Flutkatastrophe 2021 | Von Hermann Ploppa
„Als die Flut kommt, weht eine Kette von entsetzten Schreien durch die Gassen. Dann buchstäblich Totenstille. Bis jetzt werden immer noch die Leichname von Flutopfern aus dem überall präsenten Schlamm geborgen. Freiwillige Helfer bergen aus einer Kirche die Körper von zwanzig Ertrunkenen. Die Zählmarke der unglückseligen Ertrunkenen hat die 200er Marke überschritten. Da noch tausende Personen vermisst werden, müssen wir uns darauf gefasst machen, dass noch viel mehr Todesopfer zu befürchten sind. Das Ahrtal ist zerstört wie nach einem Bombenangriff. (1).
Einige Merkwürdigkeiten
Was verwundert: die Augenzeugenberichte sind zu zahlreich, als dass es sich hier um zufällige Momentaufnahmen handeln könnte. Aus dem Mosaik der Augenzeugenberichte schält sich das Bild einer unterlassenen Hilfeleistung in monströsen Ausmaßen seitens der Behörden und Medien ab. Sicher, es sind vor Ort auch Einheiten des Technischen Hilfswerks und der Feuerwehren gesichtet worden. Aber das ist eher die Ausnahme als die Regel. An vielen Orten ist offenbar über die Tage keine Hilfe angekommen. Aus anderen Bundesländern herbei geeilte Züge des THW und der Feuerwehr wurden wieder nach Hause geschickt. Die Hilfsdienste benötigen den Einsatzbefehl der örtlichen Verwaltung, um loslegen zu können.
Diese Genehmigung wurde aus unerfindlichen Gründen oft nicht erteilt. Vereinzelt gingen dann Feuerwehrleute in Eigeninitiative an die Unfallorte und halfen als Privatleute. Das Gros der Nothilfe ging von Landwirten und Bauunternehmern aus, die in großer Zahl in das Ahrtal geeilt sind mit ihrem optimal geeigneten Maschinenpark. Das alles geschieht auf eigene Initiative und auf eigenes Risiko. Doch auch diese hervorragend geeigneten Nothelfer wurden immer wieder in ihrer Arbeit durch Einheiten der Polizei gestört. Maskierte Polizisten in Bürgerkriegsmontur sperrten Rettungswege ab und verlangten von den Helfern die Einhaltung der Corona-Regeln. Die Vertreter der Obrigkeit stören die Rettungsabläufe nicht anders wie besoffene Dorftölpel. (…)
Denn jetzt ist die Hydrologin Hannah Cloke von der Universität Reading in Großbritannien an die Öffentlichkeit getreten. Sie wirft der Bundesregierung ‚monumentales Versagen‘ der Kommunikationswege vor (7). Frau Cloke weiß wovon sie spricht. Denn sie ist eine der Mitbegründerin des European Flood Awareness System, kurz Efas. Dieses Flutwarnungssystem ist an die Europäische Union angebunden und wertet die Erkenntnisse von Satellitensystemen wie Columbus aus, um in Modellrechnungen zu ermitteln, wann sich Flusswasser zu gefährlichen Fluten zusammenballen kann.
Hannah Cloke in einer Presseerklärung: ‚Die Menschen hätten Warnungen erhalten sollen, sie hätten die Warnungen verstehen sollen. Es hat keinen Sinn, mit gigantischen Computer-Modellen vorherzusagen, was geschehen wird, wenn die Leute nicht wissen, wie sie sich bei einer Überschwemmung verhalten müssen.‘
Das Copernicus-Netzwerk hat ausführlich dokumentiert, wie seit dem 10. Juli 2021 tagtäglich von ihrer Seite dringende Warnungen an die Regierungen der betroffenen Länder Deutschland, Schweiz, Belgien und der Niederlande ergangen sind (8). Auf Anfrage bei der Bundespressekonferenz konnten die Regierungssprecher mit dem Begriff ‚Efas-Warnsystem‘ gar nichts anfangen (9). Man bedenke, dass hier nicht irgendeine selbsternannte Institution irgendwelche Warnungen ausgegeben hat, sondern eine auch von deutschen Steuerzahlern zu ihrem Schutz europaweit installierte Einrichtung der Europäischen Union. Diese Warnungen besitzen sogar für die Merkel-Regierung eine gewisse Verbindlichkeit.“
Ohne Worte
(via SWR Aktuell bei der Datenkrake)
Die merken echt nichts mehr.
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