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Das Massaker

Zwei Überlebende berichten über die Ereignisse in Odessa 2014.

Spannend wird es am 9. Dezember in Paris. Dort werden sich nach drei Jahren Pause wieder vier Staatsführer im „Normandie-Format“ treffen. Präsident Emmanuel Macron empfängt die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenski und den russischen Präsidenten Wladimir Putin, um über eine Lösung des militärischen Konflikts in der Ost-Ukraine zu sprechen. Dass das Treffen überhaupt stattfindet, hat etwas mit dem neuen ukrainischen Präsidenten zu tun, der etwas gemäßigtere Töne gegenüber Russland anschlägt als sein Vorgänger Petro Poroschenko.

Schon jetzt gibt es Fortschritte im Verhältnis zwischen Russland und den „Volksrepubliken“ auf der einen und der Ukraine auf der anderen Seite. Es gab einen Gefangenenaustausch, die „Volksrepubliken“ und die Ukraine zogen ihre Truppen aus zwei Orten an der Trennlinie zurück und Russland gab drei beschlagnahmte Marine-Schiffe an die Ukraine zurück.

Doch was man von dem Treffen in Paris maximal erwarten kann, ist eine Verlängerung der Waffenruhe. Nicht mehr. Zu einer Reintegration der „Volksrepubliken“ unter Anerkennung eines Autonomie-Status von Donezk und Lugansk ist Kiew nach wie vor nicht bereit.

Selenski-Partei verrät ihre Wähler

Präsident Petro Poroschenko – der Liebling des westlichen, russophoben Establishments — wurde zwar abgewählt, aber der ukrainische Nationalismus treibt weiter seine Blüten. Einzelne Oppositionelle kehrten aus der Emigration in die Ukraine zurück, aber von einer Wende hin zur Demokratie ist das Land weit entfernt.

Das zeigte sich gerade wieder am 30. Oktober 2019, als die Mehrheit der Abgeordneten von „Diener des Volkes“, der Partei Selenskis, in der Werchowna Rada einen Untersuchungsausschuss zum Brand im Gewerkschaftshaus von Odessa ablehnte. Von 450 Rada-Abgeordneten stimmten nur 79 dafür, darunter 32 Abgeordnete der Selenski-Partei. Von der Präsidenten-Partei enthielten sich 139 Abgeordnete der Stimme, 36 Abgeordnete stimmten sogar gegen die Einrichtung eines Untersuchungsausschusses.

Auch fünf Jahre nach dem Massaker von Odessa haben die ukrainischen Justizorgane noch nicht ermittelt, warum die Polizei damals nicht eingeschritten war: Das Gewerkschaftshaus in Odessa war am 2. Mai 2014 von ukrainischen Ultranationalisten mit Molotow-Cocktails angegriffen worden; 42 Menschen verbrannten oder sprangen in Todesangst aus dem Gebäude und starben (1). Immer noch gibt es keine Klarheit darüber, warum die Feuerwehr erst nach 40 Minuten an dem brennenden Gebäude eintraf und warum das ausgebrannte Gebäude wochenlang für jedermann zugänglich war, sodass jegliche Spuren vernichtet werden konnten.

Andrej Parubi muss vor Gericht aussagen

Einer der mutmaßlichen Drahtzieher des Angriffs auf das Gewerkschaftshaus von Odessa ist der damalige Leiter des ukrainischen Sicherheitsrates, Andrej Parubi. Dieser war am 30. April 2014 in Odessa, verteilte vor laufenden Fernsehkameras Schutzwesten an Maidan-Anhänger und führte Gespräche mit Mitgliedern der paramilitärischen Organisation „Schtorm“. Parubi verfügte als Kommandant des Maidan in Kiew über hervorragende Kenntnisse im Straßenkampf. Im August 2019 — nach der Parlamentswahl — musste er seinen Posten als Parlamentssprecher räumen.

Der aus der Emigration nach Kiew zurückgekehrte Rechtsanwalt Andrej Portnow hat jetzt ein Gerichtsverfahren gegen Parubi initiiert — wegen dessen Mittäterschaft beim Massaker von Odessa. Doch dass ein ukrainisches Gericht Parubi verurteilt, ist kaum vorstellbar. Das würde den ukrainischen Staatsstreich — offizielle Bezeichnung: „Revolution der Würde“ — offenlegen und die von faschistischen Elementen durchtränkte neue Ordnung in der Ukraine ins Wanken bringen.

Interview mit Überlebenden des Brandes

Im April 2019 konnte ich mit Igor und Anschela Polovnev sprechen, zwei Überlebenden des Brandes in Odessa. Sie waren bei den Ereignissen in Odessa am 2. Mai 2014 auf dem Griechischen Platz beziehungsweise im Gewerkschaftshaus und auf dem Kulikow-Feld dabei, wo das Protestcamp der Anti-Maidan-Bewegung lag. Beide sind 50 Jahre alt. Igor hatte in Odessa mit Espresso-Maschinen gehandelt, Anschela ein kleines Immobilien-Geschäft betrieben. Aus Angst vor dem ukrainischen Rechten Sektor flüchteten die beiden mit ihrer Tochter am 8. Mai 2014 nach Russland, wo sie seither leben. Igor arbeitet jetzt als Abteilungsleiter im Handel.

