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Wir alle sind Rubikon!

Ist diese Welt überhaupt noch zu retten?, fragen sich viele. Wir meinen ja — und laden zur Mitarbeit ein!

Liebe Leserinnen und Leser des Rubikon,

von Alex Cary stammt folgende treffende Beobachtung:

„Das Zwanzigste Jahrhundert kann durch drei bedeutende politische Entwicklungen charakterisiert werden: durch die Zunahme von Demokratie, durch die Zunahme institutioneller Macht und durch die Zunahme von Propaganda, die dazu dient, jene institutionelle Macht vor der Demokratie zu schützen“.

Eine Demokratie gegen die Interessen der Bevölkerungsmehrheit zu organisieren, ist kein leichtes Unterfangen. Versuchen Sie es mal!

Sie wollen permanent von unten nach oben verteilen, Fleißige dazu zwingen, den Vermögenszuwachs einer Minderheit von Superreichen zu finanzieren. Sie wollen Arbeitnehmer zu unbezahlter Mehrarbeit antreiben, dadurch Arbeitslosigkeit inszenieren und die Arbeitslosen gnadenlos drangsalieren. Sie wollen die Steuergelder Ihrer Bürger in unnötige und gefährliche Kriege „investieren“, die überdies den Terror ins eigene Land holen. Sie wollen Demokratie mit einem Personal gestalten, das abwechselnd verschiedene Nuancen desselben demokratiefeindlichen Elitegeistes verkörpert.

Normalerweise – das liegt nahe – würden die Bürgerinnen und Bürger Sie mit einem solchen „Programm“ hochkant rauswerfen und gerechtere Verhältnisse schaffen. Wenn Sie die Plutokratie also gegen Angriffe verteidigen wollen, brauchen Sie zwei Brandmauern. Eine davon ist körperlicher Natur – Sie ersticken mögliche Proteste einfach durch Gewalt mittels eines immer perfekteren „Sicherheitsapparats“.

Die zweite Brandmauer – der ersten vorgelagert – bilden die Medien. Diese entlasten die Sicherheitskräfte im Vorfeld, indem Sie beharrlich die Köpfe der Menschen bearbeiten. Die Bürger werden so außerstande gesetzt, politische Veränderungen überhaupt zu wollen. Medien beschäftigen die Menschen täglich mit Nichtigkeiten und Schaukämpfen zwischen neoliberalen Glaubensbrüdern und -schwestern. Meinungen, die dem herrschenden „Wertekanon“ widersprechen, werden im Vorfeld in den Redaktionen aussortiert und überschreiten gar nicht erst die Wahrnehmungsschwelle der meisten Konsumenten.

„Kleine gallische Dörfer“ in der Medienlandschaft

Hier kommen alternative und unabhängige Medien ins Spiel. Die große Lücke im geistigen Sicherheitsnetz der Demokratieverächter stellt das freie Internet dar. Dessen Freiheit ist zwar auch bedroht, aber im Augenblick ist die Gründung unabhängiger Plattformen möglich, wenn viel Idealismus, Durchhaltevermögen, etwas Glück und eine starke Gemeinschaft vorhanden sind. Alternative Medien stellen schon durch ihr bloßes Vorhandensein einen großen Wert da, da sie den herrschenden Narrativen den Nimbus der Alternativlosigkeit rauben. Sie sind die „kleinen gallischen Dörfer“ der Medienlandschaft.

Die Zerstörung, die das neoliberale Projekt anrichtet – in den verarmten und von Krieg überzogenen Regionen, an unserer Umwelt, aber vor allem auch in den Seelen der Menschen – sind jedoch so schlimm geworden, dass es nicht mehr genügen kann, dass sich eine idealistische Minderheit selbst treu bleibt.

Es reicht nicht, wenn sich machtlose Außenseiter gegenseitig fürs Rechthaben beglückwünschen. Die kritischen Kräfte und ihre humanen Werte müssen so erstarken, dass ein Politikwechsel und eine soziale Umgestaltung unseres Wirtschaftssystems möglich werden, dass Kriege verhindert, Umweltschäden rückgängig gemacht und der Sicherheitswahn durch eine neue Kultur der Freiheit abgelöst werden können.

Um diese verantwortungsvolle Aufgabe zu erfüllen, um sich in einem widrigen Umfeld nicht nur zu behaupten, sondern weiter an Bedeutung zu gewinnen, brauchen alternative Medien den Zuspruch ihrer Leserinnen und Leser. Das vielfach ermutigende und liebevolle Feedback, das wir bekommen, hilft uns, im anstrengenden Alltagsgeschäft nicht den Faden und nicht den Mut zu verlieren.

