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Die Corona-Traumatisierung

Die Seelen von Millionen Menschen — vor allem Kindern — werden derzeit von den herrschenden Kräften bewusst und massiv geschädigt.

von Birgit Assel

Patrouillierende Polizisten, Lautsprecherdurchsagen, alltägliche Regelkataloge und Zurechtweisungen, Bilder von Särgen, autoritäres Gebahren der Staatsmacht — und überall Angst, die unseren Geist überschwemmt und das klare Denken fortspült. Niemand darf sich einbilden, dass die derzeitigen Geschehnisse rund um Corona folgenlos an uns vorübergehen werden. Bei fast allen Bürgern der betroffenen Länder werden derzeit leichtere oder sogar massive Traumata ausgelöst. Dies geschieht seitens der Täter sehenden Auges und offenbar planmäßig. In Situationen vermeintlicher Lebensgefahr schaltet die Psyche auf ein Notprogramm um, das einen klaren Blick auf die Dinge fast unmöglich macht. Die Regression auf kindliche Verhaltensweisen, das Unterkriechen bei selbsternannten Beschützern, die Ausgrenzung von Abweichlern, Angstörungen und unbewältige Wut- und Ohnmachtsgefühle gehören zu den Symptomen des Traumas. Schlimm ist dies vor allem für Kinder, deren noch ungefestigte Psyche durch die „neue Normalität“ frühzeitig überschattet wird. Wir brauchen jetzt unseren ganzen Mut, um noch mehr Unheil für uns selbst und nachwachsende Generationen abzuwenden.

Es hört einfach nicht auf!

Traumatisierte Menschen erschaffen immer und immer wieder neue Traumata. Aus Traumaopfern werden Traumatäter. Die Corona-Krise ist keine Naturkatastrophe, sondern eine menschengemachte Katastrophe. Daher spreche ich auch nicht mehr von Kollateralschäden, die entstehen können, wenn eine größere Gefahr abgewendet werden soll, wie sie zum Beispiel beim Löschen eines brennenden Hauses entstehen.

In der „Corona-Krise“ geht es nicht darum, eine größere Gefahr abzuwenden, es geht nicht um die Gesundheit der Menschen. Genau das Gegenteil ist der Fall: Menschen werden bewusst und ohne Skrupel in Not, Angst und in Panik versetzt, um sie weiterhin als Sklaven benutzen, auszubeuten und unterwürfig halten zu können.

Diese Krise, die wir zurzeit erleben, war von Anfang an eine von wenigen Menschen inszenierte Krise — langjährig vorbereitet und auf das Genaueste geplant.

Immer mehr Menschen erkennen, dass sie belogen und betrogen werden. Auch wenn das in der Vergangenheit schon oft so war, werden jetzt auch die Menschen aktiv, denen das bisher noch nicht so bewusst war.

Am 1. August 2020 fand eine riesige, friedliche und wunderbare Demonstration in Berlin statt. Sehr, sehr viele Menschen haben sich dort zusammengefunden — eine große Gruppe waren auch Eltern, die für ihre Söhne und Töchter aufstehen und die sich inzwischen regional vernetzen. „Eltern stehen auf“ heißt die stetig wachsende Bewegung — ihr Ziel ist, ihren Nachwuchs zu schützen. Nicht vor der Pandemie, sondern vor den unmenschlichen Maßnahmen, die in pädagogischen Einrichtungen von unseren jungen und verletzbarsten Menschen verlangt werden: Mindestabstand, ständiges Händewaschen und Mund- Nasenschutz. Die Formel der herrschenden Klasse heißt „AHA“ und steht für „Abstand, Hygiene und Alltagsmaske“ — verrückter geht es schon gar nicht mehr.

Die Massenmedien lügen schamlos — so schamlos, dass immer mehr Menschen wie aus einem Tiefschlaf erwachen.

Es ist nicht wichtig, die genaue Zahl der Menschen zu kennen, die am 1. August 2020 in Berlin waren: Ob es jetzt 100.000, 200.000, 800.000 oder über eine Million waren. Fakt ist, es waren sehr, sehr viel mehr Menschen dort, als in den Massenmedien zu lesen ist.

