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Die Gesinnungshatz

Friedensforscher Tim Anderson verliert wegen „Beleidigung“ Israels seine Lehrberechtigung.

Tim Anderson erklärte mir, dass er verschiedene Male aufgefordert worden war, sich öffentlicher Kommentare zu enthalten, was er konsequent ablehnte. Er wurde während der letzten 18 Monate immer wieder unter Druck gesetzt, seine Meinung nicht öffentlich zu machen. Dabei wurden seine Fakten nie bestritten, nie wurde eine These widerlegt.

Tim Anderson:

„Diese Beschwerden während der letzten 18 Monate waren lächerlich und absurd. Meiner Meinung nach repräsentieren sie ein ungewöhnlich aggressives Regime politischer Zensur, auf die sich keine anständige Universität einlassen sollte“ (104).

Tim Anderson sagt, dass die meisten der Beschwerden seine Kritik an der Kriegspropaganda gegen Syrien, den Irak und Palästina betrafen. Er erklärt, dieser Versuch der Bevormundung verletze die Regeln der „intellektuellen Freiheit“ einer Universität, da diese auch „den Ausdruck unpopulärer oder kontroverser Ansichten“ erlauben, „ohne dass sich Mitarbeiter in schikanöser, herabwürdigender oder einschüchternder Weise dagegen engagieren“.

Er betonte, dass er keine Beschimpfungen oder unbegründete Kritik verbreite, aber unehrliche Propaganda scharf kritisiert, wenn dies gerechtfertigt ist. Anderson erklärt, er lehne den Versuch politischer Zensur als prinzipienlos ab.

Den diversen Versuchen, Tim Anderson einen Maulkorb zu verpassen, folgte nun also die Suspension. Als akuter Grund wurde eine Grafik über Israels Aktionen bei dem letzten Angriff von Gaza genannt, die angeblich die Fahne Israels mit einem Hakenkreuz darstellen soll (103).

Die Abbildung eines Hakenkreuzes ist in Australien – entgegen deutschen Regelungen – nicht verboten. Daher wird in erster Linie im Kündigungsschreiben auf folgendes abgehoben: „die Abbildung des veränderten Bildes einer Flagge Israels in ihrem Twitter- und Facebook-Konto und Lehrmaterialien ist respektlos und beleidigend“.

Die Angaben auf dem Bild wurden nicht bestritten, das heißt, auch nicht die Tatsache, dass 75 Prozent der 1.088 durch Israels Armee getöteten Palästinenser Zivilisten waren, aber nur 6 Prozent der 51 getöteten Israelis. Die bemängelte Folie sagt aus:

„Die Geschichte: Palästinensische Angriffe auf Israel werden oft als „wahllos“ kritisiert. Unabhängig ermittelte Daten aus dem Angriff Israels auf Gaza (Operation Protective Edge) geben jedoch ein besseres Bild. Eine Lektion über Methoden: 1. Unabhängig ermittelte Beweise identifizieren, 2. Vorsicht walten lassen vor Behauptungen der moralischen Äquivalenz, die Annahmen beinhalten, 3. Sowohl die Ziele als auch die Aktionen der Parteien sind wichtig. (…)

Die EU verurteilte das ‚rücksichtslose Abschießen von Raketen auf Israel durch die Hamas und militanter Gruppen im Gaza-Streifen, die direkt Zivilisten verletzten‘; Ban Ki Moon: ‚Hamas Raketen haben wahllos Israel getroffen‘; Die New York Times: ‚Hamas begeht Kriegsverbrechen durch das rücksichtslose Abfeuern von Raketen‘.

Israelische Opfer: ‚Gesamtzahl der Soldaten von Israels Armee während der Operation Protective Edge beläuft sich auf 48‘ (United with Israel); ‚Zwei israelische Zivilisten und ein thailändischer Landarbeiter wurden ebenfalls getötet‘ (SMH, 27/7)

Palästinensische Opfer: ‚Der Sprecher des Gesundheitsministeriums von Gaza sagte, dass während der letzten 21 Tage insgesamt 1.088 Palästinenser getötet und 6.470 verletzt wurden. Von den Toten waren 251 Kinder und 50 alte Menschen, während 1.980 Kinder und 259 Senioren verwundet wurden.‘ (+972).“

In dem mir vorliegenden Kündigungsschreiben wird auch bemängelt, dass Tim Anderson Ausbildungsmaterialien in einem öffentlichen Forum wie Facebook veröffentlichte und Universitäts-Seminare auf Webseiten bewarb, die mit dem „Centre for Counter Hegemonic Studies“ in Verbindung stehen. Wie man dem Namen entnehmen kann, wendet sich dieses offensichtlich gegen die hegemoniale durch die USA dominierte Weltordnung.

Es ist ein weiterer Versuch, Kritik an Verbrechen westlicher Politik aus den Reihen der Wissenschaft zu unterdrücken und solchen Wissenschaftlern einen Schuss vor den Bug zu geben, die vielleicht mit dem Gedanken spielen, auch öffentlich dem Narrativ des Establishments zu widersprechen, und das nicht erst nach Jahrzehnten in wenig gelesenen wissenschaftlichen Publikationen.

Wer gegen diese offensichtliche Form der Zensur ist, mit der ein kritischer Geist mundtot gemacht werden soll, ist gut beraten, die Texte von Tim Anderson zu lesen. Dann kann er auch gerne wissenschaftlich und faktenbasiert widersprechen. Wer mehr tun will, der folgt ihm auf Twitter (@timand2037) und schickt vielleicht sogar eine E-Mail an seine Universität (dvc.provost@sydney.edu.au), in der er sich für die Wiedereinsetzung von Tim ausspricht.

Damit der Leser begreift, warum man verhindern will, was Tim Anderson sagt, hier ein Auszug aus meinem jüngsten Buch „Schattenkriege des Imperiums – Die Zukunft Palästinas“ (1), zu dem Tim Anderson Texte verfasste.

Die Zukunft Palästinas

Tim Anderson

Die Situation Palästinas wird oft mit den Vorurteilen eines ‚religiösen Konfliktes‘, ‚hilflosen Opfern‘ und ‚Terrorismus‘ dargestellt. Keines dieser Klischees hilft aber, die Situation zu verstehen. Dabei ist sie gar nicht kompliziert.

Die Wurzeln des Konfliktes liegen in dem traditionellen Projekt der Kolonialisierung, die von Großbritannien und den USA unterstützt wird. Es wird verschlimmert durch öffentliche Brutalität und fortwährende Enteignung und unrechtmäßige Besitzergreifung. Die letzten sieben Jahrzehnte eines grausamen Konfliktes und damit einhergehender Gewalt, weisen Strömungen und Gegenbewegungen auf; im Prinzip solche einer ethnischen Säuberung und dem Widerstand dagegen. Ein richtiges Verstehen dieser Strömungen hilft uns zu erkennen, welche Aussichten für ein demokratisches und friedliches Palästina bestehen.

Trotz Jahrzehnten brutalisierender Angriffe, ist der palästinensische Widerstand nicht weniger geworden oder sogar verschwunden. Tatsächlich gibt es mitten in einer anscheinend aussichtslosen Situation einige Hoffnungsschimmer. Die Grenzen des Nordens und Südens hatten der Expansion des sektiererischen Staates durch den Widerstand in Gaza und im Südlibanon Einhalt geboten.

Inzwischen bleiben die Menschen Palästinas in den besetzten Territorien auf ihrem Land und widerstehen standhaft (sumud), während die neuen Kolonisten jede Besitzergreifung palästinensischen Landes bejubeln. Drei Generationen des Widerstandes gestalten jetzt die sozialen Beziehungen.

Auf der einen Seite gibt es Konflikte und Gewalt, gekoppelt an polarisierende koloniale und antikoloniale Denkweisen. Auf der anderen Seite existiert eine seltsame Atmosphäre der Normalität in den wichtigen arabischen Städten – Ramallah, Hebron und Nablus – Inseln in einer Landschaft der Zäune, Mauern, nach Rassen getrennten Zonen, Zubringerstraßen und Armeebasen. Dutzende von Mauern überall in der Westbank schützen die Kolonien der Zionisten.