Eine Kultur des kritischen Journalismus unterstützen!

Leider ist auch in einem antikapitalistischen Umfeld Geld keine ganz unwichtige Größe. Gerade weil wir auf Werbung konsequent verzichten, weil wir in keiner Weise käuflich sind und aus dem Klickverhalten unserer Leserinnen und Leser keine Ware machen wollen, sind Spenden unsere Existenzgrundlage. Sie sichern die Qualität unserer Arbeit, schützen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Burnout und Selbstausbeutung. Sie haben uns bis hierher geholfen, unseren Mitarbeiterstamm zu erweitern und es relativ vielen kreativen, kritischen Menschen zu ermöglichen, zumindest einen Teil ihres Lebensunterhalts mit dieser wichtigen Arbeit zu bestreiten.

Wir helfen so, eine Kultur des kritischen Journalismus zu fördern, die – bei allem Ärger über die Fehlentwicklungen in der Politik – auch Freude machen darf und nicht automatisch mit Einkommensarmut einhergehen sollte.

Jens Lehrich, der durch seine großartigen Videobeiträge und Interviews so etwas wie das Gesicht des Rubikon geworden ist, macht in dieser kurzen Ansprache deutlich, warum man auch in der „alternativen“ Szene durchaus über Geld sprechen darf:

Es geht nicht nur um uns, den Rubikon. Wer alternative Medien finanziell unterstützt, die sich – jedes auf seine Art – einer wahrhaftigen Berichterstattung, dem Frieden, der sozialen Gerechtigkeit, dem Kampf gegen Zensur und der Befreiung von Bevormundung widmet, trägt entscheidend zu einer notwendigen Trendwende im „Zeitgeist“ bei, die sich dann auch in politischen Veränderungen manifestieren kann. Unterstützen Sie Medien wie:

Wir neiden diesen Magazinen nicht ihren Erfolg und ihre Spendengelder. Ein journalistisches Projekt allein genügt ohnehin nicht, um einen entscheidenden Einfluss auszuüben. Vielmehr ist es wünschenswert, dass verschiedene „Milieus“ und politische Peer-Groups angesprochen werden.

Zusammenführen statt spalten!

Spenden Sie bitte auch an uns, also Rubikon, weil genau dies unsere Stärke ist: Wir versuchen nicht zu spalten, sondern, wo es geht, zusammenzuführen. Unser besonderes Kennzeichen ist eine außergewöhnlich große Bandbreite an Meinungen, ist Toleranz, die mehr bedeutet als einander nur zu „ertragen“. Vielmehr wünschen wir uns, dass Menschen sehr unterschiedlicher politischer Prägung beginnen, einander wirklich zuzuhören und voneinander zu lernen.

Statt „Wie kann ich meinen Gegner rhetorisch besiegen?“ sollte das Motto lauten: „Lesen wir doch erst mal ohne Vorurteile, was er oder sie zu sagen hat – vielleicht sind wir zusammen schlauer“. Eine politische Richtung hat nur selten die ganze Wahrheit für sich gepachtet.

Kleine Überzeugungsgemeinschaften, die sich gegen abweichende Nuancen der „Wahrheit“ verschließen, werden zu schwach sein, um das politische Geschehen zu beeinflussen . Und so mancher beginnt erst mit dem Rubikon in eine geistige Welt einzutauchen, die ihm vorher fremd war. Nur gemeinsam können die humanen, die friedliebenden und an Aufklärung interessierten Kräfte etwas bewegen. Und nicht nur Menschen verschiedener Meinungen sollten zusammenhalten – auch Redaktion und Rubikon-Mitarbeiter, Autoren und Leser sollten an einem Strang ziehen.

Leider hängt vieles auch am Geld, weshalb wir darum bitten, uns zu Weihnachten eine vielleicht etwas größere Spende zukommen zu lassen.

Bücher unserer Beiratsmitglieder zu gewinnen

Jeder, der in der Zeit unserer „Weihnachtspause“ — also in der Zeit vom 22. Dezember 2018 bis 14. Januar 2019 — eine neue Dauerspende tätigt, hat die Chance, das jeweils aktuellste Buch eines unserer Beiratsmitglieder zu gewinnen und zu Jahresbeginn im Briefkasten zu haben.

