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Focus: In der Schweiz gibt es zwölf deutschsprachige „Pro-Putin-Trolle“, die aber kein Geld von Putin bekommen

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Focus Online, eine Speerspitze des deutschen Hochqualitätsjournalismus, berichtet über eine bahnbrechende Erkenntnis des Schweizer Hochqualitätsjournalisten Jörg Jürg Vollmer (der übrigens bei Twitter als @juergvollmer hochneutrale Qualitäts-Ukraine-Russland-Tweets absetzt):

„Putin-Trolle auch im deutschsprachigen Internet. Die menschlichen Pro-Putin-Trolle sind längst nicht mehr nur in Russland, Großbritannien und den USA unterwegs. Sie bevölkern inzwischen auch die Kommentarspalten im deutschsprachigen Internet, sagt der Schweizer Journalist Jörg Vollmer. Er gehe davon aus, dass etwa ein Dutzend deutschsprachiger Trolle von der Schweiz aus operiert, sagte Vollmer gegenüber der ‚Neuen Zürcher Zeitung‘. Er sei aber bis jetzt ’nie auf einen Hinweis‘ gestoßen, dass auch diese deutschsprachigen Trolle Geld für ihre Kommentare bekämen.“.

Der Absatz findet sich in einem Artikel über eine (angebliche) russische Propaganda-Troll-Fabrik („Informationskrieg in der Ukraine-Krise. Propaganda auf Bestellung: Das ist Putins Troll-Fabrik – und so funktioniert sie„) und ist nach Focus-Angaben der Beweis, dass der russische Präsident Wladimir Putin auch „im deutschsprachigen Internet“ Trolle führt. Investigativer geht es kaum! Das ist Qualitätsjournalimus (Im Gegensatz dazu fällt der heute.de-Artikel zum gleichen Thema stark ab, der sich nicht auch noch mit deutschsprachigen, sondern nur mit russischsprachigen Trollen beschäftigt und dies aber amateurhafterweise nicht einmal erwähnt. Wohl um die schlechte eigene Rechercheleistung zu kaschieren: Denn das ZDF hatte anscheinend gerade keinen Top-Troll-Experten wie Vollmer zur Hand. Oder niemanden, der die NZZ liest.). Da werden zum Jahresende sicher ein bis zwei Medienpreise fällig sein.

Besonders perfide: Der böse Putin scheint die 12 Schweizer, die Freundliches zu Russland in den sozialen Netzwerken posten, noch nicht einmal zu bezahlen (Gehts noch gemeiner?). Das hat Jürg Vollmer beim wochenlangen Internetsurfen knallhart recherchiert. Golineh Atai, bitte retweeten Sie!

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3 Kommentare

  1. Lieber blaue Bote, nun seid doch nicht so gemein zum Würg äh Jürg. An seiner bemerkenswerten Berichterstattung, das ganze 12 Putin-Trolle aus der Schweiz operierend und ganz ohne Gehaltszahlungen ihr Dasein fristen müssen, erkennt man deutlich, den ungemein hohen qualitativen Anspruch, dem er sich mit seiner „journalistischen“ Arbeit stellt und die sich in keinster Weise hinter den Leistungen einer Golineh Atai verstecken müsste, die ja immerhin schon eine tolle Auszeichnung von ihrer gleichgeschalteten Kollegenschaft für ihre stets herausragende und unvoreingenommene Auslandsberichterstattung erhielt… Kein Witz!

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