Anders als in Jerusalem, das ein scharf von der Polizei überwachtes „gemischt rassistisches Gebiet“ ist, läuft das Leben in den arabischen Städten ohne große Präsenz Israels während des Tages ab. Jedoch kommen die Sturmtruppen in der Nacht.

Dieser Text berücksichtigt die Aussichten für ein demokratisches Palästina, indem die Grundlagen des Staates Israel überprüft werden, zu denen auch seine rassistische Ideologie gehört, der palästinensische Widerstand, die ‚moralische Äquivalenz‘ und die reformistischen Argumente des ‚linken Zionismus‘, und schließlich die Chancen für ein demokratisches Palästina. Die Schlussfolgerung ist nicht pessimistisch.

Die europäische Kolonie in Palästina

Es ist unnötig, zu viel Zeit damit zu verschwenden, ob der jüdische Staat Israel ein rassistisches Apartheid-System ist. Es kann keinen Zweifel geben, dass der Staat auf einem ‚Rassen‘-Privileg aufgebaut ist, das vollständig ausgebaut wurde, hin zu einem Apartheidsystem mit fortwährender ethnischer Säuberung.

Die Gruppe Adalah (2) zum Beispiel hat mehr als 65 Gesetze dokumentiert, die Israel zu einem rassistischen Staat machen. Der jüngste maßgebende Bericht der Vereinten Nationen – durch die US-Rechtsanwälte Richard Fald und Virginia Tilley (3) – machen deutlich, dass Israel tatsächlich ein Apartheid-Staat ist, und daher Verbrechen gegen die Menschlichkeit begeht. Falk und Tilley schlussfolgern, „die Situation in Israel und Palästina stellt eine nicht wahrgenommene Verpflichtung der organisierten internationalen Gemeinschaft dar, einen Konflikt zu lösen, der teilweise durch ihre eigenen Aktionen verursacht wurde.“

Während die Palästinenser eine frühe Geschichte besitzen, mit der Stadt Jericho, die vor vielleicht 10.000 Jahren gegründet worden war, und mit der Eroberung der heiligen Stadt Jerusalem durch eine Reihe unterschiedlicher Imperien im Verlaufe der Jahrhunderte, verfügt der derzeitige Staat Israel über eine eigenartige Geschichte.

Nachdem die Briten und Franzosen die Levante und andere arabische Regionen im frühen 20. Jahrhundert erobert hatten, begannen Sie eine Reihe von Aufspaltungen. Die meisten waren dazu bestimmt, die arabischen Staaten, die im Entstehen waren zu schwächen, und ein Teil war dazu bestimmt, Land für die zionistische Bewegung der europäischen Juden bereitzustellen.

Alle dreizehn Premierminister Israels seit 1948 stammen von europäischen Familien ab. Kein einziger stammte aus einer Familie, die in Palästina länger als eine Generation gelebt hatte. Trotzdem erklärten alle ihr ‚Recht der Rückkehr‘ auf das mystische Land ihrer Vorfahren.

Zionismus ist ein äußerst säkulares koloniales Projekt, aber es bezog sich auf religiöse Mythen und entstand nach Jahrzehnten der jüdischen Diskriminierung in Europa. Die religiösen Mythen stammen aus biblischen Texten (Genesis 15,18, über das gelobte Land) und dem Kult der Templer Erweckungsbewegung und der Zerstörung des zweiten Tempels (4).

Europäische Zionisten waren erfolgreich damit, der britischen Regierung ein Versprechen (die ‚Balfour Deklaration‘) zu entlocken, ein Gebiet der Levante, die von der britischen Regierung verwaltet wurde, zu bekommen, als die Briten die Region von den Osmanen übernahmen. Politisch jedoch war das Ziel der Briten, als sie in den 1920er Jahren die Balfour Deklaration bestätigten, und wie ein eifriger Journalist festhielt, ‚die Einrichtung einer strategischen Ecke im Nahen Osten mit einer Bevölkerung, die in enger Zusammenarbeit mit den strategischen Zielen Großbritanniens lebten‘ (5).

Die gleiche britische Regierung, angeführt von David Lloyd George, sollte ebenso irische Unabhängigkeitsforderungen zurückweisen, indem der Norden des Landes abgespalten wurde, und von protestantischen ‚Loyalisten‘ regiert wurde. Die Spaltung Indiens Ende der 1940er Jahre und die Erschaffung von Pakistan zielte ebenso darauf ab, einen britischen Verbündeten in der Region zu erhalten, als Teil des ‚großen Spiels‘ gegen den Einfluss der Sowjetunion (6). Die Franzosen ihrerseits erschufen eine künstliche christliche Mehrheit im Libanon, unter der Annahme, dass das kleine Land gegenüber Europa und Frankreich loyal bleiben würde.

Über den Zionismus ist viel geschrieben worden (zum Beispiel Herztberg 1959 (7), Hart 2005 (8)), ebenso über Briten in Palästina ( zum Beispiel Tuchmann 1956 (9), Segev 1999 (10)), die Balfour Deklaration (zum Beispiel Jefferies 2014 (11), Anderson 2017 (12)), den Holocaust der Nazis (zum Beispiel Gilbert 2014 (13), Arad, Gutman und Margaliot 2014 (14)) und den Kampf um Unabhängigkeit der arabischen Menschen (zum Beispiel Hourani 1991 (15), Provence 2005 (16), Khalidi ed al 2010 (17)).

Dieses Kapitel wird nur kurz auf diese Geschichte Bezug nehmen, ausreichend um die Zusammenhänge zur aktuellen Gründung des jüdischen Staates und die Unterdrückung der arabischen Staaten zu verstehen.

Die missionarische Kraft hinter der Bildung des jüdischen Staates in Palästina basierte auf zwei Argumentationen: Die erste bestand in der Überzeugung der Zionisten, zu kolonialisieren bzw. ‚wieder in Besitz zu nehmen‘, was sie behaupteten, was das Land ihrer Vorfahren sei. Ein Anspruch, der auf biblischer Geschichte basierte. Die zweite Rationale war die Suche nach Schutz vor Jahrzehnten der Diskriminierung europäischer Juden, die ihren Höhepunkt in dem entsetzlichen Holocaust der Nazis in den Jahren 1933 bis 1945 erreichte.

Diese andauernde Diskriminierung war im Verlaufe des Heiligen Römischen Reiches entstanden, als Juden beschuldigt wurden, alle möglichen Dinge verursacht zu haben, darunter die Tötung des Jesus von Nazareth (18).

Europas Juden war oft verboten, Landeigentum zu besitzen oder öffentliche Ämter zu bekleiden, und sie waren aus verschiedenen europäischen Ländern verbannt worden (Nirenberg 2013 (19), Trachtenberg 2014 (20)). Der Nazi-Holocaust, ein Versuch des Völkermords an europäischen Juden, ist gut dokumentiert, trotz Krieg und Zerstörung von Unterlagen und menschlicher Überreste (Gutman und Berenbaum 1998 (21)). Es gibt keine Zweifel über dieses große Verbrechen, und es bestehen keine Zweifel, dass europäische Juden in den 1940er Jahren auf der Flucht vor Verfolgung in Europa waren. Aber beides rechtfertigt nicht die Vertreibung und ethnische Säuberung arabischer Menschen in Palästina.

Entgegen dem verbreiteten Mythos erschufen nicht die Vereinten Nationen den Staat Israel. Ende der 1940er Jahre übergaben die Briten ihr ‚Mandat‘ des Völkerbundes über Palästina an die neu gegründeten Vereinten Nationen. Die UNO gründete ein Komitee, das über die ‚zukünftige Regierung Palästinas‘ berichtete. Der Bericht der Mehrheit bildete die Basis der Resolution 181 der UN-Generalversammlung, welche die Gründung eines arabischen Staates, eines jüdischen Staates und einen internationalen ‚Sonderstatus‘ für Jerusalem empfahl. (22).

