Passauer Neue Presse zur Aufarbeitung von Polizeigewalt in Deutschland: „Tödlicher Schuss durch Polizisten: Verfahren eingestellt“ (via Fefe). Zitat: „Die Anwälte der Familie hatten es bereits befürchtet, jetzt ist es offiziell: Im Fall des von einem Polizisten erschossenen Burghausers André B. wird das Verfahren gegen den Beamten eingestellt. Das hat die Staatsanwaltschaft Traunstein am Montag mitgeteilt. […] Der Zivilfahnder, der im Juli 2014 die Flucht des per Haftbefehl gesuchten André B. mit einem Schuss verhindern hatte wollen und dabei den Hinterkopf des 33-Jährigen getroffen hatte, habe ‚weder vorsätzlich noch fahrlässig den Tod des Mannes verursacht‘, so die Staatsanwaltschaft weiter. Der Beamte habe ‚den dienstlichen Auftrag‘ gehabt, André B. festzunehmen.“. André B. hatte wurde polizeilich gesucht, weil der mit Cannabis handelte. Hier einige Medienberichte vom Juli 2014 dazu:
Süddeutsche Zeitung: „Ein tödlicher Schuss und viele offene Fragen„. „Ein Zivilfahnder hat im oberbayerischen Burghausen einem Mann in den Hinterkopf geschossen. Bislang ist nicht klar, ob dieser die Beamten überhaupt angegriffen hat. Anwohner beklagen zudem, die Polizisten hätten keine Erste Hilfe geleistet.“.
TZ: „Warum wurde André B. erschossen? Burghausen: Entsetzen nach Todesschuss„. „Was die Menschen besonders in Rage bringt, der Schusswaffeneinsatz im Hinterhof eines Wohnblocks lief vor den Augen einiger Kinder ab. Zum Glück liefen die meisten in Panik davon und mussten so wenigstens nicht mit ansehen, wie B. starb. ‚Warum muss man schießen, wenn einer davonläuft?‘, diese Frage stellen sich die Anwohner an der Herderstraße.“.
taz: „Tödliches Ende einer Festnahme. Schuss in den Hinterkopf„. „Die Polizisten waren in Zivil, einer von ihnen soll zuerst einen Warnschuss abgegeben haben, dann habe er auf die Beine gezielt – getroffen hat er den Hinterkopf des Flüchtenden. Der Polizeibeamte, der geschossen hatte, soll ‚keine Hilfe geleistet‘ haben, sagt ein Anwohner. Als nach ca. 25 Minuten der Rettungswagen eintraf, konnten die Sanitäter nur noch den Tod feststellen.“.
Süddeutsche Zeitung: „Nach Todesschuss in Burghausen. Alle Fragen offen„. „Das fünf Jahre alte Mädchen mit den langen dunklen Haaren bildet mit Daumen und Zeigefinger eine Pistole. Dann macht es mit spitzen Lippen zwei Töne: ‚Pff, pff.‘ Zwei Schüsse. Ganz so, wie es das Mädchen am vergangenen Freitag selbst erlebt hat, als es im Innenhof seiner Wohnanlage in Burghausen spielte. Als gegen 18 Uhr zwei Männer von der Herderstraße hereinkamen, an dem Mädchen vorbeieilten, und einer von ihnen nach wenigen Metern auf einen fliehenden Mann schoss.“.
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