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Erdogan-Anhänger in Deutschland jagen oppositionelle Türken: „Einreiseverbot bis Verhaftung“

Twitter-Facebook-Stasi: Denunziation und Hexenjagd im freiwilligen Dienst für den türkischen Präsidenten Erdogan und die türkische Regierung: Erdogan-Fans machen im Internet Jagd auf Erdogan-kritische Türken in Deutschland und wollen so ein Einreiseverbot dieser in der Türkei oder eine Verhaftung bei der Einreise in ihr Heimatland bewirken. Das berichtet der deutsche türkischstämmige Politiker Ali Utlu (Piraten) bei Twitter. Passend zur Erdogan’schen Lesart werden alle Oppositionellen dabei als PKK-Anhänger und Terroristen bezeichnet.

Bereits vor einigen Monaten – im April 2016 – gab es übrigens in der türkischen Regierung Gedankenspiele, Linke, Oppositionelle, Kurden, Journalisten und andere auszubürgern und/oder bei einem Auslandsaufenthalt nicht mehr in die Türkei zurückreisen zu lassen: „Der türkische Staatspräsident Erdogan will türkischen Regierungskritikern – Journalisten, Anwälte und Abgeordnete – sowie türkischen Kurden die Staatsbürgerschaft entziehen, wie Medien berichten (Spiegel, Focus, Welt). Faktisch läuft das wohl auf eine Vertreibung hinaus, da die staatenlos gewordenen Menschen offenbar aus der Türkei geworfen werden sollen – sofern sie nicht schon geflohen sind – und nicht wieder einreisen dürfen. Um dies zu erreichen sollen kritische Türken und Kurden quasi ‚bei Bedarf‘ als PKK-Terrorunterstützer deklariert werden können.“.

Telepolis dazu: „Erdogan: ‚Sie können nicht einmal unsere Mitbürger sein‘„. „Erdogan will im Kampf gegen die PPK alle Mittel ergreifen und sprach davon, allen ‚PKK-Anhängern‘ die türkische Staatsbürgerschaft zu entziehen. Das könnten letztlich die Mehrheit der Kurden im Südosten der Türkei und viele Erdogan-Kritiker sein. […] Zu den PKK-Anhängern gehören seiner Auffassung nach nicht nur die militanten Kurden, sondern auch seine Kritiker – Akademiker, Journalisten und Politiker -, die ‚wie ein Wolf im Schafspelz‘ agierten. #Diese Leute haben es nicht verdient, unsere Mitbürger zu sein‘, zitiert der Focus Erdogan. ‚Wir sind nicht dazu verpflichtet, Leute mitzutragen, die ihren Staat und ihr Volk verraten.‘ Die Unterstützer der PKK seien ‚auch nicht anders als Terroristen, die Bomben werfen‘. Es sei nicht zulässig, ‚Verrat an Staat und Nation“ zu begehen. Gemeint sind also nicht nur die PKK-Leute, sondern tendenziell alle Oppositionellen und Kritiker. Jegliche Kritik an seiner Politik fasst er sowieso als persönliche Beleidigung und als Verrat an Staat und Nation auf.‘.

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