Obwohl die Bevölkerung Palästinas im Jahr 1946 zu 65 Prozent arabisch und 33 Prozent jüdisch war, ‚ohne klare territoriale Abgrenzung von Juden und Arabern in großen Teilen der aneinandergrenzenden Gebiete‘, empfahl das Komitee, dass das Gebiet des jüdischen Staates 55,5 Prozent des gesamten Territoriums Palästinas umfassen sollte. Die Ungerechtigkeit gegenüber der arabischen Bevölkerung begann daher mit einem unausgewogenen UN-Bericht und einer eben solchen Resolution. Außerdem war das Ergebnis seinerzeit durchaus umstritten.

Die am 29. November 1947 verabschiedete Resolution 181 wurde mit 33 Ja-Stimmen, 13 Nein-Stimmen und 10 Enthaltungen angenommen (23, 22). Sowohl Großbritannien als auch die UNO ließen dann die zionistischen Gruppen ihre schmutzige Arbeit verrichten.

Am 14. Mai 1948, rief David Ben-Gurion, der Kopf der Jüdischen Agentur, die Gründung des Staates Israel aus. Er wurde unmittelbar von den Regierungen der USA, dann der Sowjetunion und graduell von vielen anderen Staaten anerkannt. Fast ein Jahr später wurde Israel als Mitglied der UNO aufgenommen. Obwohl 25 Staaten (arabische, muslimische und afrikanische Staaten) Israel nie anerkannt hatten, während sieben Länder (der Iran, Tschad, Kuba, Marokko, Tunesien, Oman und Katar) nachträglich ihre Anerkennung zurückzogen (24).

Sowohl im Vorfeld als auch während der Deklaration sah man eine furchtbare Welle der zionistischen Gewalt gegen arabische Palästinenser, welche ‚Die Katastrophe‘ (al-Nakba) genannt wurde, während derer aus Hunderten von Dörfern Menschen Palästinas aus einem Gebiet vertrieben wurden, das sie heute ‚Palästina 1948‘ nennen (25, 26: Ch 4).

Der israelische Historiker Ilan Pappe hat die Operation der ethnischen Säuberung und insbesondere seine Planung ausführlich dokumentiert. Sie zielte auf einen ‚vierten und abschließenden‘ Plan im März 1948 ab, mit dem ‚das Land als Ganzes ethnisch gesäubert sein sollte‘.

Ben Gurion, der Leiter der Operation, glaubte, dass 80 bis 90 Prozent des Territoriums des britischen Mandatsgebietes benötigt würde, und sagte 1947, dass ‚nur ein Staat mit mindestens 80 Prozent Juden‘ ein ‚existenzfähiger und stabiler [jüdischer] Staat‘ sein könnte (26: xii-xiii, 26, 48). Um dies zu erreichen, rief der Plan C dazu auf, die politischen Anführer Palästinas zu töten, ebenso wie höhergestellte Beamte, Aufrührer und finanzielle Unterstützer, und die Transportwege, Wassermühlen, Mühlen, Dörfer, Klubs und Cafés zu zerstören (26: 28). Der vierte und finale Plan (Plan Dalett, 10. März 1948) fügte hinzu:

‚Diese Operationen können wie folgt ausgeführt werden: Entweder durch die Zerstörung der Dörfer (indem sie in Brand gesetzt, gesprengt werden und durch Verlegung von Minen in den Trümmern), speziell jener Bevölkerungszentren … Im Fall von Widerstand muss dieser durch die Streitkräfte ausgelöscht, und die Bevölkerung aus dem Staatsgebiet vertrieben werden.‘ (26: 39, auch 27).

Das Ergebnis, hervorgehoben durch das Deir Yassin Massaker vom 9. April, bei dem 107 Dorfbewohner getötet wurden, war eine Serie von Vertreibungen, in denen 531 Dörfer und 11 Städte zerstört, und 800.000 Menschen zu Flüchtlingen wurden (26: xiii, 27).

Die Gründung Israels war daher auf einem partiellen Völkermord und ethnischer Säuberung der nicht-jüdischen Bevölkerung Palästinas gebaut worden.

Viel später berichtete der ehemalige Präsident des Weltkongresses der Juden, Nahum Goldmann, dass sein Kollege David Ben Gurion gesagt hatte:

‚Warum sollten die Araber Frieden machen? Wenn ich ein arabischer Führer wäre, wäre ich niemals bereit, mit Israel Frieden zu schließen. Das ist ganz natürlich: Wir haben ihr Land genommen … Sie sehen nur eine Sache: Wir sind gekommen und haben ihr Land gestohlen. Warum sollten sie das akzeptieren? Sie mögen es vielleicht in ein oder zwei Generationen vergessen, aber im Augenblick gibt es dafür keine Chance.‘ (28: 99).

Der neue Staat Israel wurde von seinen arabischen Nachbarn, die nun eine große Zahl von Flüchtlingen aufgenommen hatten, nicht akzeptiert. Und Israel hatte von Beginn an interne Probleme. Da gab es den fehlgeschlagenen Versuch, eine Verfassung zu vereinbaren, dann den Ausweg eine Reihe von ‚Grundgesetzen‘ zu erschaffen, die einige Prinzipien etablierten, während andere ungelöst blieben.

Die zwei Schlüsselargumente für einen rassistischen Staat wurden festgehalten: Flucht und ‚Rückkehr aus dem Exil‘. Das heißt, Flucht vor dem Genozid der Nazis und der Verfolgung in Europa und Rückkehr in das angebliche Land der Vorfahren. In seiner Unabhängigkeitserklärung wird Israel ein ‚Staat der jüdischen Immigration‘ genannt. Das zionistische ‚Gesetz der Rückkehr‘, entworfen von Ben-Gurion ‚im Schatten des Holocausts‘, argumentierte, dass ‚wen auch immer die Nazis einen Juden nannten, und wer in die Todeslager geschickt wurde, muss ein Zufluchtsort angeboten werden‘ (29, Knesset 2014).

Die meisten der frühen zionistischen Führer kamen aus osteuropäischen Familien. Sie und ihre Familien waren vor dem Zweiten Weltkrieg nach Palästina immigriert. Ben-Gurion versuchte, niemals anders zu definieren, wer ein Jude war. Und es war klar, dass die meisten folgenden europäischen, russischen und amerikanischen Juden, die das Privileg der Migrations-Regelung nutzten, nie ‚in die Todeslager‘ geschickt worden waren.

Weitere religiöse und im Grunde rassistische Töne wurden mit der Idee hinzugefügt, dass dieses Gesetz dem ‚Einsammeln von Exilanten‘ (30) diente, basierend auf dem Mythos, dass die Vorfahren aller Juden aus dem Levante im siebten Jahrhundert nach Christus vertrieben worden seien. Historische und genealogische Beweise wurden dann angeführt, bei dem Versuch, die gemeinsame Abstammung nachzuweisen.

Eine zionistische Rassen-‚Wissenschaft‘ wurde den Bedürfnissen des politischen Projektes angepasst. Konventionelle zionistische Historiker pflegen die Behauptung, dass alle Juden eine gemeinsame genetische Abstammung aus der Levante hätten (zum Beispiel Ostrer 2001). Diese Theorie versucht, europäische (ashkenasi) und mediterrane (sephardische) Juden mit jenen des Levante zu verknüpfen.

Es wird behauptet, dass jene, die nach der Zerstörung des zweiten Tempels durch die Römer aus Palästina vertrieben wurden, in das Exil entlang des Rheins und in andere Teile Europas gegangen wären. Das Weltjudentum wurde im Laufe des 21. Jahrhunderts auf 13 Millionen Mitglieder geschätzt, davon 5,7 Millionen in den USA, 4,7 Millionen in Israel, aber alle sollen biologisch mit den Vorfahren in der Levante verwandt sein (31). Als Auswirkung könnte gesagt werden, dass die europäischen Juden in die Heimat ihrer Vorfahren ‚zurückkehren‘ (zum Beispiel 32, 33).

