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Ukrainischer Geheimdienst SBU verkaufte vermeintlichem EM-Attentäter die Waffen und den Sprengstoff

An der ukrainisch-polnischen Grenzen wurde vor drei Tagen ein offenbar rechtsextremer Franzose verhaftet, der nach ukrainischen Angaben mehrere Terroranschläge während der Fußballeuropameisterschaft in Frankreich – Euro2016 – durchführen wollte und Waffen und Sprengstoff dabei hatte. Soweit die Schlagzeilen der letzten Tage in der Presse. Allerdings: Der ukrainische Geheimdienst SBU selbst hatte dem Mann nach eigener Auskunft die Waffen verkauft, ihm eine Erlaubnis zum Grenzübertritt beschafft und ihm dann eine Falle gestellt! SBU-Chef Vasyl Hrytsak (oder Wassyl Hryzak) sagte das schon von Anfang an ganz offen den ukrainischen Medien bei der Präsentaton dieses Falles und in der ukrainischen Presse kann man das auch genau so nachlesen:

Beispielsweise heißt es in dem Artikel der ukrainischen englischsprachigen Kyiv Post zu dem Vorfall unter Berufung auf den ukrainischen Geheimdienstchef: “Ukraine’s SBU security service has thwarted at least 15 planned terrorist attacks targeting the upcoming UEFA Euro 2016 European soccer championship in France, the service’s head, Vasyl Hrytsak, said on June 6. […] According to Hrytsak, the group of SBU officers involved in the special operation helped the man buy weapons and obtain a permit to cross the border. Hrytsak said the SBU had followed the law scrupulously and documented their every action.”.

Der Leiter des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes SBU, Wassyl Hryzak, sagte also ganz offen bei der Präsentation des Verhaftungserfolges gegenüber der Presse, dass die ukrainischen Geheimdienstmitarbeiter dem Mann geholfen haben, die Waffen zu kaufen (ihm den Kauf erst möglich gemacht haben) und ihm auch noch eine Erlaubnis besorgt haben, die Landesgrenze zu überqueren (“helped the man buy weapons and obtain a permit to cross the border”). Deutlicher kann man wohl kaum ausdrücken, dass man dem Franzosen eine Falle gestellt hat.

Hryzak ist überzeugt, damit ein gutes Werk getan zu haben. Die Kyiv Post zitiert ihn folgendermaßen: “I hope this special operation will assuage the skepticism of those who talk about the ineffectiveness of the Ukrainian special services”. Diese gestellte Spezialoperation mit einem oder mehreren überhaupt erst duch den Geheimdienst herbeigeführten Delikten soll also laut Geheimdienstchef Hryzak zeigen, dass die ukrainischen Spezialeinheiten nicht ineffektiv seien (wie er ja stolz verlautbaren läßt) … Sie soll quasi ein Leistungsnachweis sein.

Kein Wunder, dass die französische Polizei den Ukrainern hier – wenn auch relativ höflich – den Vogel zeigt und zumindest erst einmal die Bremse reinhaut, was die Terrorbehauptungen zu dem Fall angeht: Das „Wirtschaftsblatt „aus Österreich schrieb bereits vorgestern Abend in dem Artikel “Waffenfund in Ukraine: Paris bezweifelt Terrorabsichten“ zu den ersten Erkenntnissen der Polizei in Frankreich: “Französische Ermittler hegen Zweifel an der ukrainischen Darstellung, wonach ein in dem osteuropäischen Land festgenommener Franzose eine großangelegte Anschlagsserie während der Fußball-Europameisterschaft (EURO 2016) geplant habe. ‘Wir neigen zurzeit dazu, die Angelegenheit als Fall von Waffenschmuggel zu betrachten’, sagte der ermittelnde Staatsanwalt Thomas Pison am Dienstag.”.

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