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Coronakrise: Propagandaopfer und Täter

Aggressive Propagandaopfer:

Kann es sein, dass Linke, mit denen man sich kurz zuvor noch politisch verbunden gefühlt, z. T. sogar konkret tätig gewesen ist, einen plötzlich als Nazi, Antisemiten und Verschwörungstheoretiker beschimpfen und bedrohen? Keiner von uns hatte auch nur entfernt den Eindruck, hier ‚mit Nazis und Faschisten zu marschieren‘; sollte es dort überhaupt welche gegeben haben, waren sie es, die umgekehrt mit der überwiegenden Mehrheit der vielen anderen ‚marschiert‘ sind…

Es steckt mir ehrlich gesagt noch ganz schön in den Knochen. Selten habe ich was surrealeres erlebt. Nicht nur die schiere Aggressivität, das gnadenlose Framing jeglicher Kritik an den Maßnahmen als ‚rechts‘, die Diffamierung anderer Ansichten, die Schwarz-Weiß-Malerei, die Diskursverweigerung. Vielmehr frage ich mich nach diesem Tag wie es dazu kommen konnte, dass ausgerechnet die radikale Linke, die Antifa als Putztruppe für autoritäre Durchregierer wie Merkel, Spahn und Söder oder Angstschürer wie Drosten, Wiehler und Lauterbach durch die Straßen zieht und alles niederbrüllt, was in punkto Corona irgendwie nach Staatskritik riecht? Wieso stimmt die obrigkeitsfeindliche Antifa am lautesten ins Lied des There-is-no-alternative mit ein und heißt einen ordnungsstaatlichen Amoklauf und jegliche Einschränkung gut, anstatt sachinhaltliche Kritik zu üben? Wie kann es wieder zu argumentativem Austausch kommen, wenn sich offenbare große Teile der (radikalen) Linken in Wort und Tat bereits so weit aus dem Fenster gelehnt haben, dass der point of no return schon überschritten scheint? Eines kann ich sagen: Die Lehre von heute für uns vier, die wir auf dem Schweigemarsch waren, heißt: Vernetzen, reden, überzeugen. Vielleicht mit Diffamierung und Anfeindung leben.«“

Da mischen oft die selbsternannten „Antideutschen“ mit, eine fiese pseudolinke Schlägertruppe der Machteliten, die überwiegend aus bürgerlichen „Berufssöhnen“ besteht und nach eigenen Aussagen den Ausbruch von Liebe und Kommunismus erwartet, wenn die Westliche Wertegemeinschaft den ganzen Planeten erobert hat, und in quasi jedem „staatsfeindlichen“ Akt wie auch jeglicher Kritik Antisemitismus sieht. Das ist leider kein Witz. Das ideologische Scharnier zu GroKo und Co bilden Leute wie Heiko Maas oder große Teile der „NATO-grünen“ Führungsriege. Einen kleinen Eindruck dieses Wahns gibt dieser Artikel von 2016:

Band „Antilopen Gang“ hetzt gegen S21-Opfer

Heute vor sechs Jahren, am „Schwarzen Donnerstag“ von Stuttgart, ging die Polizei mit massiver Gewalt gegen Anti-S21-Demonstranten vor, darunter viele Kinder (Schüler) und Rentner. Die Eskalation war von den Regierenden gewollt und wurde offenbar bewusst herbeigeführt.

Ganz im Sinne der Stuttgarter CDU, die damals mit Stefan Mappus den Ministerpräsidenten stellte und an erster Stelle für den brutalen Polizeieinsatz verantwortlich war, und ganz staatstragend im Sinne von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), versucht heutzutage die Band „Antilopen Gang“, die von sich lediglich behauptet „links“ zu sein, aber politisch bei genauerem Hinsehen eher rechtskonservative und neoliberale Werte à la CDU, US-Regierung und NATO predigt und das auf eine extremistische Art und Weise, und entsprechend ihrer eigenen „Legende“ linke und alternative Kreise zu unterwandern und für die „Eliten“ nutzbar zu machen versucht, die Stuttgart-21-Demonstranten zu diskreditieren und Linke gegen sie aufzuhetzen.

In einem Text dieser Merkel-treuen pseudolinken Anti-Regierungskritiker-Band “Antilopen Gang” („ARD zeichnet rechtsextreme Hass-Band “Antilopen Gang” mit Preis aus„) heißt es (leider völlig ohne Ironie): “Ich bin die Gegenpartei gegen die Gegenpartei. Ich geh’ nicht wählen bei Wahlen, denn ich bin gegen Parteien […] Ich kämpfte mit der Polizei gegen Blockupy in Frankfurt. Verprügelte die Gutbürger von Stuttgart 21. Da braucht man gar nicht drüber reden, wenn die Massen sich erheben. Schmeiß’ ich aus dem Flugzeug eine Brandbombe auf Dresden”. Der Rest der Songs der drei Hobby-Regierungsschläger, deren pseudolinken, aber eigentlich rechtsextremen Mitstreiter unter dem selbstgewählten Begriff „Antideutsche“ firmieren, ist auch nicht besser.