An der Aktion nehmen teil:

Möchten Sie an unserer Gewinnaktion teilnehmen, hinterlassen Sie beim Tätigen Ihrer Dauerspende im Spendenformular bitte im Feld „Nachricht“ den Namen des gewünschten Autors sowie den Buchtitel für uns.

Warum ich beim Rubikon mitmache?

Der Rubikon – das ist nicht nur die Vision eines Einzelnen, Jens Wernicke, und ist auch nicht nur das Werk der Redaktion. Viele arbeiten engagiert mit – in den für Leserinnen und Leser sichtbaren Bereichen, aber auch in den nicht weniger wichtigen „unsichtbaren“ wie dem Korrektorat, im Übersetzungsteam und dem IT-Support. Hier erzählen einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, warum sie gern dabei sind.

„Warum ich für den Rubikon schreibe? Im allgemeinen Sprachgebrauch bezeichnet das Übertreten des Rubikons den ‚Point of no Return‘. Diesen Punkt haben wir so oder so schon überschritten. Es liegt einzig an uns, in welche Richtung sich das Geschick der Welt bewegt. Hitze, Dürre und Trockenheit erleben wir nicht nur ökologisch, sondern auch im gesellschaftlichen Diskurs.
Die Debatten im immer kleiner werdenden Raum des Sagbaren sind erhitzt. Erhitzt wie die verbalen Gewehrläufe, aus denen toxische Wörter gegen Andersdenkende geschossen werden, auf Menschen, die das ‚Falsche‘ sagen, das ‚Falsche‘ glauben, nicht das Gleiche glauben oder mit den ‚falschen‘ Personen sprechen. Der Knall, mit dem die Wörter geschossen werden, ist so ohrenbetäubend, dass die Gegenstimme und die von ihr vorgetragenen Argumente gar nicht mehr gehört werden.
Dürre und Trockenheit erleben wir in der Eintönigkeit der Diskurswüste, in der die einst bunte, vielfältige Botanik unterschiedlicher Meinungen zu einer Monokultur verkommt, die den Boden vergiftet und unfruchtbar macht. Gleichzeitig entsteht in dieser Hitze eine Fata Morgana der Mainstreampresse, die uns ein trügerisches Bild der Wirklichkeit liefert.
Der Rubikon und ich haben am gleichen Tag Geburtstag. Und so fließt seit dem 24. März 2017 ein kleines, immer größer werdendes Rinnsal Wasser durch die ausgetrockneten Furchen im Wüstenboden. Ein Fluss entsteht. Der Rubikon. In seinem Wasser und an dessen Ufern erwächst neues Leben in der Diskurslandschaft. Es kommt wieder zu einer Artenvielfalt. Und wir lernen wieder mit unterschiedlichen Standpunkten zu leben und sie zu respektieren. Zugleich verstehen wir es aber auch, Meinungen von als Meinung getarnten Ressentiments und Aversionen rassistischer sowie sexistischer Natur zu unterscheiden!
Darum schreibe ich für den Rubikon! Jeder Autor, jeder Artikel und jede Zuschrift der Leser sind je ein Tropfen dessen, was in der Summe diesen reißenden Fluss bildet. Und dieser Fluss spülte den aufgelaufenen Segelschiffen, auf deren Segeln unsere Meinungen gedruckt stehen, wieder Wasser unter den Bug und ermöglichte es ihnen, weiter zu segeln. In eine schöne und lebenswerte Zukunft!
Darum schreibe ich für den Rubikon!“

Nicolas Riedl, Jugend-Redaktion

„Mir geht ein friedliches Miteinander der Menschheit in all ihrer Vielfalt sehr nah. Rubikon begeisterte mich beim ersten Lesen einesArtikels von Jens Wernicke zur Frage, ob die Welt noch zu retten sei. Auch die schlichte Ästhetik der Seite und die Bilder zu den Artikeln sprachen mich sehr an. Ich schrieb Jens Wernicke eine Dankesmail für seine Arbeit und nach einem kurzen Austausch begann auch ich für den Rubikon zu schreiben. Nicht über Kriegslügen, Mord und Totschlag, sondern über die gleichzeitig existierenden hoffnungsvollen Facetten des Lebens.
Ich lernte andere Menschen kennen, mit denen wir zusammen die Mutmach-Redaktion betreiben, und seitdem fühlt sich mein Leben so sinnvoll an wie nie zuvor. Ich spüre richtig, wie wir als Menschheitsfamilie zusammenwachsen können, weil wir dank Rubikon eine Reichweite haben, über die viele weitere, mutmachende Menschen zu uns stoßen. Ich hatte den Einfluss eines Mediums wie Rubikon und auch meines eigenen Handelns völlig unterschätzt. Rubikon – unsere Team-Arbeit zwischen Autoren, Redakteuren, Korrektorat, Übersetzern, IT-Technikern und Lesern – und unser aller gemeinsames Wirken bestärkt mein Vertrauen in die Macht der Menschlichkeit.“