Ulrich Heyden: Was haben Sie am 2. Mai 2014 auf dem Kulikow-Feld, dem Platz vor dem Gewerkschaftshaus, erlebt?

Igor: Als ich ankam, sah ich, dass dort vor allem Rentner waren und einige Jugendliche. Sie gingen ins Gewerkschaftshaus. Ich wollte dort anfangs nicht reingehen, ich verstand sofort, dass es eine Verlierer-Situation ist. Aber wieder zu gehen und die älteren Menschen und die Jugendlichen schutzlos den „Chorki“ (ukrainischen Nationalisten, Anmerkung U. H.) zu überlassen, mit denen ich schon in der Innenstadt von Odessa konfrontiert gewesen war, das konnte ich als Mann nicht.

In welche Etage des Gewerkschaftshauses sind Sie gegangen? Hat es da schon gebrannt? Flogen schon Molotow-Cocktails?

Igor: Nein. Als ich auf das Kulikow-Feld kam, sah ich Barrikaden aus hölzernen Paletten. Ich sah Stücke von zerschlagenem Asphalt. Die Leute dachten, sie könnten sich damit schützen und die Angreifer aufhalten. Das war albern und zum Misserfolg verurteilt. Aber jemand schrie, dass man im Gewerkschaftshaus Schutz findet. Dort würden sie (der Mob ukrainischer Nationalisten, U. H.) nicht alles zerstören. Die Leute, die im Gewerkschaftshaus Schutz suchten, konnten sich nicht vorstellen, was auf dem Griechischen Platz (wo Maidan-Leute am Nachmittag eine brutale Straßenschlacht gegen Anti-Maidan-Demonstranten begonnen hatten, U. H.) passiert war.

Haben Sie gesehen, dass vom Dach des Gewerkschaftshauses jemand Molotow-Cocktails geworfen hat?

Igor: Vom Dach? Das weiß ich nicht. Ich ging zum Gewerkschaftshaus. Wir begannen, die Türen zum inneren Hof zu verbarrikadieren. In einem bestimmten Moment ging ich dann in den ersten Stock. Dort sah ich aus einem Fenster eine Menge Menschen, die sich auf dem Kulikow-Feld vor dem Gewerkschaftshaus versammelt hatte. Aus einem Fenster im Gewerkschaftshaus sah ich das erste Mal, dass Molotow-Cocktails geworfen wurden. Von der rechten Seite kam ein junger Mann. Der erste Brandsatz, den er warf, zerschellte an einer Barrikade. Der zweite traf die Eingangstür. Dieser war offenbar einer der Gründe des Feuers im Gewerkschaftshaus.

Ich ging in die zweite Etage und hörte, dass die Angreifer Türen im Korridor der ersten Etage aufbrachen. Ich half, diese Angreifer abzuwehren. Wir wurden mit Gas angegriffen. Ich habe dieses Gas eingeatmet. Um nicht das Bewusstsein zu verlieren, ging ich zur zentralen Treppe. Da waren schon die Fenster eingeschlagen. Dort gab es frische Luft. Ich habe etwa zehn, zwanzig Sekunden geatmet.

In diesem Moment wurde alles weiß, dann grau und dann schwarz. Innerhalb weniger Sekunden. Es wurde schwarz wie in der schrecklichsten schwarzen Nacht. Man konnte nicht atmen. Von unten begann die Temperatur durch das Feuer anzusteigen. Ich kehrte in die zweite Etage zurück. Ich sah den Schein einer Taschenlampe. Ich ging auf das Licht zu. So landete ich in einem Bürozimmer. Das rettete mir das Leben. Denn als die Feuerwehrleute kamen und das Feuer gelöscht war, ging ich auf den Korridor und sah dort eine Menge verbrannte Leichen und Menschen, die erstickt waren.

Wissen Sie, weshalb die Menschen im Treppenhaus verbrannt sind?

Igor: Für mich ist es schwierig, darauf zu antworten. Ich erinnere mich, dass es zuerst weißen Rauch gab. Dann gab es grauen, dann schwarzen Rauch. Was man dort einsetzte und was brannte, kann ich nicht sagen, denn ich sah den Brandherd nicht. Ich bin kein Experte auf diesem Gebiet. Ich weiß nur eins: Es brannte sehr stark. Als wir in dem Bürozimmer waren, glühten sogar die Heizkörper rot vor Hitze. Sie wurden so heiß, dass sie zerbrachen. Die Temperatur war sehr hoch. Es gab einen wahnsinnigen Rauch. Bei geschlossenen Türen konnten wir in unserem Zimmer kaum atmen. Das Fenster zu öffnen war auch nicht möglich, denn es wurde sofort geschossen oder es wurden Molotow-Cocktails geworfen.

