Stefan Niggemeier berichtet in dem Artikel „Warum der ZDF-Korrespondent eine Demo in Athen unmöglich richtig beschreiben konnte“ darüber, wie das ZDF bezüglich einer Demonstration in Athen die Unwahrheit sagte: Die große Demonstration wurde als Demo gegen die griechische Regierung dargestellt. In Wirklichkeit war es aber eine Demonstration für die Regierung. Ein riesiger Schnitzer, der nie ordentlich vom ZDF korrigiert wurde. Die Berichterstattung des ZDF reiht sich ein in eine fast durchgängige einseitige Berichterstattung der meisten Leitmedien zur Griechenlandkrise.
Vergleiche zur Griechenland-Berichterstattung auch: „‚Diesmal ist Berlin richtig zornig‘“ von Rudolf Stumberger in Telepolis, „Der totale Journalismus – Wie die Durchökonomisierung zum Rechtsruck führte“ von Gert Ewen Ungar bei Logon Echolon, „‚In 43 Jahren als Wirtschaftsforscher habe ich noch nie ein solches Konzentrat an blanken Lügen wahrgenommen‘“ bei Blauer Bote (bezugnehmend auf „Stephan Schulmeister: Der Weg in die Depression“ von Stephan Schulmeister bei profil.at, mit weiteren Links) oder „Die Fakten über Griechenland und der deutsche Qualitätsjournalismus“ von Heiner Flassbeck bei flassbeck-economics.de.
Bei den Kommentaren des Niggemeier-Artikels fällt einer auf, der einen Bezug zu einem weiteren Aspekt der Kritikunfähigkeit der deutschen sogenannten Leit- oder Qualitätsmedien herstellt: „Bei der ARD-/ZDF-Griechenlandkatastrophe komme ich auch schwer ins Grübeln, ob ich die öffentlich-rechtlichen Kolosse in Sachen Ukraine noch zu Recht gegen die ganzen ‚Lügenpresse‘-Anwürfe verteidigt habe.“.
Dieser eine Satz spiegelt schön wieder, wie „die Presse“ nicht nur kaum Selbstkritik übt (ein Bruchteil der „Fehler“ wird in kaum gelesenen Korrekturspalten und Blogs zugegeben), sondern darüber hinaus über die Gleichsetzung eines jeglichen Medienkritikers als Lügenpresseschreier und damit „natürlich“ als Rechtsextremen (da einige Pegida-Demonstranten den Ausdruck „Lügenpresse nutzten) und/oder irrem Verschwörungstheoretiker versucht, gebotene (oder auch nicht gebotene) Kritik von vornerein zu diskreditieren und mundtot zu machen.
Dieser Mechanismus – eine Art „Antisemitismuskeule“ der Medien – wurde im Ukraine-Konflikt etabliert und wird nun auch gerne in anderen Bereichen der politischen Berichterstattung angewandt. Die Kabarettsendung „Die Anstalt“ hat einen sehr schönen Sketch über diese Art von Angriffen gegen Medienkritiker und Personen mit „falscher Meinung“ gemacht („Mediale Meinungsmathematik„). Dem Niggemeier-Kommentator schwant langsam, dass man diese Meinungserpressung – „Entweder Du glaubst alles, was wir schreiben und senden oder Du bist ein Lügenpresse schreiender Irrer/Nazi“ – in ihrer knallharten Schwarz-Weiß-Malerei hinterfragen sollte, ist aber noch in ihr verhaftet und kann sich noch nicht ganz lösen. Das merkt man daran, dass er die Kritik an den Medien „‚Lügenpresse‘-Anwürfe“ nennt.
Ich frage mich ernsthaft: Wie wäre die heutige Situation der Medien und der Medienkritik, hätte es nicht den rechtsextremen Pegida-Haufen um Lutz Bachmann gegeben, der mit Parolen, wie sie in den Jahren zuvor auch bei Spiegel, Focus, BILD und co auf der Titelseite standen, ein paar tausend Menschen zu ausländerfeindlichen Protesten auf die Straße lockte, von denen ein paar wiederum „Lügenpresse“ schrieen? Ist das nicht ein verdammt großes Glück für die Medien, dass diese Bachmann-Truppe gerade auftauchte, als die Stimmung im Ukraine-Konflikt und generell gegenüber den Medien zu kippen drohte und dass man alle Medienkritiker mit Pegida in einen Hut werfen konnte?