Eine Mama von „Eltern stehen auf“ war überwältigt von den vielen Menschen, die in Berlin zusammenkamen und ihre große Hoffnung war, dass nun endlich eine Debatte ins Rollen kommt, weil das vorgegebene Narrativ doch jetzt endlich in sich zusammenfallen müsste. Fassungslos las und hörte sie die Berichte der Massenmedien über den 1. August 2020 in Berlin und glaubte ihren Ohren nicht trauen zu können. Bisher vertraute sie dem Mainstream, doch dieses Vertrauen ist jetzt gründlich zerstört.

Die Schockstarre im März 2020

Der verhängte Lockdown im März löste bei vielen Menschen eine Art Schockstarre aus — das war bei mir nicht anders.

Viele Menschen fingen an, sich diesen Zustand schön zu reden, in dem sie sagten: endlich mal Ruhe; keine Hektik mehr; leere Straßen und Autobahnen. Jetzt kann sich die Natur erholen und alles geschieht sicherlich nur zu unserem Besten. Nicht wenige glaubten, das „Coronavirus“ wurde von einer „höheren“ Instanz geschickt — also von Gott persönlich — damit die Natur wieder zu ihrem Recht kommt und „Mutter Erde“ sich erholen kann.

Das sind typische Überlebensstrategien, um die Realität dieses Irrsinns nicht wahrnehmen zu müssen.

Der Widerstand beginnt sich zu regen

Seit dieser Zeit ist viel passiert: Nachdem Menschen aus ihrer Schockstarre erwacht sind und sich nicht in ihre Überlebensstrategien geflüchtet haben, regte sich Widerstand. In vielen Städten wurden Versammlungen gegründet, weil immer deutlicher wurde, wie unverhältnismäßig die Maßnahmen waren und welche „inneren“ und „äußeren“ Katastrophen sie auslösen und noch auslösen werden.

Immer mehr Menschen stehen auf, um sich gegenseitig zu stärken und sich zu unterstützen! Wie viele Menschen in zwischen aus dem Wahn erwacht sind, wurde am 1. August 2020 in Berlin deutlich.

Daniele Ganser hat den Begriff der „Menschheitsfamilie“ geprägt … und dazu gehören alle Menschen, die auf diesen Planeten leben. Deswegen ist es so enorm wichtig, dass wir nicht damit anfangen, uns untereinander das Leben schwer zu machen … nur weil wir vielleicht andere Sichtweisen, andere Weltbilder, andere Lebensentwürfe nicht so gut tolerieren können — das dürfen wir auch in unseren Bewegungen „Für Freiheit und Wandel“ noch üben.

Auch ich bin seit Anfang April mit vielen anderen Menschen auf der Straße, auch ich bin Mitorganisatorin einer Gruppe, die sich regelmäßig in der Landeshauptstadt von Niedersachsen zu Kundgebungen versammelt, so wie in vielen, vielen anderen Städten auch.

Wir, die wir aufstehen, die „wachrütteln“ und auch laut sind, ob jetzt auf der Straße, in YouTube-Videos oder in den unabhängigen Medien, sind das Feindbild der noch herrschenden Klasse! Wir, die wir längst erkannt haben, dass der „Kaiser nackt ist“, sind eine Gefahr für ein System, das nur durch strukturelle Gewalt, Unterdrückung, Machtmissbrauch und Konkurrenz aufrechterhalten wird. Für dieses System ist der Kapitalismus die Religion und das Geld ihr Gott.

Systeme, die auf „Gut oder Böse“; auf „Freund oder Feind“ aufgebaut sind, wurden von traumatisierten Menschen „gestaltet“.

Menschen, die keine traumatischen Ereignisse überleben mussten; keine Abspaltungen in sich tragen; brauchen keine Feindbilder — leider bin ich so einem Menschen bisher noch nicht begegnet! Und ich wäre nicht Traumatherapeutin geworden, wenn ich nicht selbst traumatisierende Ereignisse in meiner Biografie überlebt hätte.

