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Hagena-Report – Malaysian Air Flug MH17

Ich wurde heute auf eine Untersuchung zum Abschuss des malaysischen Verkehrsflugzeuges über der Ostukraine 2014 (17.7.) hingewiesen, die mir bisher unbekannt war und – obwohl bereits vor einem Jahr fertiggestellt – anscheinend bisher nicht veröffentlicht wurde: „Malaysian Air Flug MH17 – Die Geschichte eines Jahrhundertverbrechens“ (Hagena-Report). Ich habe den Report bisher nur kurz überflogen und „bookmarke“ ihn hiermit nicht nur für mich öffentlich. Gehostet wird das PDF des Schriftstückes „ausgerechnet“ beim NDR, denn unter anderem über diesen Bericht handelt eine Sendung des NDR morgen und übermorgen anläßlich des zweiten Jahrestages des MH17-Abschusses in der mir bisher unbekannten Sendereihe „Streitkräfte und Strategien“ (NDR: „Die Reihe Streitkräfte und Strategien setzt sich kritisch mit Fragen der Sicherheits- und Militärpolitik auseinander. 14-tägig sonnabends um 19.20 und sonntags um 12.30 Uhr.“): „MH17-Abschuss – Keine Aufklärung in Sicht?„. Der Hagena-Report wurde von dem ehemaligen Bundeswehr-General Hermann Hagena erstellt.

In der Ankündigung des NDR zu der Sendung – in der auch MH17-Berichte des Dutch Safety Board und von Bellingcat behandelt werden – heißt es zu der Theorie von Hagena: „Zweifel von deutschem Ex-General. Mit dem Absturz der Verkehrsmaschine hat sich auch der ehemalige Bundeswehr-General Hermann Hagena intensiv beschäftigt. Er hält es für unwahrscheinlich, dass ein gerade eingetroffenes Buk-Raketen-System die Passagiermaschine abgeschossen hat. Das komplizierte elektronische System kann seiner Meinung nach nicht nach einem mehrtägigen Landmarsch über die schlechten russischen Straßen innerhalb weniger Stunden einsatzbereit sein. Ohne Feuerleitgerät und ohne Radar lasse sich so ein Waffensystem nicht einsetzen. Hagena vermisst auf den Bellingcat-Fotos außerdem die notwendigen Begleitfahrzeuge. Abschuss durch die Ukraine? Der frühere Brigade-General Hagena vertritt in einem eigenen Report stattdessen die These, ukrainische Kampffluge könnten das Verkehrsflugzeug abgeschossen haben. Aber warum? Um für das Verbrechen die pro-russischen Separatisten oder sogar Russland verantwortlich zu machen? Hagena verweist auf einen Zeugen, der angeblich auf dem Tower in Kiew als Fluglotse tätig gewesen ist. Kurz vor dem Verschwinden der Boeing will dieser Zeuge zwei ukrainische Maschinen neben dem Flug MH17 gesehen haben.“.

Bei „Das Blättchen – Zweiwochenschrift für Politik, Kunst und Wirtschaft“ gibt es ebenfalls einen Text von Ex-General Hagena zu MH17 mit dem Titel „MH17. Ein Abschlussbericht“ vom 7. Dezember 2015, anläßlich des Abschlussberichtes des technischen Untersuchung des MH17-Falles, der bekanntlich am 13. Oktober 2015 der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Hier seien nur kurz einige Fragen vom Schluss des Beitrages hinsichtlich dieses Abschlussberichtes zitiert: „Das Pro und Contra der beiden Szenarien – Buk oder Kampfflugzeug – wird nicht wirklich gründlich erörtert. So bleiben zahlreiche Fragen offen – zum Beispiel: Warum gibt es für den Abschuss einer Buk keine Zeugen? Warum wird die Aussage des Zeugen Agapow nicht einmal erwähnt, der den Start einer Su-25 am 17. Juli mit LL-Raketen beobachtete, die bei der Landung fehlten? Warum wurden von den angeblich so wichtigen „bow tie fragments“ nur vier gefunden – wann, wo und von wem?“.

Zu dem eingangs genannten Hagena-Report hier noch das Zitat der Einleitung „Statt eines Vorwortes“ des ehemaligen Bundeswehr-Generals:

Die methodischen Schwierigkeiten der hier unternommenen Suche nach der „Wahrheit“ im Falle des Fluges der MH17 liegen auf der Hand. Auch im „bewaffneten Konflikt“ des 21. Jahrhunderts gilt unverändert, was Carl von Clausewitz im ersten Buch seines Hauptwerkes „Vom Kriege“ über die Nachrichten sagte: „ein großer Teil ist widersprechend, ein noch größerer ist falsch und bei weitem der größte einer ziemlichen Ungewissheit unterworfen.“. Heute kann man hinzufügen: die Möglichkeiten, falsche, gefälschte oder widersprüchliche Meldungen zu verbreiten, haben sich im Zeitalter des Internets um mehrere Größenordnungen vervielfacht. Vervielfacht hat sich auch die Zahl der „Experten“, die vorgeblich nur auf der Suche nach der Wahrheit sich über immer komplexere Sachverhalte äußern, von denen sie oft immer weniger verstehen. Clausewitz rät: nicht Wahrheit, Wahrscheinlichkeit sollte uns leiten!

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Ein Kommentar

  1. Ich stelle mich ungern gegen solche Berichte und halte mich lieber an offizielle statements der Ermittlungsbehörden und von Regierungen …und von dem was man von den Wrackteilen zu sehen bekommen hat, darum mal dieser Text hier:

    Es ist mehrfach belegt das die sichtbaren Schäden an dem Wrack nicht von einem „normalen“ 9N314M stammen können.
    Selbstverständlich gab es vielfältige Möglichkeiten der Manipulation der Wrackteile, aber bei einigen Schäden wäre nur unter extremsten Aufwand wie dem Nachstellen der Bedingungen in 10.000km Höhe bei 2 facher Schallgeschwindigkeit (Rakete gegen Flugzeug) in Windkanälen unter abgesenktem Luftdruck eine Manipulation denkbar.

    Angesichts vieler nachgewiesener falscher, teilweiser fataler Fehler und Informationen in der Beschreibung der Vorgänge durch die ukrainischen Seite ist das aber schon sehr abwegig das die ausgerechnte das hinbekommen hätten können.

    Wir haben wohl einfach das Problem das niemand die ukrainische Politik mehr als notwendig belasten will, zuerst natürlich nicht die Ukrainer selbst, auch jene im Donbas, dann die Russen die bei einem vollumfänglichen Zusammenbruch der Ukraine das am stärksten betroffene Ausland sein dürften und auch nicht die EU die mit Sicherheit nicht noch eine weitere Flüchtlingskrise verdauen kann.

    Von daher ist vor der politischen Konfliktlösung mit keinen Fortschritten zu rechnen.
    Dazu auch interessant der derzeitige Statusbericht der kriminalistischen Untersuchung JIT auf der Seite der niederländischen Generalstaatsanwaltschaft om.nl .

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