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Nazi als Stargast beim NATO-Gipfel

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In diesen Tagen fand in Polen der NATO-Gipfel statt. Mit dabei war als befreundeter Staat auch die Ukraine unter der Führung von Petro Poroschenko. Und die hatte auch einen besonderen Gast mitgebracht, der beim Gipfel „wie ein Rockstar“ empfangen wurde: Die Rechtsextremistin Nadija Sawtschenko vom Nazi-Bataillon „Aidar“ (Tagesschau zum Bataillon Aidar am 29.9.2014, also weit vor dem Gerichtsfall Sawtschenko – hier die Anklage – bezüglich der Tötung zweier russischer Journalisten, und vielleicht deshalb ehrlich: „Bekennende Neonazis und Mitglieder rechtsextremer Gruppen“). Sawtschenko saß dort auch bei Arbeitstreffen ziemlich nah am Tisch der NATO-Mächtigen: Beispielsweise wie im obigen Bildausschnitt zu sehen direkt hinter dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko und dem NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Eine gewaltige Ehre für eine rechtsextreme paramilitärische Kämpferin aus einem Nichtmitgliedsland der NATO.

Michał Baranowski, Direktor des Warschauer Büros des German Marshall Funds, schrieb bei Twitter „Nadiya #Savchenko arrives at #WSEF16 like a rockstar to standing ovation @gmfus @PISM_Poland“, postete dazu ein entsprechendes Kurzvideo und freute sich sichtlich über den frenetischen Empfang für den ukrainischen Nazi bei der NATO. Wikipedia zu German Marshall Fund: „Der German Marshall Fund of the United States (GMF) ist eine unabhängige US-amerikanische Stiftung, die sich der Förderung der transatlantischen Beziehungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft widmet. Die Stiftung wurde 1972 aufgrund einer Schenkung durch die Bundesrepublik Deutschland als Dank an die Bevölkerung der USA und als beständige Erinnerung an das unter dem Namen Marshallplan in die Geschichte eingegangenen European Recovery Program (1947) zum Wiederaufbau Europas nach Ende des Zweiten Weltkriegs errichtet.“.

Die Rechtsextremistin Sawtschenko wird „wie ein Rockstar mit Standing Ovations“ beim NATO-Gipfel empfangen und der polnische German-Marshall-Fund-Direktor gerät in Wallung … Nun ja, der GMF-Direktor war wohl noch nicht auf so vielen Rockkonzerten … Aus irgendeinem Grund kommt einem da der Tagesspiegel-Artikel von heute mit dem Titel „Nato und EU: Dienstleister des Friedens“ in den Sinn, in dem Autor Stephan-Andreas Casdorff „wie ein Rockstar“ frei von allen Fesseln des Verstandes zum NATO-Gipfel sinniert: „Eigentlich wäre die Nato ein Kandidat für den Friedensnobelpreis.“ (und übrigens wenige Zeilen weiter behauptet, es fände momentan gerade ein Krieg zwischen der frisch NATO-vergipfelten-Ukraine und Russland statt). Vielleicht ist Sawtschenko in der Logik der NATO-Lobbyisten – und der EU – ja so etwas wie ein Friedensengel. Den ewigen Frieden hat sie ja immerhin schon einigen Opfern in der Ostukraine gebracht.

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