Eine menschengemachte Krise erzeugt Traumatäter und Traumaopfer

Ein Ereignis wird dann zu einem Trauma, zu einer psychischen Wunde in uns, wenn wir für das, was uns passiert ist, noch keine Bewältigungsmechanismen haben. Zu einer traumatischen Erfahrung gehören immer Gefühle von Ohnmacht, Hilflosigkeit und Todesangst. Und dabei ist es egal, ob wir wirklich hätten sterben können, oder ob wir nur das Gefühl hatten, jetzt sterben zu müssen. Mir wurde zum Beispiel bewusst, dass die Mandeloperation, die ich als Neunjährige erlebte, traumatisch für mich war. Ich bekam eine Äthernarkose und als ich mich mit Händen und Füßen zu wehren begann, weil ich das Gefühl hatte erstickt zu werden, wurde ich fixiert. Dieses Ereignis hat tiefe Spuren in meiner Psyche hinterlassen.

Traumatische Erlebnisse hinterlassen tiefe Wunden in unserer Psyche. Ich benutze absichtlich nicht das Wort „Seele“, weil Seele umfassender ist und für viele Menschen unterschiedliche Bedeutungen hat.

Die menschliche Psyche beginnt mit der Zeugung, alle Ereignisse, die wir ab da erleben, prägen sich in unser Zellgedächtnis ein. Das heißt, unser Körper vergisst nichts!

Die Propaganda-Maschinerie, die wir zurzeit erleben, löst bei sehr vielen Menschen Ohnmachtsgefühle, Hilflosigkeit und Todesangst aus. Die Corona-Krise wird uns zwar wie eine Naturkatastrophe „verkauft“, ist aber keine, weil sie mit den beschlossenen Maßnahmen zu einer menschengemachten Katastrophe wird. Bei einer Naturkatastrophe, z.B. einem Vulkanausbruch, einem Erdbeben oder einem Tsunami, helfen sich die Menschen untereinander und sind füreinander da, es gibt Spendenaufrufe, Hilfsangebote und so weiter und es gibt keine Täter — die Natur ist nicht böse … sie ist wie sie ist.

Bei einer menschengemachten Katastrophe gibt es immer Täter und Opfer. Und das ist es, was wir zurzeit erleben: Die Täter sitzen in der Regierung, in der Weltgesundheitsorganisation WHO, im Robert Koch-Institut, in den Medienanstalten und machen uns, das Volk, zum Opfer.

„Diese Regierung hat Millionen von Menschen aus nichtigem Anlass psychisch schwer misshandelt. Sie hat Millionen von Menschen gedemütigt und ihrer Rechte beraubt“ (Roland Rottenfußer).

Ein Traumatäter muss die Psyche eines Menschen verwirren, sodass das Opfer nicht mehr weiß, was die Realität ist und was nicht der Realität entspricht.

Sehr junge Menschen sind besonders anfällig, in ihren Wahrnehmungen verwirrt zu werden, so durch die strafende Mutter, die sagt:

„Weil ich dich liebe, muss ich dich bestrafen — es ist nur zu deinem Besten!“

Was bitte schön hat eine Strafe mit Liebe zu tun? Und warum sollte das zu unserem Besten sein? Die psychische Gewalt — körperliche Gewalt wird als Bestrafung heute von vielen Eltern abgelehnt — ist genauso verwirrend für junge Menschen: zum Beispiel die Aussage, die oft von Eltern zu hören ist, wenn ihre Söhne oder Töchter sich nicht vom Spielplatz „trennen“ können: „Wenn du jetzt nicht mitkommst, dann bleibst du hier und ich gehe ohne dich“, und sie machen sich auf den Weg. In der Regel laufen die kleinen Menschen dann ihren Eltern weinend und voller Angst hinterher. Ausgerechnet von den Menschen, denen sie vertrauen müssen und auf deren Liebe sie angewiesen sind, wird Angst und Schrecken verbreitet.

Aus verwirrten jungen Menschen werden verwirrte erwachsene Menschen

Sehr viele Menschen wurden durch die Erziehungsmaßnahmen ihrer Eltern verwirrt — und diese Verwirrung hört nicht einfach auf, nur weil wir irgendwann erwachsen werden.