Dieser ‚Konsens‘ unter den zionistischen Historikern wurde jedoch ernsthaft unterminiert. Professor Sholomo Sand ging in seinem Buch „The Invention of the Jewish People“ (34) der früheren Idee nach, dass palästinensisch-arabische Dorfbewohner von den jüdischen Bauern abstammten.

Dies war von den frühen Zionisten David Ben Gurion und Chaim Weizmann vorgeschlagen worden, als sie mit arabischen Palästinensern vor der Gründung des Staates Israel, gemeinsame Sache machten. Aber Sand konnte kaum Beweise dafür oder für das eines ‚kollektiven Exils‘ finden. Er ging dann dazu über zu argumentieren, dass europäische Juden höchstwahrscheinlich Nachkommen jener Menschen seien, die das Ergebnis von Massenbekehrungen im Nordosten der Türkei, Europas und Nordafrikas waren (35, 34).

Diese Erklärung wird von vielen Historikern unterstützt, die beobachtet hatten, dass Millionen Juden in den weit entlegenen Teilen des römischen Imperiums gelebt hatten, und die die große Mehrheit außerhalb von Judäa darstellten. Judentum war auch ein Glauben, der ‚in den Jemen, nach Äthiopien, Indien und China‘ exportiert wurde. Über einige von ihnen entwickelte sich der Mythos der ‚verloren gegangenen Stämme‘ (36).

Die ‚Rheinland Theorie‘ versuchte, die Verbindung zwischen europäischen Juden und denen in Palästina zu erhalten, ihr wurde jedoch durch die ‚Khazar Theorie‘ widersprochen, die von einer Massen-Konversion im Kaukasus ausging. Andere Gründe für die noch weiter verbreiteten Ursprünge europäischer Juden ziehen genetische, linguistische und dokumentatorische Beweise heran.

Das Judentum, so scheint es, war früher weitaus missionarischer als es heute ist. Beweise für ‚massenhafte Konversion‘ unterminieren den Anspruch der ‚gemeinsamen Ahnen‘-Theorie und unterstützen die Sichtweise, dass Judentum (wie das Christentum) sich mehr als Religion denn durch rassische Migration verbreitete (37, 38). Dennoch wurde das Judentum so zu einer überreligiösen Identität.

Eran Elhaik benutzte die Technologie der geografischen Bevölkerungsstruktur (GPS) um den geografischen Ursprung von Jiddisch, der Sprache der aschkenasischen Juden zu erforschen. Seine Ergebnisse beziehen sich auf einige gemeinsame genetische Anomalien von iranischen und aschkenasischen Menschen, die, was genetisch bewiesen wurde, aufzeigen, dass aschkenasische DNA eine Mischung der DANN von Juiden im Iran, in Griechenland und dem Nordosten der Türkei ist (39).

Noch dramatischer ist, dass andere zu dem Schluss kamen, dass zum Zeitpunkt der Zerstörung des zweiten Tempels im Jahr 70 nach Christus, mehr als 90 Prozent der Juden außerhalb Judäas gelebt hatten, hauptsächlich im südlichen Europas (40). Ihre DNA-Analyse zeigt, durch Haplo-Gruppen-Beweis mütterlicherseits, dass die wichtigsten Quellen aschkenasischer mitochondrialer DNA

„…Ahnen im prähistorischen Europa haben, eher als im Nahen Osten oder im Kaukasus … deshalb wurde die große Mehrheit der aschkenasischen mütterlichen Linien nicht aus dem Levante eingebracht, wie allgemein angenommen, ebenso wenig aus dem Kaukasus, wie manchmal vorgeschlagen, sondern innerhalb Europas assimiliert“ (41).

Dieser Beweis einer größeren Diversität von Juden außerhalb der Levante ist sehr stark. Dennoch war vielleicht die zionistische Anstrengung eine loyale Rassen-‚Wissenschaft‘ zu konstruieren, die ihr zionistisches Projekt untermauern könnte und die Herrschaft des ‚Rechts auf Rückkehr‘ noch signifikanter. Diese Anstrengungen privilegieren Juden, auch ohne jeden Anschein von Wissenschaftlichkeit, und schließen palästinensische Araber aus. Letztere werden oft einfach als unzivilisierte Menschen ohne Kultur oder Recht beschrieben. Es ist eine furchtbare Ironie, dass jüdische Menschen, die so sehr unter Rassentheorie und genozidalen Praktiken in Europa gelitten hatten, nun selbst Rassenmythen begründen, um ihr koloniales Projekt zu rechtfertigen.

Die Rassen-‚Wissenschaft‘ wurde für viele Zionisten zur Besessenheit, so wie für die Verfolger der Juden im Nazi-Deutschland. Eine besondere Art von Mensch mit speziellen Rechten und einer historischen Mission, war immer eine daraus resultierende Lehre. Heute sind diejenigen, die am wütendsten gegen Kritiker dieser Rassen-‚Wissenschaft‘ agitieren sowohl orthodoxe Zionisten als auch Neo-Nazis. So lehnt der ehemalige Ku Klux Klan-Anführer David Duke zum Beispiel die Idee ab, dass Judentum religiös und nicht in der Rasse begründet sei. Er unterstützt den Konsens der Zionisten, der die essenzialistische Idee aufrechterhält, dass Juden eine separate Rasse seien (42).

Eine solche ‚Wissenschaft‘ dient dem rassistischen Ziel, jene außerhalb der speziellen Klasse zu diskriminieren. Deshalb sehen wir erstaunliche Ähnlichkeiten zwischen dem essenzialistischen Rassismus, zum Beispiel des Nazi-Ideologen Julius Streicher und des zionistischen Historikers Benzion Netanjahu. Sie erschufen vergleichbare Klassen von überlegenen und unterlegenen Menschen, während sie ihre ‚rassischen‘ Feinde dämonisieren. In beiden Fällen legte diese Ideologie die Grundlage für ethnische Säuberungen und Praktiken des Völkermordes (Siehe Tabelle 1).

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Tabelle 1

Die Unfähigkeit des jüdischen Staates klar zu definieren wer Jude ist, hat zu signifikanten internen Spannungen geführt, auch wenn zum Zweck der Vergabe der Staatsbürgerschaft diese Aufgabe der Überwachung durch orthodoxe Rabbis übergeben wurde.

Die jüdische Bevölkerung Israels soll aus ca. 47 Prozent europäischen, 30 Prozent sephardischen Anteilen und zu 23 Prozent aus dem Levante kommen (31: 891), wird also durch europäische Juden dominiert. Darüber hinaus gibt es eine große Gruppe von ca. einer Million russischer und ukrainischer Migranten, die nach der großen Depression in Russland in den 1990er Jahren zugewandert waren. Sie waren von der Elite Israels gerne aufgenommen worden, da sie halfen, das Zahlenspiel mit den jüdischen Arabern zu gewinnen, obwohl es so schien, dass viele von ihnen Wirtschaftsmigranten waren.

Bei ihrer Ankunft wurden ca. die Hälfte von ihnen nicht als jüdisch angesehen, weshalb sie sich einem Konversionsprozess unterziehen mussten, als Voraussetzung für den Erhalt der Staatsbürgerschaft (43). Der Druck nicht-jüdischer Immigranten zusätzlich zur wachsenden arabischen Population in Palästina, sollte den Druck auf Israel erhöhen, sich zwischen einem ‚jüdischen Staat‘ und einer Demokratie zu entscheiden (44).

Zionisten versuchen oft, jüdische Menschen für ihr Anliegen einzusetzen und andere des Rassismus’ zu beschuldigen, wenn sie Israel in Opposition gegenüberstehen.

Dies verlangt nach einer eigenartigen Logik. So behauptet zum Beispiel Julie Nathan, Für Forschung verantwortlicher Beamter des Exekutivrats der Juden Australiens: ‚Zionismus kann nicht vom Judentum losgeslöst werden … Zionismus ist eine intrinsische Komponente des Judentums‘ (45).