Ein riesiger, fast unglaublicher „Zufall“, der die Medienmeinungsmacht gerettet hat (Ob eine Denunzierung alleine als Verschwörungstheoretiker noch funktioniert hätte?). Die Medien produzieren Fehler – wie sie es manchmal nennen – oder Propaganda – wie einige Kritiker sagen – am laufenden Band und man muss heutzutage froh sein, wenn sich überhaupt ein Journalist kritisch damit befasst. Wie eben Niggemeier in seinem Blog zu der oben genannten ZDF-Falschberichterstattung zur Griechenland-Thematik. Davon, dass über die Ukraine-Russland-Krise – sicher das krasseste Themengebiet mit einseitiger und manipulativer Berichterstattung – kritisch berichtet wird, ja, dass keine Propagandameldungen verbreitet werden, davon kann man nur träumen. Genauso, wie man nur davon träumen kann, bei einem Hinweis auf einen Fehler zu dieser Berichterstattung oder bei einer Nachfrage NICHT als „Putin-Troll“ und Agent des Feindes behandelt, beschimpft und bekämpft zu werden.
Ist das wirklich die Medien- und Meinungswelt, in der wir leben wollen?
„Ist das wirklich die Medien- und Meinungswelt, in der wir leben wollen?“
Ganz sicher nicht!
Es ist schon wieder eine mediale Frechheit alle Lügenmedien-Äusserungen in die rechte Ecke stellen zu wollen! Womit eine Propaganda durch eine andere Propaganda gestützt werden soll. Denn Medien wollen alle „Lügenmedien“ rufenden Menschen in die „rechte“ Ecke stellen. Was natürlich wieder ein Angriff auf ehrliche Menschen ist!
Wir brauchen gar kein Propagandaministerium mehr, die Medien lügen freiwillig im Sinne des Staates. Wir leben in einer „Parteiendiktatur“ mit freiwillig gleichgeschalteten Medien! Die sogenannte „vierte Gewalt“ als Kontrolle und Information über den Staat gibt es in der BRD nicht mehr! Spätestens seit der Merkel-Machtergreiffung 2005 haben sich unsere Medien rückwärts rechts zu Medien der Merkel-Diktatur entwickelt. Kritische Kommentare werden erst gar nicht zugelassen oder aber wegzensiert! Aber dem Wohlstandsbürger, der morgens seine „BLÖD“ liest interessiert das alles nicht mehr – die Medien haben fast ganze Arbeit mit ihrer Propaganda geleistet.
Niggemeier ist faktisch Scheinopposition, wobei primär nicht von Relevanz sein dürfte, ob er sich dessen bewußt ist. Für den anstrengenden Pubär Lobo gilt selbstredend selbiges.
Und was Pegida betrifft: Intendant I.M. Rex Bachmann versteht sich mitsamt seinem ‚Pegida‘-Theater ebenso als manipulatives Element der selbstauserwählten Herrschaft. Sehr gern auch unbewußt — n2k! Die sächsischen Laiendarsteller wider Willen sind hierbei freilich außen vor. Das Gros derer nutzt die Möglichkeit, jenes den letzten renitenten (und damit zu diffamierenden) und, im weitesten Sinne noch geistig gesunden Volksteilen zur Verfügung gestellte Ventil. Über die wirklich relevanten Fragen, herrscht in Sachsen Klarheit. Das hat nicht zuletzt Pegida noch einmal bewiesen, wenngleich auch eher unfreiwillig. Aber merkt ja keiner, dafür sorgen die Lizenpressen in altbekannter Manier schon! Soweit auch nicht ungewöhnlich, schließlich ist das deren oberste Prämisse. Nur hat man das, insbesondere in den gründlichst umerzogenen deutschen Landen, noch nicht begriffen. Dem Autor ist zu Gute zu halten, daß er die msmediale Darstellung Pegidas als vermeintliches Echo der vorher gefahrenen Agitation durch die MSM klar erkannt und benannt hat. Blöd für die MSM, daß ihnen hierbei aber auch gar nix anderes zur Verfügung stand. Über den maßgeblichen Teil der Positionen Restdeutschlands wird systembedingt kein Wort verloren.
Am Rande sei erwähnt, daß der Muselmann in Sachsen weder als Problem, schon gleich gar nicht aber als Feind begriffen wird. Viel mehr weiß man dortens nicht erst seit Goethe: Übermaß zeugt Schmerz.
Aber auch der Unsinn vom ‚christlich-jüdischen‘ Abendland dürfte auf die Kappe hiesiger Dienste gehen. Vergleichbar mit der ‚Bomberjacke‘.
‚Pegida‘ scheint das höchste der Gefühle zu sein, was in der Bananenrepublik Quasiland der fußvölkischen Renitenz an Raum und Rahmen zugestanden wird.
Und da is dor Sachse ehm erfahrungsgemäß recht anspruchslos, bescheiden sowieso, und freilich kennt er den Stellenwert von derlei Parolen, Motti und Titel noch bestens aus jüngster Vergangenheit..
And again: The Germans have much to unlearn.