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USA verweigern Abkommen zur Offenlegung von Vermögensverhältnissen

Im Rahmen der allgemeinen Medienaufregung um die Panama Papers erfährt man ganz nebenbei interessante Sachen. Die USA zwangen 100 Staaten zu einem Steuerabkommen, nahmen aber selbst nicht teil und bauten derweil Steuerparadiese in den USA selbst. Telepolis: „Was steckt hinter den ‚Panama Papers‘?„. Zitat:

„Die Gelder flossen im großen Stil aus den alten in neue Steueroasen. Deshalb suchten die USA nach einem neuen Weg, um an das Geld von Steuerflüchtlingen heranzukommen, und änderten die eigene Taktik: Im Rahmen der G 8 und der G 20 spielten sie die eigene Macht aus und erwirkten, dass deren Mitglieder und die der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) einem Abkommen über den Automatischen Informationsaustausch (AIA) zustimmten.

In diesem Abkommen verpflichten sich fast 100 Staaten, gegenüber ausländischen Steuerbehörden, die Vermögensverhältnisse von deren Staatsbürgern offenzulegen. Nur wenige Länder haben dieses Abkommen nicht unterzeichnet – Bahrain, Nauru, Vanuatu… und die USA.

In anderen Worten: Die USA haben die ganze Welt mit Nachdruck zur Offenlegung von Vermögensverhältnissen gedrängt, die dazu durchgesetzten Vorschriften selbst aber nicht übernommen. Und das ist nicht alles: In den vergangenen Jahren haben sie vier ihrer Staaten in wahre Steuerparadiese für internationales Kapital verwandelt.“

Bei all der Medienaufregung um die vermeintliche Panama-Sensation sollten aber beispielsweise solche Meldungen nicht unter den Tisch fallen: „Kooperation zwischen Türkei und IS: Neue Vorwürfe„. Erdogan mal wieder … Dessen Giftgaseinsatz in Syrien, das wäre doch mal was für Investigativjournalisten der SZ …

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