In dieser Sichtweise der Welt bedeutet jeder Ruf nach dem Ende des ‚kolonialen Apartheidstaates‘ die ‚ethnische Säuberung‘ jüdischer Menschen (46). Deshalb wird die Ablehnung des angeblichen ‚Existenzrechts‘ des jüdischen Apartheidstaates fälschlicherweise als genozidale Bedrohung der jüdischen Menschen dargestellt.

Die ethnischen Säuberungen in Palästina haben sich im Laufe der Zeit verändert, aber ihre Ziele bleiben die gleichen. Der oft zitierte ‚Yinon Plan‘ von 1982 war nicht so sehr ein Plan denn eine Wiederholung der früheren zionistischen Ambitionen, ein ‚Groß-Israel‘ (Eretz Yisrael) zu erschaffen, einen jüdischen Staat, der sich ausdehnt ‚von den Ufern Ägyptens [den Ufern des Nils] bis zum Euphrat‘ (48: 711).

Oded Yinon, ein hochrangiger Berater Israels, schrieb von einer Krise der Zivilisation des ‚Westens‘ während des Kalten Krieges, wie er sie nannte, bei der Israel seinerseits nur „als Staat überleben konnte“, wenn es die ‚enormen Chancen‘ ergriffe und sein Staatsgebiet zulasten einer zerstrittenen ‚moslemisch-arabischen Welt‘ ausweitete. Von Letzterer behauptete er, sie sei gebaut ‚wie ein provisorisches Kartenhaus, von Ausländern zusammengestellt‘ (47). Er erkannte nicht, dass Israel ganz entschieden von Ausländern erschaffen worden war.

Der ‚Allon Plan‘, der die Parameter bestimmte, um die besetzte Westbank zu absorbieren, wurde dem Kabinett Israels im Nachgang des zionistischen Sieges im Krieg von 1967 vorgelegt. Arbeitsminister Yigal Allon widersetzte sich der Idee, das Palästinenserproblem an Jordanien zu delegieren, unter der Einsicht, dass das Königreich kein zuverlässiger Partner sein konnte. Stattdessen, so schlug er vor, sollte Israel beginnen, in der Westbank einen von Israel kontrollierten Streifen entlang des Jordans zu errichten, in dem permanente jüdische Kolonien (‚Siedlungen‘) gebaut werden sowie Armeebasen, die strategisch überall auf dem Gebiet der Palästinenser platziert würden.

Er sagte ‚das Letzte was wir tun dürfen, ist, einen Inch der Westbank zurückzugeben‘ (49, 50). Auf dieser Basis könnten Verhandlungen für eine separate und untergeordnete Palästinenser-Einheit begonnen werden (51).

Dieser Plan wurde im Kabinett Israels nicht angenommen, wurde aber mit seinem ursprünglichen Ziel der Kolonialisierung von 40 Prozent der Westbank de facto die aktive Politik für viele Jahre (52 : 51).

Unmittelbar nach dem Konflikt von 1967 begann Israel, illegale Siedlungen zu bauen und palästinensische Wohnungen im besetzten Ost-Jerusalem zu zerstören. Jedoch hatte die UNO seine Position gegenüber den Bewohnern Palästinas in Ost-Jerusalem, die seit 1967 unter aggressiver israelischer Besetzung leben und dadurch von der 4. Genfer Konvention geschützt sind, nicht verändert (53: 5-6). Die UNO-Sicherheitsrat-Resolution 242 von 1967 forderte den ‚Rückzug der bewaffneten Streitkräfte Israels von dem während des letzten Konfliktes besetzten Territoriums‘ und betont ‚die Unzulässigkeit der Übernahme von Gebieten durch Krieg‘ (54).

Unter Nichtbeachtung dieser Resolution, begannen aufeinanderfolgende Regierungen Israels, die besetzten palästinensischen Territorien zu kolonialisieren. Eine Reihe von Maßnahmen kam dabei zum Einsatz, wie erzwungener Verkauf, Beschlagnahme für staatliche Zwecke sowie Beschlagnahme als Bestrafung. Die große Zahl von Zubringerstraßen, Militärbasen und Pufferzonen vergrößerten die Gebiete, die durch die Kolonien in Beschlag genommen wurden. Gut Informierte schätzen, dass heute unter grober Verletzung internationalen Rechts über 60 Prozent der Westbank in Besitz genommen wurden (kategorisiert unter israelischem Recht als ‚Kategorie C‘ zur ausschließlichen Nutzung durch Israelis).

Das betrifft über 200 Kolonien; sowohl ‚autorisierte‘ als auch ‚nicht autorisierte‘, in denen inzwischen rund 600.000 Israelis leben, von denen über 200.000 in jenen Teilen der Westbank rund um Jerusalem leben, die erst kürzlich durch eine Trennmauer in Besitz genommen wurden (55, 56, 57).

Nach dem erzwungenen Rückzug Israels aus dem Süd-Libanon im Jahr 2000, entschied Tel Aviv, sich auf eine fortwährende Einkreisung und Beherrschung der Westbank und Gaza zu konzentrieren. Israel begriff, dass es in der post-kolonialen Welt, Grenzen für die ethnischen Säuberungen von 1948 und 1967 gibt. Die ständig ausgeweitete Kolonialisierung und die Aufstände trugen dazu bei, sowohl die Oslo-Vereinbarungen als auch eine ‚Zweistaaten-Lösung‘ zu diskreditieren (58 : 11-12).

In diesem Kontext hatte Israel begonnen, seine berüchtigte, 700 km lange ‚Trennmauer‘ zu bauen, die angeblich Israelis vor palästinensischem ‚Terrorismus‘ schützen soll, aber auch weitere Gebiete Israel einverleibte.

Die israelische Regierung ignorierte die Meinung der Berater des Internationalen Strafgerichtshofes, die besagt, dass diese Mauer ein Bruch des Völkerrechts ist (59).

Diese Mauer ist heute ein System mehrfacher Zäune mit einer im Mittel 60 Meter breiten Verbotszone und Betonmauern innerhalb der städtischen Bereiche. Sie schneidet tief in das Westjordanland ein, schließt das ganze palästinensische Ost-Jerusalem ein, und verbindet sich mit der großen Kolonie Adumim. Die Mauer schließt circa 100.000 Palästinenser in Enklaven ein, und trennt viele von ihrem Landeigentum, ihren Häusern und Arbeitsplätzen. Kolonisten haben privilegierten Zugang zu den meisten Toren und Straßen, die die Mauer durchqueren, was den Apartheidcharakter Israels noch verschärft (60 : 15-17, 20-21, 52-56).

Die Gebiete der ‘Zone A’ (nur für Araber erlaubt), ist eine Reminiszenz der ‘Bantustans’ in der Apartheid Süd-Afrikas. Erstellt als Ersatz für Rassengleichstellung, bildeten diese Kommunen mit regierungsähnlichen Rollen, wie zum Beispiel die der derzeitigen Palästinensischen Autonomiebehörde.

Einen ‚unabhängigen‘ Status vorgaukelnd, sonderten die ‚Bantustans‘ tatsächlich schwarze Südafrikaner aus und raubte ihnen ihre Staatsbürgerschaft. Ihre Anführer wurden als ‚Marionetten des Apartheid-Regimes‘ abgelehnt (61). Die derzeit besetzten Gebiete Palästinas zeigen sich bemerkenswert ähnlich, als isolierte, nicht lebensfähige Inseln, abhängig von und kontrolliert durch den Kolonial-Staat. Zionisten sehen das anders. Israelis und die jüdische Bevölkerung werden ermutig zu glauben, dass in kolonialer Manier, militärische Eroberung Israel ermächtigt, arabisches Land zu erobern. Außerdem hätte diese koloniale Idee nichts mit dem derzeit geltenden Völkerrecht zu tun.