Befanden Sie sich in einem Zimmer, dessen Fenster auf der Seite des Kulikow-Feldes lagen?

Igor: Ja, zum Kulikow-Feld hin.

Anschela, das Bürozimmer in dem Sie Schutz gesucht hatten, lag auch auf der Seite des Kulikow-Feldes?

Anschela: Ja, das Zimmer, in dem ich mich befand, lag seitlich zum Kulikow-Feld.

Igor: Meine Frau Anschela war im rechten Gebäudeflügel, ich im linken.

Anschela: Gegenüber unserem Fenster sahen wir eine junge Frau, die aus dem Fenster gestiegen war. Sie lag außerhalb des Gebäudes in Höhe der vierten Etage auf einem Mauervorsprung. Wahrscheinlich hatte sie im Bürozimmer keine Luft mehr zum Atmen bekommen. Wir hatten große Angst, dass sie nach unten stürzt. Das Zimmer, in dem wir uns befanden, lag in der dritten Etage.

Die Frau war aus dem Zimmer gestiegen?

Anschela: Sie war aus dem Fenster gestiegen und lag auf einem Mauervorsprung. Sie wurde dann von Feuerwehrleuten gerettet, die man zuerst nicht in das Gebäude gelassen hatte, denn unten stand eine aggressive Menge, die die Einsatzkräfte zunächst nicht nach oben gelassen hat. Es gibt von dieser jungen Frau viele Videos auf YouTube (2). Als die Feuerwehrleute die Frau von dem Mauervorsprung holten, schrien die Maidan-Anhänger: „Warum rettet ihr die. Man muss sie töten.“ Das sei keine Frau, sondern eine Kolorada (so nannten die Maidan-Anhänger die russlandfreundlichen Regierungsgegner, U. H.). Sie haben gejubelt. „Es lebe die Ukraine! Tod den Feinden!“ An einem Fenster des Gewerkschaftshauses zeigte sich wiederholt ein Maidan-Fan mit einer ukrainischen Flagge. Die Maidan-Anhänger freuten sich. Sie sagten, sie vernichten keine Menschen, sondern Separatisten.

In welchem Zimmer hatten Sie Schutz gesucht?

Anschela: Ich war in der dritten Etage. In unserem Bürozimmer befanden sich zu Beginn drei Krankenschwestern — ich und zwei junge Frauen — sowie eine ältere Frau von der russisch-orthodoxen Kirche. Sie hatte eine Ikone dabei. Dann kam noch ein Ehepaar zu uns sowie zwei oder drei junge Leute, das erinnere ich nicht so genau. Sie brachten noch einen jungen Mann. Der war bewusstlos. Ich habe seinen Puls gefühlt. Er lebte. Ich habe ihm eine Spritze gegen den Schock gegeben. Und da gibt es noch ein Detail. Äußerliche Verletzungen hatte der junge Mann nicht. Aber er hatte heruntergelassene Hosen. So hat man ihn zu uns gebracht. Der junge Mann kam allmählich zu sich. Ich habe ihn gefragt, wie kann ich dir helfen? Er versuchte, mir etwas zu sagen. Seine Lippen bewegten sich. Aber ich hörte nichts.

In diesem Moment begann man, gegen unsere Tür zu schlagen. Man versuchte, die Tür aufzubrechen. Schnell haben wir versucht, die Tür zu verbarrikadieren. Wir rückten einen Schrank, einen Kühlschrank und einen Stuhl vor die Tür und versuchten, diese Barrikade zu halten.

In die Tür schlugen sie ein Loch. Durch dieses Loch wurden wir mit einem Gas besprüht. Ich weiß nicht, was das für ein Gas war. Wir waren sehr aufgeregt. Durch den Luftzug wurde das Gas wahrscheinlich vertrieben. Dann warfen sie durch das Loch eine Lärmgranate. So versuchte man, uns einzuschüchtern. Die Männer in unserem Raum schrien: „Haut ab, hier sind Frauen. Wir tun nichts. Bitte geht weg.“ Aber die Leute vor der Tür steckten eine Pistole durch das Loch. Neben mir stand ein Mann. Er wurde offenbar am Arm getroffen. Er fiel hin.

Er wurde von einer Kugel getroffen?

Anschela: Ja. Weil es ihnen gelang, in das Bürozimmer einzudringen. Sie schrien: „Alle auf den Boden!“ Wir Frauen stellten uns an die Wand. Die Männer legten sich auf den Boden. Die, die in das Bürozimmer eingedrungen waren, begannen zu treten und zu schlagen. Sie hatten Ketten und Knüppel in den Händen.

