstrafe von 10-15 Jahren steht. Angeblich ermittelt die Staatsanwaltschaft auch wegen Spionage gegen den Journalisten und verdächtigt ihn, Unruhe zu stiften, aber das floss in den Haftbefehl nicht ein. Die Kyiv Post hat versucht, das Büro des Generalstaatsanwalts wegen einer Stellungnahme zu kontaktieren, aber dort blieb man bislang stumm.“

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