Als kleiner Mensch kann ich diese Verwirrung nicht erkennen und auch nicht benennen, weil ich davon abhängig bin, dass meine Eltern für mich sorgen, sich um mich kümmern. Um an deren Verhalten und ihren Aussagen nicht verrückt zu werden, bleibt mir als Kind nichts anderes übrig, als meine erlebte Realität zu verändern. Und weil ich das, was ich im Außen erlebe, nicht verändern kann, muss ich für mich eine Lösung finden — und die Lösung besteht darin, dass ich die Realität ausblende und mir in meiner „Innenwelt“ Illusionen aufbaue: Meine Eltern lieben mich und wenn sie mich bestrafen oder mich entwerten, dann muss ich mich einfach mehr anstrengen und bemühen. Ich bin schuld, ich bin falsch, ich bin nicht die Tochter oder der Sohn, den sich meine Eltern so sehr wünschen!

Wenn ich also schon ganz früh meine „Innenwelt“ verändern musste, weil die Realität unaushaltbar für mich war; ich mir die Illusion aufbauen musste, dass meine Eltern im Recht sind, wenn ich von ihnen körperliche und psychische Gewalt erfahre, dann werde ich auch als Erwachsener die Außenwelt nicht mehr realistisch wahrnehmen können! In mir hat sich die Erfahrung eingeprägt, dass Menschen, die vermeintlich klüger, wissender und mächtiger sind als ich, schon wissen, was das Beste für mich ist.

Und genau das erleben wir zurzeit: Sehr viele Menschen vertrauen der Regierung und ihren Helfershelfern! — so, wie sie als junge Menschen, ihren Eltern vertraut haben beziehungsweise vertrauen mussten.

Angela Merkel, als Mutter der Nation, will nur das Beste für ihr Volk!

„Sich einzugestehen, dass dem nicht so ist, dass man auf beispiellose Weise betrogen worden ist, dass das ganze Leid umsonst war, dass man durch Duldung gar zum Mitgestalter der rapiden Verwandlung unserer Realität in ein beklemmend-dystopisches Zerrbild von ‚Demokratie‘ geworden ist — dies kann sehr schmerzhaft sein, zu schmerzhaft für viele. Daher halten sie sich an den narrativen Konstruktionen der Mächtigen fest wie an einer Holzplanke, um nicht mit dem Strudel des sinkenden Schiffs Freiheit nach unten gezogen zu werden. Corona-Opportunismus schützt vor schmerzlicher Selbsterkenntnis, schützt auch vor den Mühen und Gefahren des Kampfes gegen einen übermächtig erscheinenden Gegner“ (Roland Rottenfußer).

Angela Merkel ist austauschbar, sie könnte auch Donald Trump oder Wladimir Putin heißen, weil unsere „Innenwelt“ aus Illusion besteht, hoffen wir, dass die Rettung von außen kommt. Wir halten fest an dem Glauben, dass wir von unseren Eltern geliebt wurden, dass sie immer nur das Beste für uns wollten und übertragen diese Illusion auf den „Staat“, die Regierung“ oder auf einen „Führer, der uns befreit und der uns liebt. Wir weigern uns, die Realität anzuerkennen und die Täter beim Namen zu nennen, weil wir als junge Menschen nicht erkennen konnten, dass unsere Eltern mit ihrer Erziehung — die aus Belohnung und Bestrafung bestand — zu Tätern an uns wurden. Sätze wie: So schlimm war es nicht; ein Klaps auf dem Po hat noch niemanden geschadet oder aus mir ist doch was geworden, hören wir auch heute noch oft genug. Oder: Meine Eltern haben mich nicht verprügelt und die Ohrfeigen, die ich bekam, hatte ich auch verdient; ich hatte es besser, als meine Freunde in der Nachbarschaft, die wurden jeden Tag verprügelt.

Das ist ein großes Dilemma! Und dieses Dilemma tritt in der „Corona-Krise“ so deutlich zutage, wie ich es noch zu keiner anderen Zeit erlebt habe! So hört man von vielen Menschen: Wir in Deutschland haben es doch noch gut, bei uns gab es keine Ausgangssperre so wie in anderen Ländern, wir durften im Wald spazieren gehen und uns zu zweit treffen. — Solche Vergleiche dienen dazu, um den wirklichen Schmerz nicht fühlen zu müssen, wenn uns unsere Selbstbestimmung genommen wird.

