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#allesaufdentisch – Manuel Schabus, Gerald Hüther, Joachim Maaz, Dietmar Czycholl

Unter dem Motto „Alles auf den Tisch“ interviewen Künstler Wissenschaftler und andere Experten zur Coronakrise. Hier werden die Interviews in Viererpaketen vorgestellt. Zu jedem Interview gibt es das entsprechende Abstract unter dem Video dazu, falls vorhanden.

*Angstkommunikation und ihre Folgen #allesaufdentisch

Jan Gabriel ist Dokumentarfilm- Regisseur

Prof. Dr. Manuel Schabus ist Psychologe, Psychotherapeut & Hirnforscher, Lehrstuhl für Bewusstseins- und Schlafforschung

Abstract Prof. Dr. Manuel Schabus
Was ist so speziell am SARS-COV2 Virus und sind die drakonischen Maßnahmen vieler Regierungen wirklich alternativlos? Wie ist die Übersterblichkeit der Corona- Pandemie wissenschaftlich einzuordnen? Hinkt der Vergleich mit bekannten Influenza-Wellen tatsächlich? Und wie sind die Kollateralschäden aus psychologischer Sicht einzuorden? Kindern und Jugendlichen wurde der Zugang zur Schule über weite Strecken verwehrt, doch was ist überhaupt IHR Risiko am Virus schwer zu erkranken? Sind die Maßnahmen wie Massentests an der Schule und Maskenpflicht wirklich alternativlos da Kinder die „Treiber der Pandemie sind“ ?

Wissenschaftliche Referenzen zu den diskutierten Studien:
Schabus, M. & Eigl, E. (2021, July 29). „Jetzt Sprichst Du!“: Belastungen und psychosoziale Folgen der Coronapandemie für österreichische Kinder und Jugendliche. Pädiatrie und Pädologie, S 7. // Schabus, M., & Eigl, E. (2021, July 23). “Now it’s your turn to speak up!” – Burdens and Psychosocial Consequences of the COVID-19 pandemic for Austrian Children and Adolescents. // Schabus, M., & Eigl, E. (2021, July 23). Survey on “Knowledge and Attitudes Regarding the Coronavirus Pandemic” in the Austrian, German and Swiss population. // Ioannidis JPA. Infection fatality rate of COVID-19 inferred from seroprevalence data. Bull World Health Organ. 2021 Jan 1;99(1):19-33F.

*Angst #allesaufdentisch

Bereits von Youtube gelöscht, aber hier verfügbar.

Gernot Haas ist Schauspieler und Kabarettist

Gerald Hüther ist Neurobiologe und Autor

Abstract Gerald Hüther

Angst essen Seele auf, lautet nicht nur die Kernaussage von Rainer Werner Fassbinder’s Melodram. Sie lässt sich inzwischen auch neurowissenschaftlich begründen und erklärt die zum Teil irrationalen Reaktionen so vieler Menschen auf die beängstigenden Berichte über die Ausbreitung von Covid-19 und die durch dieses Virus ausgelösten Erkrankungen. Von Panik und Angst getriebene Menschen reagieren wegen zu starker sich in ihrem präfrontalen Cortex ausbreitender Inkohärenzen “kopflos”. Sie können nicht mehr umsichtig und vorausschauend denken und versuchen mit allen Mitteln, entweder ihre verlorengegangene Sicherheit und Kontrolle zurückzugewinnen oder Schuldige zu finden, die sie für die entstandene Situation verantwortlich machen. Beides sind Strategien zur Bewältigung von Angst.

Wie in jeder schweren, sich selbst verstärkenden Krise sind auch hier nur Defizite zutage getreten und offenkundig geworden, die bereits vorher untergründig vorhanden waren: mangelndes Vertrauen in eigene Kompetenzen, mangelndes Vertrauen in die Fähigkeit, gemeinsam mit anderen geeignete Lösungen zu finden und mangelndes Vertrauen, in dieser Welt gehalten und sicher zu sein.

Die wichtigste, aus dieser Krise ableitbare Konsequenz ist daher die Stärkung dieser entscheidenden Vertrauensressourcen der Menschen, vor allem dort, wo sie am Spürbarsten verloren gegangen sind: in den großen Städten unserer konsum- und wachstumsorientierten Dienstleistungsgesellschaft.

