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Spiegel beim Lügen erwischt: „Al Kaida keine Kriminellen“

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In einem großen Werbebanner behauptet Spiegel Online heute, die Al-Kaida-Koalition, die im aktuellen Syrienkrieg Ost-Aleppo in der Gewalt hat, das seien keine Kriminellen. Die Terrorgruppe Al Kaida (Al Qaida, Al Qaeda) wird von der US-Regierung für die 9/11-Anschläge verantwortliche gemacht und diesen waren der Anlaß für mehr als fünfzehn Jahre „Krieg gegen den Terror“ durch die USA und ihre Verbündeten.

Spiegel widerspricht damit absichtlich beispielsweise dem US-Militär und führenden Syrienexperten, um mit dieser dreisten Lüge die Al-Kaida-geführte Koalition in Ost-Aleppo zu heiligen und Propaganda für diese Terrorkrieger zu machen. Das ist unterstes journalistisches Niveau. „Keine Angst vor der Wahrheit“ heißt es dazu frech in dem Banner auf Spiegel Online. Der Satz „Die Kriminellen haben Aleppo verlassen. Sie leben zu gern.“ stammt von Christoph Reuter, einem Spiegel Reporter, der als westlicher Journalist irgendwann in Syrien war. Ist das jetzt eine „Unterstützung einer Terroristischen Vereinigung“, wenn man deren kriminellen Background verschleiert und Propaganda für sie macht? Höchstwahrscheinlich schon.

“That said, it’s primarily al-Nusra who holds Aleppo”. Mit diesen Worten bestätigte US-Militärsprecher Steve Warren im auch noch heute auf der Website des US-Verteidigungsminsiteriums nachzulesenden “Department of Defense Press Briefing by Col. Warren via Teleconference from Baghdad, Iraq” vom 20. April 2016, was Kennern des Syrienkrieges ohnehin klar war: Das von den sogenannten Rebellen gehaltene Ost-Aleppo steht unter Kontrolle einer jihadistischen Rebellenkoalition unter Führung der Al-Nusra-Front und die ist nun einmal unbestritten der syrische Arm der Al Kaida.

Der bekannte deutsche Syrienexperte Professor Günter Meyer von der Universtität Mainz im Interview im Wiesbadener Kurier vom 6.8.2016: “Interviewer: Ein Brandherd ist dieser Tage Ost-Aleppo…. Meyer: ja. Allerdings ist die mediale Berichtserstattung darüber häufig sehr einseitig. So z.B., wenn der Spiegel titelt: ‘Die Islamisten sind Aleppos letzte Hoffnung‘. Die Dschihadisten der Al-Kaida angehörenden Nusra-Front und der nicht minder brutale Ahrar al-Scham haben die von der UN ausgehandelte Waffenruhe genutzt, um den Osten Aleppos militärisch massiv aufzurüsten. Diese ultra-radikalen Kämpfer geben dort das Kommando, nicht etwa moderate Rebellen, wie in vielen Medien immer wieder zu lesen ist. Wie in anderen vom Regime belagerten Städten benutzen die Dschihadisten auch hier die Zivilbevölkerung als Schutzschilde und verhindern, dass sich die Einwohner in Sicherheit bringen können.”.

Der der US-Regierung und der NATO sehr nahestehende Think Tank Atlantic Council zu den Rebellen in Aleppo und anderen Gebieten Syriens, nach einer deutschsprachigen Zusammenfassung im Magazin Telepolis mit dem Titel “Syrien: Das Herrschaftsmodell der Opposition“: “Ein amerikanischer Think Tank [Atlantic Council] erklärt, wie die al-Qaida-Milizen ihre Macht in bereits eroberten Gebieten ausüben […] Mittlerweile wurde bekannt, dass die beiden Dschihadisten/Salafisten-Gruppen al-Nusra und Ahrar al-Sham sämtliche andere Milizen in Aleppo auf die Sharia verpflichtet haben. Wichtig ist dabei zu ergänzen: ihre Form des Sharia-Verständnisses. Wie diese in der Idlib angewendet wird, erklärt der Atlantic Council-Bericht. Es ist ein vor allem ein Machtsystem, das den Großen, al-Nusra und Ahrar al-Sham, die Herrschaft garantiert, die anderen haben sich unterzuordnen. […] Die Gerichte arbeiten in diesem System mit Sicherheitskräften, die von den wichtigsten Milizen gestellt werden und ‘lehren den Bewohnern das Fürchten’, wie es im Bericht heißt.”.

Und was einige angeblich „moderate Rebellen“ angeht, die in der Al-Kaida-Koalition vorkommen sollen: „Mit USA verbündete “moderate Rebellen” schneiden 11-jährigem Jungen vor laufender Kamera Kopf ab„.

Keine Kriminellen in Aleppo laut Spiegel …

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