Wurden Sie geschlagen?

Anschela: Wir Frauen standen an der Wand. Uns hat man nicht geschlagen. Die, die in das Zimmer eingedrungen waren, haben sich aufgeteilt. Jeder hat sich einen ausgesucht, den er geschlagen hat. Vor mir lag ein junger Mann. Fünf, sechs Männer standen um ihn herum. Sie traten ihn und schlugen ihn mit Knüppeln. Ihnen war egal, wo ihre Schläge den Mann trafen.

Ich habe es nicht mehr ausgehalten und habe laut gesagt: „Leute hört auf! Ihr seid doch Menschen und keine Tiere! Was macht ihr?“ In diesem Moment hat einer von ihnen aufgehört, den Mann am Boden zu schlagen und wollte mich mit der Faust schlagen. Aber er tat es nicht. Seine Faust stoppte zehn Zentimeter vor meinem Gesicht. Er setzte mich auf einen Stuhl und sagte: „Ich bringe dich jetzt raus.“

Er ging zur Tür und sprach dort mit einem Anführer, der trug eine Flecken-Uniform. Das war eindeutig jemand aus der Westukraine. Der Anführer nickte mit dem Kopf und der Mann kam zu mir zurück und sagte: „Ich bringe dich jetzt hier heraus.“

Ich sage ehrlich, ich hatte mich vom Leben verabschiedet. Ich dachte, er bringt mich raus, um mich umzubringen. Ich hatte diesen Eindruck, weil eine der Krankenschwestern fragte, ob man sie auch hinausführen würde. Er sagte: „Nein, ich habe sie ausgewählt. Sie werde ich hinausführen.“ Er hat mich wirklich hinausgeführt. Auf jeder Etage ging er zu einem der Westukrainer mit Kampfanzug. Ich hatte den Eindruck, dass das Mitglieder der Hundertschaften waren, die auf dem Maidan in Kiew im Einsatz waren. Weil alle diesen Westukrainern in Kampfanzügen Bericht erstattet haben. Er ging also zu diesem Westukrainer und sagte ihm: „Ich führe sie hinaus.“ Der Angesprochene fragte, wer die Erlaubnis gegeben hätte. Er nannte einen Decknamen, darauf erhielt er die Erlaubnis. Und so ging es auf jeder Etage.

Am Ausgang des Gebäudes wurde er noch mal von einem Westukrainer gefragt, wohin er mich bringe. Er sagte, man hätte es ihm erlaubt. Der Westukrainer antwortete: „Nein. Bring sie zurück.“ Er antwortete: „Ich bringe sie raus. Sie arbeitet im medizinischen Bereich.“ Wir Frauen hatten medizinische Masken. Außerdem hatten wir Umhänge, auf denen stand „Ich habe die Ehre“. Das war der Name einer Kosaken-Organisation, die es bei uns gibt. Diese hatte auch einen Stand auf dem Kulikow-Feld. Auf der ersten Etage hatten wir medizinische Hilfe geleistet. Der Mann aus der Westukraine hat meinem Umhang und danach meine medizinische Maske zerrissen. Ich hatte auch ein Sankt-Georgs-Band. Das hat er mir zusammen mit einem Knopf von der Jacke abgerissen. Er begann zu schreien und wollte mich zurück in das Gewerkschaftshaus schicken. Aber der Bursche, der mich begleitet hat, hat mich nach vorne gestoßen und mich zu einem Erste-Hilfe-Wagen gebracht.

Warum hat dieser Mann Sie gerettet?

Anschela: Warum er mich gerettet hat? Er stand unter Drogen. Er war in Fahrt. Er hatte es für sich entschieden. Er fühlte sich als Held. Als er mich rausführte, sagte er: „Ich führe dich raus. Du wirst unserem Land noch nützlich sein. Du gehörst zum medizinischen Personal. Wir werden dich noch brauchen.“ Er führte mich zur Ersten Hilfe, zu einem Mann in einem weißen Kittel. Er bat diesen Mann, mir ein Beruhigungsmittel zu geben. Doch stattdessen hat der Mann im weißen Kittel mich mit aller Kraft zweimal geschlagen, wie man einen Mann schlägt. Ich schwankte beide Male. Und ich dachte, wenn er mich noch einmal schlägt, falle ich um.

Igor, was passierte in dem Zimmer, in das Sie sich geflüchtet hatten?

Igor: Als ich in dem Bürozimmer im Gewerkschaftshaus war, bekam ich keine Luft mehr. Ich begann, das Bewusstsein zu verlieren. Ich dachte, oh Gott, Anschela ist auch in diesem Gebäude. So blieb ich bei Bewusstsein. Ich war wieder konzentriert. Ich habe mein Telefon gesucht und gefunden.

Anschela: Ich hatte ihn schon 100 Mal angerufen.

