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Rette sich, wer kann!

Unser Gesundheitssystem macht uns krank. Jens Lehrich im Gespräch mit Sven Böttcher.

Ich gebe es zu. Ich bin voreingenommen. Ein Journalist sollte das nicht sein, aber bei diesem Thema bin ich persönlich betroffen.

Fast genau vor acht Jahren erkrankte mein Sohn an Diabetes Typ 1. Für mich der bisher schwerste Schock meines Lebens. Um meine Gesundheit und die meiner Familie hatte ich mir bis zu diesem Zeitpunkt keine Gedanken gemacht. Sie war immer da, die Gesundheit, ich stellte sie nicht in Frage.

Dass es einen von uns treffen könnte: völlig absurd. Von einem Augenblick zum nächsten veränderte sich unser gesamtes Familienleben. Meine Frau und ich begannen, uns auf die Suche nach Heilung zu machen, ignorieren dabei die arrogante Haltung der Schulmediziner, dass es für Diabetes wohl nie eine Lösung geben werde.

Bei 350 Millionen Diabeteskranken weltweit – Typ 1 und Typ 2 zusammengenommen – wundert mich das nicht. Niemand aus der Krankheits-Industrie kann Interesse an Heilung haben; erst vor ein paar Tagen waren wir mit unserem Sohn erneut im Krankenhaus zur vierteljährlichen Kontrolle und wurden – trotz dauerhaft gutem Langzeitblutzucker – ermahnt, in Zukunft keine Kontrolltermine mehr abzusagen. Auf meine erstaunte Frage WARUM? kam blitzschnell eine überraschend ehrliche Antwort (Zitat): „Weil wir hier derzeit finanzielle Schwierigkeiten haben.“

Für den Hamburger Erfolgsautor Sven Böttcher sind solche Geschichten kein emotionaler Aufreger mehr – als er vor 12 Jahren wegen dauerhaft kalter Füße zum Arzt geht und die Diagnose Multiple Sklerose erhält, beginnt für Böttcher eine wahre Ärzte-Odyssee.

Der dreifache Familienvater wird zunächst mit einer Kortison-Therapie behandelt, entscheidet sich aber intuitiv nach einiger Zeit, die von den Ärzten empfohlenen Medikamente abzusetzen und sich selbst auf die Suche nach einer Lösung zu machen. Nach dem Motto: Wieso mag mein Körper mich nicht mehr, warum verliere ich ihn als Verbündeten, wer hat eigentlich festgestellt, dass MS autoimmun ist?

Böttcher, dessen Gesundheitszustand sich mehr und mehr verschlechtert, recherchiert dennoch weiter, liest dutzende Bücher und Studien und stellt fest: einen wissenschaftlichen Beleg für Autoimmunität im Zusammenhang mit Multipler Sklerose gibt es nicht, es ist lediglich eine seit 25 Jahren genutzte Behauptung der Schulmedizin.

Ein Einzelfall? Wohl kaum. Wer die Umsatz-Zahlen in „Rette sich, wer kann!“ liest, der braucht kein großer Wirtschaftsmathematiker zu sein, um zu erkennen, dass Krankheit weltweit ein „Mords“-Geschäft ist.

Heilung dagegen ist für neoliberalen Kapitalismus ein natürlicher Feind – keine Verschwörungstheorie, sondern eine wirtschaftliche Praxis, die wütend machen könnte. Ja könnte, wenn man ihr nicht mit Humor begegnen würde.

Und genau das macht das Interview mit Sven Böttcher so besonders: Es ist nicht anklagend, sondern nimmt dem Zuschauer die Angst davor, bei Krankheit eigenverantwortlich zu handeln, nicht jedem Arzt sofort zu glauben, sondern insbesondere die eigenen Lebensumstände auf Störfaktoren hin zu untersuchen. Dies ist keine Garantie, aber kann, wie im Fall von Sven Böttcher, ein wirklich heilsamer Prozess sein.

Nach zwei Jahren Qual kann der leidenschaftliche Hobbygärtner – weil Garten „Leiden“ schafft – übrigens sogar wieder Tennis spielen und ein ganz normales Leben führen.

Noch ein Einzelfall? Ganz sicher nicht, wenn endlich mehr Menschen den Mut aufbringen würden, ihre Krankheit zu hinterfragen und zu erkennen, dass es nicht die eine Wunderpille gibt, die uns von der Schulmedizin immer versprochen wird. Risiken und Nebenwirkungen eingeschlossen. Und wer jetzt immer noch glaubt, dass uns die Schulmedizin gesund macht, für den habe ich noch ein paar bemerkenswerte Zahlen aus „Rette sich, wer kann!“ zusammengefasst:

  1. Der Deutsche geht im Schnitt 18 Mal im Jahr zum Arzt.
  2. Dennoch sterben Deutsche früher als ihre Nachbarn und das im letzten Lebensabschnitt ab 50 auch noch deutlich kränker.
  3. 99 Prozent aller Vorsorgeuntersuchungen haben keinen positiven Einfluss auf ein längeres Leben (Cochrane-Studie).
  4. 95 Prozent aller medizinischen Fachliteratur erscheint in Englisch, 80 Prozent der deutschen Ärzte können das nicht lesen.

„Rette sich, wer kann!“ erscheint im Januar 2019 im Westend Verlag und ist jedem, dem seine Gesundheit lieb ist, nicht nur ans Herz, sondern vor allem auf den Nachttisch zu legen. Ein großartiges Buch, das erneut das Potenzial zum Bestseller hat.


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