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Hass gegen kritische Studenten

Hierum geht es: „Münkler-Watch: Studenten bloggen gegen berühmten Politik-Professor“ bei Spiegel Online. Jetzt rotten sich die ersten Rechtsaußen zusammen und greifen die Studenten der Berliner Humboldt-Universität an, die den entsprechenden Blog betreiben und zurecht fürchten, in Zukunft Repressionen ausgesetzt zu sein, würden sie ihren Namen nennen (Vergleiche dazu auch diese Tweet-Aufstellung bei Rivva.). Heutzutage wird bei jeder Neueinstellung ein Backgroundcheck gemacht oder zumindest nach dem Namen „gegoogelt“ und Letzteres wird natürlich auch in anderen Situationen gemacht. Die Studenten sind nicht feige, sie tun genau das Richtige. Und potentielle Strafverfolger kommen dank der seit Jahren etablierten Totalüberwachung ohnehin jederzeit an die Studentengruppe ran, wenn sie wollen. Was soll also eine Namensnennung hier?

Wer heutzutage seine Meinung vertritt, wird abgestraft und ist mannigfaltigen direkten und indirekten Repressionen ausgesetzt. Wird nicht besipielsweise jeder, der zum Ukraine-Konflikt mal ’ne Frage hat, gleich als Putin-Troll und Feindagent gebrandmarkt? Es hat schon seinen Grund, dass damals bei der Schaffung der entsprechenden Gesetzesgrundlagen darauf gepocht wurde, dass Betreiber einer Website ein Impressum anzulegen haben (Und es hat seinen Grund, dass CDU/CSU einen generellen Klarnamenzwang im Internet wollen). Dass es vor allem auch darum ging, darüber gegebenenfalls Repression ausüben zu können, war schon damals klar und wurde auch thematisiert.

Die engagierten Studenten schreiben folgerichtig auf ihrer Münkler-Watch-Website unter „Wer sind wir?„: „Datenschutz als Biographie-Schutz. Leider zeigen jüngste Entwicklungen im online- und offline-Datenschutz, dass das nicht mehr so einfach sein wird. Potentielle Arbeitgeber würden unsere Namen recherchieren können und dabei feststellen, dass wir in unserer Studienzeit sehr kritische Diskurse organisiert haben – Heutzutage ist das Verteten einer Meinung leider nicht sehr karrierefördernd. Deshalb müssen wir vorsichtig sein, wenn wir unser kleines bequemes bürgerliches Glück nicht mit postadoleszenter Revoluzzerei verspielen wollen.“. Das muss man heutzutage so unterschreiben. Auffällig ist, dass diejenigen, die so lauthals Klarnamen fordern, ausnahmslos auf der Seiten stehen, die nichts durch Klarnamen zu befürchten hat oder davon sogar noch profitiert.

Der von den Studenten kritisierte Professor Herfried Münkler war übrigens auch an dem Anne-Will-Talk beteiligt, den die FAZ-Redakteurin Regina Mönch als Steilvorlage für Ukraine-Kriegslügen nutzte: „FAZ: Regina Mönch lügt einen Krieg Russland-Ukraine„. Und da er hat definitiv dummes Zeug geredet, wenn man der BILD glauben darf : „Russland-Zoff bei Anne Will. ‚Krim-Annexion erinnert an Hitler-Strategie‘. Politikwissenschaftler vergleicht Einnahme der Schwarzmeerhalbinsel mit Hitlers Griff nach dem Sudetenland.“. Aber bekanntlich lügt die BILD ja gerne …

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