Rückgratlosigkeit, vorrauseilender Gehorsam, politische Komplizenschaft, Sympathie für den Überwachungsapparat? Was auch immer Volker Herres – Programmdirektor des Ersten Deutschen Fernsehens – geritten hat, sein Veto einzulegen und damit eine Brennpunkt-Sendung über den NSA-Skandal zu verhindern, das Ergebnis ist eine Schande für die öffentlich-rechtlichen Medien und eine Gefahr für die Demokratie, wie wir sie kennen.
„Die Chefredakteure der ARD hatten sich in ihrer täglichen Schaltkonferenz um 14 Uhr dafür ausgesprochen, diesem besonderen Nachrichtentag auch durch eine Sondersendung gerecht zu werden. Einstimmig sprachen sie sich dafür aus, nach der 20-Uhr-„Tagesschau“ einen „Brennpunkt“ ins Programm zu nehmen. Doch Volker Herres, der Programmdirektor des Ersten, dessen Zustimmung dafür erforderlich ist, legte sein Veto ein – und sorgte damit auch intern teilweise für Fassungslosigkeit.“, schreibt die FAZ in dem Artikel „Das Wetter ist wichtiger“.