*Kollektive Angststörung #allesaufdentisch

Marta Murvai ist Solistin (Violine) und Kammermusikerin

Dr. Hans-Joachim Maaz ist Arzt, Psychiater, Psychotherapeut, Psychonanalytiker, langjähriger Vorsitzender der „Deutsche Gesellschaft für analytische Psychotherapie und Tiefenpsychologie“

Abstract Dr. Hans-Joachim Maaz
Die sog. Pandemie ist vor allem eine kollektive Angststörung von (inter-)nationaler Tragweite. Auffällig sind dabei die politisch-medial geschürte Panik und die aktive Verhinderung eines wissenschaftlichen Diskurses aller Maßnahmen und ihrer Folgen , wobei vor allem kritische Stimmen ausgegrenzt bis diffamiert werden. Der Angstkomplex lässt zunehmend eine autoritär-totalitäre Normopathie entstehen. Eine Demokratie kann nicht mit Eliten überleben, deren Macht nicht mehr von Sachkompetenz und psychisch-moralischer Reife,sondern von Narzissmus und Geld getragen wird. Ein direkter oder indirekt geduldeter Impfzwang bedeuten das Ende der Demokratie und wären ein erschreckendes Versagen des Medizinsystems.

*Corona Angst #allesaufdentisch

Markus Böker ist Schauspieler

Dr. Dietmar Czycholl ist Psychotherapeut und Leiter stationärer und ambulanter Einrichtungen in der Suchthilfe

Abstract Dr. Dietmar Czycholl
Das Verhalten der Menschen in Deutschland in der Zeit der Corona-Krise weist Merkmale psychischer Störungen auf: Angst- und Panikreaktionen, Zwangsvorstellungen, zwanghaftes Verhalten, Dissoziationen, Befassung mit überwertigen Ideen, inhaltliche Denkstörungen, Regression auf frühere Entwicklungsebenen, primitive Reaktionsbildungen im Sinne frühkindlicher Abwehrmechanismen u. a. m. Die Symptomatik zeigt sich sowohl auf individueller wie auch auf kollektiver Ebene, sowohl bei Bürgern und Bürgerinnen wie auch bei Entscheidungs- und Verantwortungsträgern, sowie in weiten Teilen der Informations-Medien.

Diese Symptome wurden evoziert und induziert – teilweise unter Verwendung traditioneller massenpsychologischer Beeinflussungstechniken – durch unaufhörliche Präsentation von Bildern, fortwährende Wiederholung von Behauptungen, Abschirmung vor bzw. Ausgrenzung von alternativen Auslegungen und Standpunkten, infantilisierende Verordnungen und Maßnahmen.
In psychologischer Perspektive wird nicht über spezifische Absichten oder schuldhaftes Verhalten spekuliert, es ist vielmehr ein Störungsbild zu beschreiben, das die Gesamtheit der Gesellschaft umfasst und das (ungeachtet einzelner psychotischer Symptome) vorläufig als Systemstörung in der Art einer kollektiven Angst-Neurose zu kennzeichnen ist. Bei dieser Störung wirken persönliche Vulnerabilität und individuelle Dispositionen zusammen mit gesellschaftlichen Denksystemen und Entwicklungen, die von Foucault als überwachungs- und biopolitische Grundtendenzen beschrieben worden sind. Für die individuelle wie für die kollektive Ebene ist anzunehmen, dass die Störung in der Wirksamkeit schwerwiegender unbewusster Konflikte begründet ist.
Versuche, die Störung unter Hinweis auf eine tatsächliche Bedrohungssituation und daraus abzuleitende Real-Ängste zu rationalisieren oder zu relativieren, scheitern angesichts entsprechender Gegenbeispiele: So hat die schwedische Coronapolitik in der Abwehr bzw. Verarbeitung der wie auch immer gearteten Infektionsgefahr nahezu gleiche Ergebnisse erbracht wie die deutsche Coronapolitik, ohne dass sich eine auch nur ansatzweise vergleichbare individual- oder kollektiv-psychische Pathogenese gezeigt hätte.
Ausführliche Darstellung in: Maaz, H.-J., Czycholl, D. & Czycholl, A.: Corona – Angst: Was mit unserer Psyche geschieht. Berlin: Frank und Timme, 2020

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