Die „Antilopen Gang“ und die „Antideutschen“ sind zwar in gewissem Sinne Rechtsextreme, aber eben keine völkischen Hitler-Nazis, sondern gewissermaßen „Atlantiker-Nazis“ der westlichen Mächtigen. Sie kämpfen für den Endsieg der westlichen Herrenmenschen und nicht für den Endsieg der weißen Herrenmenschen, auch wenn sie beispielsweise kein Problem mit der Zusammenarbeit zwischen dem Westen und ukrainischen Nazis haben. Dass sie (normalerweise) erklärtermaßen die rechtsextreme Konkurrenz der klassischen Nazis hassen,  versetzt sie aus ihrer Sicht in die Lage, jederzeit eine sogenannte „Nazikeule“ gegen ihre Gegner zu schwingen und nicht nur tatsächliche Nazis, sondern einfach jeden Regierungskritiker – links, Mitte, rechts – als Nazi und Antisemiten zu diskreditieren, wie es beispielsweise der regierungskritische Journalist Ken Jebsen erleben musste, der in dem Hitsong der Band „Beate Zschäpe hört U2“ als „Antisemit“ verleumdet wird.

UPDATE. Interview mit der Band bei Neues Deutschland vom 10.11.2014, mehr als vier Jahre nach den Gewaltorgien in Stuttgart:

„Danger Dan: Also Blockupy fand‘ ich schon besonders dumm. Diese Idee es gäbe irgendwie 99% von Unterdrückten, die von einem Prozent Reicher unterdrückt werden – ein besseres Beispiel für verkürzte Kapitalismuskritik gibt’s eigentlich gar nicht. Da würde auch die NPD unterschreiben und mitmachen.

Koljah: Das ist ja auch schon fast Antisemitismus. Da ist ja schon der Aufruf zum Pogrom impliziert.

Danger Dan: Das das überhaupt noch geht, dass Linke sich auf so einen Unsinn einigen können, hat mich krass verwundert. Da bin ich dann doch sehr froh über Rechtsstaatlichkeit, über Polizisten, die diese Leute dann im Zaum halten. Und ich würde auch tatsächlich, wenn diese Leute sich erheben und das umsetzen wollen, was da zwischen den Zeilen angekündigt wird, dieses reiche eine Prozent – wer auch immer das sein soll – wenn die die jetzt lynchen würden, würde ich auch auf der Seite der Polizei gegen sie kämpfen. Mit Waffengewalt.

Koljah: Ich muss sagen: mich hat’s überhaupt nicht verwundert. Sondern das steht in der Tradition einer Linken, die in Deutschland spätestens seit 68 antisemitisch durchsetzt ist. Das passt dazu. Diese ganzen Proteste, die so tun als könne man nur »das Finanzkapital« kritisieren, die ein Bild von »guter Kapitalismus gegen schlechter Kapitalismus« zeichnen, bieten genau den Anknüpfungspunkt für Antisemitismus.

[…]

Danger Dan: Da wo solche abstrakten Probleme auf irgendwelche Minderheiten oder am Ende noch die Juden projiziert werden, bin ich aus dem Spiel raus und hab keine Lust darauf. Ich bin dann sehr skeptisch und bei mir gehen die Alarmglocken an. Und im Fall von Antisemitismus sind Juden die, die als Juden angegriffen werden. Das hat nichts mit Religion zu tun.

Panik Panzer: Um noch ein mal kurz etwas unpolitisches zu sagen: Stuttgart 21 ist ein sehr notwendiges Projekt. Wir hatten mal einen Auftritt in Baden-Württemberg, waren an diesem schrecklichen Kopfbahnhof, der so scheiße aufgebaut ist, dass wir halt knallhart unseren Anschlusszug verpasst haben und zu spät zum Soundcheck gekommen sind. Da wurde mir klar, dass ein moderner Bahnhof dieser Stadt gut tun würde. Da muss ich mal eine Lanze brechen für Stuttgart.

Danger Dan: Das Problem ist das gleiche. Da haben sich die Leute aufgeregt und gesagt: Die Reichen machen da irgendwelche Prestigeprojekte und die Armen kriegen nichts ab. Es ging nicht um irgendwelche Käfer in irgendwelchen Bäumen. Der ganze Links-Deutsche Mob konnte sich darauf einigen. So furchtbar lächerlich dieser Protest.“

[…]

Danger Dan: Das hat was von HoGeSa in bürgerlich.“

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