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Weißrussland: Lukaschenko will kämpfen

Weißrussland – eine Einschätzung des Umgangs mit diesem Land von Willy Wimmer

„Ist das die Zielvorgabe, die die Europäische Union von einer gedeihlichen Entwicklung in Europa als dem gemeinsamen Kontinent hat? Die Fragen sind heute mehr als berechtigt, denn verantwortliche Sprecher aus dem Deutschen Bundestag lassen sich offen darüber aus, mit welchem politischen Werkzeugkasten sie sich daran machen werden, die letzte Lücke in dem NATO-Limes gegen Russland zu machen. Offen wird vom ‚Maidan-Modell‘ nach dem Putsch-Modell aus der Ukraine gesprochen oder das Beispiel ‚runder Tische‘ zum Machtübergang in Minsk favorisiert. Jede Zurückhaltung wird abgelegt, weil nach den klaren und unmißverständlichen Aussagen des österreichischen Außenministers in Minsk jetzt die Ernte jahrelangen Tuns eingefahren werden muß.

Es wird kein Zufall gewesen sein, daß derzeit der amerikanische Außenminister Pompeo durch Europa tourt, um ‚Gefolgschaftstreue im NATO-Zusammenhang‘ herbeizuführen. Über Minsk soll Moskau getroffen und an die amerikanische Leine gelegt werden. Das amerikanische Vorgehen gegen ‚Nord-Stream 2‘ ist ein Musterbeispiel für die ‚Politik der begrenzten Souveränität‘ westeuropäischer Staaten nach dem Bratislawa-Modell aus dem Jahr 2000.“

Rede Lukaschenkos nach der Wahl im Wortlaut

„Uns wurde angeboten, Teil des Cordon Sanitaire von Vilnius nach Kiew zu werden: ‚Wir werden mehr als 300.000 unserer Leute dort hinstellen.‘ Diesen ‚Cordon Sanitaire‘ haben wir Mitte der 1990er Jahre zerstört. Dafür hasst man uns im Westen. Wir dürfen nicht zu einer Sanitärzone zwischen Ost und West werden! Wir dürfen kein Ort der Spaltung für Europa sein!

Uns wird eine neue Regierung vorgeschlagen. Sie wurde im Ausland geschaffen. Sogar zwei. Sie können sich nicht einigen, wer zu uns kommen und uns regieren soll.

Aber wir erinnern uns an die Geschichte. Solche Regierungen gab es viele und jetzt sitzt eine von ihnen in Amerika. Da gibt es drei davon. Wir brauchen keine Regierungen aus Übersee! Wir brauchen unsere eigene Regierung und wir werden sie wählen!

Uns wird eine neue Regierung vorgeschlagen. Uns werden NATO-Soldaten angeboten. Sie wollen uns ihre Uniformen anlegen und an die Front karren.“

Spendenkonto für die Gerichtsverfahren gegen den Stern/Bertelsmann-Konzern

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