Igor: Ich sah die unbeantworteten Telefonanrufe und rief meine Frau an. Ich sagte ihr, dass ich lebe und alles in Ordnung ist. Ich hörte ihre Stimme.

Anschela: Ich habe geschafft, ihm zu sagen, dass man mich rausgeführt hat.

Igor: Ich sagte ihr, sie soll aufpassen, dass sie nicht in die Hände dieser Verrückten fällt, die bereit sind zu töten. Nach einiger Zeit kamen dann Feuerwehrleute. Sie schlugen uns vor, nach unten zu kommen. Ich sah, was mit den Leuten passierte, die nach unten gegangen waren. Sie wurden dort halbtot geschlagen. Also war ich nicht bereit, nach unten zu gehen. Der Feuerwehrmann sah sich auf dem Korridor um. Er sah Leichen. Nach einiger Zeit kam er zurück in unser Zimmer und wollte auf der Feuerwehrleiter nach unten gehen. Er schlug mir noch einmal vor: „Wenn du willst, geh nach unten. Ich garantiere dir, dass man dich nicht umbringt.“ Ich habe nachgedacht: Wenn die Feuerwehrleute jetzt weggingen, könnten alle möglichen Leute in das Gebäude kommen. Und ich habe mich entschlossen, nach unten zu gehen. Immerhin könnte es nicht schlimmer werden, als es schon war. Unten angekommen, haben sie sofort den Inhalt meines Rucksacks untersucht.

Wer hat den Rucksack untersucht?

Igor: Maidan-Anhänger. Ein Mann im Flecken-Kampfanzug sagte. „Nun, was habt ihr hier angestellt?“ Ich fragte zurück: „Das haben wir gemacht?“ Danach hat er mir brutal die Hände auf den Rücken gedreht und mich in den Gefangenentransporter geworfen. Dort waren noch andere Leute. Nach einiger Zeit wollte man uns zum Untersuchungsgefängnis fahren. Doch der Gefangenentransporter wurde noch auf dem Kulikow-Feld von Maidan-Anhängern angehalten. Eine wilde Menge hat Löcher in die Reifen gestochen. Und es gab Aufrufe, den Transporter mit den „verdammten Separatisten“ — wie sie sagten — anzustecken. Ich habe einige Leute angerufen.

Dann war bei meinem Telefon der Akku leer. Ich habe mich vom Leben verabschiedet. Ich legte mich auf die Bank im Gefängniswagen und dachte, wie es wird, so wird es. Mehrere Male habe ich das Vaterunser gebetet. Nach eineinhalb Stunden, so gegen 24 Uhr oder 0:30 Uhr, brachte man uns ins Untersuchungsgefängnis an der Preobraschenskaja, Ecke Bunina-Straße. Dort hat man uns ausgeladen. Die Polizei fotografierte uns mit Handys. Die Nacht verbrachten wir auf dem Fußboden. Einige hatten keine Schuhe, einige hatten Verwundungen.

Nochmal zurück zum Kulikow-Feld. Wie hat sich die Polizei verhalten, die dort vor Ort war?

Igor: Als es die Ereignisse auf dem Kulikow-Feld gab, war dort viel Polizei. Sie griff in die Ereignisse nicht ein. Sie trugen Schilder und Schlagstöcke, hatten Uniformen, Helme und Gefangenentransporter. Sie waren komplett bewaffnet und nicht so schlecht ausgerüstet wie die Polizei auf dem Griechischen Platz. Als man Anschela aus dem Gewerkschaftshaus herausgeführt hatte, sagte sie den Polizisten: „Macht was!“

Anschela: „Rettet die Menschen!“ Sie standen da und sagten: „Dazu haben wir keinen Befehl.“ Ich fragte: „Auf welchen Befehl wartet ihr? Wartet ihr, bis sie zu euch nach Hause kommen und euch zu Hause umbringen?“ Aber sie sagten: „Wir haben keinen Befehl, gehen Sie zum Vorgesetzen.“ Ich ging zum Vorgesetzten. Er verschwand irgendwohin. Ich habe ihn nicht mehr gesehen.

Ich würde gern noch auf die Ereignisse am Nachmittag des Tages in der Innenstadt von Odessa eingehen. Am 2. Mai 2014 um 15:30 Uhr begannen auf dem Griechischen Platz Auseinandersetzungen zwischen Maidan und Anti-Maidan. Waren Sie Teilnehmer des Anti-Maidan?

Igor: Ja, ich war unmittelbar beteiligt. Ich habe alles mit eigenen Augen gesehen.

Und was haben Sie gemacht?

Igor: Vom Anti-Maidan hatten sich zwei- bis dreihundert Leute versammelt. Es wurde die Entscheidung getroffen, dass wir die Befehle ausführen, die von bestimmten Leuten kamen. Wie ich verstanden habe, hat „Kakao“ (Sergej Dolschenkow (3)) den Anti-Maidan geleitet. Es gab auch noch Gruppenführer. Wir hatten geplant, parallel zu dem Friedensmarsch (Der Marsch hieß offiziell „Marsch für eine einige Ukraine“, U. H.) (4) zu marschieren. Und dann am Griechischen Platz …

Anschela: Die Polizei hat euch zu der Menge, auf den Griechischen Platz umgeleitet.

