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Flint, USA: Einwohner mit giftigem Wasser versorgt

Zeit Online: „‚Es ist eine Erinnerung daran, dass wir nicht an der Grundversorgung unserer Bürger sparen dürfen‘, fügte Obama am Mittwoch hinzu. Tatsächlich waren es Sparpläne, die den Notstand verursachten: 2014 wurde die Wasserversorgung von Flint umgestellt. Statt das Wasser wie bisher aus Detroit zu beziehen, sollte es kostengünstig aus einem nahe gelegenen Fluss kommen. Dazu wurde es durch alte Rohre in die Stadt geleitet. Weil das Wasser nicht ausreichend behandelt wurde, löste es Blei aus den Leitungen – die 100.000 Bewohner der Stadt klagten vermehrt über schlechte Gerüche, Kopfschmerzen und Hautausschläge. Aber erst eineinhalb Jahre später, als der Staat eine Warnung veröffentlichte, erfuhren sie, dass sie verunreinigtes Wasser getrunken hatten.“.

World Socialist Website: „Auch wenn noch nicht alle Einzelheiten bekannt sind, gibt es bereits einige grundlegenden Fakten. Im April 2014 hatten Beamte der Stadtverwaltung beschlossen, das Trinkwasser für die Stadt künftig aus dem verschmutzten Flint River zu beziehen, nachdem die Wasserbehörde von Detroit höhere Gebühren gefordert hatte. Auf diese Weise hofften sie, fünf Millionen Dollar einzusparen. Durch die hohe Säurekonzentration im Flusswasser korrodierten die bleiernen Rohre der Stadt, die mineralische Schutzschicht löste sich, und das Wasser, das zehntausende Menschen zum Trinken, Reinigen und Baden verwenden, wurde mit Blei verseucht. Ein Ausbruch der Legionärskrankheit, der vermutlich durch bleiverseuchtes Wasser ausgelöst wurde, hat bereits zehn Todesopfer gefordert. Vor allem Kinder sind anfällig für Bleivergiftung, die zu Komata, Störungen der Bewegungskoordination, Hirnerkrankungen, geistiger Beeinträchtigung, ADHD, Verhaltensauffälligkeiten und Schäden an den Fortpflanzungsorganen führen kann. Körperliche Schäden und Hirnschäden sind dauerhaft.“.

SHZ: „Nach Einsparungen bei Wasserversorgung : Fast zwei Jahre giftiges Trinkwasser: Notstand in US-Stadt Flint. Menschen sind krank, Eltern sorgen sich um ihre Kinder. Jetzt kommt Hilfe von US-Präsident Barack Obama, aber ein Ende der Trinkwasser-Krise in der US-Stadt Flint ist nicht in Sicht.“.

National Geographic: Intimate Portraits of Flint Show Frustration, Fear, Perseverance

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