Ganz viele Menschen wissen inzwischen nicht mehr, was der Realität entspricht und was schlicht und ergreifend gelogen ist! Gestern wurde behauptet, Gesichtsmasken helfen nicht, heute wird behauptet, Gesichtsmasken „retten“ Leben. Das ist nur ein Beispiel, aber völlig „verrückt“!

Unsere Töchter und Söhne sind in großer Gefahr

Die schlimmsten Auswirkungen dieser menschengemachten Krise trifft die Jüngsten in unserer Gesellschaft — die Menschen, die auf unseren Schutz, unsere Liebe und unseren Halt angewiesen sind. Die Gefahr, dass sie irrationale Ängste vor Krankheiten und Tod entwickeln, sind enorm groß! Wir wissen doch heute, wie prägend die ersten drei Lebensjahre sind!

Das Drama ist, dass wir keine bewussten Erinnerungen an unsere ersten drei Lebensjahre haben und auch keine bewussten Erinnerungen aus der Zeit, die wir im Bauch unserer Mutter verbrachten. Dennoch ist alles, was wir in dieser Zeit erlebten, in unserem Körpergedächtnis gespeichert.

Wir reden gerne von einer gespaltenen Gesellschaft — und das nicht erst seit Corona. Und wir haben Ideen und Theorien dazu. Die Redewendung „Teile und herrsche“ ist uns geläufig. Doch wissen wir wirklich, was sie bedeutet?

Wenn wir von einer gespaltenen Gesellschaft sprechen — und eine Gesellschaft besteht aus Menschen, vielen Menschen — dann ist aufgrund unverarbeiteter traumatischer Erlebnisse die Psyche jener Menschen gespalten, die diese Gesellschaft, in der wir leben, prägen und gestalten.

„Wer bin Ich in einer traumatisierten Gesellschaft?“ lautet ein Buchtitel von Prof. Dr. Franz Ruppert. Doch was bedeutet das?

Unsere Psyche hat die besondere Fähigkeit, sich aufzuspalten, wenn wir mit Situationen konfrontiert werden, die wir nicht bewältigen können, weil wir das, was passiert, noch nie erlebt haben. Diese psychische Spaltung ist ein Notfallmechanismus. Gäbe es ihn nicht, wären wir Menschen schon längst ausgestorben. Alleine die vergangenen 500 Jahre unserer Geschichte sind durchzogen von Kriegen, Ausbeutung, körperlicher, psychischer und sexueller Gewalt, die Menschen anderen Menschen angetan haben.

Wie funktioniert dieser Notfallmechanismus unserer Psyche und was passiert nach einer Spaltung?

Die Psyche spaltet sich in ein Überlebens-Ich und in ein Trauma-Ich, wenn wir die für uns lebensbedrohlichen Situationen überlebt haben. In der Kindheit sind das oft sich wiederholende Ereignisse: Im Sprachgebrauch nennen wir das Erziehung, in der Traumatheorie Komplextrauma. Ein Komplextrauma entsteht, wenn traumatische Ereignisse sich ständig wiederholen; es kein Anfang und kein Ende gibt; Erinnerungslücken entstehen und sie nicht als „Geschichten“ im Hippocampus gespeichert werden können. Aber die wunderbare Botschaft ist: Die gesunden Ich-Strukturen bleiben dennoch erhalten — weil wir einen unkaputtbaren Kern in uns tragen!

Das Problem ist allerdings, dass dieses Überlebens-Ich alles dafür tut, um nicht mit dem Trauma-Ich und dem Gesunden-Ich in Kontakt zu kommen — zu viel Ohnmacht, zu viel Schmerz, zu viel Wut und zu viel Hilflosigkeit sind darin verborgen.

Das Überlebens-Ich muss also — egal was es kostet — funktionstüchtig bleiben. Es flüchtet sich in Illusionen und will mit der erlebten Realität möglichst nichts zu tun haben. Die Folgen sind schwerwiegend und so sehr verbreitet, dass ich hier gerne den „Pandemiebegriff“ verwenden würde. Kriege, Gewalt und Ausbeutung sind kollektive Traumatisierungen und spalten die Psyche der Menschen auf unserem Planeten, und zwar global — überall.