Der palästinensische Widerstand

Angesichts des ruhelosen zionistischen Drucks, Palästina von seiner nicht-jüdischen Bevölkerung zu befreien, hat nur der palästinensische Widerstand die ethnische Säuberung verlangsamt. Der Widerstand ist passiv, aktiv und unterschätzt. Zunächst ist da die einfache Tatsache, dass Palästinenser auf ihrem Land bleiben. Dies wird oft als sumud, Standhaftigkeit oder elastischer Widerstand bezeichnet. Es wird gesagt, dass diesem autonomen Widerstand, der auch die ‚Adaption‘ von Frauen und Familien angesichts extremer Gewalt beinhaltet, einfach ‚palästinensische Kultur und Identität‘ zu pflegen, viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird (62).

Dann gibt es den aktiven, darin enthaltenen bewaffneten Widerstand. Es gibt keinen Zweifel, dass dieser legitim ist, im Kontext der gewalttätigen Kolonialisierung. Er wird sehr wohl durch internationales Recht anerkannt. Er ist böse in Zeiten von genozidalen Aufhetzung durch zionistische Anführer, die wiederholt Angriffe auf palästinensische Siedlungen unterstützen. Diese Angriffe sind zum großen Teil dazu bestimmt, palästinensische Gebiete ‚unbewohnbar‘ zu machen, um die Bewohner so aus dem ‚gelobten Land‘ zu vertreiben (63).

In diesem Zusammenhang ist sowohl sich wehren als auch das Zurückschlagen der Widerstand. Der Apartheidstaat besetzt mehr Land als zuvor, und doch zeigen die Aufstände der Palästinenser, dass die neuen ‚Siedlungen‘, ihre Militärbasen und Zubringerstraßen nicht sicher sind (64 : 24). Sie können blockiert werden und unter Feuer geraten, und solche Vorfälle geschehen regelmäßig, fast täglich.

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat bei mehreren Gelegenheiten das Recht von kolonialisierten Völkern, und insbesondere Palästinensern bestätigt, sich mit ‘allen verfügbaren Mitteln, besonders auch dem bewaffneten Kampf‘ zu widersetzen (UNGA 1978). Die UNO-Generalversammlung hatte außerdem erklärt, sie ‚verurteile scharf alle Regierungen, die das Recht auf Selbstbestimmung und Unabhängigkeit von Menschen unter kolonialer und ausländischer Herrschaft sowie Unterjochung durch Fremde nicht anerkennen, insbesondere dem Kampf der Menschen von Afrika und des palästinensischen Volkes‘ (65).

Das Prinzip wird von unabhängig denkenden Israelis akzeptiert. Der Akademiker Baruck Kimmerling erkannte an, dass ‚nach ungefähr 35 Jahren der Besatzung, Ausbeutung, Entwurzelung und Erniedrigung, das palästinensische Volk das Recht hat, Gewalt anzuwenden, um sich gegen die Besatzung durch Israel zu wehren, die in sich selbst brutale Anwendung von Gewalt darstellt‘ (Kimmerling in 64:25). Das Recht auf bewaffneten Widerstand wird weniger von Außenseitern verstanden, die es einfacher finden, nur passiven Widerstand in Erwägung zu ziehen.

Wer leistet Widerstand? In einer Umfrage von 2018 in den besetzten palästinensischen Gebieten sagten 61 Prozent, dass sie sich als Palästinenser betrachten und 12 Prozent dass sie Muslime sind (66). Da Palästinenser Christen, Drusen und Beduinen sind, und da die Kolonialmächte immer schon mit religiösen und ethnischen Unterschieden spielten, blieb die bevorzugte Identifizierung: Palästinenser. Während die meisten Palästinenser ziemlich religiös sind, sieht nur ein kleiner Teil extremistische Islamisten wie ISIS/Daesh als ihrer Sache hilfreich an (67).

Der syrische Gelehrte Ghada Hasem Talhami (68) betrachtet den palästinensischen Nationalismus als einen speziellen Fall des arabischen Nationalismus. Dieser Gedanke kann helfen zu erklären, warum es eine so große Erwartung gab, dass die benachbarten Länder mit arabischen Nationalisten wie Ägypten, der Libanon, Syrien und der Irak, selbst die Golfmonarchien, dem palästinensischen Widerstand helfen würden.

Als Antwort fördern Zionisten oft die Idee, dass Palästina ‚nicht existieren‘ würde. Als Konsequenz dieses Mythos gibt es keine Besatzung (69). Die verstorbene Premierministerin Golda Meir sagte einmal ‚es gibt so etwas wie Palästinenser nicht und Palästina existiert nicht‘. Als nachdenkliche Person glaubte sie aber nicht wirklich daran. Nach ihrem Tod ließ sie ihrem befreundeten britischen Journalisten Alan Hart eine Nachricht zukommen, in der sie sagte, die Erklärung, ‚dass Palästina nicht existiere war die dümmste verdammte Sache, die ich jemals sagte‘ (70 : 18-19). Trotzdem hatten solche Aussagen jüdische Gemeinschaften ermutigt, den notwendigen Mythos für den kolonialen Prozess aufzubauen.

Trotz der erbarmungswürdigen Lebensbedingungen haben sich die Palästinenser geweigert zu gehen. Der demografische Trend in Palästina/Israel demonstriert dies sehr gut. Die palästinensische Bevölkerung ist relativ zur jüdischen gewachsen. Extreme Zionisten verwerfen diese ‚demografische Bedrohung‘.

Faitelson (71) zum Beispiel sagt, dass es keine demografische Bedrohung des zionistischen Projektes gäbe, wegen eines angeblichen Rückgangs der arabischen Geburtenrate und ständiger Abwanderung, getrieben von extremen Bedingungen. In ähnlicher Weise lehnt Yoram Ettinger, von der Amerikanisch-Israelischen Demografie-Forschungsgruppe die ‚Demografie-Bedrohung‘ ab und erklärt, dass die Zahlen übertrieben seien (72). Und Israel sucht ständig nach rekrutierbaren jüdischen Immigranten.

Ungeachtet dessen zeigen jüngste Schätzungen eine Verschiebung der Demografie zugunsten der palästinensischen Bevölkerung. Ein Bericht aus Jerusalem im Jahr 2011 zeigte, dass der Anteil der palästinensischen Bevölkerung dieser Stadt von 25,5 Prozent im Jahr 1967 auf 38 Prozent in 2009 angestiegen war.

Sie enthüllte außerdem, dass Ost-Jerusalem, in dem ein Drittel der Bevölkerung dieser Stadt lebten, weniger als 10 Prozent der Investitionen in Straßen, Kanalisation, öffentliche Parks, Schwimmbäder, Büchereien und Sportanlagen erhielt, und nur ein Prozent der Investitionen in Kinderspielplätze (53 : 10,12). Das koloniale System hat seine konsequente Unwilligkeit demonstriert, Palästinenser auch nur mit annähernd menschlicher Gleichwertigkeit zu behandeln.

Die Jewish Virtual Library [Anmerkung des Übersetzers: Eine Enzyklopädie jüdischer und israelischer Geschichte, Politik und Kultur] zeigt auf, dass die jüdischen Anteile in Israel/Palästina des Jahres 1948, von einem Spitzenwert von 88,9 Prozent im Jahr 1960, auf 74,7 Prozent im Jahr 2017 gefallen waren (24).

Parallel dazu sagen Beamte des zentralen Statistikbüros von Israel und die vom Militär betriebene Bürgerverwaltung der besetzten Gebiete (COGAT), dass die arabische Bevölkerung in Gaza, der Westbank und die arabischen Staatsangehörigen Israels, gemeinsam mit den Bewohnern der annektierten Gemeinden Ost-Jerusalems, 6,5 Millionen betrüge, was in etwa mit der Anzahl an Juden übereinstimmt, die zwischen dem Jordantal und dem Mittelmehr leben (73).

Die Bevölkerung Palästinas ihrerseits unterstützt die eigenen Institutionen, obwohl sie wenig Vertrauen in die derzeitigen Parteien haben. Diese Ernüchterung stammt teilweise aus der Spaltung von Islamisten und säkularen Parteien. Fast alle (96 Prozent) weisen einen palästinensischen Staat zurück, der nicht Jerusalem als seine Hauptstadt hat. Und mehr als die Hälfte (53 Prozent) trauen keiner Persönlichkeit der Politik (66).

