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#allesaufdentisch – Sandra Ciesek, Christian Schubert, Michael Klundt, Reinhold Kerbl

Unter dem Motto „Alles auf den Tisch“ interviewen Künstler Wissenschaftler und andere Experten zur Coronakrise. Hier werden die Interviews in Viererpaketen vorgestellt. Zu jedem Interview gibt es das entsprechende Abstract unter dem Video dazu, falls vorhanden.

*ABSAGE Prof. Dr. Sandra Ciesek

*Corona und Kinder #allesaufdentisch

Rebecca Rudolph ist Schauspielerin

Prof. Dr. Dr. Christian Schubert ist Psychoneuroimmunologe

Abstract Prof. Dr. Dr. Christian Schubert
„Angst essen Seele auf“, dieser berühmte Satz aus einem Fassbinder-Film hat in den letzten 18 Monaten traurige Relevanz im Zusammenhang mit der COVID-Krise bekommen. Die Sorge gilt dabei besonders den Kindern, die in Abhängigkeit von ihrer verängstigten Umwelt, insbesondere ihrer Eltern, der Gefahr der Traumatisierung ausgesetzt werden. Wir plädieren in diesem Gespräch für ein Steigern der Resilienz durch Aufklärung und Wiedererlangen von Selbstwirksamkeit und Kontrollbewusstsein. Dies ermöglicht einen angstbefreiten Umgang mit der Pandemie, verstärkt die antivirale Immunaktivität und lässt Kinder wieder frei atmen.

*Kindeswohl #allesaufdentisch

Abstract Prof. Dr. Michael Klundt
Seit Beginn der Corona-Krise sind in Deutschland elementare Schutz-, Fürsorge- und Beteiligungsrechte von Kindern und Jugendlichen verletzt worden und verschiedene Regierungs-Maßnahmen haben überdies zur Verstärkung von Kinderarmut beigetragen. Das Kindeswohl wurde während der Pandemie durch Entscheidungen der politisch Verantwortlichen nicht vorrangig berücksichtigt, wie in der seit 1992 als Bundesgesetz gültigen UN-Kinderechtskonvention vorgeschrieben (Art. 3).

Viele Studien und Stellungnahmen beweisen, dass eine (politisch mit zu verantwortende, strukturelle) Kindeswohlgefährdung im Sinne der UN-Kinderrechtskonvention und des SGB VIII vorliegt. Kinder waren und sind von allen Altersgruppen am wenigsten durch Covid-19 gefährdet, aber am schärfsten von fast allen Corona-Maßnahmen getroffen.

Diejenigen, welche das über ein Jahr mitzuverantworten und verdrängt haben und inzwischen mit besonders großen Kokodilstränen die Leiden der Kinder hervorheben, nur um im gleichen Atemzug deren Kinderrechte z.B. auf Bildung erst dann wieder zuzugestehen, wenn die Kinder geimpft seien, behandeln die Minderjährigen weiterhin wie zu instrumentalisierende Objekte.

Angesichts dessen sollten am Kindeswohl und an Kinderperspektiven anknüpfende Alternativen und Gegenstrategien als Erstes Maßnahmen gegen Armut und zur sozialen Absicherung der Kinder und Familien umfassen. Zweitens müssen die kinderrechtlichen Prinzipien des Kindeswohlvorrangs, des Schutzes, der Förderung und vor allem der Beteiligung von Kindern, Jugendlichen und Jugendverbänden (wieder) aufgebaut bzw. umgesetzt werden. Damit verbunden sind drittens Maßnahmen für einen Ausbau der sozialen Infrastruktur im Wohnumfeld, v.a. mittels Jugendhilfe und offener Arbeit vonnöten.

Eine zentrale Frage dabei wird sein, wie die Krisen-Kosten verteilt und wie die Krisen-Profiteure daran beteiligt werden.

*Corona-Maßnahmen für Kinder #allesaufdentisch

Patricia Marchart ist Dokumentarfilm-Regisseurin

Prof. Dr. Reinhold Kerbl ist Kinder- und Jugendheilkunde

Abstract Prof. Dr. Reinhold Kerbl
Im Unterschied zu Erwachsenen verläuft COVID-19 bei Kindern und Jugendlichen meist leicht, oft auch asymptomatisch. Eines von 100 tatsächlich erkrankten, Kindern aber doch einen Spitalsaufenthalt, eines von ca. 1.000 erkrankt schwer, und ca. eines von 100.000 Kindern verstirbt an der ViruserkranCorona und Kinderrechte #allesaufdentischkung. Aus diesem Grund spreche ich mich für die Impfung auch von Kindern und Jugendlichen aus. Weitere Argumente sind die Ermöglichung eines normalen sozialen Lebens sowie der Beitrag zum Gemeinschaftsschutz (auch als „Herdenschutz“ bezeichnet). Neben der Empfehlung ist für mich aber auch wichtig, Bedenken von Kindern, Jugendlichen und Eltern ernst zu nehmen und mit ihnen ehrlich und wertschätzend darüber zu sprechen. Sich Zeit dafür zu nehmen, ist für mich daher essenzieller Bestandteil einer guten Impfberatung.

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