Die Gesellschaft, so wie sie jetzt besteht, wird seit Generationen wahrscheinlich zu circa 99 Prozent aus den Überlebens-Ich-Strukturen der Menschen gestaltet und sie bestimmen das gesellschaftliche Zusammenleben. Sie sind es, die dafür sorgen, dass wir nur wenig Empathie ausbilden; dass wir hauptsächlich um uns selbst „kreisen“ und dass wir untereinander und miteinander konkurrieren müssen — uns bekämpfen, austricksen, belügen und betrügen.

Die Überlebens-Ich-Strukturen brauchen Feindbilder. Aus ehemaligen Opfern werden Täter und nur aus dem einem Grund: um das eigene Opfersein nicht fühlen zu müssen.

Diese Überlebens-Ich-Strukturen sind sehr, sehr erfinderisch! Und bei wem jetzt die Frage auftauchen sollte, was die Reichen, die Mächtigen dieser Welt in ihrer Kindheit erlebt haben müssen, dass sie immer wieder Kriege anzetteln, dass sie lügen und betrügen; Verwirrungen in ungeheuerlichem Ausmaß stiften? Dem kann ich das Buch von Sven Fuchs empfehlen: „Die Kindheit ist politisch — Kriege, Terror, Extremismus, Diktaturen und Gewalt als Folge destruktiver Kindheitserfahrungen“ oder die Bücher von Alice Miller „Am Anfang war Erziehung“, „Das Drama des begabten Kindes“ oder „Du sollst nicht merken“.

Der Wahn einer herrschenden Klasse kennt keine Grenzen

Zurzeit wird von der herrschenden Klasse ein Virus als der größte Feind auserkoren, den es mit allen Mitteln zu bekämpfen gilt — egal was es koste. Kollateralschäden werden ohne mit der Wimper zu zucken in Kauf genommen, schließlich muss das „Überleben der Menschheit“ gerettet werden — das ist verrückt beziehungsweise wahnhaft. Die Überlebens-Ich-Strukturen zeigen sich im Außen meistens rational und logisch: siehe Christian Drosten und Co. Sie geben Erklärungen ab, die niemand versteht und verzetteln sich permanent in Widersprüchen, in der Hoffnung, dass das niemand merkt.

Fallen diese Widersprüche in ihren Reden und Handeln auf, müssen sie sofort wegrationalisiert oder wegerklärt werden, sodass am Ende noch mehr Verwirrung entsteht — genau das können wir im Augenblick wunderbar beobachten. Menschen, wie zum Beispiel Dr. Bodo Schiffmann, Prof. Dr. Sucharit Bhakdi, Dr. Wolfgang Wodarg oder Prof. Dr. Hendrik Streeck, werden als unglaubwürdig und sogar als Spinner und Verschwörungstheoretiker dargestellt oder verunglimpft. Das ist einfach schrecklich, weil sehr viele Menschen in diesem „Verwirrspiel“ überhaupt keine Orientierung mehr finden.

Diese Orientierungslosigkeit, die oftmals mit Ohnmachts- und Hilflosigkeitsgefühlen verbunden ist, löst bei vielen Menschen alte Traumagefühle aus ihrer erlebten Biografie aus. In diesem „Wachwerden“ von verdrängten schmerzhaften Gefühlen liegt für uns auch eine große Chance, wenn wir den Mut haben, sie zu fühlen und uns daran erinnern, in welchen Zeitraum unseres Lebens sie gehören.

Wichtig ist, dass wir erkennen, dass diese Gefühle nicht ins „Hier und Jetzt“ gehören, sondern in unsere Vergangenheit. Erwachsene Menschen sind im „Hier und Heute“ handlungsfähig, aber nur dann, wenn sie mit ihren Gefühlen nicht in der Zeit „verrutschen“. Dass das nicht immer einfach ist, weiß ich aus meinem eigenen Erleben! Immer dann, wenn wir uns als erwachsene Menschen ohnmächtig, hilflos und voller Angst fühlen, gehören diese Gefühle nicht in die heutige Situation — jedenfalls dann, wenn keine ernsthafte, lebensgefährdende Bedrohung für uns besteht. Und die haben wir zurzeit nicht! Aber es wird so getan, als ob es so wäre!