Elisa Gratias, Mutmach-Redaktion

„Ich möchte mit meinem Engagement beim Rubikon die Menschen unterstützen, die sich mit all ihrer Kraft dafür einsetzen, dass unsere Kinder und Enkelkinder eine friedliche, gesunde und glückliche Zukunft erleben dürfen. Für mich ist es wichtig, dass Menschen die Möglichkeit haben, sich unabhängig und in einem breiten Meinungsspektrum zu informieren. Ich möchte dazu beitragen, dass es überhaupt noch möglich ist, von der durch die wenigen großen Medienhäuser vorgegebenen Meinung abweichende Ansichten und Informationen zu lesen – um sich ein eigenes Bild und eigene Gedanken machen zu können. Viel Wissenswertes erreicht die Menschen nicht, da es in Zeitungen und Fernsehen einfach nicht stattfindet.“
Jana Pfligersdorffer, Korrektorat

„Wichtig beim Rubikon ist für mich die Breite der Themen, die bearbeitet werden können. Nirgendwo lauert um die Ecke die Gedankenpolizei. Inhalte, die mir wichtig sind, wie die verheerenden ökologischen Schäden und Menschenrechtsverletzungen bei der Herstellung, Nutzung und Entsorgung der digitalen Geräte und der digitale Überwachungskapitalismus, haben auf Rubikon Platz und erreichen eine breite Leserschaft. Deshalb arbeite ich mit.“
Wolfgang Romey, IT-Abteilung

„Ich arbeite für den Rubikon, weil wir als mündige Bürger Informationsvielfalt brauchen, um uns selbst ein Bild der „Wirklichkeit“ zu machen. Und weil die Freiheit des Andersdenkenden niemals beschnitten werden darf. Und weil die einzige Bezahlung, die viele von uns für unsere Mitarbeit bekommen, die ungemein befriedigende Gewissheit ist, zur Informations- und Meinungsvielfalt beizutragen.“
Gabriele Herb, Übersetzungsteam

„Ich bin froh, Teil des Rubikon-Übersetzungsteams sein zu dürfen. Bei dieser Tätigkeit gibt es viele Aspekte, die ich schätze: Mit jedem Artikel kann ich sowohl meine übersetzerischen und sprachlichen Fähigkeiten als auch meinen Wissenshorizont erweitern und gleichzeitig meinen Beitrag zur Überwindung von Grenzen und zur Stärkung einer internationalen Friedensbewegung leisten.“
Melina Cenicero, Übersetzungsteam

„Ich engagiere mich bei Rubikon, um die zu unterstützen, die den Mut haben, hinter die Kulissen zu schauen. In dieser Zeit der Apokalypse, des Schleier-beiseite-Schiebens, möchte ich meinerseits Mut machen, dort hinzuschauen, wo alles anfängt: bei sich selbst.“
Kerstin Chavent, Mutmach-Redaktion

„Die Rubikon-Jugendredaktion gibt mir die Möglichkeit, auf den dringend notwendigen Bewusstseinswandel hinzuwirken, der für das Fortbestehen von Mensch und Natur unabdingbar ist. Sie gibt der jungen Generation ein Sprachrohr, um ihre Meinung und ihren Protest zu äußern. Das unterscheidet den Rubikon von anderen Medien, welche die Jugend erst nach einer anständigen Gehirnwäsche zu Wort kommen lassen.“
Felix Feistel, Jugend-Redaktion

„Ich mache beim Rubikon mit, weil wirkliche Demokratie keinen engen, einheitlichen Meinungskorridor braucht, sondern wirkliche Debatte; weil sie nicht nur den Teil einer Geschichte braucht, der ins gewollte Narrativ passt, sondern die ganze Geschichte. Rubikon tut etwas dafür.“
Natalie Wöhler, Korrektorat

„Ich mache beim Rubikon mit, weil er immer wieder interessante Einblicke und Perspektivenwechsel bietet.“
Mikhail Babaev, Übersetzungsteam


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