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Baden-Württemberg: Schwangere Lehrerinnen müssen FFP2-Masken im Unterricht tragen – alle anderen nicht

Wieder einmal werden ausgerechnet Schwangere mit Masken gequält. Und sie nennen es auch noch „Lockerung“! Schwangere Lehrerinnen sollen in Baden-Württemberg bis zu sechs Stunden lang – nicht Schulstunden, sondern ganze Stunden – mit FFP2-Staubschutzmasken unterrichten. Also den ganzen Schultag lang. Für alle anderen gilt in der Schule kein Maskenzwang.

Es ist keine Satire, sondern bitterer Ernst. Die Badische Zeitung schreibt „Lockerung der Corona-Regeln für schwangere Lehrerinnen„. Und meint das mit den „Lockerungen“ genauso ernst wie die Landesregierung, deren „Argumentation“ sie eins zu eins übernimmt. Hier Zitate aus dem Artikel:

„Zum Start der Schule nach den Weihnachtsferien werden die strengen Corona-Vorgaben für schwangere Lehrerinnen gelockert. Von Montag an dürfen sie insgesamt täglich maximal 360 Minuten lang eine FFP2-Maske tragen, also sechs Stunden lang, wie aus einem Schreiben des baden-württembergischen Kultusministeriums an die Schulen hervorgeht. (…)

Bisher durften schwangere Lehrerinnen höchstens 30 Minuten am Tag eine FFP2-Maske tragen. Das führte in der Praxis dazu, dass sie so gut wie gar nicht in Präsenz unterrichten konnten. (…)

Diese Ausweitung der Tragezeit eröffne in den Schulen größere Spielräume beim Einsatz von Schwangeren im Präsenzunterricht, heißt in dem Schreiben weiter.“

Der auf 30 Minuten begrenzte Zeitraum war doch eine Arbeitsschutzmaßnahme, wie sie eben seit Jahren in Arbeitsschutzgesetzen üblich ist! Nun erweitert man den Zeitraum auf das Zwölffache, holt sie maskiert in den Präsenzunterricht und behauptet, diese extreme Verschärfung der Maskierung sei eine Lockerung. Das ist eine komplette Verdrehung der Tatsachen.

Als komplett durchgeknallt à la Orwells 1984 muss man wohl die Äußerungen von FDP-Seite dazu betrachten, die die Ausweitung des Maskenzwangs für schwangere Lehrerinnen begrüßt:

„‚Wenn selbst Experten nun seit Wochen zu Lockerungen mahnen und die Corona-Pandemie für endemisch erklären, dann muss die Bevormundung auch für schwangere Lehrerinnen und Lehramtsanwärterinnen enden.'“

Auf die Idee, dass schwangere Lehrerinnen wie alle anderen Lehrer und Schüler auch einfach keine Masken tragen und normal unterrichten sollten, scheint niemand zu kommen. Man ist auch hier versucht, zu fragen: Ist Schwangerschaft und Kinderkriegen im „Gates-Zeitalter“ so etwas wie ein Verbrechen?

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