Wenn Polizeiwagen durch die Straßen fahren mit Lautsprecherdurchsagen, wie: „Halten Sie Abstand“, „Tragen Sie einen Mund-Nasenschutz!“, „Bleiben Sie zuhause!“, oder diese Aufforderungen ständig in der Bahn und in den Geschäften aus den Lautsprecher hallen und die Menschen überall mit Gesichtsmasken herumlaufen, dann ist das für alle irgendwie beängstigend, auch für diejenigen, die wissen, was das für ein Bullshit ist. Auch mich beeinflusst diese Dauerbeschallung, und ich muss mir dann sagen: „Birgit, das ist einfach die Propaganda der Angstmache — nicht mehr und auch nicht weniger!“

Als erwachsener Mensch kann ich mir das sagen, doch die Jüngsten in unserer Gesellschaft können das nicht. Sie wissen nicht, was da gerade um sie herumpassiert! Sie können nicht verstehen, warum sie keinen Kontakt zu ihren Freunden haben dürfen und warum Menschen ihr Gesicht hinter einer Maske verbergen. Was sich in ihre Psyche einprägt und nicht verarbeitet werden kann, ist die Angst vor anderen Menschen und die Angst, dass sie selbst für andere Menschen gefährlich sein können.

Hygiene, Reinheit und Sterilität als Norm für die Zukunft?

Diese jungen Menschen, die die heutige Zeit erleben, werden die Gesellschaft von morgen prägen. Meine Befürchtung ist, dass wir gerade Geschichte schreiben — und wenn wir das Ende dieser Geschichte nicht selbst bestimmen, dann wird es in der Zukunft eine Gesellschaft geben, die voller Angst ist, die keine Nähe zu anderen Menschen mehr zu lassen kann und ihre Töchter und Söhne nicht mehr mit anderen jungen Menschen spielen lässt. In dieser „Welt“ wird Hygiene, Sterilität und das Tragen eines Mund-Nasenschutzes zur Normalität. Die Folgen sind, dass unser Immunsystem immer schwächer wird und kleinste Keime oder Bakterien zu einer tödlichen Gefahr für uns werden. Es werden immer neue Impfstoffe gebraucht, immer neue Medikamente entwickelt werden müssen — wir werden unseres Selbst entmächtigt.

Kleine Menschen, die im Matsch und im Dreck spielen, gibt es schon heute kaum noch — in Zukunft wird es gar keine mehr geben. Die Reinheit wird zu einer Kultur erhoben und auf Dauer ist das der Tod der Menschheit. Vielleicht werden wir dann gar keine Menschen mehr draußen im Freien sehen, weil alle in ihrem sterilen Zuhause bleiben und mit Gameshows, Virtual-Reality-Brillen und Online-Calls ihre Zeit verbringen. Dann werden die Matrix-Filme zu unserer Realität.

Vielleicht ist es schon zu spät, um das Ruder noch einmal herumzureißen — doch daran will ich nicht wirklich glauben! Wenn wir jetzt nicht alle gemeinsam aufstehen und für das Leben, für unsere Lebendigkeit, für unsere Selbstbestimmung, für unser Recht auf Gemeinschaft, Nähe und Liebe einstehen, dann steuern wir auf ein Zeitalter der Leblosigkeit und Lieblosigkeit zu.

Wir brauchen jetzt unseren ganzen Mut — wir sind jetzt verantwortlich dafür, was in Zukunft in den Geschichtsbüchern stehen wird.

Was wir also brauchen, ist Mut, viel Mut! Wir brauchen den Mut, unsere Innenwelt der Außenwelt anzugleichen, das heißt für viele von uns: raus aus der Illusion, dass unsere Eltern uns gewollt, uns geliebt und uns geschützt haben — denn wäre das so, hätten wir heute eine andere „Welt“.

