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Die Propagandaschau-Macher als hyperventilierende Wutschnauber

Stefan Niggemeier hat in seinem Artikel „60 Prominente gegen den Krieg sind keine Nachricht für ARD und ZDF“ die Macher der Propagandaschau als „hyperventilierende Wutschnauber“ bezeichnet. Ich finde das sehr schade und traurig, denn es ist natürlich ein kleiner Baustein, den Widerstand der Propagandakritiker zu brechen, auch wenn das sicher nicht Niggermeiers Absicht ist (Er kritisiert ja selbst bis zu einem gewissen Grad diese Manipulationen. Ich bin allerdings nicht nur bei ihm genervt von diesen dauernden Distanzierungen zu Leuten, die anders, „unseriöser“ argumentieren.). Deshalb habe ich zur Verteidigung der Propagandaschau zwei schnelle Kommentare unter den genannten Artikel zur aktuellen Ukraine-NATO-Russland-Medien-Krise gesetzt: 

1. Kommentar:

Ich halte es für sehr unfair, die Leute von der Propagandaschau als „hyperventilierende Wutschnauber“ zu bezeichnen.

Da opfern sich Menschen — unentgeltlich und in ihrer Freizeit — auf, um mit begrenzten Ressourcen Propaganda aufzudecken und sehr oft waren genau sie es, die Manipulationen ans Tageslicht brachten und das ist der Dank.

Im Gegensatz dazu begegnet man denen, die — professionell — manipulieren immer wieder mit einem gewissen Respekt und einer höflicheren Anrede.

Man sieht bei der ganzen Diskussion immer wieder, dass Leute sich von denen distanzieren, die möglicherweise einen Tick schärfer argumentieren, um selbst „seriös zu sein“. Ich halte das für nicht in Ordnung. Man sollte sich lieber von denen distanzieren, die manipulieren, bei Lügen ertappt wurden oder ständig inkompetent berichten, als von denen, die in ihrer berechtigten Empörung mal ein hartes Wort einfließen lassen.

2. Kommentar:

Von meiner Seite ein ausdrücklicher Dank an die Propagandaschau für die geleistete Arbeit. Und: Ja, ich war am Anfang auch etwas erschreckt und abgeschreckt, aber sie haben ja leider so gut wie immer recht.

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2 Kommentare

  1. Ich bin dagegen froh, dass Niggemeier das Thema aufgenommen hat – der ist nämlich im Gegensatz zur Propagandaschau zitier- und tweetbar.
    Wer eine Sprach- und Vorwurfsstil pflegt wie die Propagandaschau ist alles andere als seriös, so richtig die Kritik an sich ist. Indem sie nämlich gleich ihre verschwörungstheoretische Bewertung dran hängen als wär das ein bewiesener Fakt, machen sie sich so unglaubwürdig wie irgend ein Troll, der in den Kommentaren der Mainstreammedien vom Leder zieht.

  2. Im Zeit-Forum gefunden (http://www.zeit.de/politik/deutschland/2014-11/russland-putin-egon-bahr-compact-magazin-verschwoerung-afd?commentstart=497#cid-4133503

    „Ein Journalist, der glaubt, das Wort „Verschwörungstheorie“ sei ein Argument, das die Beschäftigung mit einem Thema erübrigt, hat von seinem Beruf nichts begriffen. Denn gerade darum geht es im Journalismus: herauszufinden was wirklich vorgeht, hinter der glattgebügelten Oberfläche, die uns die Handelnden präsentieren, was sie verschweigen, was sie beschönigen, wo sie lügen.
    Wer sich als Journalist nicht mit VT befasst, kann nur noch Etüden über Pressemeldungen verfassen. Wer wirklich glaubt, dass alles, was die Mächtigen ihm sagen, die Wahrheit ist, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit, ist ein journalistischer – um es mit dem griechischen Wort für Dilettant zu sagen – Idiot“

    Wer sich auf das Igitt-igitt-Spiel mit den von vorneherein lächerlichen „Verschwörungstheorien“ einlässt, beteiligt sich als nützlicher Idiot an der Durchsetzung der tatsächlich massiv manipulierten offiziellen Wahrheiten. Man erfährt doch Tag für Tag, dass wir in der Vergangenheit über nahezu alle relevanten Ereignisse systematisch belogen wurden. Daraus zu folgern, dass heute das ganz anders ist, und wer das bezweifelt, ein Spinner, halte ich für vollkommen wahnhaft.

    Jeder investigative Journalist ist ein Verschwörungstheoretiker. Dass wir selbst sie permanent diffamieren ist mit schuld daran, dass es kaum mehr investigative Journalist gibt und unsere Medien immer mehr zu Verlautbarungs- und Propagandainstrumenten verkommen.

    Interessant in diesem Zusammenhang:
    „Das Geschäft mit den Jubelpostern“ (http://fm4.orf.at/stories/1749054/)

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