Igor: Wir waren auf dem Griechischen Platz. Als die Auseinandersetzungen anfingen, habe ich verstanden, dass es dort nichts Gutes geben wird. Auf der Seite der Maidan-Anhänger waren vier- bis fünftausend Leute. Sie waren gut ausgerüstet und vorbereitet mit Beilen und Waffen. Ich sah fünf bis sieben Pistolen. Ich bin nicht überzeugt, dass es alles scharfe Pistolen waren, aber da es Verletzungen gab, bedeutet das, es gab dort scharfe Pistolen. Diese Leute zogen konkret los, um Menschen zu schlagen, mindestens zu verletzen und auch zu töten. Was sich dann ja auch gezeigt hat.

Von ihrer Seite waren Steine zum Werfen vorbereitet worden. Im Moment des Zusammenstoßes hatten wir nichts außer Baseball-Schlägern und Bauhelme aus Plastik. Auf ihrer Seite war es sehr ernst. Sie hatten Feuerwerkskörper und Lärmgranaten.

Anschela: Auf ihrer Seite waren angereiste Hundertschaften vom Maidan. Hundertschaften, die sich schon auf dem Maidan hervorgetan und Berkut-Polizisten getötet hatten.

Igor: Am Anfang haben wir uns gegenseitig angeschrien, dann flogen Steine. Die Steine flogen sehr organisiert. Das war eine nicht endende Steinmauer. Die ersten zwei Wochen danach habe ich immer diese Steinmauer gesehen, wenn ich die Augen schloss.

Später wurde bekannt, dass auf dem Griechischen Platz sechs Menschen erschossen wurden (5). Haben Sie das gesehen?

Igor: Ich habe keine Toten gesehen. Ich habe nur Polizisten gesehen. Die Polizisten standen mit dem Rücken zu uns und mit dem Gesicht zu den Maidan-Anhängern. Denn alle aggressiven Handlungen gingen von Anfang an von den Maidan-Anhängern aus. Von uns erwartete die Polizei keine Angriffe in den Rücken. Das ist ganz klar.

Wir haben dann auch angefangen, Steine zu werfen. Wenn wir zufällig einen Polizisten getroffen haben, hat der sich verwundert umgedreht. Alles ging von der anderen Seite aus und die Polizei hat sie tapfer abgewehrt. Ich habe viele Verletzte mit Bein- und Kopfverletzungen gesehen. Die Maidan-Anhänger ließen die Erste Hilfe nicht auf den Griechischen Platz. Der Platz wurde dann später von Steinen gesäubert, weil die Erste-Hilfe-Wagen sonst nicht hätten heranfahren können.

Hatten Sie einen Helm?

Igor: Ich hatte einen Bauhelm. Ich habe es geschafft, den Steinen auszuweichen. Die flogen mit großer Kraft. Die Maidan-Anhänger sprangen auf die Autos. Die Menschen aus Odessa, die da standen und das sahen …

Anschela: Odessiter werfen keine Pflastersteine und springen nicht auf Autos herum. Die Menschen aus Odessa haben eine andere Kultur.

Igor: Ich verließ den Griechischen Platz als einer der Letzten. Ein Teil der Jungs (vom Anti-Maidan, U. H.) wurde im Afina-Einkaufszentrum eingeschlossen. Unter ihnen hatten einige Schussverletzungen. Soweit ich weiß, hat Towarisch Chodjak (6) mit einem Jagdgewehr auf sie geschossen und mehrere verletzt.

Hat der Maidan-Unterstützer Sergej Chodjak jemanden getötet?

Anschela: Ja, er wurde sogar verurteilt. Aber er wurde von Maidan-Anhängern befreit. Sie machten Druck auf die Richter.

Igor: Ja, so ein Mensch, bei dem feststeht, dass er jemanden umgebracht hat, läuft frei herum, im Unterschied zu Jewgeni Mefjodew (7) und „Kakao“ (Sergej Dolschenkow), die immer noch in Haft (8) sind. Ihre Schuld ist nicht bewiesen. Es gibt keine Beweise gegen sie.

Als klar war, dass wir keinen Widerstand mehr leisten können, haben sich unsere Leute vom Griechischen Platz zurückgezogen. Ich ging zum Preobraschenski-Platz. Dort wurde ich nach einiger Zeit von Maidan-Anhängern umringt. Zu viert versuchten sie, mich mit Eisenstangen, Spaten und Baseball-Schlägern zu schlagen. Ich weiß nicht, wie ich den Schlag mit einer Eisenstange auf meinen Kopf abwehren konnte. Ich habe in der Kindheit etwas Sport gemacht.