Nur 46 Prozent betrachten die Leistung der nationalen palästinensischen Behörde als gut an, aber 66 Prozent sehen die Notwendigkeit, sie zu erhalten (JMCC 2017). Im Juli 2016 erhielt die Fatah die größte Zustimmung mit 33 Prozent, gefolgt von der Hamas mit 14 Prozent und der PFLP mit 3,4 Prozent. Mehr als ein Drittel der Befragten (36 Prozent) sagte, dass sie keine der Gruppierungen unterstützten (74). Mit anderen Worten unterstützt eine große Mehrheit ihre Nation und seine Institutionen, aber in letzter Zeit gab es eine Krise der Führung.

Die internationale Unterstützung für Palästina als Nation hat sich in den letzten Jahren, parallel zur Expansion der Kolonien verstärkt, insbesondere aufgrund des öffentlichen Widerstandes. Dies wird durch ausländische Meinungsumfragen reflektiert, ebenso wie durch Abstimmungen der UNO. Die zionistische Unterdrückung half dabei, diese internationale Unterstützung zu stärken.

Es ist bemerkenswert, dass ein israelischer Journalist im Jahr 2018 Details von 2.700 Morde veröffentlichte, die zionistische Geheimdienste durchgeführt hatten: ‚Mehr [ermordete] Menschen als jedes andere Land der westlichen Welt‘ (75 : xxii). Einige Israelis mögen vielleicht einen gewissen Stolz aufgrund dieser ‚Leistung‘ empfinden. Die offene Arroganz hinsichtlich solcher ‚Fähigkeiten‘, so erklärt der Journalist, verhindert, dass die Führung ihre strategischen Fehler erkennt (75 : 629).

Trotz einer machtvollen Israel-Lobby in Europa zum Beispiel, die versucht, die Besatzung von negativen Assoziationen zu befreien, glauben 65 Prozent der Europäer, dass Israel religiöser Diskriminierung schuldig ist (76 : 41-42, 279).

Das zionistische Argument, dass eine Opposition gegenüber Israel als Rassismus oder ‚Antisemitismus‘ anzusehen ist, verliert in Europa zunehmen an Boden. Nur knapp über die Hälfte (53 Prozent) der Europäer über 55 Jahre glaubt dies immer noch, aber nur 45 Prozent der 18 bis 24 jährigen (76 : 292).

Natürlich bezieht sich der Begriff ‚Semiten‘ auf Araber, Nordafrikaner und auf einige Gruppen des Mittleren Ostens sowie auf hebräisch sprechende Menschen. Und so ist der Begriff ‚Antisemitismus‘ (im europäischen Kontext als anti-jüdisch identifiziert), einfach ein weiteres falsches rassistisches Konstrukt im Mittleren Osten.

Die Möglichkeit der Anerkennung Palästinas auf der Ebene der UNO ist gestiegen, während die Israels geschwächt wurde. Im Jahr 1974 erkannte die UNO Vollversammlung die Volksfront zur Befreiung Palästinas (PLO) als Vertreter des palästinensischen Volkes an und lud sie ein, an den Plenartreffen teilzunehmen. Im Jahr 1988 erkannte die Vollversammlung die Proklamation des palästinensischen Staates Palästina an und begann den Begriff ‚Palästina‘ an Stelle von PLO für die Delegation zu benutzen.

Im Jahr 2011 wurde Palästina als UNESCO Mitglied anerkannt (77) und schon bald darauf stellten die USA die Zahlung ihrer Mitgliedsbeiträge an diese UNO-Organisation ein. 2017 zogen Israel und die USA ihre Mitglieder aus der UNESCO ab, und nannten als Grund ein ‚anti-israelisches Vorurteil‘ (78). Dies war ein wichtiger Fortschritt für Palästina. Als der Menschenrechtsrat der UNO mehrere Anträge gegen Israel einbrachte, darunter die Forderung nach einem Waffenembargo, reagierte der Außenminister Israels durch den Rückzug aus dieser Organisation (79).

Im Jahr 2012 einigte sich die UNO Vollversammlung auf einen ‘Beobachterstatus eines Nicht-Mitgliedslandes’ für die Delegation Palästinas, ‘was den Moment markiert, an dem die Generalversammlung zum ersten Mal Palästina als Staat bezeichnete’ (80). Bis 2018 erkannten 137 UNO-Mitgliedsstaaten den Staat Palästina an (81).

Einer der Vorteile dieses Fortschrittes war die neue Möglichkeit der palästinensischen Behörden, Verträge wie die Römischen Verträge anzuerkennen und anzuwenden, was Palästina in die Lage versetzte, beim Internationalen Strafgerichtshof das zionistische Abschlachten von Zivilisten als ‚Verbrechen gegen die Menschlichkeit‘ anzuzeigen (82). Das war vor 2012 nicht möglich gewesen.

Trotz konstanter Versuche der USA, Israel und seine ethnischen Säuberungen als normal darzustellen, blieb die internationale Gemeinschaft (welche die USA oft vorgibt zu repräsentieren) ihrer Linie treu. Als die Trump-Regierung ihren Plan verkündete, ihre Botschaft nach Jerusalem zu verlegen, was ein Bruch zahlreicher Resolutionen hinsichtlich des Status von Jerusalem darstellte, wurde der Plan von der UNO abgelehnt, wobei 128 Staaten zugunsten einer Resolution stimmten, die jede Aktion zur Veränderung des Status von Jerusalem als ‚null und nichtig‘ erklärten (9 Staaten stimmten dagegen, 35 enthielten sich der Stimme) (83).

Der zionistische Staat hängt im UNO-Sicherheitsrat stark vom Veto Großbritanniens und der USA ab, drückt aber des Öfteren Ängste aus, dass er aufgegeben werden könnte. Ein Antrag im Sicherheitsrat im Jahr 2016, der Israel aufforderte ‚Siedlungen‘ auf besetztem palästinensischen Territorium zu beenden, scheiterte erst nach dem Israel Druck auf die gerade neu gewählte Trump-Regierung ausgeübt hatte. Da der Antrag aber nicht unmittelbar durch die Regierung Obamas abgelehnt worden war, beschuldigte die Regierung Israels die USA eines ‚beschämenden Schachzuges bei der Aufgabe Israels, welcher jahrzehntelange US-Politik unterbrach, Israel bei der UNO zu schützen‘ (84).

Vor Ort hat der Widerstand einige hart erkämpfte Siege errungen. Die Expansion der Option eines ‚Groß Israels‘ wurde eingedämmt, im Norden wie auch im Süden. 2005 und 2006 wurden zionistische Kolonien aus dem Gaza-Streifen zurückgezogen. Kurz darauf, im Jahr 2006, wurde Israel nach seinem abenteuerlichen Einfall in den südlichen Libanon, zurückgedrängt und gedemütigt.

Ariel Sharon, ein brutaler zionistischer Anführer, der wiederholte Angriffe gegen Gaza, die Westbank und das südliche Libanon geleitet hatte, sagte, dass der Grund für Israels Rückzug aus Gaza gewesen wäre‚ den Bürgern Israels ein maximales Niveau an Sicherheit‘ zu gewährleisten (85).

Der dahinterstehende, wirkliche Grund war der unaufhörliche Widerstand der tapferen Menschen Gazas. Seit dieser Zeit war das stark bevölkerte palästinensische Territorium einer gefängnisartigen Blockade ausgesetzt, und mehreren Operationen, die Tausende abschlachteten (86). Dennoch setzte der Rückzug aus Gaza dem Projekt eines ‚Groß-Israel‘ seine Grenzen.

Im folgenden Jahr, ermutigt durch Washingtons gebieterisches Projekt eines ‚Neuen Mittleren Ostens‘ (87), griff Israel erneut den Süd-Libanon an und versuchte, die libanesische Widerstandsbewegung Hisbollah zu entwaffnen. Diese [Anmerkung des Übersetzers: politische] Partei war nach früheren israelischen Invasionen gegründet worden. Obwohl die zionistischen Kräfte in der Lage waren, viele zu töten, erreichten sie doch ihr Ziel nicht (89). Israels Verteidigungsexperten schlossen daraus, dass Israel die Hisbollah nicht besiegen konnte (88).