Den Menschen, die heute Eltern sind, mute ich zu, in die Verantwortung für ihre Töchter und Söhne zu gehen und sie nicht mehr zu erziehen oder als Kinder zu betiteln. Kinder sind Menschen, sie müssen nicht erst werden, sie sind es schon! Lasst nicht zu, dass sie in Einrichtungen gehen, in denen sie wie Objekte behandelt werden, in denen sie Masken tragen müssen und keinen nahen Kontakt zu anderen jungen Menschen haben dürfen.
Setzt euch dafür ein, dass die Schulpflicht, die verbunden ist mit einem Gebäudeanwesenheitszwang, endlich Geschichte wird.

Machen wir uns bewusst, dass aufgrund des „Gebäudeanwesenheitszwangs“ unsere Töchter und Söhne an einem Ort sein müssen, an dem sie nicht sein wollen und mit Menschen zusammen sind, die sie sich nicht selbst ausgesucht haben — und das betrifft die Lehrer genauso. Dabei ist die ganze Welt ein „Klassenzimmer“ und das Leben der „Lehrplan“.

Die Einwände, die kommen, wenn ich das laut ausspreche, kenne ich zur Genüge: „So ist das halt! Kinder müssen lernen, sich unterzuordnen.“; „Das Leben ist kein Ponyhof!“; „Kinder müssen darauf vorbereitet werden, zu ‚wertvollen‘ Mitgliedern der Gesellschaft zu werden!“ Ein besonders perfider Einwand ist: Dann lernen die Kinder aus bildungsfernen Familien gar nichts mehr, diese Kinder werden sozial isoliert und verwahrlosen. Da wird dann so getan, als ob die Schule eine Wohlfühloase sei, ein Hort der Gleichberechtigung und Annahme aller Menschen, egal aus welchen Gesellschaftsschichten sie kommen.

Doch ganz ehrlich, was ist das für ein Menschenbild? Für unsere Töchter und unsere Söhne sind wir die Vorbilder. Wir sind die wichtigsten Menschen in ihrem Leben und bleiben das — im Guten wie im Schlechten — und das sogar über unserem Tod hinaus! Das weiß ich aus der Erfahrung mit Menschen, die ich in meiner Praxis begleite — und aus meinem eigenen Erleben.

Vor Kurzem kam mal wieder die Idee auf, „Kinderrechte“ mit ins Grundgesetz zu nehmen — was für ein Bullshit! Kinder sind Menschen und brauchen keine „eigenen“ Rechte! Die Würde des Menschen ist unantastbar, so steht es im Grundgesetz. Okay, das Grundgesetz ist in weiten Teilen zurzeit ausgesetzt und die Würde des Menschen wurde auch als es noch galt, ständig „angetastet“.

Vielleicht sollten wir erst einmal klären, was überhaupt mit Würde gemeint ist? Und was meine ganz persönliche Würde ist? Die fing doch nicht erst im Alter von 18 Jahren an!

Haben wir den Mut, unser eigenes Leben zu hinterfragen: Waren wir vor „Corona“ glücklich? Wissen wir, wie wir leben wollen, wenn wir von niemanden mehr abhängig sind und niemand uns mehr sagt, was wir tun oder lieber lassen sollen.

Solange wir auf diese Fragen keine Antworten haben, wird es schwer, sich für Selbstbestimmung und Eigenverantwortung einzusetzen. Wir brauchen, um diese Fragen beantworten zu können, einen eigenen gesunden Willen und ein gesundes Ich, um dann zu schauen, wie mein Wille und mein Ich mit dem Ich und dem Willen anderer Menschen kooperieren kann. Ohne ein klares Ich und einen klaren Willen, können wir leider gar nichts verändern — egal wie oft und wie lange wir demonstrieren.

Leider wurde vielen Menschen der eigene Wille schon in der Kindheit genommen!

Es reicht mir einfach nicht, sich dafür zu engagieren, dass die alten Zustände wiederhergestellt werden. — Ich will das jedenfalls nicht!

Was wir jetzt brauchen, sind neue Strukturen, die aus den alten, hierarchisch aufgebauten Gewaltstrukturen herausführen.

Der erste Schritt wäre, dass wir uns wieder mit dem Herzen verbinden: mit unserem eigenen und mit den Herzen der anderen!


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Dieser Beitrag erschien zuerst im Rubikon-Magazin.
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