Anschela: Er hatte Verletzungen am Bauch und auf dem Rücken. Als ich am 4. Mai (nach seiner Untersuchungshaft, U. H.) seinen Rücken sah, war der ganze Rücken blau. Seine Hand war verletzt. Auf dem Kulikow-Feld habe ich seine Wunden behandelt.

Igor: Mir blieb nichts anderes übrig, als wegzugehen. Ich musste zum Kulikow-Feld vor dem Gewerkschaftshaus. Ich wusste, dass meine Frau dort ist. Ich wollte die Leute dort warnen, dass die Maidan-Anhänger gefährlich sind und wir zu einer ernsthaften Gegenwehr nicht in der Lage sind.

Hier in der Emigration in Russland freuen Sie sich, mit Ihrer Tochter zusammen zu sein?

Anschela: Ja. Sie ist unsere Kraftquelle. Sie ist unsere Hoffnung. Sie ist unser Sternchen. Sie ist talentiert. Wir gaben ihr alle unsere Liebe und Kraft.

Igor: Und wir werden weiter versuchen, ihr bei allem zu helfen. Sie ist unsere Zukunft. Was wir konnten, hatten wir schon erreicht und durch die Ereignisse in Odessa verloren. Wie es weitergeht? Wir werden sehen.

Haben Sie eine kleine Hoffnung, dass sich in der Ukraine etwas zum Guten wendet?

Igor: Die Hoffnung lebt selbst unter widrigen Umständen. Sie stirbt als Letzte. Aber ich glaube, in den nächsten zehn Jahren wird sich dort nichts ändern. Dass wir dort nicht hinkönnen, ist natürlich sehr unangenehm. Unsere Verwandten und Freunde leben dort.

Wann haben Sie Odessa verlassen und warum?

Igor: Dass man mich am 4. Mai 2014 aus dem Untersuchungsgefängnis befreit hatte, bekamen die Leute vom Rechten Sektor mit und es gab die Information, dass die uns finden und umbringen werden.

Wie lange leben Sie schon in Russland?

Anschela: Im Mai sind es fünf Jahre.

Ist es für Sie gut, in Russland zu leben, oder ist es schwierig?

Igor: Am Anfang war es sehr schwer. Sie können es sich nicht vorstellen.

Was war die größte Schwierigkeit?

Igor: Dass wir kein Geld und keine Ausweispapiere hatten.

Anschela: Wir sind ohne alles weggefahren. Wir hatten nur Jeans, T-Shirts und das Allernötigste.

Igor: Für uns drei hatten wir eine Tasche.

Anschela: Ich hatte eine Handtasche.

Igor: Außerdem hatten wir ein bisschen Geld.

Wann haben Sie Odessa verlassen?

Anschela: Am 8. Mai: Man hat uns angerufen und gesagt, dass wir schnell abfahren müssen.

Igor: „Wenn ihr jetzt nicht wegfahrt, kommt ihr nicht mehr weg.“

Wer hat das gesagt?

Anschela: Bekannte vom Anti-Maidan haben angerufen.

Die haben die Situation richtig eingeschätzt?

Anschela: Sie haben die Situation richtig eingeschätzt, denn schon am 10. und 11. Mai kamen die Polizei und Leute vom Rechten Sektor zu den Wohnungen (von Leuten des Anti-Maidan, U. H.).

Die Leute vom Rechten Sektor hatten schon gesiegt. Was wollten sie noch?

Igor: Sie sagten, alle, die im Gewerkschaftshaus waren, werden umgebracht.

Weil sie Zeugen eines Verbrechens sind?

Igor: Wahrscheinlich, und auch deshalb, weil wir ihre entschiedenen Gegner sind.

Gab es Fälle, dass Oppositionelle nach dem 2. Mai in Odessa umgebracht wurden?

Igor: Genau kann ich das nicht sagen, weil wir abgereist sind. Aber Gerüchten nach wurden mehrere Leute vom Anti-Maidan umgebracht. Wie und wo kann ich nicht sagen.

Wird der Brand im Gewerkschaftshaus von den Gerichten aufgearbeitet?

Igor:

So weit ich informiert bin, sagt man jetzt, dass viele Dokumente und Beweisstücke vernichtet sind. Niemand wird sich da ernsthaft mit beschäftigen. Warum sollen sie sich damit beschäftigen, wenn sie es selbst organisiert haben? Welche Macht wird sich selbst Unannehmlichkeiten bereiten?

Anschela: In welchem Land ist es möglich, dass so etwas Schreckliches passiert, und am nächsten Tag werden alle in das Gewerkschaftshaus gelassen? Alle Spuren wurden verwischt.

Das Gewerkschaftshaus stand nach dem Brand zwei Wochen lang offen und ohne Zaun?

Igor: Etwa so lange, ja. Man konnte dort machen, was man wollte.