Im Laufe des folgenden Jahrzehnts, obwohl noch Teile libanesischen Gebietes besetzt blieben, war Tel Aviv vorsichtig mit Abenteuertum an der libanesischen Grenze. Irans Führer Ayatollah Khamenei wies darauf hin: ‚Das zionistische Regime war nicht in der Lage, in neue Gebiete vorzudringen, und es hatte bereits begonnen, sich zurückzuziehen‘ (90).

Der palästinensische Widerstand hatte ‚die wichtigste und entscheidendste Rolle‘ in diesem Zurückweichen gespielt, führte er weiter aus.

Die schiitische Islamische Republik Iran hatte eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der mehrheitlich sunnitischen Muslime Palästinas gespielt. Dies war keine sektiererische Unterstützung. Die große Regionalmacht zahlte Geld an palästinensische Familien von gefallenen Widerstandskämpfern, nach dem den Familien die Häuser im Rahmen einer amoklaufartigen kollektiven Bestrafung zerstört worden waren.

Iran unterstützte auch fast alle palästinensischen Milizen, die im Widerstand gegen den Apartheidstaat standen, mit Ausbildung und Waffen. Darunter waren selbst solche Gruppen, die mit der anti-schiitischen Moslembruderschaft verbunden waren (91) Iran, Syrien und die Hisbollah bleiben die wertvollsten Verbündeten Palästinas.

Aber das Zentrum des Widerstandes spielt sich am Boden vor Ort ab. Zionistische Sturmtruppen führen regelmäßig Razzien in allen Teilen Palästinas durch, aber ganz besonders in den ‚Lagern‘: Siedlungen, die für die Flüchtlinge von 1948 geschaffen worden waren. Diese Flüchtlingslager sind nun, nach vielen Jahrzehnten, die vorgelagerten Vorstädte von allen wichtigen palästinensischen urbanen Zentren. Die Soldaten Israels führen Verhaftungen durch, meist von jungen Männern, die verdächtigt werden, Widerstandsaktivitäten zu unterstützen. Die Razzien sind auch ein Zeichen der zionistischen Macht und werden manchmal sogar als Ausbildungsprojekt genutzt.

Ali, ein junger Mann im Lager Dehaisheh, das jetzt Teil der südlichen Vororte von Bethlehem ist, erzählte mir, dass sein Lager im Jahr 1950 gegründet worden war, um einige Hunderttausend durch ‚Israel 1948‘ vertriebene Palästinenser aufzunehmen. Sie wollten sich nicht niederlassen, da sie sich vorstellten, nach Hause zurückzukehren. Sie hatten ihre Landbesitzurkunden und ihre Schlüssel bei sich behalten.

Eine UNO-Behörde half später meist 3 mal 3 Meter große Betonunterkünfte zu bauen. Nach dem Krieg von 1967, als die Truppen Israels die Kontrolle über die Westbank übernahmen, wurden die Lager von starken Polizeikräften überwacht. Sie wurden zur Brutstätte des Widerstandes und ihnen wurde der Zugang zu Büchern sowie der normalen Bewegungs- und Versammlungsfreiheit untersagt (92).

Seit drei Generationen haben die Menschen in diesen urbanen ‘Lagern keine Privatsphäre und kein Eigentum’. Sie haben kein Recht auf Errichtung eines individuellen Lagers. In ihren kleinen Boxen als Häusern konnten sie nur vertikal expandieren, und die Nachbarn konnten jedes Wort hören. Jedoch verursachten diese Bedingungen auch, dass die Gemeinschaft im Lager einen starken kollektiven Geist entwickelte, mit geringer Kriminalität und ohne Wahlen, sondern mit Vereinbarungen im Konsens. Dieser Geist stärkte ihren Widerstand gegenüber den Kolonisten (92).

Die anderen erfahrenen palästinensischen Aktivisten, Naji (93) und Amal (94), die nicht in dem Lager leben, bestätigten diese spezielle Moral dort. Dieser gestiegene Geist des Widerstandes unter den Gemeinschaften der Binnenvertriebenen mag auch hilfreich gewesen sein für den Widerstandsgeist in der Gemeinschaft in Gaza. Die meisten der dort Lebenden stammen von Familien ab, die 1948 innerhalb Palästinas vertrieben worden waren, und Gaza hat den größten Anteil an zweimal vertriebenen Menschen (95 : 99).

Während diese ‚Lagergemeinschaften‘ unterschiedliche Gruppen und politische Parteien umfassen, hat die Gemeinschaft in Deheisheh religiöses Sektierertum zurückgewiesen. Israelis hatten bereits sehr kunstvoll Spaltungen zwischen Muslimen, Christen, Drusen und Beduinen angezettelt (92). Seit Jahrzehnten behandelten die Kolonisten sektiererische islamistische Gruppen bevorzugt, wohl wissend, dass sie gegen die säkulare Führung kämpfen und die Palästinenser spalten würden.

Den ehemaligen israelischen Beamten Avner Cohen und David Hacham zufolge, ermutigte Israel in den 1980er Jahren die Entwicklung der Hamas, die sie als ‚Gegengewicht‘ zur PLO und der Fatah ansah (96). Tel Aviv beobachtete in den 1980er Jahren, dass ‘durch die Muslimbruderschaft mehr Gewalt gegen die nationalistischen palästinensischen Gruppen gerichtet wurde, als gegen die Besatzungsbehörden Israels‘ (97 : 658). Als Folge wurde die Muslimbruderschaft und die mit ihr verbundene Hamas ‚weniger hart behandelt als die Nationalisten‘ (97 : 675-675).

In den letzten Jahren war Raed Salah, der Anführer der Islamistischen Bewegung in Israel/Palästina mehrmals inhaftiert worden, aber seine Behandlung schien wesentlich weniger hart zu sein, als die gegenüber vieler säkularen Aktivisten (98, 99), gegen die oft lange Gefängnisstrafen verhängt wurden oder die einfach getötet wurden.

Während sektiererische Islamisten aus Gründen von ‘Teile und Herrsche’ toleriert wurden, waren die jungen Männer in den Lagern, wilder Brutalität ausgesetzt.

Um das Jahr 2016 begann ein neuer Kommandeur Israels (‚Kapitän Nidal‘) eine Welle von Terrorangriffen in den südlichen Lagern der Westbank. Er sagte den jungen Männern, dass er ihnen statt des Tötens ‚eine Lektion erteile‘, die sie nie vergessen würden (92). Von da an begann eine Welle von ‚Knie-Kappungen‘ (Schüsse in die Knie, um zu verkrüppeln), über die ausführlich berichtet worden war (100, 101, 102).

Ali sagte mir, dass über 200 junge Männer auf diese Weise zu Behinderten wurden. Der junge Mann erklärte, dass seine Gemeinschaft internationale Unterstützung suchen würde, wies aber westliche Hilfsagenturen zurück, die nach Palästina kamen, unter dem Vorwand zu helfen, aber ihre eigenen Vorstellungen von ‚Ermächtigung‘ hatten. Er erinnerte sich an eine junge europäische Frau, die erfahrenen palästinensischen Müttern predigte, ‘wie man eine gute Mutter ist’.

Einige der Frauen lachten, und konnten es kaum glauben. Ali sagte ‚wir sind keine hilflosen Opfer, wir sind Menschen mit einer starken Kultur‘. (…)


Quellen und Anmerkungen:

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(103) Da in Deutschland das Darstellen von Nazi-Symbolen schon in den unterschiedlichsten Formen und Abwandlungen zu Strafverfolgungen geführt haben, und die Universitätsleitung offensichtlich ein solches Symbol in dem Foto erkennt, verzichte ich darauf, die Abbildung zu verbreiten.
(104) Persönliche E-Mail von Tim Anderson an mich.

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Dieser Artikel erschien zuerst im Rubikon-Magazin.
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