Das Interview führte Ulrich Heyden am 7. April 2019 in Russland.


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Igor Polovnev und Anschela Polovneva, Foto: Ulrich Heyden


Quellen und Anmerkungen:

Anmerkung des Autors: Im Juli 2014 war ich in Odessa. Ich habe Video-Interviews mit Angehörigen der Opfer vom Gewerkschaftshaus gemacht. Ich wollte auch mit den Ärzten und Verwundeten in Krankenhäusern sprechen, aber die Angehörigen rieten mir ab. Sie wollten nicht, dass ich als Journalist ihre Verwandten in Gefahr bringe. Die offiziellen Vertreter der Stadt waren zu einem Treffen nicht bereit. Die Pressesprecherin des Bürgermeisters war für eine Kontaktaufnahme nicht zugänglich. Die stellvertretende Gouverneurin und ehemalige Maidan-Aktivistin Soja Kasanschi, war zu einem Interview bereit, für eine Terminabsprache dann aber nicht mehr erreichbar.

Mein Video-Material floss ein in den ersten deutschsprachigen Film über das Massaker von Odessa, „Lauffeuer“. Die Premiere des Films war am 18. Februar 2015 im Berliner Kino Moviemento. Die großen deutschen Medien ignorierten den Film. „Lauffeuer“ wurde aber in der Folgezeit auf zahlreichen selbstorganisierten Veranstaltungen zur Lage in der Ukraine gezeigt. In Hamburg und Berlin gab es auch einzelne Vorführungen in Programm-Kinos. Einem Film-Festival mit kritischen Ukraine-Filmen in Berlin im Dezember 2015, auf dem auch „Lauffeuer“ gezeigt wurde, wurde ein zugesagter Raum im „Haus der Demokratie“ kurzfristig verwehrt, sodass das Festival im Außenbezirk Berlin-Marienfelde stattfinden musste.

Nach Meinung der ukrainischen Opposition diente der Angriff auf das Gewerkschaftshaus von Odessa dem Ziel, eine Ausbreitung der regierungskritischen Bewegung in der vorwiegend russischsprachigen Südost-Ukraine zu stoppen. Die Stadt Odessa befand sich nach dem Brand im Gewerkschaftshaus in einem Schockzustand. Bis heute wagt sich die Opposition in der Stadt nicht mehr auf die Straße. Selbst Trauerkundgebungen vor dem Gewerkschaftshaus werden von ukrainischen Nationalisten gestört.

Eine pro-ukrainische Gruppe von Journalisten und Aktivisten veröffentlichte im Herbst 2015 einen Film in mehreren Sprachen unter dem Titel „Odessa ohne Mythen“ (9). In dem Film wird der politische Hintergrund für den Angriff auf das Gewerkschaftshaus komplett ausgeblendet.

(1) Der Ablauf der Ereignisse in Odessa am 2. Mai 2014
(2) Vergleiche etwa im Film „Der Platz der zerschlagenen Hoffnungen“ von Anna Stefan, ca. ab Minute 38:30.
(3) Porträt von Sergej Dolschenkow
(4) Am Nachmittag des 2. Mai 2014 formierte sich ein „Marsch für eine einige Ukraine“ von Fußball-Fans, Ultras und Maidan-Hundertschaften aus Kiew. Der Großteil der Marsch-Teilnehmer war mit Sonderzügen aus Kiew und Charkow angereist.
(5) Am Nachmittag des 2. Mai 2014 wurden auf dem Griechischen Platz in Odessa und im Umfeld des Platzes sechs Personen von Unbekannten erschossen. Unter den Toten waren zwei Anhänger des Maidan und vier Gegner des Maidan. Die Schüsse, von denen einige vom Balkon des Bulgarischen Kulturinstituts abgegeben worden sein sollen, waren nach Meinung ukrainischer Oppositioneller Provokationen, mit denen die Teilnehmer des „Marsches für eine einige Ukraine“ zu Gewalttaten angestachelt werden sollten.
(6) Porträt von Sergej Chodjak
(7) Porträt von Jewgeni Mefjodow
(8) Die beiden Anti-Maidan-Aktivisten, Jefgeni Mefjowod und Sergej Dolschenkow —auch „Kapitän Kakao“ genannt —, wurden am 19. August 2019 nach fünf Jahren Haft ohne Schuldspruch freigelassen. Eine Beteiligung an „Massenunruhen“ auf dem Griechischen Platz konnte ihnen nicht nachgewiesen werden.
(9) Film „Odessa ohne Mythen

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Dieser Beitrag erschien zuerst im Rubikon-Magazin.

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Bild: „Ukrainische Nationalisten“-Mädchen beim Bau von Molotov-Cocktails zur Ermordung der ins Gewerkschaftshaus geflüchteten Menschen.
Spendenkonto für die Gerichtsverfahren gegen den Stern/Bertelsmann-Konzern

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